Umfrage

Spielersicht: ja
17 (5.8%)
Spielersicht: nein
128 (43.4%)
Spielleitersicht: ja
56 (19%)
Spielleitersicht: nein
94 (31.9%)

Stimmen insgesamt: 134

Autor Thema: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder  (Gelesen 39084 mal)

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Offline Boba Fett

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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #175 am: 17.08.2016 | 14:49 »
So, afk!

See you on the Sommertreffen!
oder am Montach!
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Stagger

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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #176 am: 17.08.2016 | 14:58 »
@ Stagger
Wir arbeiten mit Schicksalspunkten.
Mir als SL reichen die nicht.
Schon alleine, das der SL keine hat...
Dann verstehe ich dein Problem nicht. Sorry.
Warum sollte die SL solche Punkte haben? Hast du Angst um deine Mary-Sue NPCs? :D

Keine Sorge, das ist nicht böse oder altklug gemeint. Es erinnert mich nur an meine SL Funktion als ich 17 oder 18 Jahre alt war. Und darauf blicke ich bis heute zutiefst beschämt zurück. Groß werden, junger Mann! Hauptaufgabe der SL ist es oft zu scheitern und Dreck zu fressen wie möglich - um es danach besser zu machen. SL sein ist leicht gelernt, aber schwer zu meistern (Ha Ha, Wortwitz!)!
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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #177 am: 17.08.2016 | 15:00 »
kurz: Mir vertrauen meine Spieler auch.
Ich weiß nur, dass sie das nicht sollten...
Ich weiß, dass ich sehr oft besser keine Entscheidungen aus dramaturgischen Gründen fällen sollte.
Das geht wirklich sehr oft schief.
Und ich weiß auch, dass ich sehr lange Zeit in meinem Rollenspielleiterdasein der Auffassung war, dass ich sehr gute Entscheidungen fällen würde.
Wenn ich mich also jahrelang irrte, was soll mich dann dazu bringen, dass ich glaube, dass der Spielleiter, der mich leitet, sich in dieser Frage nicht irrt?
Achso ok. Aus diesem Ansatz ergibt auch alles einen Sinn. Da würde ich es genauso machen.
hm...
Bei mir ist das anders, der Ansatz ist gänzlich anders...
In den letzten Jahren haben mir die Abenteuer bei meinen SL vieeel mehr Spaß gemacht als früher. Und selbst die, die mal nicht soviel Spaß gemacht haben, ließen sich mit konstruktiver Kritik retten.
Ich weiß, dass einer meiner Lieblings-SL eher öfter dreht und Werte nachträglich ändert. Aber ich fühle mich bei ihm sehr gut aufgehoben und die Abenteuer machen Spaß.
Andere SL, die ich auch sehr schätze, drehen sicher seltener, auch ok!
Und ich drehe halt hinundwieder...
Weshalb ich da kein schlechtes Gefühl habe, ist simpel. Meine DSA5-Runde ist quietsch-zufrieden und wir haben alle richtig Spaß! Warum sollte ich da meine Methode ändern?

Also versteh mich nicht falsch: Sobald ein Abenteuer mal so gar nicht läuft, stelle ich ALLE meine Methoden in Frage und versuche es beim nächsten mal anders...
Wenn ich mehrere von deiner Sorte in meiner Runde hätte, also Spieler, die gedrehten Würfeln grundsätzlich misstrauen, würde ich das Drehen gleich unterlassen....
"Einsatz und Wirkung"
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"Ergebnis sei: Langfristiger Spaß"
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Achamanian

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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #178 am: 17.08.2016 | 15:01 »
Wie sooft liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.
Ich fühle mich als Dreher hier recht oft mit "schwarzundweiß" und "100%" konfrontiert, was ich einfach nicht nachvollziehen kann und zwar insbesondere dann nicht, wenn die Gegenseite für sich selbst ja auch einen Zwischenweg propagiert.

