Auch auf die Spielwelt abgestimmte Tabellen sind generisch. Sagen wir du würfelst 3 Wölfe aus oder einen Jäger, dem man begegnet oder eine Burgruine, die man findet. Dann ist das ja immer irgendeine Burgruine oder irgendwelche Wölfe oder irgendein Jäger. Die Spezifik musst du selber reinbringen (wie heißt der Jäger und was macht er da, was gibt es in der Burgruine vorzufinden usw.). Aber durch die Tabelle wird es halt immer wieder den generischen Typus "Burgruine" geben. Dafür ist die Tabelle ja da, Wiederholungen sind elementar.
Wenn es eher um spezifische Elemente geht, macht es Sinn, für deren Auftreten eine eigene Wahrscheinlichkeit festzulegen oder entscheidet es selber (Z.B. begegnen sie wieder mit dem comic-relief-NPC, der auch durch die Welt reist und dauernd in Schwierigkeiten gerät und die PC nervt), eine eigene Entscheidung kann ja nach denselben Kriterien funktionieren, nach denen man die Tabelle gebaut hätte. (Wem ich zutraue, Tabellen zu bauen, dem kann ich auch zutrauen, Entscheidungen zu treffen. Weil die Tabelle zu bauen ja auch nichts anderes ist, als eine Entscheidung zu treffen.)
Wenn ich eine fertige Sandbox oder einen fertigen Ort oder fertigen NPC oder fertigen Megadungeon nehme entscheide ich mich ja auch gegen eine Vielzahl an Tabellen. Und wenn andere so etwas selbst bauen dürfen dass es dann sogar von mir und dir verwendet wird, sollte ich das nicht erst recht selbst bauen dürfen, für mich?
Tabellen haben schon einen bestimmten Sinn und Zweck und können sehr hilfreich sein. Ich benutze sie ständig. Aber es gibt eben auch Bereiche, wo sie ihren Einsatzzweck für mich verlieren.
Aber ich bin auch jemand, der in seinen Spielen Illusionismus mag. nebellands Ausführungen zur Methodischen Spielleitung finde ich sehr gut mit Sandbox kombinierbar. Man kann z.B. einen Ort detailliert vorbereiten und diesen aktivieren egal, ob die Spieler zur Burgruine oder zur Höhle gehen. Das ist darum nicht beliebig, weil dann ja in diesem Moment der Ort fixiert wird. Gehen die Spieler danach zu dem anderen Ort, ist da etwas anderes und das kann natürlich Auswirkungen haben, dass die Orte so verteilt sind. (Man muss natürlich trotzdem immer das Plausibilitätsprinzip beachten, oder anders gesagt: Es dürfen keine Logikfehler entstehen.)
Ich setze auch Sandboxes in Sandboxes. In meiner Kampagne gibt es Möglichkeiten, in die Carcosa-Sandbox für LotFP zu wechseln (und zurück) und an einer Stelle habe ich die Isle of the Unknown platziert. Das habe ich dann ja z.B. einfach entschieden, anstatt erstmal eine Tabelle zu erstellen mit möglichen Fremd-Sandboxes.
Über Wetter entscheide ich hingegen nicht selbst, das würfle ich konstant aus. Auch, weil ich es mir nicht zu einfach machen möchte (sonst gibt es aus Bequemlichkeit viel zu oft gutes Wetter).