Thema: [s]erzählt mir von[/s] ich erzähle von: Hackmaster 5

[Luxferre]

Der Titel sagt es, erzählt mir mal von Euren Hackmaster (5th Ed bitte!) Erfahrungen?
Die K+Co Seite tritt ja recht selbstbewusst auf. Ist da wirklich soviel Futter am Knochen, wie die Jungs schreiben?
Wie spielt es sich?
Was ist gut, was ist schlecht?

Mich interessiert die 5. Edition. Und da eine Investition nicht leichtfertig getan werden will, brauche ich Input 

[D. Athair]

Hackmaster Basic gibt es als kostenlosen Download (PDF, 231 Seiten).
Da lässt sich, glaube ich, schon abschätzen, ob man was damit anfangen kann oder nicht.

[Samael]

Der "pitch" ist schon mal eher abschreckend.

[Luxferre]

So. PDFs geholt. Was solls ... Ich muss Samael recht geben, der "pitch" ist ziemlich gewöhnungsbedürftig. Die Jungs schreiben sehr selbstbewusst, wenn man es positiv sehen möchte, haarscharf an der Grenze zur Arroganz.
Aber ... es liest sich trotzdem ganz gut an. Ein D&D Ableger für Spieler und SL, die den Höhenflug von 3E aufwärts nicht mitgehen wollen. Ein SC kann anfangs wenig und muss sich den Arsch aufreißen, um überhaupt aus der Gefahrenzone herauszukommen. Die Jungs schreiben oft, dass es weniger um die Werte, als um das Spiel an sich geht. Kluge Ideen seien mehr wert, als gute Attribute. Wird sich zeigen. Diese werden übrigens mit 3W6 der Reihe nach ausgewürfelt. Wenn man seine Reihe behält, bekommt man Bonuspunkte für den gesamten Rest, den man sich mit Entwicklungspunkten zusammenkauft (Rasse, Klasse, Fertigkeiten, Talent, etc. pp.). Damit wollen sie es dem Spieler wohl schmackhaft machen, auch mit suboptimalen Werten zu spielen. Zu schlechte Werte (es gibt Regeln dafür) führen zu einem wilden Sammelsurium von NSC, denn die begonnenen SC werden dem SL übergeben und der hat die Aufgabe, Schankwirte draus zu machen.

Mehr folgt später.

[Scurlock]

An sich ein nettes System mit sehr vielen feinen Ansätzen. Die flachere Powerprogression und auch die umfangreiche Charaktergestaltung mit wenig wirklichen Optimierungsmöglichkeiten sehe ich als große Pluspunkte. Hackmaster ist aber eben alles andere als light oder einfach zugänglich für ein System, das sich grob an D&D orientiert. Insbesondere das Kampfsystem hat mich am Ende davon abgehalten, auf Hackmaster als Housesystem zu setzen. Die Idee dahinter (Realtime statt Runden) klingt auf den ersten Blick toll, aber gerade größere Kämpfe kann ich mir damit schwer vorstellen und sollen angeblich auch schwer umzusetzen sein.

[Luxferre]

@Kampfsystem:

scheint ja eine Mischung aus Rundensystem und Ticksystem zu sein. Liest sich spannend, spielt sich wahrscheinlich quälend lahm. Ich schreibe dazu später mehr. Ich gehe das PDF kapitelweise durch und schreib einige Brocken zusammen.

[Scurlock]

@Kampfsystem:

scheint ja eine Mischung aus Rundensystem und Ticksystem zu sein. Liest sich spannend, spielt sich wahrscheinlich quälend lahm. Ich schreibe dazu später mehr. Ich gehe das PDF kapitelweise durch und schreib einige Brocken zusammen.

Das ist tatsächlich mein Problem mit Hackmaster 5. Die Ideen klingen auf dem Papier toll und auch die Regelwerke selbst zählen in meinem Regal zu den absoluten Highlights und Hinguckern. Nur ist das Mikromanagement doch sehr ausgeprägt, was einem flüssigen Spiel am Tisch entgegensteht, insbesondere wenn die Gruppe zum Großteil aus Gelegenheitsspielern besteht. 

Edit:
Wenn ich das richtig verstanden habe, bist Du auch Hamburger. Wenn Du also noch Spieler für eine Testrunde suchen solltest, hättest Du mit mir einen Freiwilligen 

[Xiam]

Ihr beide kennt euch sogar noch aus dem Gate...

Zum Topic, irgendwie habe ich Hackmaster immer für eine Parodie gehalten (wahrscheinlich wegen KoDT). Ist das doch ein Spiel, das sich ernst nimmt? Falls ja, würde ich auch gerne mal eine Testrunde spielen.

