Autor Thema: Dies Irae  (Gelesen 3901 mal)

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Dies Irae
« am: 1.08.2016 | 16:48 »
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DIES IRAE
(und weil RPGs heutzutage einen Untertitel zu brauchen scheinen...)
Wenn der Himmel in den Krieg zieht ist auf Erden die Hölle los!

Worum solls gehen?
Gott ist verschwunden, die Engel machen die Menschen dafür verantwortlich und erklären der Welt den Krieg.
Keine drohende Apokalypse, sondern Apokalypse now: Engel lassen Feuer vom Himmel regnen, Menschen zu Salzsäulen erstarren und Wasser verwandelt sich in Blut.
Die einzige Hoffnung der Menschen: die Hölle.

Wen kann man spielen?
Überlebende Menschen; junge, rebellierende Engel von oben, die sich nicht am Genozid beteiligen wollen; sogenannte gefallene Engel von unten, die die Menschen verteidigen wollen

Was kann man spielen?
- Überlebende müssen aus der in Trümmern liegenden Welt in die letzten Zufluchten der Menschen geschafft werden
- Angriffe von Engeln müssen abgewehrt werden
- Ressourcen werden knapp und neue müssen beschafft werden
- die Welt ist im Arsch und solange die Engel die ganze Erde belagern ist an Wiederaufbau nicht zu denken. Gegenangriff?
- Warum und wohin ist Gott eigentlich verschwunden und kann man ihn wiederholen?

Inspirationen
Sowas wie Herrschaft des Feuers/Reign of Fire, nur mit Engeln statt Drachen, Legion und This War of Mine, was ich zugegebenermaßen nicht gespielt, sondern nur per Videos verfolgt habe..


So, morgen mehr.
Der Weg zum Herzen eines Menschen führt durch den Brustkorb!

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Re: Dies Irae
« Antwort #1 am: 2.08.2016 | 20:50 »
Für heute ein winzig klein wenig mehr Backstory.
Bitte behaltet im Hinterkopf, dass hier nichts ausformuliert ist oder in Reinform geschrieben wird. Alles ist noch ein Work in Progress.


Vorgeschichte I
Wenn ein Obdachloser auftaucht, sich als der wiedergekehrte Jesus vorstellt und auf offener Strasse anfängt vom Ende der Welt zu predigen ist das zwar seltsam, aber leider auch irgendwie alltäglich.
Seine Botschaft ist, dass das Ende der Welt nah ist, weil Gott aus dem Himmel verschwunden ist und die Engel zum Krieg rüsten, weil sie die Menschen für Gottes Verschwinden verantwortlichen machen.
Selbstverständlich glaubt das keiner.

Das Problem ist, dass dieser Obdachlose in der Tat ist, wer er zu sein vorgibt und trotz diverser Aufforderungen durch Cops nicht aufhört, seine Botschaft zu verbreiten.
Logischerweise reagieren die Autoritäten wenig begeistert und er wird in eine Irrenanstalt eingewiesen.
Dort verbringt er einige Zeit und findet nach und nach zwölf Leute, die ihm glauben. Diese Dreizehn, Jesus und seine zwölf Apostel, wenn man so will führen des Nachts in der Irrenanstalt ein Ritual durch und treten so in Dialog mit der Hölle, namentlich Luzifer Morgenstern, dem ersten gefallenen Engel persönlich.
Dieser erfährt so von Gottes Verschwinden und stimmt zu, dass die Engel von unten ihr Möglichstes tun werden, um die Auslöschung der Menschheit zu verhindern.

Schon am nächsten Morgen tauchen überall auf der Welt die Himmlischen Heerscharen am Himmel auf und beginnen den Krieg.
Millionen von Menschen sterben in den ersten Stunden, völlig überrumpelte Militätapparate auf der ganzen Welt werden zerschlagen, bevor koordinierte Verteidigungmaßnahmen erfolgen können, von den internationalen Glaubeskrisen ganz zu schweigen.
Nach wenigen Tagen beläuft sich die Zahl der Toten bereits auf mehrere Milliarden weltweit.