Würfel drehen und Regeln ignorieren Gegnerwertmanipulation etc sind für mich halt eben nicht Ausdruck von "Spielleiterfaschismus" (überspitzt), sondern im Gegenteil gerade Werkzeuge, wie du es sagst, "gemeinsam einen schönen Tag zu erleben".


Ich finde gar nichts Spielleiterfaschistisches am Würfeldrehen ... ich will dich auch gar nicht überzeugen, das bleibenzulassen oder so. Ich will dir eigentlich nur erklären, warum so ein Rollenspielen, bei dem der Spielleiter zum Wohle der Dramaturgie mit dem mehr oder weniger impliziten (oder auch nur vorausgesetzten) Einverständnis der Spieler heimlich an den Würfeln dreht, für mich weder als SL noch als Spieler was ist. Ich brauche das nicht nur nicht, ich habe es auch nicht so gerne, weil ich eben finde, dass die SL dadurch in diese "genialistische" Rolle gedrängt wird, die ich eigentlich von keiner Seite besonders gerne erlebe. Und deshalb ist heimliches Würfeldrehen für mich halt nicht je nach Situation mal das richtige und mal das falsche Mittel, sondern etwas, das ich auf jeden Fall schon mal nicht brauche und auch nicht mag.

Offline Greifenklause

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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #179 am: 17.08.2016 | 15:05 »
Zitat
@ Stagger
Wir arbeiten mit Schicksalspunkten.
Mir als SL reichen die nicht.
Schon alleine, das der SL keine hat...
Dann verstehe ich dein Problem nicht. Sorry.
Warum sollte die SL solche Punkte haben? Hast du Angst um deine Mary-Sue NPCs? :D

Keine Sorge, das ist nicht böse oder altklug gemeint. Es erinnert mich nur an meine SL Funktion als ich 17 oder 18 Jahre alt war. Und darauf blicke ich bis heute zutiefst beschämt zurück. Groß werden, junger Mann! Hauptaufgabe der SL ist es oft zu scheitern und Dreck zu fressen wie möglich - um es danach besser zu machen. SL sein ist leicht gelernt, aber schwer zu meistern (Ha Ha, Wortwitz!)!
Scheiß auf die Maggy Sues! Und wenn ich die retten will, nehme ich schon lange keine gedrehten Würfel mehr dafür.
Ich als SL brauche "gedrehte Würfel" oder ähnliches ja gerade nicht dafür und eben auch nicht nur für die Verhinderung von Heldentoden.

Ich verwende die, um Kämpfe ganz kurzfristig spannender zu machen (zu Gunsten wie zu Ungunsten der Charaktere).
Oder um die Dramaturgie eines Moments zu unterstreichen (positiv wie negativ).

Und dafür reichen die Schicksalspunkte der Spieler nicht aus...
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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #180 am: 17.08.2016 | 15:07 »
Warum sollte die SL solche Punkte haben? Hast du Angst um deine Mary-Sue NPCs? :D

Keine Sorge, das ist nicht böse oder altklug gemeint. Es erinnert mich nur an meine SL Funktion als ich 17 oder 18 Jahre alt war. Und darauf blicke ich bis heute zutiefst beschämt zurück. Groß werden, junger Mann! Hauptaufgabe der SL ist es oft zu scheitern und Dreck zu fressen wie möglich - um es danach besser zu machen. SL sein ist leicht gelernt, aber schwer zu meistern (Ha Ha, Wortwitz!)!

Scheiß auf die Maggy Sues! Und wenn ich die retten will, nehme ich schon lange keine gedrehten Würfel mehr dafür.
Ich als SL brauche "gedrehte Würfel" oder ähnliches ja gerade nicht dafür und eben auch nicht nur für die Verhinderung von Heldentoden.

Ich verwende die, um Kämpfe ganz kurzfristig spannender zu machen (zu Gunsten wie zu Ungunsten der Charaktere).
Oder um die Dramaturgie eines Moments zu unterstreichen (positiv wie negativ).

