Autor Thema: [Sandbox] Themen der Dark Urban Fantasy?  (Gelesen 855 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Deltacow

  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 639
  • Username: mezzimuh
[Sandbox] Themen der Dark Urban Fantasy?
« am: 5.08.2016 | 09:45 »
Angestachelt durch ... (Danke Pyromancer)

(...)

Wie leitet man einen guten Sandkasten?
Es gibt nicht die eine einzige Art, einen guten Sandkasten zu leiten. Hier sind ein paar Punkte, die ich persönlich nützlich finde.

1: Thema
Der Sandkasten braucht einen Aufhänger, ein Thema. Von wem dieses Thema vorgegeben wird, ist egal, aber einfach ins Blaue hinein eine Welt erschaffen und SCs reinsetzen, "Ihr könnt machen, was ihr wollt!" geht selten gut. Traditionell ist es die SL, die das Thema vorgibt, es kann aber auch von den Spielern kommen oder gemeinsam festgelegt werden.
Dieses Thema sollte zumindest eine grobe Motivationsrichtung beinhalten.

(...)

... würde ich gerne zum Start einer baldigen Kampagne "Themen" anbieten. Gespielt werden Menschen (mit möglicherweise übernatürlichen Fähigkeiten) in einer an die World of Darkness angelehnten Welt in Tacoma, USA.

Atmo-Elemente, Vignetten und so was kommen mir recht schnell, tw. sehr spezifische Locations, aber bevor ich mich vergrabe, so ein übergeordnetes Thema wäre schon toll! Gibt's genre-typische Themen die in so einer Stadt-und-Umgebung-weiten-Sandbox (für den Anfang) einfallen?

lG

Offline ArneBab

  • Legend
  • *******
  • Bild unter GPL von Trudy Wenzel.
  • Beiträge: 4.300
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: ArneBab
    • 1w6 – Ein Würfel System
Re: [Sandbox] Themen der Dark Urban Fantasy?
« Antwort #1 am: 5.08.2016 | 11:15 »
Irgendeine Legende aus der Stadt ist wahr. Und böse (oder mächtig und gut — zieht also alle dunklen Kräfte aus der Umgebung an, um sie zu stoppen).

Der neue Bürgermeister startet eine Auslöschungskampagne gegen alles Übernatürliche. Und ist extrem erfolgreich damit.
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
Zettel-RPG — Ein Kurzregelwerk auf Post-Its — für Runden mit Kindern.
Flyerbücher — Steampunk trifft Fantasy — auf einem Handzettel.
Technophob — »Wenn 3D-Drucker alles her­stel­len können, aber nicht dürfen, dann ist Techschmuggel Widerstand und Hacken Rebellion.«

Offline 1of3

  • Richtiges Mädchen!
  • Titan
  • *********
  • Proactive Scavenger
  • Beiträge: 19.006
  • Username: 1of3
    • Sea Cucumbers and RPGs
Re: [Sandbox] Themen der Dark Urban Fantasy?
« Antwort #2 am: 5.08.2016 | 11:27 »
Urban Fantasy hat häufig folgendes Personal:

- Der Boss. Ist an der Macht. Manchmal ist er nett, manchmal weniger.

- Die Opposition. Möchten Boss werden anstelle des Bosses.

- Die Vorsichtigen. Mögen den Boss zwar nicht besonders, mögen Umsturz aber noch weniger.

- Die Nischen-Vertreter. Haben ein Arrangement, dass sie in ihrer Ecke machen lässt, was sie wollen. Könnten auch mit der Opposition leben, solange das Arrangement besteht. Sind üblicher Weise Eigentümer von Nachtclubs.

- Die Unmenschlichen Anderen. Interssieren sich nicht, wer Boss ist. Ihre Pläne sind gefährlich für alle Beteiligten.

Offline Isegrim

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 3.235
  • Username: Isegrim
Re: [Sandbox] Themen der Dark Urban Fantasy?
« Antwort #3 am: 5.08.2016 | 11:49 »
Gibt's genre-typische Themen die in so einer Stadt-und-Umgebung-weiten-Sandbox (für den Anfang) einfallen?