Fünf Tage nach dem ersten Ausbruch des sehr einseitig verlaufenden Krieges sind Luzifers Vorbereitungen abgeschlossen und die höllischen Engel greifen in den Kampf ein.
Scharen von Engeln werden am Himmel von gefallenen Engeln aufgehalten, diverse Angriffe der Himmlischen Heerscharen müssen abgebrochen werden und die größten Gruppen der überlebenden Menschen werden von gefallenen Engeln aufgesucht, die ihnen Hilfe versprechen und Unterstützung gewähren.


Das ist natürlich nicht die ganze Vorgeschichte. Aber was meine ich mit Vorgeschichte I?
Weshalb und wohin Gott verschwunden ist, was die Hölle denn eigentlich ist und warum sich Luzifer und die Gefallenen auf die Seite der Menschen stellen ist den SCs aber bei Spielbeginn nicht unbedingt bekannt und deswegen werde ich da später separat drauf eingehen.
« Letzte Änderung: 2.08.2016 | 20:52 von Darkling »
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Re: Dies Irae
« Antwort #2 am: 2.08.2016 | 21:09 »
Noch ein kleiner Teaser zu den Philosophien der Engel, die auf Seiten der Menschen kämpfen..

Himmlische Engel
Lieber sterbe ich, als die Seele der Menschheit leiden zu lassen.

Gefallene
Lieber leide ich, als die Seele der Menschheit sterben zu lassen.
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Re: Dies Irae
« Antwort #3 am: 2.08.2016 | 21:16 »
Hört sich super interessant an .

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Re: Dies Irae
« Antwort #4 am: 3.08.2016 | 21:57 »
Die Natur der Schöpfung
Oben und Unten sind eigentlich keine räumlichen Beschreibungen, um Himmel und Hölle zu beschreiben, sondern (menschliche) Konzepte, die eine gewisse Wertigkeit implizieren, die eigentlich gar nicht vorhanden ist.
Es beschreibt in diesem Setting mehr oder weniger direkte Nähe zu Gott als dem Schöpfer des Universums.

Man stelle sich ein großes Nichts vor und ein jedes Universum ist in Bezug auf dieses Nichts wie eine Insel in einem Ozean.
Diese Insel, dieses Universum besteht aus mehreren Realitäten, Existenzebenen oder wie auch immer man das bezeichnen möchte.
Der Himmel ist als der Ort zu betrachten, von dem Gott aus seine restliche Schöpfung geschaffen hat und von dem aus er seine Schöpfung beobachtet; die Hölle ist als eine Pufferzone zwischen der Schöpfung und dem Nichts zu betrachten, das in oben genutzem Bild der Ozean ist.
Es ist damit auch der Ort, der (innerhalb der Schöpfung) am weitesten von Gott entfernt ist.
Um noch weiter von Gott entfernt zu sein dürfte man kein Teil der Schöpfung sein.

Oben (im Sinne von "am Nähsten bei Gott") und Unten (im Sinne von "am Weitesten von Gott entfernt") verortet die Welt quasi in der Mitte, da jeder Mensch durch Gottes Willen frei entscheiden kann, ob er sich Gott annähern oder sich von ihm entfernen möchte (indem er Gottes Wünschen folgt oder eben nicht).
Das ist der freie Wille, der Gott den Menschen gab.

Um die Motivationen der Engel, die ich später näher beschreiben werde genauer zu verstehen ist es allerdings wichtig zu wissen, dass alle Engel, egal ob von Oben oder Unten es als erstrebenswert erachten, möglichst nah bei Gott zu sein.

Was die chronologische Reihenfolge der einzelnen Teile von Gottes Schöpfung angeht hat Gott als erstes die ersten Engel geschaffen (die damit, weil ja noch nichts anderes existierte Oben, also im Himmel waren und zum Teil sind), dann das Universum inklusive der Welt und den Menschen und dann die Hölle.
Man muss explizit von den ersten Engeln sprechen, da auch noch Engel geschaffen wurden, als es die Welt und später auch die Hölle gab.
Erst mit dem Verschwinden von Gott geht es einher, dass keine neuen himmlischen Engel geschaffen werden.
(Durch Gottes Wille war und ist Luzifer in der Lage, neue höllische, so genannte gefallene Engel zu erschaffen, doch das kam ohnehin sehr selten vor.
Seitdem er um das Verschwinden Gottes weiß hat Luzifer es nicht gewagt, neue gefallene Engel zu erschaffen.)