Und dafür reichen die Schicksalspunkte der Spieler nicht aus...

In diesem Fall passe ich. Da hast du eine sehr gefestigte Meinung und die mag für dich und vielleicht ja auch für deine Spieler in Ordnung sein. Ich persönlich würde niemals in dem Stil leiten wollen. Mehr kann ich dazu wohl nicht sagen. All the best!
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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #181 am: 17.08.2016 | 15:10 »
Ich finde gar nichts Spielleiterfaschistisches am Würfeldrehen ...
Deshalb "überspitzt" ;)
Zitat
ich will dich auch gar nicht überzeugen, das bleibenzulassen oder so. Ich will dir eigentlich nur erklären, warum so ein Rollenspielen, bei dem der Spielleiter zum Wohle der Dramaturgie mit dem mehr oder weniger impliziten (oder auch nur vorausgesetzten) Einverständnis der Spieler heimlich an den Würfeln dreht, für mich weder als SL noch als Spieler was ist. Ich brauche das nicht nur nicht, ich habe es auch nicht so gerne, weil ich eben finde, dass die SL dadurch in diese "genialistische" Rolle gedrängt wird, die ich eigentlich von keiner Seite besonders gerne erlebe. Und deshalb ist heimliches Würfeldrehen für mich halt nicht je nach Situation mal das richtige und mal das falsche Mittel, sondern etwas, das ich auf jeden Fall schon mal nicht brauche und auch nicht mag.
Das ist ja auch vollkommen in Ordnung.
Und ich bin mir auch sicher, dass wir in der jeweils anderen Runde viel Spaß hätten.....
auch wenn ich dann nicht mehr soviel Würfel als SL drehen würde...
Wahrscheinlich würde ich dann noch mehr improvisieren, ich weiß es nicht...
Ist halt nur ein Werkzeug unter vielen für mich...

@Stagger
Ach, so festgefahren bin ich gar nicht.
Ich gebe nur zu, dass ich die vehemente (!) Kritik an der Methode nicht so ganz nachvollziehen kann.
Aber wie ich schon zu Rumpel sagte
Zitat
Ist halt nur ein Werkzeug unter vielen für mich...
;)

Hauptsache Spaß
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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #182 am: 17.08.2016 | 15:14 »
@Stagger
Ach, so festgefahren bin ich gar nicht.
Ich gebe nur zu, dass ich die vehemente (!) Kritik an der Methode nicht so ganz nachvollziehen kann.
Aber wie ich schon zu Rumpel sagte  ;)

Hauptsache Spaß
No hard feelings. Ich kann aber wohl nichts mehr zum Thema beisteuern habe ich das Gefühl. Macht ja aber nichts. Have fun. :)
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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #183 am: 17.08.2016 | 15:17 »
Irgendwie geht mir beim Thema "Würfeldrehen ist besser für die Dramaturgie!" ständig dieser rpg.net-Thread durch den Kopf...

(Für die, die dem Link nicht hinterherhecheln und x Seiten englischsprachiger Beiträge lesen wollen -- es geht, zumindest primär, um vom Spielleiter als ganz doll angedachte dramatische Überraschungen, die einem als Spieler so richtig zum Hals heraushängen. ;))

Offline Greifenklause

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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #184 am: 17.08.2016 | 15:21 »
Irgendwie geht mir beim Thema "Würfeldrehen ist besser für die Dramaturgie!" ständig dieser rpg.net-Thread durch den Kopf...

(Für die, die dem Link nicht hinterherhecheln und x Seiten englischsprachiger Beiträge lesen wollen -- es geht, zumindest primär, um vom Spielleiter als ganz doll angedachte dramatische Überraschungen, die einem als Spieler so richtig zum Hals heraushängen. ;))

Ohne Selbstkritik läuft bei mir gaaaar nichts mehr.
Wenn man eine gaaaanz tolle Idee hat, sollte man sich sofort Gedanken drüber machen, aus wie vielen Blickwinkeln die vielleicht ganz besch%&$§ ist.

