Wenn da plötzlich Massen an Wachleuten auftauchen, wirkt das oft unglaubwürdig. Das ist so, als würden die Helden bei einem Fürsten Stress machen und dann kommt ein Dutzend Armbrustschützen herein gestürmt: Wo kommen die denn her? Saßen die gefechtsbereit im Nebenraum? Wozu braucht der Fürst die Helden, wenn er 12 Soldaten übrig hat?
Der bestohlene reiche Adlige macht sich Gedanken und hat Zeit und Geld: Der wird sich was Schlaues überlegen, was der Spielleiter nun aus dem Ärmel schütteln muss.
Mein Vorschlag wäre wie vorher schon mehrfach erwähnt wurde, eine kleine Gruppe Fachleute anzuwerben. Den Spielern/Helden muss dabei klar werden, dass diese Gruppe sich auf einem ähnlichen Niveau bewegt und auch ähnlich überlegt vorgeht, wie die Helden. Es ist quasi eine zweite potente Heldengruppe.
Die Gruppe könnte so aussehen:
Angeführt wird sie von einem kriegserfahrenen Ritter, der dem Adligen noch was schuldet und nun als offizieller Sicherheitschef fungiert. Der Ritter hat den Spitznamen "Der Eber" erhalten, weil er mit Vorliebe die Schwere Reiterei anführt und bekannt dafür ist, bei gerichtlichen Zweikämpfen den Gegner aus dem Ring zu drängen.
Zu dem Ritter gehören zwei "Männer unter Waffen", also Söldner, die die zwielichtigen Arbeiten erledigen. Dabei suchen sie in Zusammenarbeit mit der Mafia (und Garde?) die Hehler nach der gestohlenen Ware ab und gehen dabei nicht gerade zimperlich vor.
Der Kundschafter der Gruppe ist ein schweigsamer Geselle, der für seine Bogenkunst bekannt ist. Dabei ist die Nacht sein Reich, in der er sich quasi oder tatsächlich unsichtbar bewegen kann. Dem möchte man nicht vor seine Nachtsichtaugen laufen, wenn man durch einen Garten schleicht.
Auch im Dienst des Ritters steht ein Magier, der kleine Verzauberungen an ausgewählten Stellen vornimmt und auf magische Weise Spuren untersucht.
Der Ritter stellt natürlich noch weitere Leute ein, wenn es ihm sinnvoll erscheint (zB einen Wachposten oder einen Hundeführer).
Die Heldengruppe sollte nicht einfach in diese andere "Heldengruppe" reinlaufen, sondern im Laufe eines anderen Abenteuers auf diese aufmerksam werden: So könnte der Hehler (Schmied/Händler), bei dem die Helden Diebesgut versilbert haben, seine Kunden warnen, dass da zwei unangenehme Typen nach der Diebesware gefragt und ihm dann zwei Zähne ausgeschlagen haben, als er angab, nichts zu wissen. Oder zwei Waschweiber tratschen darüber, dass so ein fremder Bogenschütze beim Alchemisten Waffengift kaufen wollte. Oder ein fremder Magier regt sich in der Kneipe darüber auf, dass ihm der Hausherr verboten hat, im Teppichraum seine Brandfalle aufzustellen.
So viel von mir
Gruß Orlan