Das reicht mir für heute.
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, womit ich weitermachen werde.
- Die Hölle, warum sie geschaffen wurde, was ihr Zweck ist und warum sie sich im Krieg gegen die Engel auf Seiten der Menschen stellt?
- Vorgeschichte II, was Settinggeheimnisse und die Hintergründe für den Krieg selber beinhaltet und was im Kern auch vieles dessen beinhaltet, was Spieler und SCs während des Spielens erfahren sollten, statt es vom Start an zu wissen?
- Was im Himmel abging, seitdem Gott verschwunden ist; warum es mehrere Parteien bei den Engeln von Oben gibt und was diese Parteien jeweils wollen?
- Mehr zu Motivationen der Engel - himmlische und gefallene - die im Krieg auf Seiten der Menschen kämpfen?
- Was ganz anderes?

Wünsche und/oder Vorschläge, zu was ich morgen schreiben soll nehm ich gerne entgegen, sind aber selbstverständlich kein Muss.
Ggf. entscheide ich das morgen auch einfach ganz spontan, wenn ich mich wieder hinsetze, um mein Tages-Soll in diesem Thread zu erfüllen.. ;)
Bis dahin..
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Re: Dies Irae
« Antwort #5 am: 4.08.2016 | 23:50 »
Die Natur der Hölle
Oben habe ich geschrieben, dass die Hölle von Gott geschaffen wurde.
Das ist so nicht richtig.
Eher ist es so, dass die Hölle mit Gottes Billigung von Luzifer geschaffen wurde.

Ursprünglich - bevor die Hölle geschaffen wurde - war es so, dass, wenn ein Mensch stirbt, seine Seele in den Himmel, also direkt in die Nähe von Gott kam, so sie frei von Sünde war bzw. Gott die Sünden vergeben hat.
Voraussetzung dafür, dass Gott Sünden vergibt ist, dass der Mensch diese bereut.
Tut er das nicht, so wurde die Seele wiedergeboren, so oft, bis sie sich eben doch für den Himmel qualifiziert.

Ein kleiner Teil aller Seelen verschwand allerdings entgegen Gottes Plan komplett aus der Schöpfung und nicht einmal Gott selbst wusste, wohin.
Dem musste nachgegangen werden und so wandte sich Gott an seine Engel.
Wohl wissend, dass es für denjenigen, der dem nachgeht bedeutend würde, sich von Gott zu entfernen - etwas, was kein Engel wollte - antworteten fast alle:
"Herr, da ich dich liebe und deine Schöpfung achte und respektiere werde ich tun, was immer du willst."
Einzig Luzifer, der erste aller Engel antwortete:
"Herr, da ich dich und deine Schöpfung liebe, möchte ich tun, was du wünscht."
Gott wusste, dass jeder seiner Engel seinem Wunsch folge leisten würde, doch legte er, da er um die Schwere der Aufgabe wusste Wert darauf, dass derjenige, der gehen würde die Welt und die Menschen ebenso sehr liebt wie Gott selbst das tut.
So kam es, dass Luzifer ausgewählt wurde und Gott ihm in Dankbarkeit alle Macht gab, die nötig war, seine Aufgabe zu erfüllen.

Luzifer wandelte also auf der Erde und verfolgte die Seelen der Menschen, wenn diese starben, bis er eine Seele fand, die nicht in den Himmel fuhr.
Statt dessen, so fand er heraus, gab es eine Öffnung, eine Wunde in der Schöpfung, die in das Nichts, das vor der Schöpfung war hinaus führte.
Als er sich der Öffnung näherte kamen daraus Kreaturen hervor, die nicht von Gott geschaffen waren und griffen ihn an.
Für jede Kreatur, die er tötete kam jedoch eine neue, in einer nicht enden wollende Angriffswelle, so dass Luzifer betete und Gott um Hilfe bat.
Dieser schickte weitere Engel und mit deren Hilfe drängte Luzifer die Kreaturen zurück und errichtete in der Öffnung selbst eine Verteidigungsbastion, zwar Teil doch Schöpfung, doch außerhalb Gottes direkter Kontrolle.
Dies ist die Hölle und sie erfüllt zwei Funktionen:
Sie war und ist die erste und einzige Verteidigungslinie gegen die Kreaturen von außerhalb der Schöpfung, die bald Dämonen genannt werden sollten und das Auffangbecken für all die Seelen, die zuvor aus der Schöpfung geraubt worden waren.