"Hinterfragen", "Methodenwechsel", "Manchmal ist weniger mehr", "Behandle ich meine Spieler zueinander gerecht?",
"ändert sich vielleicht gar nichts, wenn ich dieses Tool/Idee/Hausregel weglasse?"*

* Der Ballast wird natürlich weniger und Diskussionen und andere Reibungsverluste auch.
Aus genau diesem Grund spiele ich mittlerweile ohne Lernzeitregeln, soweit es gerade geht, auch wenn ich da anfangs total überzeugt von war.

"Aufwand und Ertrag"
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Eulenspiegel

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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #185 am: 17.08.2016 | 20:19 »
Ich nenne mal die 4. Option:
4. Die Spieler haben die Gefahr mächtig überschätzt, weil von ihnen der Gegner wesentlich gefährlicher wahrgenommen wurde, als er in Wirklichkeit war.
Das ist nicht die 4. Option.
Das ist bereits die 2. Option, die ich genannt habe.

Offline Huhn

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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #186 am: 17.08.2016 | 21:36 »
Wenn ich selbst spiele, drehe ich keine Würfel. Ich kann mich zumindest nicht daran erinnern, es je getan zu haben oder darauf Lust gehabt zu haben. Irgendwie würde mir das den Spaß verderben... als wär ich schlecht im Verlieren und würde beim Mensch-Ärgere-Dich-Nicht schummeln oder so. Ich fänds auch eher peinlich, wenn andere in meiner Gruppe das tun würden. Dann lieber gleich auf ein Freeplay ohne Würfelwürfe einigen.

Als SL find ichs ok, Würfel zu drehen. Die meisten meiner SL taten das auch entweder einfach oder boten es im Vorhinein an zu tun. Mich stört das nicht. Ich hab soweit Vertrauen, dass ich denke, dass die Person da schon zu unseren Gunsten entscheiden wird.

Ich selbst kann mich spontan nicht erinnern, das als SL mal bewusst gemacht zu haben. Ich fänd den Gedanken aber auch nicht abwegig und hab mal "Ja" angekreuzt.

Edit: Oh ich seh grad, in was für einer Minderheit ich hier mit der Würfelrotiererei bin. Ich hielt das immer für so normal. Hihi.  ;D
« Letzte Änderung: 17.08.2016 | 21:42 von Huhn »

Offline Greifenklause

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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #187 am: 18.08.2016 | 08:29 »
@Huhn:
+1

Manchmal ist es so einfach...
Ich habe auch lange Zeit nicht verstanden, warum sich die Contras so stark dagegen verwehrten, aber irgendwie ist mir das jetzt klar.

Den Pros geht es eher um das Gesamtergebnis. WENN das Abenteuer gelungen ist, sehen sie das Würfeldrehen als Bestandteil, der zu diesem Ergebnis führte.
Den Contras geht es eher um das Detail. WEIL gedreht wird, hat das Abenteuer einen wesentlichen Fehler. Das Abenteuer kann nicht mehr gelingen bzw hinkt auf diesem Bein.

Letzteres ist nicht mein Geschmack, aber darum geht es hier nicht.

Wie ich weiter oben schon zu Rumpel(?) sagte:
WENN einen meiner Spieler ein bestimmtes Element (hier: Würfeldrehen) so wesentlich stört (ohne dass es andere für unabdingbar halten), würde ich darauf verzichten.
Aber was immer hilft sind Diskussionen wie diese hier, um seinen Blickwinkel und das Verständnis für andere Blickwinkel zu erweitern.
Gerne auch am Spieltisch im Streitfall...
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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #188 am: 18.08.2016 | 09:52 »
Die Frage ignoriert meines Erachtens/Verstehens nach einen entscheidenden Punkt - das heimliche Drehen.
Einer alleine entscheidet nach seinem individuellen Empfinden "was besser ist" und setzt dann heimlich Fakten.

