Wir haben das Abenteuer gestern gespielt. Ich gebe 3 Sterne.
Positiv gefallen haben mir Inhalt und die Grundidee. Das Flair der Strangling Sea hat bei uns am Tisch schön funktioniert.
Die einzelnen Fraktionen waren interessant, besonders die Seegoblins (Quallenwerfer!) haben mir und der Gruppe sehr gefallen. Auch, dass Sharpe kein Mensch mehr ist, hat ziemlich eingeschlagen und war ein schöner Twist.
Die Gruppe war eher vorsichtig und hat viel mit Utility und Heimlichkeit gearbeitet, daher gab es nur zwei echte Kämpfe. Einen mit einem Weedbeast und einen mit einer Gruppe Goblins.
Die Wreck-Rats habe ich stark verändert. Ich habe Sharpe bei ihnen platziert. Dort gab er sich als "Stimme der Götter, die vom Himmel fiel" aus und wurde von den halbwahnsinnigen Seemänner verehrt. Durch Trickserei und Redegewandtheit schaffte es die Gruppe, den Wreck Rats den Kopf ohne Blutvergießen abzunehmen.
Umsetzung und Übersichtlichkeit haben mir nicht so gut gefallen. Die Texte sind für meinen Geschmack oft ausschweifend und wichtige Infos gehen im Geschwafel unter. Unnütze Worthülsen blähen alles auf. Beispiel: "Maybe the PCs want to examine the boat. Let them. [...]" Ja, verdammt was denn sonst? Wenn die Spieler*innen das Boot untersuchen dann tun sie das. Es ist ein Rollenspiel, ich brauche dafür keine Erlaubnis des Abenteuer-Autors. Manche der Witzeleien sind okay, andere funktionierten für mich eher nicht, aber das kommt am Tisch ja nicht an, sondern stört höchstens beim Lesen.
Auch der möglichen Platzierung Sharpes viel Platz an vielen Stellen einzuräumen fand ich eher negativ. Hier hätte es ein Kasten getan, statt überall über das Buch verteilt.
Von sehr coolen Monstern (hier sei nochmal der Quallen werfende Goblin erwähnt) bis eher seltsamen Monster-Fähigkeiten ist alles vorhanden. Für mich war es eine Einladung, mich zu bedienen und den Schrott rauszulassen.
Fazit: Cooles Szenario, schönes Flair, viele coole Ideen. Teils nervige Schwächen in der Umsetzung, der Gliederung und der Übersichtlichkeit.