Der verlinkte Artikel beschreibt vieles, was ich persönlich nicht einzig auf die von ihr genannte "Gamer-Szene" beschränken würde.
Daher wären weitere Ausführungen direkt dazu SC-würdig und ich belasse es dabei
...und bleibe bei Erfahrungen in den deutschen Rollenspiel-Szene:
Ich habe vor vielen Jahren mal einer Userin der DZ "Angst" gemacht, was da für Verrückte auf der RatCon rumlaufen würden, die sie alle belästigen würden und so (sie hat das als den Scherz verstanden, wie es gemeint war)... Sie ist dann doch gekommen und ihr Fazit war: Ein Typ war dumm und aufdringlich, die anderen hatten meist mehr Angst vor ihr als sie vor denen und sie wurde eigentlich überall respektvoll und freundlich behandelt. Seitdem war sie glaube ich jedes Jahr wieder auf der Con und hat mir das auch nicht nachgetragen
Nein Jens, das habe ich dir nicht nachgetragen
Du hast das auch anders formuliert und eher geunkt, den ein oder anderen (unangenehmen/verwunderten) Blick abzukriegen, da Frauen auf solchen Veranstaltungen nunmal in der Minderheit sind (bzw. waren, das hat sich im Laufe der Zeit verbessert) und ich mir vermutlich viiiiieeele Geschichten über SCs anderer Spieler anhören muss
Aber ich muss zugeben auf dieser (meiner ersten) Con sehr froh über Anschluss, in dem Fall bei einer mir schon bekannten Spielerin und bei den Leuten von der Drachenzwinge, gehabt zu haben, die mir von Anfang an sympathisch waren und bei denen ich mich "sicher" gefühlt habe.
Ob das einzig für weibliche Besucher zutrifft, mag ich jedoch bezweifeln. Denn ich möchte jetzt auf keinen Fall andeuten, dass ich mich da bedroht gefühlt habe, sondern meine das tatsächlich eher in dem Sinne, dass ich in einer ungewohnten Umgebung froh war, Leute, die ich zumindest online schon kannte zu treffen. Also wie jeder andere, der z.B. mit seiner Tischrgruppe auf so eine Con geht. Man fühlt sich halt immer wohler mit Anschluss.
Wäre ich alleine dagewesen, wäre ich vermutlich nach wenigen Stunden wieder gegangen - besonders nach den sehr penetranten Anwerbeversuchen eines SLs, dessen Runde mich aber überhaupt nicht interessiert hatte. Damit hatte er mich am ersten Abend tatsächlich erst einmal vom Spielrundenboard vertrieben.
Als Spielerin habe ich es wie Nocturama schon beschreibt auch erlebt, dass "der Verführen/Betören-Wurf hat geklappt, also..." oder sogar in einer meiner ersten DSA-Runden ist meine Elfe sogar "Opfer" eines des Levthans Feuer (Verzauberte hat ohne nötige Zustimmung Sex mit dem Zaubernden und kann sich nicht dran erinnern am nächsten Morgen) eines anderen SC geworden, dessen Spieler sich dann noch einen Spaß draus machte, Witze darüber zu machen. Damals war ich leider so überrumpelt, dass ich nur sehr zögerlich Hilfe beim SL suchte und der das dann recht lapidar abtat. Der Zauber sei halt so und mein Charakter fände alle anderen SCs auch sehr nett. Aus der Runde bin ich dann auch ausgetreten. Zum Glück hatte ich Alternativen und habe dem Hobby nicht den Rücken gekehrt.
Ich befürchte, so kann es Neuspielerinnen aber gehen. Erstes Spiel - ein solches Erlebnis, Hobby wird nicht fortgesetzt und der schlechte Eindruck wird weitergetragen.
Heute würde ich anders reagieren und recht früh das Stopschild hochhalten und sonst auch sofort aus dem Spiel aussteigen, wenn ich nicht ernst genommen würde. Aber das Selbstbewusstsein hatte ich mit Anfang 20 in einer neuen Umgebung schlicht nicht und war auch völlig damit überfordert, dass überhaupt jemand auf die Idee kommt, so etwas zu machen.
Sexuelle Gewalt ist bei mir eh ein komplett ausgeklammertes Thema, das ich nicht im Spiel thematisiert haben möchte.
Und auch Spieler männlicher Charaktere gehören auch gefragt, inwieweit sie romantische Verwicklungen thematisiert oder ausgespielt haben möchten. Das wird wie ich hörte leider viel zu oft übersehen.
Ansonsten was Seth sagt: Achtsamkeit ist hoch angebracht bei
allen und ganz besonders bei heiklen Themen.
Es ist ein Hobby, bei dem wir alle Spaß haben wollen. Da gehört es einfach dazu, die Grenzen der Mitspieler zu achten und respektvoll damit umzugehen.