Geht es Euch eigentlich auch so?
Mich nervt es inzwischen nur noch an, im Rollenspiel, in TV Serien, am schlimmsten aber noch in Romanen.
Das geht soweit, dass ich Fantasy Romane eigentlich nur noch mit der heißen Kneifzange anfasse und Rollenspiele oft auch erst
eher argwönisch betrachte...
Da gibt es diesen unerfahrenen grünen Jüngling, der nix kann, nix weiß, dessen Schicksal es aber ist großes zu leisten.
Und dann erlebt man die ganze bescheuerte Reise durch sein Dasein, bis er irgendwann zum Veteranen und Recken geworden ist.
Pickelig und blasshäutig, nervig und pubertär am Anfang.
In Medien (Romanen, TV) ist das kaum auszuhalten. Vor allem kommt dann auch noch Drama hinzu.
Schmacht, Herzleid, oh je, der Arme, warum ist er so blöd und erkennt nicht, warums nicht klappt.
Gut, im Rollenspiel kann der Spieler gut gegensteuern, um nicht zu pubertär rüberzukommen.
Aber wenn man Pech hat WOLLEN die Mitspieler auch noch solch ein Drama
oder der Spielleiter besteht darauf, weil es zu jeder großen dramatischen Saga gehört, dass der Held erst einmal ein nerviges Balg ist...
Weil, is ja gutes Rollenspiel und wir wollen das ja auch richtig spielen. Hömma!
Nervt Euch das auch, wenn Rollenspiel sich anfühlt, als spiele man die Vorgeschichte und wenn es dann dahin kommt, dass die Rolle interessant wird,
weil kompetent und welterfahren, dann ist die Kampagne zu Ende und man muß schon wieder einen Nullchecker-Character erzeugen....?
Es gibt durchaus im Rollenspiel Ausnahmen. Wir spielten bis gestern Nights Black Agents und da starten die Charaktere gleich als Macher.
Shadowrun fällt mir auch noch ein, wo man mit einer gesunden Anfangskompetenz beginnt. Bei Traveller fängt man sogar als Renter das Spiel an.
Aber D&D? Da konnte man in der first Edition als Magier der ersten Stufe von einer Katze totgebissen werden...
Und DSA? Da sind die NSCs in der Regel so über, dass die Gruppe in der Regel "Schweig und lausche, wenn sich die Erwachsenen unterhalten!" gesagt bekommt
und danach zu Statisten oder zu Wasserträgern degradiert wird, während die anderen die große Show reißen.
Bei Earthdawn sind die Dämonen so UBER, dass Kreis Eins bis Fünf besser im Bett bleiben, um keine Alpträume zu bekommen...
Vampire - Frisch erschaffen in Generation Welpe und nix zu sagen. Bessere Blutkonserven, falls der Schöpfer mal eine Auffrischung braucht.
Och nö!
Bei Fantasy Romanen will ich gar nicht anfangen, nachzudenken, wieviele Puper ich auf ihrer Heldenreise zum Mann lesend begleitet habe.
Erfrischend anders war da die 6 Romane von Joe Abercrombie (Logen Neunfinger), die von erwachsenen Menschen handelte.
Ich meine, das war vielleicht mit 16 interessant, als man selbst noch pubertär war und sich identifizieren konnte.
Aber das Durchschnittsalter der Rollenspieler ist doch längst irgendwo jenseits von Mitte bis Ende 20.
Um es mit Roger Murtaugh zu sagen:
Ich bin zu alt für diese Scheiße!Ihr auch?