@Eulenspiegel: Setzt natürlich unter anderem als selbstverständlich voraus, daß es in dem bewußten System so etwas wie "Fertigkeitsgruppen" überhaupt gibt. Ich kenne ungefähr ein Spiel, das so etwas als Option vorsieht (GURPS 4e mit seinen Wildcard Skills), also steht diese Annahme alles andere als auf sicheren Füßen.
Nein, ich setze es nicht voraus.
Wie ich schon schrieb:
"Klar, es gibt Systeme, da können die SCs bestimmte Gebiete überhaupt nicht. Und es gibt andere Systeme, da können die SCs problemlos in allen Gebieten zumindest Grundkompetenz erlernen. - Aber ob ein System jetzt eher zu ersterem oder zweiterem gehört, hat nichts mit der Anzahl der Fertigkeiten zu tun."Das heißt, natürlich gibt es fertigkeitsbasierte Systeme, in denen du eine Menge Aufwand investieren musst. Das liegt dann aber nicht an der großen Anzahl an Fertigkeiten, sondern am Fehlen der Fertigkeitsgruppen.
Und natürlich gilt auch: Wenn ich schon "Fertigkeitsgruppen" habe und regelmäßig nutze, kann ich mir auch irgendwann wieder überlegen, zur Vereinfachung nur noch diese zu benutzen und die diversen kleineren Einzelfertigkeiten in den Wind zu schießen -- und schon sind wir wieder beim "grobkörnigen" Fertigkeitssystem. Man kann sich drehen, wie man will...
Klar: Wer es einfach haben will, der benutzt nur Fertigkeitsgruppen. Das reicht vollkommen aus.
Und wer es etwas komplexer haben will, der nimmt sich dann halt noch Fertigkeiten oder Talente.
Wer es grobkörnig will, der
kann auch vollkommen ohne Talente und Fertigkeiten spielen. Und wer es etwas detaillierter haben will, der nimmt dann ein paar Fertigkeiten und/oder Talente hinzu. Und wer es extrem detailliert haben will, der
kann dann auch viele Fertigkeiten und/oder Talente hinzunehmen.
Das ganze ist halt zweidimensional:
Erste Dimension: grobkörnig <--> feingliedrig
Zweite Dimension: fertigkeitsbasiert <--> talentbasiert
Wenn man grobkörnig spielt, dann lohnt es sich, nur mit Attributen & Fertigkeitsgruppen zu spielen und auf Fertigkeiten und Talente komplett zu verzichten.
Wem dies aber zu grobkörnig ist, der kann das ganze aber feingliedriger machen, indem er Fertigkeiten und/oder Talente hinzunimmt.
Hierbei gilt jedoch:
Durch das Hinzufügen von mehr
Fertigkeiten steigt der
Detailgrad enorm an: Du hast mehr Fertigkeiten, in denen sich die SCs regeltechnisch unterscheiden könne. Zudem haben die Fertigkeiten häufig auch unterschiedliche Werte.
Gleichzeitig steigt die
Komplexität nur minimal an. Bei Fertigkeiten gilt: Kennst du (als Spieler !!!) eine, kennst du alle. Denn Fertigkeiten werden in der Regel immer gleich abgehandelt. (In einigen Ausnahmen wird zwischen Kampffertigkeiten und Nicht-Kampffertigkeiten unterschieden. - Aber normalerweise werden Fertigkeiten immer gleich behandelt.)
Durch das Hinzufügen von
Talenten steigt der
Detailgrad mittelmäßig an: Wie bei Fertigkeiten kommen auch hier Optionen hinzu, durch die sich die SCs regeltechnisch unterscheiden können. Der Detailgrad ist allerdings nicht ganz so groß, da Talente in der Regel nur binär vorhanden sind: Entweder du hast das Talent oder du hast es nicht. (Disclaimer: Ja, ich weiß, es gibt auch Ausnahmen.)
Gleichzeitig steigt die
Komplexität jedoch massiv an: Die Talente haben unterschiedliche Voraussetzungen. Die Talente haben unterschiedliche Regelmechanismen, nach denen sie funktionieren. Im Gegensatz zu den Fertigkeiten muss man sich bei Talenten z.B. extra den Beschreibungstext durchlesen, um zu verstehen, was dieses Talent bewirkt.
Meines Erachtens nach hast Du nur gezeigt, dass da keine vollständige Korrelation besteht. Um zu zeigen, dass das Problem unabhängig davon ist müsstest Du sehr viel mehr Aufwand betreiben.
Ich habe gezeigt, dass es keine kausale Abhängigkeit gibt. Dessen ungeachtet kann es natürlich eine stochastische Abhängigkeit geben. - Und ehrlich gesagt würde ich sogar eine stochastische Abhängigkeit vermuten. Ich habe allerdings aufgezeigt, dass diese (vermutete) stochastische Abhängigkeit keine kausale Abhängigkeit ist.