Dass ein Spiel ggf ab und zu eines Korrektiv bedarfs streite ich ja gar nicht ab (Wobei wenn das immer wieder passiert es schon ein grundlegenderes Problem gibt, welches in Ruhe und generell im Austausch am Tisch mal angegangen werden sollte.)

Aber im Normalfall besteht die Möglichkeit den Eingriff auch offen anzufragen und so jedem eine Möglichkeit zu geben diese Idee von "mehr Spaß" auch zu prüfen. 
Das heimlich zu tun drängt bei mir den Verdacht auf, dass der Würfeldreher doch davon ausgeht, das die anderen nicht alle von dem Eingriff begeistert sind, seinen Willen aber mit allen Mitteln und gegen alle bestehenden Absprachen durchdrücken will -> klares Arschlochverhalten nach meinem Verständnis. 
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Achamanian

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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #189 am: 18.08.2016 | 10:07 »
Den Pros geht es eher um das Gesamtergebnis. WENN das Abenteuer gelungen ist, sehen sie das Würfeldrehen als Bestandteil, der zu diesem Ergebnis führte.
Den Contras geht es eher um das Detail. WEIL gedreht wird, hat das Abenteuer einen wesentlichen Fehler. Das Abenteuer kann nicht mehr gelingen bzw hinkt auf diesem Bein.

Nee, sorry, aber da pflegst du jetzt echt nur dein eigenes Vorurteil. Lies doch noch mal den Thread quer, ich habe zumindest ziemlich oft erklärt, dass es nicht ums Detail oder um "Fehler" geht, sondern um das Verhältnis zwischen Spielern und SL. Ich kann da nur voll dem vorigen Post von Marzaan beipflichten, der fasst es knapp zusammen.

EDIT:
Ich würde deine Aussage sogar fast umdrehen wollen: Wenn man heimlich, hinter den Kulissen Würfel dreht, dann doch deshalb, damit es den Anschein hat, dass es keinen "Fehler" gibt, dass alles perfekt und geschmeidig läuft - selbst, wenn vielleicht alle Wissen, dass es hinter dem SL-Schirm natürlich "Fehler" gibt.
Wenn man dagegen offen würfelt und bei blödsinnigen Ergebnissen einfach drüber redet, wie man damit verfährt, dann liegt der "Fehler" für alle offen zutage, aber niemand zerbricht sich groß den Kopf drum, dass es ihn gibt - man muss halt nur gemeinsam eine schöne Lösung finden, wie es jetzt weitergeht.
« Letzte Änderung: 18.08.2016 | 10:12 von Rumpel »

Online Marduk

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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #190 am: 18.08.2016 | 10:15 »
Mir wurde zumindest schon ein Charakter durchs bescheißen Würfeldrehen vom SL versaut...
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Offline Greifenklause

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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #191 am: 18.08.2016 | 10:21 »

...
Nee, sorry, aber da pflegst du jetzt echt nur dein eigenes Vorurteil. Lies doch noch mal den Thread quer, ich habe zumindest ziemlich oft erklärt, dass es nicht ums Detail oder um "Fehler" geht, sondern um das Verhältnis zwischen Spielern und SL. Ich kann da nur voll dem vorigen Post von Marzaan beipflichten, der fasst es knapp zusammen.
Das eine schließt das andere nicht aus. Aus dem Detail "Würfeldrehen" schließt du auf ein hakeliges Verhältnis zwischen Spieler und SL.
Jedenfalls entnahm ich das deinem Post...
... war ja auch nur ne Hypothese, um mir selbst den Unterschied begreiflich zu machen, muss ja nicht stimmen...

