Die Pilot-Episode war echt stark. Immer haarscharf daran vorbei, zu sehr zu chiffrieren oder zu sehr zu pychologisieren, aber trotzdem immer genug Puzzleteile und Innensansichten liefernd.
Die beklemmendsten Momente sind komischerweise gar nicht die, in denen Gewalt vorkommt, sondern die, in denen sie angedeutet oder angekündigt wird.
Als "Mr. Abernathy" während der Fehlersuche passend aus Shakespeares "Henry IV" zitiert, erwartet man fast, er würde gleich Amok laufen, aber gerade dadurch, dass er dabei bis zum Schluss so gespenstisch ruhig bleibt, wirkt die Szene.
Auch der Aufbau: Immer wieder wird betont, dass die Hosts den Gästen aufgrund ihrer Basisprogrammierung nicht schaden können, egal wie fehlerhaft etwaige "kosmetische" Updates sein mögen; dass sie sprichwörtlich keiner Fliege etwas zuleide tun können. Und tatsächlich ignorieren sie es, wenn Fliegen ihnen im Gesicht herumkrabblen, selbst wenn das Gegenteil normal wäre und es die Immersion der Gäste unterbricht.
Und als dann Dolores zum Schluss ganz in ihrer Rolle verträumt in den Sonnenaufgang blickt und ganz beiläufig eine Fliege erschlägt, ahnt man schon, dass die Basisprogrammierung löchrig wird ...