Basiert "Die Sieben Samurai" nicht eh auf einer Western-Geschichte, die Kurosawa ver-japanisiert hat?
Nene, umgekehrt. Aber Vash hat da eh weisere Worte zu.
Generell sind die großen, klassischen Western aber doch ohnehin eine perfekte Fundgrube für allerlei Rollenspielzeugs. Im Kern gehts ja meistens um die Überwindung von überlebensgroßen Hürden. Das kann sich in fetten Shootouts äußern, bei denen die Protagonisten clever die Rahmenbedingungen steuern können. Siehe: Die glorreichen Sieben, Rio Bravo oder 12 Uhr Mittags. Oder es kann sich um Exploration in Form von Erkundungsmissionen oder Schatzsuchen drehen, siehe: Der Mit Dem Wolf Tanzt oder Der Schatz Der Sierra Madre. Oder halt unendlich viele Rachestories (aber mit denen kann man aus Rollenspielersicht noch am wenigsten anfangen).
Insgesamt sind Western ein großer Tip als Inspiration für Spielleiter: die meisten Spieler haben die Dinger nie gesehen, aber man kann sich davon so wahnsinnig viel abschauen. Das geht von Eigenarten der Charaktere (Waffen reinigen, Zeugs kauen, mit Kleidung zuppeln, rhetorische Besonderheiten etc. etc. pp.) über coole Moves (die Vorbereitungen der glorreichen Sieben kann man sowohl für Spieler als auch für Antagonisten hervorragend einbauen), die ganzen Tropes (alleine an Personen sowas wie Priester, Wäscher, Saloonbetreiber, Bordellmutter in allen Varianten) oder auch als Improvisationsfutter in jeglicher Hinsicht. Die Übertragbarkeit auf Fantasysettings ist da echt der Hammer, weil erstens nahe genug dran, um einfach zu transportieren, aber zweitens parallel auch weit genug weg, um mit abgefeilter Seriennummer garantiert nicht wiedererkannt zu werden.
Die klassischen Western sind deshalb ein GANZ GROSSER TIP als Inspiration für SL. Hat das hier im Forum noch nie jemand geschrieben? Dann tue ich das hiermit nachdrücklich.