Zitat
EDIT:
Ich würde deine Aussage sogar fast umdrehen wollen: Wenn man heimlich, hinter den Kulissen Würfel dreht, dann doch deshalb, damit es den Anschein hat, dass es keinen "Fehler" gibt, dass alles perfekt und geschmeidig läuft - selbst, wenn vielleicht alle Wissen, dass es hinter dem SL-Schirm natürlich "Fehler" gibt.
Wenn man dagegen offen würfelt und bei blödsinnigen Ergebnissen einfach drüber redet, wie man damit verfährt, dann liegt der "Fehler" für alle offen zutage, aber niemand zerbricht sich groß den Kopf drum, dass es ihn gibt - man muss halt nur gemeinsam eine schöne Lösung finden, wie es jetzt weitergeht.
Exakt da hast du recht, mein Schluss ist nur ein anderer:
Wir wollen die Illusion, wir wollen nicht hören "Ich drehe jetzt mal den Würfel", "Ich habe die LE des Gegners verdoppelt", "der Räuber ist tot, hätte aber an sich noch 5 LE gehabt".
Wie ein guter Bühnenzauberer halt. Ich fühle mich dadurch nicht verarscht, sondern unterhalten (stark vereinfacht)

Oder anders:
Spieler an SL: "Wenn du es für richtig hältst, mach es einfach!"
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Achamanian

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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #192 am: 18.08.2016 | 10:28 »
Wie ein guter Bühnenzauberer halt. Ich fühle mich dadurch nicht verarscht, sondern unterhalten (stark vereinfacht)

Genau. Und ich will halt weder Bühnenzauberer sein noch einen Zaubershow angucken, sondern zusammen was spielen und erzählen, und das darf und soll auch sichtbar holpern und knirschen. Ich will mir gar nicht anmaßen, Bühnenzauber-Spielleiten für etwas Schlechtes zu erklären - ich habe früher jahrelang bei so einem gespielt, der seine Sache auch gut gemacht hat, und war streckenweise begeistert (aber auch streckenweise total angenervt, wenn ich auch nicht richtig wusste, wovon eigentlich). Neulich habe ich mich nach 15 Jahren mit anderen Spielern mal für ein paar Wochen in seine Pathfinder-Runde begeben, so aus Nostalgie - und es hat einfach überhaupt nicht mehr gepasst. Das ganze kam mir vor wie ein gut vorbereitetes, aber total aufgeblasenes Gekrampfe. Ich will das nicht mehr, diese gestylten "Großen Momente". Ich will lieber schräges Zeug, mit dem keiner gerechnet hat.

Offline Deltacow

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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #193 am: 18.08.2016 | 10:58 »
Genau. Und ich will halt weder Bühnenzauberer sein noch einen Zaubershow angucken, sondern zusammen was spielen und erzählen, und das darf und soll auch sichtbar holpern und knirschen. Ich will mir gar nicht anmaßen, Bühnenzauber-Spielleiten für etwas Schlechtes zu erklären - ich habe früher jahrelang bei so einem gespielt, der seine Sache auch gut gemacht hat, und war streckenweise begeistert (aber auch streckenweise total angenervt, wenn ich auch nicht richtig wusste, wovon eigentlich). Neulich habe ich mich nach 15 Jahren mit anderen Spielern mal für ein paar Wochen in seine Pathfinder-Runde begeben, so aus Nostalgie - und es hat einfach überhaupt nicht mehr gepasst. Das ganze kam mir vor wie ein gut vorbereitetes, aber total aufgeblasenes Gekrampfe. Ich will das nicht mehr, diese gestylten "Großen Momente". Ich will lieber schräges Zeug, mit dem keiner gerechnet hat.

+1

Vor allem aber weil Würfeldrehen im Prinzip das Railroaden eines Scripts ist, sonst müsste ich es ja nicht machen, sonst dürfte es ja Abweichungen oder anders gesagt Ergebnisoffenheit geben. Als Spieler habe ich Würfeldrehen mehrmals erlebt, tw. "zugegebenermaßen", tw. vermutet; ich bin da eher konfliktscheu (oder war konfliktscheu) und habe es nicht angesprochen, prinzipiell fühl(t)e ich mich aber auf ganzer Linie verarscht.

