Weil hier gerade nicht viel kommt:
Ich habe es nur gelesen, aber einen tendenziell guten Eindruck gehabt.
The Sprawls weiß, was es will und macht das ziemlich gut, d.h. man spielt eine Gruppe Professioneller auf Runs. Es gibt ein System, dass auf verschiedenen Ebenen den Grad der Bedrohungen durch Konzerne, Gruppierungen, abstrakter Bedrohungen, wie sich ausbreitenden Krankheiten, usw. darstellt und misst. Cyberware wird auf interessante Weise dargestellt, indem es verschiedene Moves bietet bzw. verändert und dazu Tags hat, die verschiedene mehr oder weniger softe Auswirkungen hat. Die Playbooks/Charakterklassen sind auch interessant. Der abstrakte Umgang mit Geld ist auch ansprechend für mich.
Was mir nicht so sehr gefällt, ist, dass es sich sehr auf die Runs Professioneller einschießt. Im Grunde wird vorgesehen, dass jedes Abenteuer aus vier Phasen besteht: Auftrag, Beinarbeit, Umsetzung, Bezahlung. Dabei sind der Auftrag und die Bezahlung jeweils ein Würfelwurf, der ziemlich genau vorgibt, was geschieht. Mir persönlich macht das Bauchschmerzen, andere mögen sich damit arrangieren oder glücklich werden können. Auch wenn man eher "Durchschnittsleute" spielen möchte, dann scheint mir das System nicht richtig entgegenzukommen, weshalb es bei mir in einer Runde auf der Suche nach einem Regelwerk abgelehnt wurde.
Ansonsten bietet es für PbtA typische Vor- und Nachteile. (Gemeinsame Welterschaffung mit Konzernen, Verknüpfungen, Moves, die auf das Genre abgestimmt sind usw.)
tl;dr: Für Fans von PbtA erscheint es mir eine gute Wahl, wenn man auf professionelle Runner spielen will. Wenn auf letzteres kein Fokus gelegt wird, würde ich eher abraten. Ebenfalls, wenn man die Spielidee hinter dem PbtA-System nicht teilt.