Also, bei der ganzen Häme hier im Thread: Ich finde die Bücher nicht schlecht, und Tad Williams ist glaube ich auch ein sympathischer Typ. Rumpel hat das eigentlich elegant auf den Punkt gebracht. In der Reihe stecken viele schöne Ideen, es hat sympathische Figuren und im eigentlichen Sinn schlecht geschrieben ist es auch nicht mal. Da gibt es wirklich in der Fantasy ganz, ganz andere unterirdische Kaliber. Im Vergleich mit 90% der Rollenspielromane oder -- meiner Ansicht nach -- auch Wheel of Time oder so ist Tad Williams wirklich Gold.
Es bedient aber glaube ich Lesevorlieben, die ich heute einfach nicht mehr so teilen kann, und ich vermute, das hat etwas mit Leseerfahrung und auch mit Lebensalter zu tun. Ich erinnere mich an sehr, sehr viel Atmoschreibe. Es dauert halt sehr lang, bis etwas in Gang kommt. Und auf diese im Fantasy-Mainstream sehr verbreitete Art wird an vielen Stellen jede Kopfdrehung und jedes nervöse Haarezupfen aufgeschrieben, und jede wichtige Dialogzeile wird dann noch mal schön im inneren Monolog reflektiert, damit man als Leser auch mitkriegt, wie das jetzt gemeint war. Wenn man als Leser Lust hat, sich so gemütlich in eine fantastische Welt reinzuträumen, ist das sicher auch genau richtig. Es gibt ja irre viele Fantasyleser, die genau das auch erwarten.
Ich persönlich mag das heute nicht mehr so. Daher mein Hinweis auf "augeweckte Zwölfjährige". Das sollte nicht despektierlich sein. Und von Zeit zu Zeit kann man den aufgeweckten Zwölfjährigen in sich ja auch noch mal wieder aufsuchen
. Ich würde aber allen Neugierigen empfehlen, einfach mal in der Bibliothek oder im Buchhandel reinzulesen. Man merkt relativ schnell, ob man das mag oder nicht.