4 Punkte (gelesen, angespielt)
Das Gute:
- Die Autoren haben sich wirklich gute Gedanken gemacht, wie man das Genre Agententhriller gut am Spieltisch umsetzen kann. Die Spielmechaniken (Hot Lead, Heat, Contacts, Netzwerke, ...) arbeiten hier hervorragend zusammen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
- Die Stimmung des Genres tropft von allen Seiten des Buches.
- Thriller Chase Rules (für Hochgeschwindigkeitsverfolgungen)
- Wertvolle Tipps für Spielleiter, wie man eine Verschwörung aufbauen kann, wie man man eine Kampagne strukturiert, wie man sich seine eigenen Vampire baut, wie man die passenden Schauplätze erschafft und wie man das Spiel zu jedem Zeitpunkt möglichst spannend und im Fluss hält
- Gute Tabellen und Regelzusammenfassungen, für die man nicht erst einen unnötigen Spielleiterschirm kaufen muss
- Endlich mal ein Spiel, was in Europa spielt!
Das Schlechte:
- Teils schlechte Organisation des Materials und Schwächen in der Präsentation der Regeln; vieles, was zusammengehört, ist über verschiedene Stellen im Buch verteilt und in einer Menge Fließtext versteckt; alles ist allerdings stets gut durch Beispiele illustriert
- Verwirrende viele Subsysteme und Optionen, von denen keine zwei nach dem gleichen Schema zu funktionieren scheinen
- Normalerweise kümmert mich das herzlich wenig, aber ich fand weder das Hochglanzformat noch das Layout, noch die Bilder im Buch ansprechend. Das Ganze gipfelt in dem hässlichsten Charakterbogen, den ich je gesehen habe (es gibt allerdings hübschere zum Download).
Und dann noch ...
- Warum Vampire? Es wird nirgends erklärt, warum das Spiel eigentlich unbedingt Vampire braucht. Wie sich herausstellt, sind sie auch nicht zwingend erforderlich ...
Ich möchte und werde hoffentlich bald das System ausführlich ausprobieren. Selten fand ich allerdings Regeln so inspirierend und gleichzeitig irritierend präsentiert. Inhalt: 5 Punkte, Präsentation: 3 Punkte.