Sehr schnell wurde Luzifer und den anderen Engel bei ihm, die von den Engeln im Himmel, da sie außerhalb von Gottes Einflussbereich waren bald die Gefallenen genannt wurden klar, dass es sich um sündige Seelen handelte, die ihre Sünden nicht bereuten.
Die Gefallenen nahmen es auf sich, diesen Seelen ihre Sünden vor Augen zu führen und sie Reue zu lehren.
Manchmal reichte es dazu, den Seelen die Konsequenzen zu zeigen, die ihre Taten auf der Welt für ihre Opfer bedeuteten, doch leider war dies nicht immer genug.
Da dies die einzige Möglichkeit war, diese Seelen davor zu bewahren, gänzlich aus der Schöpfung zu verschwinden erkannten die Gefallenen, dass sie zu Mitteln greifen mussten, die anzuwenden sie selbst schmerzte:
diese Seelen mussten selbst dem Leid ausgesetzt werden, welches sie zu Lebzeiten verursacht hatten.

Seitdem es die Hölle gibt gibt es nun keine Wiedergeburt mehr, es sei denn, eine sündenfreie Seele wünscht dies von Gott.
Nach dem Tod kommen sündenfreie Seelen und Seelen, die ihre Sünden bereuen zu Gott.
Sündige Seelen ohne Reue kommen in die Hölle, um dort Reue zu lernen, damit sie nicht in das Nichts außerhalb der Schöpfung gerissen werden.


Wie genau die Hölle aussieht und was dort passiert beschreibe ich ein Andermal genauer, doch für heute soll es reichen, was zu der Erschaffung unde den Zweck der Hölle geschrieben zu haben.
Bis morgen.
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Re: Dies Irae
« Antwort #6 am: 5.08.2016 | 00:09 »
Schön geschrieben ^-^

Supersöldner

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Re: Dies Irae
« Antwort #7 am: 5.08.2016 | 11:44 »
sind Engel die einzigen übernatürlichen Wesen ?

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Re: Dies Irae
« Antwort #8 am: 5.08.2016 | 19:20 »
Erstmal: Danke an alle, die das hier lesen und Interesse zeigen!

Leider hatte ich heute keine Gelegenheit, was Längeres zu posten und da ich morgen schon um Vier Uhr aufstehen werde, um endlich mal wieder angeln zu gehen ist mein Tag heute auch schon beinahe zu Ende.
Spätestens bis Sonntag möchte ich allerdings tatsächlich drei Posts (für heute, morgen und Sonntag) aufholen.
Sorry.

sind Engel die einzigen übernatürlichen Wesen ?
Ja und Nein. Engel sind nicht die einzigen übernatürlichen Wesen des Settings, aber der Fokus und die einzigen übernatürlichen Wesen, dich ich mir für dieses Setting als spielbar vorstelle. Dämonen (Wesen von jenseits der Schöpfung Gottes) habe ich ja schon kurz angerissen und auch Magienutzer als Opposition für die SCs kommen noch im Detail. Das Setting gibt es her, Monster of the Week einzubauen, aber das ist nicht der Schwerpunkt, den ich setzen möchte.
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Re: Dies Irae
« Antwort #9 am: 7.08.2016 | 19:53 »
Falls es wen interessiert hier die Ergebnisse von gestern:
15 kg Fisch gefangen, 22 Fische insgesamt, einer davon eine Goldforelle von 3,5 kg.  :)

Ob ich heute den Gegenwert von drei Post schaffen werde weiß ich nicht, aber zumindest möchte ich anfangen und es versuchen.
Also...


