Naja, eigentlich weiß man erst, ob einem etwas Spaß macht, wenn man es wenigstens einmal ausprobiert hat. Vorher vermutet man nur, dass es einem keinem Spaß macht. Erst danach weiß man es sicher.
Das sehe ich soo anders ... anderserer kann man das gar nicht sehen
Ist mir selbst schon oft so gegangen, dass ich erst beim Mitmachen gemerkt habe: Oh, das gefällt mir, oder eben nicht.
Und nein, ein zweites Mal braucht es nicht.
Mag sein. Gab es nie Dinge, wo Du von vornherein wusstest, dass das nix für Dich ist?
Ich leide an akutester Höhenangst. Ich habe versucht das mit Klettern zu bekämpfen. Ich bin berufsbedingt auf Gerüsten unterwegs. Da musste ich etwas tun und es hat geklappt. Aber ich hatte einen Zwang, nämlich meinen Beruf. Ansonsten hätte ich keine Motivation, mich auf derartige Höllentrips zu begeben.
Oder ein weniger drastisches Beispiel: das Hobby Reiten. Habe ich keinen Bock drauf, interessiert mich nicht. Also probiere ich das auch nicht. Muss ich auch nicht. Erwartet auch keiner von mir. Nichtmal meine Frau und die hat zwei Pferde, davon eines von mir zur Hochzeit geschenkt bekommen. Ich gehe das Füttern, mache ihren Stall sauber, während sie ausreitet und lege mich dann mit dem Hund in die Sonne und genieße das Leben, bis sie wiederkommt. Aber ich muss nicht und will nicht und werde nicht reiten.
Und tadaa ... es ist kein Problem
Ob man es wenigstens auf einen Versuch ankommen lässt, hängt von vielen Faktoren ab.
Ich stelle mir sehr schwer vor einzuschätzen was Rollenspiel ist und wie es funktioniert, ohne, dass man dabei war und mitgespielt hat.
Mir fällt es schon nicht leicht "Unbedarften" zu erklären, was Rollenspiel ist. Und selbst, wenn ich gut war, bin ich mir jedes Mal mehr als sicher, dass sie es trotzdem nicht verstanden haben. Weil sie das ja gar nicht können. Wie denn auch??
Ja, zum Beispiel generelles Interesse, Lust an Phantastik, Eskapismus, Nerdtum, oder was auch immer man damit Schönes verbinden mag.
Wenn mich jemand Nahestehendes bittet etwas einmal auszuprobieren, was ihm viel bedeutet, damit ich verstehe was ihm wichtig ist und woran sein Herz hängt, dann würde ich das nicht als Missionieren empfinden.
Du überspringst (mal wieder!) einen wichtigen Schritt in diesem ganzen Thema.
Eine generelle Einstellung, Haltung oder auch Prädisposition.
Bevor man also jemanden bittet, etwas auszuprobieren, weiß man doch, ob Interesse da ist. Man unterhält sich doch wohl hoffentlich auf einer anderen Ebene darüber und bekommt sehr schnell mit, ob das Gegenüber Lust hätte oder nicht.
Wenn Du jetzt diesen Schritt überspringst und eine emotionale Bitte vorträgst, dann baust Du emotionalen Druck auf. Ob das richtig ist, wage ich mal zu bezweifeln. Oder Du hattest den richtigen Riecher und dann ist alles tutti. Und glaube mir, dass ich einen guten Riecher bei und mit meiner Frau (und übrigens vielen anderen Menschen in meinem privaten Umfeld) habe/hatte.
Angenommen es macht mir keinen Spaß, und ich entscheide mich nicht weiter mitzumachen, dann weiß ich in Zukunft wenigstens wovon er spricht, und wie das funktioniert. Soviel Interesse habe ich schon an meinem Partner, dass ich verstehen möchte was ihm Freude macht und womit er sich gerne beschäftigt.
Zumindest würde ich sowas nicht von vorneherein ausschließen.
Man kann auch Interesse am Hobby seines Partners haben, ohne es ausprobiert zu haben oder es zu teilen.
Ich weiß das, weil es ganz hervorragend bei uns zu Hause funktioniert. Wir reden viel über die nicht geteilten Hobbies.
Wenn Du Deinem Gegenüber also absprichst, sich ein Bild zu machen, weil es ja kein Rollenspiel ausprobiert hat, dann ist das bitter. Und ich vermute, dass Du Dich hier etwas verrennst.
Zu Angeknacksten oder kaputten Beziehungen: Die können theoretisch überall kaputt gehen, bei jedem Hobby. Ob da Rollenspiel das Nummer Eins Hobby ist, dass ihnen den Rest gibt, weiß ich nicht.
In meiner Umgebung haben sich nur Leute dadurch gefunden und nicht getrennt.
In meiner übrigens auch. Ich habe mittlerweile auch einen Schritt nach draußen gewagt, weil ich nach über 20 glücklichen jahren in meiner Stammgruppe gern mal andere Leute kennenlernen wollte, mit denen ich sonst nur hierzuforum diskutiere. War eine gute Entscheidung. Ohne Druck von außen