Thema: Naval Action und Tempest

[Ludovico]

Es gibt gerade zwei sehr interessante Titel, die man quasi als Konkurrenten zu World of Warships betrachten kann:

Zum einen wäre da Tempest, was scheinbar an Fluch der Karibik orientiert ist und eher arcademäßig wirkt.
Es hat Seemonster und wohl auch etwas Magie und es geht um Piraten. Es hat Singleplayer- und Multiplayer-Funktion.

Auf der anderen Seite gibt es Naval Action, was ganz im Gegenteil eher realistisch sein soll, bei dem auch mittels Sextant und Sternen die Navigation stattfindet, was auch bei Bewaffnung und Segeleigenschaften einen eher simulationistischen Ansatz zu verfolgen scheint. Es scheint ein MMORPG sein, dass eher frei ist und später auch noch die Möglichkeit haben soll, in Produktionsgebäude und in Häfen investieren zu können. Die Ingame-Musik hat es mir sehr angetan, da es klassische Musik ist.

Nachdem ich gestern World of Warships wieder installiert und nach einer Stunde gelangweilt deinstalliert habe, scheint es, dass sich hier zwar kostenpflichtige aber interessante Alternativen auftun, die hoffentlich bald fertiggestellt sind.

[Talim]

Segelschiffe haben ein ganz anderes Spielgefühl. Ich würde das als ganz anderes Genre sehen.

[Ludovico]

Das Spielgefuehl unterscheidet sich doch allenfalls darin, dass die Steuerung mehr Einfluessen ausgesetzt ist (wie das bei Tempest ist, kann ich aber nicht sagen).

Ansonsten... Wie sollte sich das Spielgefuehl sonst unterscheiden?

[Talim]

Beim Segelschiff bist Du vom Wind abhängig, kannst also nicht immer die Manöver fahren, die Du möchtest.
Ich gehe stark davon aus das die Feuerrate und Kampfentfernungen andere sind als bei WoWs. Dazu fehlen noch Torpedos und Flugzeuge.
Segelschiff Gefechte sollten noch ruhiger und entspannter sein als WoWs, es sei denn die Zeitkompression ist in den gennannten Spielen sehr hoch eingestellt.

Zum Thema WoWs: Ab heute sind die deutschen Schlachtschiffe im Client zum anschschauen. Spielbar wahrscheinlich in drei Wochen. Mit dem ersten Premiumschiff rechne ich dieses Wochenende.

[Ludovico]

Es sind beides Spiele, die mit Seeschiffen arbeiten. Die Unterschiede im Genre sind kaum nennenswert (dann gibt es statt Torpedos halt Karronaden und Flugzeuge spielen bei WoW auch keine grosse Rolle - ausser man spielt einen Flugzeugtraeger).
Sorry, die Unterschiede halt ich fuer derart oberflaechlich, dass ich allenfalls gewillt bin, einzugestehen, dass es sich um zwei Subsubgenres handelt.

Vom Spielgefuehl mag es tatsaechlich anders sein, weil beide Spiele komplexer und freier sind als WoW (dessen einziges Ziel bloss in der Verbesserung von Schiffen liegt und dem Sieg bei eher eintoenigen Missionen).

OT:
Die deutschen Schlachtschiffe werden das Spiel fuer mich auch nicht mehr interessant machen. Die spielen sich dann halt wie Schlachtschiffe mit einigen Unterschieden jeweils zu anderen Schlachtschiffen. Das Spielprinzip ist nach wie vor meiner Ansicht nach zu eintoenig (alles versenken, was im gegnerischen Team ist und wenn das nicht klappt, versuchen zu cappen), als dass es mich nochmal fesseln kann.

[Tomas Wanderer]

Ich warte schon eine Weile gespannt auf Naval Action, aber nach dieser Kritik hat meine Begeisterung (etwas) nachgelassen. Ist es zu viel verlangt, sich eine gute Umsetzung von Age of Pirates: Caribbean Tales zu wünschen?

[Ludovico]

Nun, es ist etwas früh für ein Review (vor allem zum 28.01., wenn das Early Access-Spiel zum 21.01. rausgekommen ist).

[Tomas Wanderer]

Ich habe mir, angestoßen durch das Thema, Naval Action gekauft. Bisher bin ich mit dem Rang "Kapitein-Luitenant" nur in der Lage kleiner Schiffe zu fahren, aber es bereitet mir viel Freude. Die Schlachten sind sehr spannend, wenn auch nur in Grenzen realistisch; es gibt einiges am Schiff zu managen (Segel, Munition, Mannschaft), man versucht das eigene Schiff in vorteilhafte Positionen im Verhältnis zu Gegner und Wind zu manövrieren, wofür man wiederum die angemessene Segelstellung/führung finden muss, um zum Beispiel Schlagseite zu verhindern. Beachtet man das nicht, wird man schnell ausmanövriert, kann die eigenen Waffen nicht einsetzen, der Gegner schlägt mit seinem Beschuss Lecks oder zerstört die Panzerung und Kanonen, tötet die Mannschaft und das eigene Schiff wird, schneller als einem lieb ist, sinken. Wind und Wetter verändert sich im Spiel, aber dessen Auswirkungen sind minimal (z.B. etwas höhere Wellen), das könnten die Entwickler - meiner Meinung nach - noch überarbeiten. Ansonsten finde ich den Realismusgrad angemessen, nach einer überschaubaren Einarbeitungszeit hat man die Grundlagen verstanden, der Rest ist Übung. (Mit DCS ausgedrückt, ist es Flaming Cliffs 3 im Vergleich zu DCS A-10C) Nach einer Schlacht wechselt man auf/in die "Open World", steuert sein Schiff stark vereinfacht und mit Zeitkompression zum nächsten Hafen, zu einer Mission oder auf der Suche nach neuen Gegnern.

Mein größtes Problem ist derzeit das UI, die meisten Funktionen muss man erraten oder nachschlagen, wobei ich die Dokumentation der Wikis nicht immer klar finde (veraltet oder ungenau). Das Interface wird aber vor Release noch überarbeitet. Die Steuerung auf der Open World ist bei mir mit starkem Input Lag verbunden, was sonst nicht auftritt, keine Ahnung woran das liegt. Der nächste (umfangreiche) Patch wird im Oktober kommen, wodurch eine neue Nation vs Nation Mechanik (Eroberung von Häfen/Regionen) eingeführt wird. Aufgrund dessen haben, aber auch weil das Endgame bisher nicht viel bieten soll, einige Spieler eine Pause eingelegt. Am Abend sind auf dem PVP EU Server ca. 800 Personen online und es empfiehlt sich, sich einem Clan anzuschließen, insbesondere um leichter an die größeren Schiffe zu kommen (Crafting).

Da ich keine zeitgemäße Alternativen kenne, würde ich es jedem, mit starkem Interesse für "Age of Sail" Spielen, empfehlen.

PS: Im Spiel gibt es keine Musik, dafür lass ich den Soundtrack von EU4 laufen.