Ich habe 90er und 2000er angekreuzt, wobei damit genau genommen auch die späten 80er gemeint sind sowie einige aus den 2010ern - und die sind ja noch nicht ganz vorbei.
70er und vorher gehen in der Masse handwerklich gar nicht, weder vom Film- und Tricktechnischen noch in Sachen Choreographie.
Aus den 80ern gibt es eine Handvoll Klassiker, aber die kann ich fast an einer Hand abzählen.
In den 90ern hagelt es dann fast schon gute neue Filme und Fortsetzungen. Und da kommen die ersten wirklich guten Filme, die gekonnt mit den Genrekonventionen spielen und sich gleichzeitig sowohl auf die Schippe als auch selbst bierernst nehmen.
Da muss ich allerdings entgegen der Vorgabe schon ein bisschen im SF- und Fantasy-Bereich wildern, weil das mMn "trotzdem" primär Actionfilme sind und das Setting nur recht dünne Ausrede.
Total Recall, Terminator 2, Harley Davidson und der Marlboro Man, Last Boy Scout, El Mariachi, Hard Boiled, Demolition Man, Last Action Hero, Sniper, Leon der Profi, True Lies, Desperado, Eraser, Mission Impossible, The Rock, Face/Off, Fifth Element, The Big Hit, Blade, Heat, Ronin, Taxi, Matrix, The Mission...
Einige davon sind "nur" enorm solide gemacht, andere waren wirklich wegweisend. Manche haben gefühlt achttausend Fortsetzungen bekommen, die man sich hätte schenken können.
Das setzt sich dann in den 2000ern fort und diejenigen, die da wirklich gut sind, sind nicht immer, aber oft genug jene, die sich trauen, neue Wege zu gehen und nicht nur Schema F abzuspulen.
The Fast and the Furious, Wasabi, Shaolin Soccer, Equilibrium, Minority Report, The Transporter, A Man Apart, Man on Fire (beide mMn schwer unterschätzt), Bad Boys 2, Kill Bill, Once upon a time in Mexico, Ong Bak, SWAT, Bourne ID, Mr. and Mrs. Smith, Sahara, Crank, Smokin´Aces, Hot Fuzz, Shoot ´Em Up, Rambo (4), District 9, Fulltime Killer...
Auch hier hätte man sich manche Fortsetzung besser gespart, aber das ist wohl nicht zu vermeiden.
Eigentlich geht diese "neue Schule" von Actionfilmen (obwohl die aus meiner Perspektive viel unterschiedlicher sind als früher und der Begriff daher nicht so recht passen will) nahtlos in den 2010ern weiter.
Book of Eli, The Raid 1 und 2, John Wick, The Gunman...die will ich zumindest noch genannt haben.
Die Filme selbst trauten sich einiges, waren offener und weniger prüde als heutige Streifen. Statt CGI-Effekten wirkten die Spezialeffekte auf mich liebevoller und engagierter, weil handwerklich erstellt mit viel Akribie.
In den 90ern fing da ja schon die Gegenbewegung an, die entweder bewusst wieder auf mehr Handarbeit setzte oder das sowieso machen musste, weil man nicht Hollywood war.
Auch relativ neue Filme wie Transporter, Ong Bak, The Raid oder John Wick leben von den Leistungen der Darsteller und nicht von der SFX-Abteilung.
Heißt jedoch auch: wirklich hervorragende Filme der letzten Jahre sind mir nicht bewusst. Jeder Blockbuster wird zum Einheitsbrei, alles ist gleich gut. Womit diese Filme wohl in dreißig Jahren vergessen sind, während die alten Klassiker wohl noch gesehen werden, eben weil sie Klassiker sind und als erstes gute Qualität hatten.
Das kommt dir nur aus heutiger Perspektive so vor.
Z.B. The Raid, Crank, Smokin´ Aces und selbst der ziemlich neue John Wick sind heute schon Genreklassiker, das kann man bereits klar zuordnen.