Die Natur des Himmels
Der Himmel ist der Ort (in Ermangelung eines bessern Wortes), von dem aus Gott die Welt und alles darin erschaffen hat.
Es ist, wo sich die Engel aufhalten und wo auch Gott bis zu seinem Verschwinden zu finden war.
Im Himmel war Gottes Liebe und Nähe allgegenwärtig.
Wenn ein Mensch starb und seine Seele in den Himmel kam sorgte Gott für ewige Glückseligkeit.
Wollte eine Seele für immer im Kreis ihrer zuvor verstorbenen Lieben sein, so geschah es.
Wollte eine Seele ein alternatives Leben erfahren, ein Was-wäre-wenn-ich-mich-in-Moment-X-anders-entschieden-hätte, so geschah auch dies.
Wollte eine Seele über das Leben der Menschen wachen, die ihr im Leben lieb und teuer waren, so geschah auch das.
Auf Wunsch einer verstorbenen Seele konnte auch eine Wiedergeburt erfolgen.
Was auch immer eine Seele glücklich machte, durch Gottes Liebe wurde es für diese Seele Realität.

Was eine Seele im Himmel erlebte war keine einfache Illusion, sondern wahr.
Selbst wenn Seelen gegensätziliche Wünsche für das Nachleben im Himmel hatten war das kein Widerspruch.
Wollte eine Seele zum Beispiel die glücklichsten Momente seines Lebens immer und immer wieder erleben und schloss dieser Wunsch auch das Zusammensein mit Freunden, Verwandten und anderen geliebten Menschen ein, selbst wenn diese noch lebten oder sich ihr eigenes Nachleben anders vorstellten, so war das kein Hinderniss, denn so wie Gottes Liebe für seine Schöpfung war eine jede Seele unendlich.

Die Engel sorgten dafür, dass eine jede Seele glücklich war, waren sie doch das Instrument von Gottes Liebe.
Seinen Willen auszuführen war Sinn und Zweck ihres Daseins und die Gewissheit, von Gott dafür geliebt zu werden und sich seiner Nähe stets bewusst zu sein war der Lohn.
Dadurch, für Glückseligkeit im Himmel zu sorgen erlebten die Engel diese Glückseligkeit auch selbst.

Dann verschwand Gott.

Seine Nähe war nicht mehr allgegenwärtig und die Abwesenheit seiner Nähe machte den Engeln Angst.
Auch wenn die Engel erst weiter ihren Aufgaben nachgingen war das Gefühl von Sorge allumfassend, was auch die Seelen der Verstorbenen spürten.
Diese Sorge nährte Zweifel; Zweifel verhinderte reine Glückseligkeit im Himmel und die Engel verloren die Gewissheit, Gottes Willen zu tun.
Die Engel versagten in ihrer bisherigen Aufgabe.

Wie die Menschen auch verfügen Engel über freien Willen, doch anders als für Menschen zu Lebzeiten stand die Sinnhaftigkeit ihrer Existenz nie in Frage.
Nun blieb den Engel einzig das, was Menschen zu Lebzeiten haben: Glaube.
Glaube an Gottes Liebe für seine Schöpfung und das Gefühl, versagt zu haben war es dann auch, was die Engel dazu trieb, den bisherigen Sinn ihrer Existenz in Frage zu stellen und nach Gründen für Gottes verschwinden zu suchen.
Da die Engel bis dato nichts anderes taten als seit Anbeginn der Schöpfung und Gottes Liebe bisher eine konstante Gewissheit war lag es für die Engel nahe, sich selbst als den Grund für Gottes Verschwinden auszuschließen.
Gott selbst ist nicht fehlbar, also blieb als einziger Faktor für Gottes Verschwinden noch seine Schöpfung übrig.
Wenn die Schöpfung (und die Welt mit den Menschen darin) also der Grund für Gottes Verschwinden ist, so muss diese geändert, ja gereinigt und auf einen früheren Zeitpunkt vor der Existenz von Menschen zurückgesetzt werden, damit Gott zurückkehren und neu anfangen kann.

Dieser Logik folgend, so schlossen die Engel, tun sie Gottes Willen, wenn sie die ganze Schöpfung bis auf den Himmel und die Engel darin auslöschen.

