Spannendes Thema.
Mal meine 5 Cent als einer, der ja gar nicht so weit von Boba entfernt ist (41 Jahre, früher ca. 1000+ Seiten die Woche, heute so viel, wie das Kind (und der Schlafmangel) es erlaubt):
In der Literatur mag ich diese Entwicklung bei Protagonisten durchaus...manchmal. Ist halt stimmungsabhängig und es passiert durchaus, dass ich ein Buch, dass ich mal wieder nach Jahrzehnten aus dem Regal hole, schnell da wieder steht, weil es in dem Moment eben doch nicht das Richtige ist.
Letztes Beispiel:
Belgarion-Saga von David Eddings. Eh schon Trivialliteratur, aber ging nicht. Also dann die Sparehawk-Saga vom gleichen Autor; ebenfalls Trivialliteratur, aber die Protagonisten sind halt schon "gestandene Recken".
Ich würde es also im Grunde sicher nicht ablehnen und nerven tut es mich auch nicht, kommt halt immer auf den Zeitpunkt an. Manchmal darf es Cadderly sein, manchmal Drizzt.
Der Bogen zum RPG:
Ich kenne (also inklusive intensiven Spiels) die vertikale Ausrichtung von D&D und die eher horizontale von Shadowrun (wobei es da natürlich auch vertikale Züge gibt, aber in der Grundausrichtung habe ich es anders kennengelernt). Gibt viele Pro und Contras und auch hier: Ich kann beides, wobei ich, auch aufgrund meiner WOW-Zeit, die vertikale Ausrichtung durchaus ein wenig mehr schätze.
Ich sehe auch die von Boba erwähnten AP von Pathfinder nicht als Bug, sondern als Feature. Denn dieses Rollenspiel (wie viele D&D-artige) machen es mir sowieso immer schwer, mich für einen Charakter zu entscheiden. Wenn ich also nach einer langen Kampagne die Möglichkeit habe, sie "sauber" abzuschließen und dann einen anderen Charakter zu spielen...wunderbar.
Sicher, ab und an denke ich auch gerne an meine beiden (Haupt-)Shadowruncharaktere zurück, die über Jahre erarbeitet wurden und dank Splatbooks von Anfang an "kompetent" waren, bis sie sich immer noch mehr Kompetenzen angeeignet haben.
Edit:
Zu den Vorlieben in Bezug auf das eigene Alter:
Stimme ich durchaus auch zu. Wenn die Entwicklung "to hero" in weiter Ferne liegt aufgrund Zeitmangels, wäre es für mich wahrscheinlich auch schöner, eher kompetent zu starten.