Es gibt mittlerweile zahlreiche schwarze berühmte Schauspieler. Und diese werden auch in zahlreichen Filmen eingesetzt.
Du schaust irgendwie andere Filme als ich.
Mir fällt immer wieder auf, dass in so vielen Filmen zwar Schwarze "eingesetzt" werden, wie Du Dich ausdrückst, aber immer nur in bestimmten Rollen. Wie oft, zum Beispiel, überlebt das schwarze Liebespaar als einziges ein Metzelwochenende in einem üblichen Genre-Horrorfilm?
Dass ausgerechnet Heimdall und Johnny Storm mit schwarzen Schauspielern besetzt werden, ist ebenfalls bezeichnend. Reed Richards als Afro-Amerikaner darzustellen wäre mal was gewesen, aber auch im neuen Ghostbusters wird die farbige Person nicht wissenschaftlich gebildet, sondern nur laut und ehrlich und direkt und "street smart" sein.
In Gods of Egypt dürfen schwarze Menschen trommeln und schwarze Götter sich wegducken, die Hauptrollen spielen wieder weiße "Ägypter".
Klaro, es gibt ein paar schwarze Superhelden im Marveluniversum, aber die kriegen - wenn ich das richtig sehe - keine eigenen Filme. Die Frauen ja offenbar auch nicht. Und DC hat bestimmt Angst davor, Cyborg einen eigenen Film zu geben (erinnert sich noch jemand an "Steel", uh oh ...) - oder dem MM, falls der traditionshalber von einem Schwarzen gespielt werden sollte. Bzw. überhaupt mal in einem der neuen Streifen auftaucht.
Dass schwarze Schauspieler jedoch "weiße" Rollen übernehmen, widerlegt jedoch eher die Annahme, dass bestimmte Rollen von der Hautfarbe abhängen.
In den allermeisten Fällen ist es leider wirklich nur das, was gemeinhin als 'Tokenism' bezeichnet wird. In den Superheldenfilmen finde ich das zumindest sehr augenfällig. Paradoxerweise würde ich also eher sagen: Gerade die verlogene Geste der Inklusion unterstreicht den strukturellen Rassismus innerhalb des Filmgeschäfts mehr, als dass er ihn verdeckt.