Die Glückseligkeit der Seelen im Himmel hat nicht das Verschwinden Gottes verhindert, so dass diese Glückseligkeit nun kein Bestreben der Engel mehr ist.
Die Engel kümmern sich nicht mehr darum, was einst die Seelen der Menschen im Himmel glücklich gemacht hat, allerdings sind diese Seelen der Menschen im Himmel so unsterblich wie die Engel selbst.
Sie loszuwerden war also keine Option, doch ohne das Zutun der Engel erlebt keine verstorbene Seele mehr das Paradies, dass der Himmel bisher für sie war.
Die Seelen wurden von den Engeln zusammengetrieben und auch wenn die Seelen nicht misshandelt werden, sind sie doch Gefangene und sogar Sklaven der Engel, die Waffen und anderes Kriegsgerät herstellen.
Einige der Seelen schlossen sich sogar dem neuen Glauben der Engel an und gingen mitsamt der Engel gegen die anderen Seelen vor, um so Gottes Wiederkehr hervorzubringen.
Während dieser turbulenten Zeit im Himmel war es, als Jesus den Himmel verließ und auf die Welt zurückkehrte, um seine Warnung zu überbringen.
Für die Seelen von verstorbenen Menschen ist der Himmel nun ein Gefangenenlager.


Jetzt brauche ich eine Pause.
Mal schauen, ob ich mich später aufraffen kann, heute noch mehr nachzulegen oder ob ich mich selbst enttäusche..
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Re: Dies Irae
« Antwort #10 am: 7.08.2016 | 22:53 »
Widerstand im Himmel
Wie schon geschrieben haben die Engel mit Gottes Verschwinden die Gewissheit verloren, was der Zweck ihres Daseins ist.
Nun ist es Glaube, was die Engel antreibt und für die meisten von ihnen ist das eine gänzlich neue Erfahrung.
Für die meisten, aber nicht für alle.

Manche Seelen haben sich nach den Ende ihres weltlichen Lebens gegen das Paradies entschieden.
Das heißt nicht, dass sie sich gegen ewige Glückseligkeit entschieden haben, denn die Nähe zu Gott war im Himmel bis zu seinem Verschwinden allgegenwärtig, doch manche sündenfreie Seelen entschieden, dass sie aus Dankbarkeit zu Gott selbst etwas für den Himmel und die Schöpfung als Ganzes tun wollen.
Diese Seelen wurden von Gott nach ihrem Tode zu Engeln erhoben.

Gottes Verschwinden ging auch an diesen Engeln nicht ohne das Gefühl unsagbaren Verlusts vorbei, doch war der Verlust von Gewissheit und ein Rückfall auf Glauben für sie nicht so verrheerend, wie für ihre Geschwister, die direkt als Engel geschaffen worden waren.
Gott wahrhaftig gespürt und in sein Antlitz geschaut zu haben hat ihren Glauben nur noch verstärkt.
Diese Engel sind es, die noch immer von Gottes Liebe zu seiner Schöpfung, der Welt und den Menschen überzeugt sind.
Auch sie haben keine Erklärung für Gottes Verschwinden, doch halten sie den Gedanken, Gott durch die Zerstörung seiner Schöpfung quasi zwingen zu wollen, in den Himmel zurückzukehren für fehlgeleitet und die Welt und die Menschen für erhaltenswert.

Kein Engel möchte einen Bürgerkrieg im Himmel herbeiführen, so dass sich diese Engel dazu entschlossen, den Himmel zu verlassen und sich den Menschen auf der Welt anzuschließen, als der Krieg ausbrach.
Sie sind eine Minderheit, doch nach Gottes Verschwinden, so argumentieren sie, ist es wichtiger als je zuvor, das zu bewahren, was er erschaffen hat.
Auch wenn kein Engel je gegen einen anderen die Waffe erheben würde, solange sie sich im Himmel aufhalten, so gilt dies nicht auf der Erde.
Auf Erden getötet zu werden ist alles andere als erstrebenswert, doch bedeutet der Tod für einen ehemals menschlichen Engel nur, als Seelen zurück in den Himmel zu kommen.
Himmlische Engel, die direkt von Gott geschaffen wurde und nie zuvor als Mensch gelebt haben kommen nach ihrem Tod auf der Erde ebenfalls als Seelen zurück in den Himmel, doch können sie sich dort regenerieren und nach einer gewissen Zeit aufs Neue wieder als Engel auf die Erde hinab steigen und den Krieg weiterführen.


