Ich sehe nicht High Fantasy als Gegenpol zur Dark Fantasy. High oder Low Fantasy bezieht sich meiner Meinung nach darauf, wie "fantastisch" das Szenario ist, also z.B. Forgotten Realms verglichen mit einer Welt, die im Prinzip komplett wie unser Mittelalter funktioniert und wo die fantastischen Elemente (z.B. Druiden oder Hexen mit echter Zauberkraft aber weitab der Zivilisation, fantastische Wesen, die aber nur an entsprechend verwunschenen Orten auftauchen, etc.) nicht prägender Bestandteil des Settings sind.
Was Dark Fantasy und ... "klassische" Fantasy angeht, liegt für mich der Unterschied darin, dass in der klassischen Fantasy (in ihrer extremen Reinform) die Welt das Potential hat, ein utopisches Märchenland zu sein, wenn man das Böse, das diese Utopie bedroht, nur endgültig überwindet, was ausdrücklich möglich und das ultimativ Ziel der Geschichte ist.
In der Dark Fantasy hingegen ist das Böse ein integraler Bestandteil der Welt. Es kann nicht endgültig überwunden, sondern nur vorübergehend in seine Schranken gewiesen werden. Wenn es dann richtig "Dark" werden soll, dann ist in der Welt das Böse nicht nur real, sondern das Gute nur eine Illusion, ein Wunschtraum, der der "Realität" dieser Welt nicht standhalten kann. Dann gibt es wirklich nur noch die Wahl zwischen verschiedenen Abstufungen und Geschmacksrichtungen von "Böse".