Charaktere auswürfeln oder selber festlegen sind zwei ganz unterschiedliche Herangehensweisen, die beide ihre Vor- und Nachteile haben.
Wenn ich einen Charakter selber festlege, dann kann ich mit einer vorgefertigten Idee ans Werk gehen und versuchen, diese möglichst gut in dem Regelsystem umzusetzen.
Wenn ich einen Charakter auswürfle, dann bekomme ich etwas, an das ich im Vorfeld vielleicht nie gedacht hätte, aber trotzdem seinen Reiz im Spiel entwickelt. Die Herausforderung besteht dann darin, aus diesem Charakter etwas zu machen. Und einen Charakter weiterzuentwickeln, ist ja das, was einen guten Teil am Rollenspielspaß ausmacht.
Bei Würfelsystemen würde ich aber dann solche bevorzugen, die dem Spieler etwas mehr an die Hand geben als nur ein paar nackte Zahlen. Die Central Casting-Reihe, von der ich Heroes of Legend im Regal stehen habe, ermöglicht das Auswürfeln des Hintergrunds, was sehr interessante Stories erzeugt. Traveller hat mit seinem System ebenfalls etwas, was einem mehr an die Hand gibt. Da macht es Spaß, auch einfach so mal zu würfeln und zu sehen, was herauskommt.
Beim Selberfestlegen habe ich das Problem, dass ich bei Systemen, die mir neu sind, überhaupt nicht einschätzen kann, wo ich investieren muss und wo nicht. Das erschwert einen schnellen Einstieg. Erst im Lauf des Spiels stellt man dann fest, wo man ändern muss.