[Scurlock]

Zum Topic, irgendwie habe ich Hackmaster immer für eine Parodie gehalten (wahrscheinlich wegen KoDT). Ist das doch ein Spiel, das sich ernst nimmt? Falls ja, würde ich auch gerne mal eine Testrunde spielen.

Die Parodiezeiten sind mit Hackmaster 5 vorbei. Die neueste Edition ist recht erwachsen gehalten, wenn man mal vom "pitch" absieht. Das Regelsystem ist zumindest sehr durchdacht, wenn auch wie gesagt recht komplex.

[Xiam]

Ich muss mich leider outen... ich könnte auch googeln, aber ich bin langsam in einem Alter, in dem Lebenszeit wertvoll wird: Was ist der "pitch"?

[Scurlock]

Ich muss mich leider outen... ich könnte auch googeln, aber ich bin langsam in einem Alter, in dem Lebenszeit wertvoll wird: Was ist der "pitch"?

In diesem Zusammenhang ist gemeint, dass sich Designer im Regelwerk immer wieder direkt einbringen und betonen, was für ein "geiles" Rollenspiel Hackmaster doch sei. Das alles ist zwar sehr over the top, aber der Leser kann sich eigentlich nie wirklich sicher sein, ob das hemmungslose Arroganz ist oder einfach nur schräger Humor.

[Xiam]

Okay, verstehe. Danke 

[Luxferre]

Alter, das System ist deutlich, DEUTLICH komplexer, als PF und Co. Testspiel definitiv ausgeschlossen. Sorry!
Nach der Chraraktererschaffung lese ich nicht weiter!

[Scurlock]

Alter, das System ist deutlich, DEUTLICH komplexer, als PF und Co. Testspiel definitiv ausgeschlossen. Sorry!
Nach der Chraraktererschaffung lese ich nicht weiter!

Verdammt! Aber ich bin nicht wirklich überrascht. Der Crunch, insbesondere die vielen Subsysteme haben mich auch davon abgehalten, ernsthaft über eine Leitung nachzudenken...Die Bücher sind dennoch fette Hingucker zum Spielererschlagen.

[Arkam]

Hallo zusammen,

wer trotzdem Interesse hat finder unter http://www.kenzerco.com/hackmaster/downloads.php übrigens die freien Downloads.

Gruß Jochen

[Luxferre]

Verdammt! Aber ich bin nicht wirklich überrascht. Der Crunch, insbesondere die vielen Subsysteme haben mich auch davon abgehalten, ernsthaft über eine Leitung nachzudenken...Die Bücher sind dennoch fette Hingucker zum Spielererschlagen.

Ja, sorry 

Bin echt entgeistert. Es ist, als ob RoleMaster und AD&D 2^nd Players Options als Basis für eine crunchige Erweiterung herhalten mussten.
Die schlussendlichen Werte sind übersichtlich, aber der Weg dahin ist leider sehr unintuitiv.

Die Kaufoptionen für Vor- und Nachteile, zu den Attributen mit hunderter-Schritten, wie anno AD&D bei Stärke, dazu die ellenlange Skill-Liste fordern einem schon einiges an Rechen-, Nachschlage- und Vergleichen-Leistung ab. Ich schätze, dass ein SC in unter 2 Stunden kaum zu erstellen ist.
Bei einer hohen Tödlichkeit, wie stetig wiederholt wird.

[Scurlock]

Ich schätze, dass ein SC in unter 2 Stunden kaum zu erstellen ist.

Ich könnte mit einer ausführlichen und längeren Charaktererstellung ja durchaus leben. Nur hatte ich eben den Eindruck (bin auch bei der Charaktererstellung hängengeblieben), dass das System auch so crunchig und vor allem unintuitiv bleibt. Und gerade das Kampfsystem hat mich nach anfänglicher Faszination dann recht schnell abgeschreckt, zumindest möchte ich das ungern leiten.

[Luxferre]

Vielleicht packt mich mein Masochismus noch einmal und ich lese weiter. Aktuell plane ich lieber eine Beyond the Wall Session 

[Scurlock]

Vielleicht packt mich mein Masochismus noch einmal und ich lese weiter. Aktuell plane ich lieber eine Beyond the Wall Session 

Solltest Du dafür noch einen Spieler brauchen, würde ich mich hiermit bewerben...

[Luxferre]

Solltest Du dafür noch einen Spieler brauchen, würde ich mich hiermit bewerben...

Komme ich gern drauf zurück 

[Luxferre]

HackMaster ... wir werden nicht warm miteinander. Mal davon ab, dass jedes Kapitel mit übertrieben vollmundigen Versprechen daherkommt (und diese NICHT hält), finde ich die Regeln nicht bloß exorbitant crunchy (RoleMaster inkl. aller Companion plus Hausregeln wäre halbwegs vergleichbar), sondern auch unintuitiv und schwer umsetzbar.