Ich würde wohl mit der Frage "Was wollen die Charaktere?" anfangen; und das mit grob mit den Spielern absprechen. Wenn es Menschen in einem WoD-Surrogat sind bspw (mögliche individuelle Ziele in Klammern):

- Möglichst viel über die "Geschöpfe der Nacht" herausfinden (um Einfluss bei bzw Macht über diese zu bekommen? um den Pulitzer-Preis zu gewinnen? aus reiner Neugier?)

- ihre evtl vorhandenen übernatürlichen Fähigkeiten ausbauen (wieder um der Macht willen oder aus Neugier? weil man durch Übernatürliches bedroht wird? um Papa stolz zu machen?)

- die bösen Wasauchimmer zu bekämpfen (weil sie halt böse [TM] sind? weil sie sonst die kleine Schwester fressen? weil man Batman seien und Ruhm gewinnen will?)

Wären drei spontane Ideen, die einen ungefähren Rahmen geben können, worauf die Charaktere sich (zunächst) konzentrieren wollen; entsprechend kann man bei der Vorbereitung die Akzente setzen.

Bei so WoD-Geschichten passt mE auch immer, ein paar Konflikte zwischen den CHarakteren einzubauen bzw einzuplanen, wenn die Spieler das wollen. Bspw indem sie zwar ein gewisses gemeinsames Interesse haben, aber aus verschiedenen, sich widersprechenden Motivationen heraus.
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

Offline Blechpirat

  • Administrator
  • Titan
  • *****
  • Beiträge: 13.599
  • Username: Karsten
    • Richtig Spielleiten!
Re: [Sandbox] Themen der Dark Urban Fantasy?
« Antwort #4 am: 5.08.2016 | 11:56 »
Oder du stellst (und das fände ich sehr genre-typisch) die Frage "Wieviel Monster ist im Menschen?" bzw. "Wieviel Mensch(lichkeit) ist im Monster?", wenn ihr selber Monster spielen wollt. Dann hilft natürlich eine Mechanische Abbildung wie Korruption, bei der du Macht gegen Menschlichkeit eintauschen kannst, aber auch alle Herausforderungen kannst du durch diese Linse betrachten - Korrupte Offizielle, Mafiöse Geschäftsleute, lustgeile Pfaffen, etc - jeder ist hin-und-her-gerissen, in letzten Fall zwischen (echter) Frömmigkeit und körperlichen Gelüsten, im ersten Fall zwischen dem Ziel, etwas für die Stadt zu tun und dem Bedürfnis dem eigenen Kind ein Studium in Harvard zu ermöglichen, etc.

Offline 1of3

  • Richtiges Mädchen!
  • Titan
  • *********
  • Proactive Scavenger
  • Beiträge: 19.006
  • Username: 1of3
    • Sea Cucumbers and RPGs
Re: [Sandbox] Themen der Dark Urban Fantasy?
« Antwort #5 am: 5.08.2016 | 12:06 »
Oder man hat eben genau keine Mechanik dafür. Fruitful Void und so.

"Fruitful Void" ist ein Terminus von lumpley. Die Idee ist die zentrale Frage gerade nicht in einen einzelnen Mechanismus oder eine Skala zu packen, sondern die Dinge zu verregeln, die auf möglichen Antworten zu basieren. Wenn Dogs in the Vineyard also fragt: "Was ist Gerechtigkeit", hat es keinen Spielwert dafür. Problematisch an der Umsetzung ist, das es keine Methodik gibt, wie man die um die fruchtbare Leere kreisenden Effekte von vornherein finden kann.

Eulenspiegel

  • Gast
Re: [Sandbox] Themen der Dark Urban Fantasy?
« Antwort #6 am: 5.08.2016 | 22:20 »
Mögliche Themen:
1) Clash der Welten:
Unsere Welt kollidiert langsam mit einer Parallelwelt. Das bedeutet, es öffnen sich immer häufiger Dimensionsportale, die unsere Welt mit der Welt gegenüber verbinden. Die Regierung weiß davon und versucht es zu verheimlichen. Aber die Dimensionstore sind mittlerweile so groß, dass auch Kreaturen aus der anderen Welt in unsere Welt kommen. - Oder Leute aus unserer Welt in ihre Welt gelangen. Anfangs geschieht das noch zufällig. Aber wenn man anfängt, die Dimensportale zu untersuchen und zu verstehen, kann man diese auch willentlich benutzen, sobald sie entstehen. (Und diese entstehen immer häufiger und sind immer größer.)