Das dieser Post kürzer ausfiel als die vorherigen und ich mir nicht sicher bin, ob ich wirklich alles dazu gesagt habe, was zu sagen wäre nehme ich mal als Zeichen, dass es für heute genug ist.
Keine drei Post wie eigentlich für heute geplant, aber mich zu zwingen und ohne wirkliche Lust, aber mit Druck im Nacken zu schreiben würde aber auch niemandem, der das hier liest gerecht werden.
Morgen also hoffentlich wieder mehr..
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Offline Anastylos

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Re: Dies Irae
« Antwort #11 am: 9.08.2016 | 23:25 »
Klingt für mich sehr interessant. Einziger Kritikpunkt: Kreaturen aus dem Nichts. Wenn es wirklich Nichts ist, also die Abwesenheit von Sein dann kann es nicht etwas hervorbringen. Wenn es Kreaturen aus dem Nichts gibt degradiert man das Nichts zu einer blosen Antischöpfung.

Der Rest hört sich für mich gut an. Man erkennt sogar die scholastischen Erklärungsmuster, was bei einem solchen Setting Plicht ist.

Supersöldner

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Re: Dies Irae
« Antwort #12 am: 15.08.2016 | 18:25 »
Hallo ?

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Re: Dies Irae
« Antwort #13 am: 17.08.2016 | 00:08 »
Das bisherige Posten hier sowie einige wichtige Sachen offline, die in den letzten Tagen vorgefallen sind haben soweit geholfen, dass ich nicht unbedingt den Drang hatte, mir den Kopf frei zu posten.
Besonderer Dank geht allerdings an Supersöldner, der mich dazu brachte, heute mal wieder was zu schreiben.
Da der heutige Post einiges an Settinggeheimnisse verrät, die für Spieler und SCs erst im Spiel bekannt werden sollten verpacke ich den heutigen Text in Spoiler.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

@ Anastylos:
Ich hoffe, das erklärt, warum Kreaturen aus dem Nichts herauskommen können.
Sein in einer Form, die ein Mensch geistig verarbeiten kann kann es nur innerhalb der Schöpfung geben.
Außerhalb der Schöpfung gibt es nur ein Konzept von Existenz, aber keine Existenz an sich.
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Re: Dies Irae
« Antwort #14 am: 17.08.2016 | 15:27 »
Die Armen Dämonen nur
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    wenn Mann das nichts durchwandern würde also  so zu sagen von der Schöpfung aus los geht was würde wohl auf der andern Seite des Nichts Ligen ?

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Re: Dies Irae
« Antwort #15 am: 17.08.2016 | 22:56 »
Da das Nichts kein Ende hat gibt es logischerweise keine andere Seite, an die man gelangen könnte.
Für dieses konkrete Setting ist es uninteressant, aber wer kann schon mit Sicherheit sagen, dass Gottes Schöpfung die einzige "Insel" in diesem endlosen Ozean ist...?
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Re: Dies Irae
« Antwort #16 am: 23.08.2016 | 20:16 »
wie sehne so die Siedlungen und Gesellschaften der Überlenden Menschen aus ?

Offline D. M_Athair

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Re: Dies Irae
« Antwort #17 am: 23.08.2016 | 22:23 »
Habs nur ganz kurz überflogen.
Mich erinnert das sehr an die Film-Reihe "God's Army".
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

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Re: Dies Irae
« Antwort #18 am: 24.08.2016 | 22:16 »
wie sehne so die Siedlungen und Gesellschaften der Überlenden Menschen aus ?
Ich hab ein paar Vorstellungen, aber noch nicht so detailliert, dass ich denke, dass es sich zu posten lohnt.
Kommt aber noch, versprochen.
Welcher Aspekt interessiert dich denn mehr?
Siedlungen, die neuen Glaubensrichtungen, gesellschaftliche Verhaltensweisen oder die Philosophien der Engel, die auf Seiten der Menschen kämpfen?

Habs nur ganz kurz überflogen.
Mich erinnert das sehr an die Film-Reihe "God's Army".
Und warum auch nicht?
Zumindest der erste ist ziemlich cool!
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Re: Dies Irae
« Antwort #19 am: 25.08.2016 | 11:15 »
zu den Engel hast du ja schon einiges  gesagt also würde ich sagen alles über die Menschen.