Kenzer hat mit der Hacklopedia sicherlich eines der besten Monsterbücher auf den Markt gebracht. Die Grundregeln jedoch stoßen ab.

Alleine das Kampfkapitel ... uargs!

Leseprobe gefällig?

Combat is the ultimate and usually very finalmethod of dispute resolution in HackMaster.Because HackMaster battles are so lethal, char-acters typically only engage after other less dangerousmethods of solving differences fail or have been dis-missed as unlikely to succeed. Of course, experiencedplayers perform such dismissal in the wink of an eye,sometimes cleverly getting the drop on their foes, othertimes accidentally butchering someone with an impor-tant bit of information that could have been gleanedpeacefully. However, this chapter’s not about advisingyou on how to avoid such pitfalls; it’s about helping youlearn enough about the combat rules to avoid gettingyour hide flayed by goblins or your skull staved in bypassing ruffians five minutes after rolling up your shinynew character.Some folks say that battles aren’t all that central toHackMaster. Indeed, it’s a multifaceted game withmany other fascinating elements such as engagingNPCs in meaningful discourse, gaining knowledge ofexciting new peoples, locations and things, discoveringand mapping new lands and so on. This author won’twaste the space in these exalted pages to ponder such arhetorical topic.  After all, it doesn’t take a bloody geniusto notice that most of those other topics don’t have anentire freakin’ chapter devoted to them, do they? Onthe other hand, there are those who'd tell you that bat-tle is the be-all and end-all, melee is glory and combatis the most important thing in HackMaster. I’m hereto tell you that the players trying to sell you such non-sense are nothing but inexperienced rubes. Engaging incombat is not the most important thing in HackMas-ter; it’s a weak third behind survivingand, most im-portantly, winningcombat!Your careful study of this chapter will help you livethrough and ultimately win most violent HackMastersituations. By learning the nuances herein, you’ll dra-matically improve your character’s chances of ... bla bla

Let’s cut to the chase – you bought a game namedHackMaster, so you’re probably interested in learningjust how to hack an opponent.  In this section, we’llcover the bare bones. I strongly recommend that yougain familiarity with these rules before adding all theothers – surprise/initiative, ranged fire, unarmed fight-ing, and so on. Chances are you’ve spent most of yourroleplaying career playing vastly inferior games withrules that make little sense.  But you’re used to what-ever inane rules-set you’ve been playing. So anythingnew, no matter how much simpler and more sensiblewill seem difficult at first. So let’s take it slow and notadd every rule and option available in this section untilyou’ve mastered the first few.  Soon enough, you’llcome to realize that HackMaster, while far more real-istic and with many more options for rich play thanyour old game, is actually easier and far, far, FAR,smoother running than your current game. Trust me,one day you’ll be playing and realize ‘Holy mackerel, Ican’t believe I ever thought that other nonsensical, compli-cated mess was actually better than HackMaster – heck, it’snot even in the same league!’

[Luxferre]

... aber es lässt mich nicht los 

Hat was vom Stockholm Syndrom.

Das illustrierte Kampfbeispiel wiederum schlägt wirklich alles, was man von den bekannten D&D Versionen und Derivaten gewohnt ist.

Ich halte euch auf dem Laufenden und benenne den Thread mal um.

[Luxferre]

Wundervolle Anekdote:

BA has ruled that since the goblins were hiding out of sight at thebeginning of the combat there was no need for an Observation skillcheck.  Furthermore, since Brian is still surprised and his attention is likelydrawn to the ongoing combat, he is already looking the wrong wayand thus didn’t get a skill check.  Note: this is purely a GM decision.  There’s no right or wrong inthese types of situations and BA has used his best common sense torule in order to ensure fair game play. Despite Brian’s protests and whining — at the end of the day theGameMaster is always right and he must ultimately concede thepoint.

1980 or what??

There is no right or wrong, but the gamemaster is always right

Aha 

[Scimi]

Lese ich daraus, dass das Monster Blickrichtungen regelt, oder ist das nur Fluff + Spielleiterwillkür?

[D. Athair]

Alter, das System ist deutlich, DEUTLICH komplexer, als PF und Co. Testspiel definitiv ausgeschlossen.

Nachdem ich mir diverse Rezensionen und Diskussionen zu Hackmaster 5th angeschaut habe, ist das so eine Art Quintessenz:

The rules seem daunting at first, but once you have a few games under your belt they start becoming second nature and feel far more fluid than most other d20 games I've played. I find myself now having to refer to the rule books mid-game far less than I ever did with D&D or Pathfinder.

(Quelle)