Auf der anderen Seite ist im Prinzip das gleiche: Der dortige Herrscher verheimlicht die Dimensionsportale ebenfalls vor seiner Bevölkerung und versucht, die Portale zu schließen. Aber auf beiden Seiten gibt es auch Abenteurer/Glücksritter, die ihr Glück versuchen wollen und aktiv die andere Seite aufsuchen. (Terraner/Menschen, die in die Parallelwelt wechseln. Und Parallelweltler, die die Erde besuchen.) Manche von ihnen sind einfach nur neugierig und wollen die fremde Kultur kennenlernen. Einige sind aber auch egoistisch und planen, die jeweilige andere Welt zu plündern oder sie zu erobern.

Letztendlich können die SCs nach langer Suche eine Möglichkeit finden, die Kollision zu verhindern und die DImensionsportale endgültig zu schließen. Wenn sie daran nicht interessiert sind, können sie aber auch die Kollision abwarten und dann dafür sorgen, dass Parallelweltler und Terraner/Menschen nebeneinander existieren können. Oder sie können in die Parallelwelt gehen und diese erobern. Oder...

Wichtig dabei ist: Die Parallelweltler sind FREMDARTIG! Auf den ersten Blick werden die SCs sie wahrscheinlich für böse halten. (Was evtl. auch daran liegt, dass die ersten Parallelweltler, die die Erde besuchen, tatsächlich böse sind.) Es liegt dann bei den Spielern, ob sie ihre Vorurteile beibehalten und die Parallelweltler weiterhin als Feind betrachten oder ob sie erkennen, dass die Parallelweltler genau so divers wie die Menschen sind und dass es sowohl gute als auch böse gibt.

2) Ausbreitende Plage:
Es gibt irgendein Virus/Parasit/Symbiont/sonstwas, der die Menschen infiziert und sie zu Übernatürlichen macht. Zu Beginn der Sandbox sind erst 0,1% davon betroffen. Wenn die SCs nichts dagegen unternehmen, sind es nach 1 Jahr bereits 1%, nach 2 Jahren bereits 10% etc. Diese Übernatürlichkeit ist Segen und Fluch zugleich. Es bietet einige Vorteile, aber auch Nachteile. (z.B. der klassische Vampir. Es dürfen aber auch gerne andere abgefahrene Dinge sein. Zum Beispiel einige Inhumans aus "Agents of S.H.I.E.L.D." würden auch darunter fallen.)
Jetzt gibt es Fraktionen, die diesen Virus als Krankheit begreifen und ihn bekämpfen wollen. Wieder andere, sehen ihn als Segen, wollen aber nur alleine davon profitieren und verhindern, das andere davon profitieren. Und wieder andere Fraktionen sehen den Virus als Segen und wollen, dass jeder davon infiziert wird.

3) Monster vs. Mensch:
Die Monster hassen die Menschen seid je her. Und es gibt eine geheime Regierungsabteilung, die davon weiß und die Monster bekämpft. Bisher hatten die Monster keine Chancen gegen die Menschen, da sie untereinander zerstritten waren und sich untereinander genau so bekämpft haben. Neuerdings ist aber ein Visionär erschienen, der die Streitigkeiten zwischen den Monstern beenden will, um sie geeint gegen die Menschen zu führen.

Mögliche Fraktionen:
- Monster, die ihre eigene Monsterart als überlegen wahrnehmen und andere Monster bekämpfen wollen.
- Monster, die sich mit anderen Monstern veründen wollen, um gegen die Menschen zu kämpfen.
- Monster, die beschließen, Frieden mit den Menschen zu schließen.
- Menschen, die die Monster vernichten wollen.
- Menschen, die Frieden mit den Monstern schließen wollen.
- Menschen, die nicht an Monster glauben und die ganze Monstersache für eine riesige Verschwörung der Regierung halten.
- Menschen, die unbedingt Beweise für die Monster sammeln wollen und diese der Bevölkerung präsentieren wollen, selbst wenn das eine Panik auslöst.