@ Haukrinn:
Das ist auf jeden Fall schon mal ein guter Start. Vielen Dank dafür. Aber ich glaube das es beim Rollenspiel schon etwas komplizierter wird.
Eigentlich nicht. Spätestens wenn man
sowas das erste mal sieht wird eigentlich sonnenklar dass es zum Schluss immer nur noch um eins geht: Dass alle dort Anwesenden Menschen sind, die zusammen etwas (er)schaffen und (er)leben wollen und dass es die Pflicht aller ist antisoziale Arschlöcher in einem solchen Umfeld nicht zu dulden. Und wenn alle das wollen dann funktioniert es auch ganz wunderbar (und mal ganz ehrlich, Web Developer Konferenzen sind mit Sicherheit noch mal deutlich nerdiger als Rollenspiels-Cons....
Wenn es dort klappt, dann auf nem Con erst recht).
Nun aber was anderes: Das ständige Abdriften des Themas zum In-Game wie es hier passiert finde ich tatsächlich auch etwas befremdlich. Der eingangs verlinkte Artikel geht auf so etwas ja überhaupt nicht ein und ich glaube dass das durchaus verschiedenartige Probleme sind (Ein Amerikaner würde das wohl anders sehen, aber dazu äußere ich mich jetzt nicht (hallo SC)). Wenn so etwas In-Game passiert dann sind die Ursachen in der Regel Schüchternheit, Scham und vielleicht noch ein gehöriger Löffel soziale Inkompetenz. Nichts davon ist schön und ich will so ein Verhalten auch in keinster Weise in Schutz nehmen, aber ich denke die Motivation einer Person sexuelle Übergriffe auf andere Personen zu begehen sind ganz anderer Natur und noch einmal von gänzlich anderer Qualität (im negativen Sinne versteht sich).
In-Game kann ich jede Menge tun. Ich kann zu Beginn einer Runde die Erwartungshaltung meiner Mitspieler in Erfahrung bringen, ich kann mit einer
X-Card arbeiten, ich kann Leute die meinen ihre Mitspieler(innen) dumm anmachen zu müssen vom Tisch werfen (all das ist übrigens die Aufgabe aller Mitspieler, nicht nur des SLs). Die einzige Grundvoraussetzung dafür ist eine Schippe Sozialkompetenz und ein empathischer Horizont der leicht über die eigene Kopfbreite hinaus geht.
Out-Game wird es sicherlich schon schwieriger, natürlich kann ich mich da klar positionieren, aber der Alltag lehrt uns doch oft genug wie es um die Zivilcourage des typischen Mitmenschen im Ernstfall bestellt ist. Mund aufmachen, dazwischen gehen, all das ist richtig und wichtig, aber leider passiert es viel zu selten. Und das nicht nur auf Cons, sondern auch im Bus, auf der Straße, im Park, im Supermarkt.