In dem Kontext kenne ich z.B. auch Würfeldreh-Situationen seitens des SL wo ganz klar ein ("neuer", "unerfahrener" bzw. "mechanisch-schwacher"/"unkreativer") Spieler bevorzugt wurde. Weswegen ich hier vielleicht einfach auch sehr schlechte Assoziationen zur Thematik habe.




Offline Greifenklause

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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #194 am: 18.08.2016 | 11:05 »
Genau. Und ich will halt weder Bühnenzauberer sein noch einen Zaubershow angucken, sondern zusammen was spielen und erzählen, und das darf und soll auch sichtbar holpern und knirschen. Ich will mir gar nicht anmaßen, Bühnenzauber-Spielleiten für etwas Schlechtes zu erklären - ich habe früher jahrelang bei so einem gespielt, der seine Sache auch gut gemacht hat, und war streckenweise begeistert (aber auch streckenweise total angenervt, wenn ich auch nicht richtig wusste, wovon eigentlich). Neulich habe ich mich nach 15 Jahren mit anderen Spielern mal für ein paar Wochen in seine Pathfinder-Runde begeben, so aus Nostalgie - und es hat einfach überhaupt nicht mehr gepasst. Das ganze kam mir vor wie ein gut vorbereitetes, aber total aufgeblasenes Gekrampfe. Ich will das nicht mehr, diese gestylten "Großen Momente". Ich will lieber schräges Zeug, mit dem keiner gerechnet hat.

Ich bin halt für weniger "Geholper und Geknirsche". Da ist mir meine Zeit zu schade für. Andere schätzen eben dies. Auch OK.
Um riesige große gestylte Momente geht es mir auch nicht mehr. Eher um die netten kleinen Momente, die liebevollen kleinen Szenen, die ich dadurch "nachdesigne".
Das Große Ganze hingegen ist wesentlich freier und unvorhergesehener, als du vielleicht vermutest.

Hm, vielleicht liegt das daran, dass ich eher "Mini-Plots" in einen großen roten Faden einbette.
Der einzelne Mini-Plot soll dann halt funktionieren. Was aber als nächstes folgt ist eher zufällig.
Hat das was mit Würfeldrehen zu tun? Ich weiß es nicht. Vermute es aber.

Knallhartes Railroading schätze ich nicht mehr. Da war in der Tat Würfeldrehen eher lästige Pflicht und man kam sich teilweise verarscht vor.
Auf "Ministrecken" aber schätzen wir das beides eher.

Hm...

TT nachdenklich
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Luxferre

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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #195 am: 18.08.2016 | 11:06 »
Die Frage ignoriert meines Erachtens/Verstehens nach einen entscheidenden Punkt - das heimliche Drehen.
Einer alleine entscheidet nach seinem individuellen Empfinden "was besser ist" und setzt dann heimlich Fakten.

Nur schnell von unterwegs: ich habe das ganz bewusst nicht in die Fragestellungen aufgenommen. Bewusst offen gehalten, damit sich eine Diskussion frei entwickeln kann.

Und bitte keine Kraftausdrücke, danke ;)

Luxferre

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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #196 am: 18.08.2016 | 11:08 »
Vor allem aber weil Würfeldrehen im Prinzip das Railroaden eines Scripts ...

... sein kann ;)

Es gibt einige Beispiele im Thread, auf die das nämlich nicht zutrifft ;)

Offline Greifenklause

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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #197 am: 18.08.2016 | 11:24 »
@ Luxferre:
+1

Meine Abenteuer sind eher recht locker und tendieren eher zum Sandboxing als zum Railroading (JA, ich weiß: Definitionssache).
Würfeldrehen ist für mich eher ein Hobel, der hier und da noch hervorstehende Sporne abschabt, statt ner Dampfwalze, die alles gleich und geradeaus macht..... vergesst die Bilder, mir fallen gerade keine besseren ein.... ungefähr verständlich.
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Offline Vasant

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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #198 am: 18.08.2016 | 11:29 »
Mir fällt es schwer, Würfeldreher für voll zu nehmen.
Wenn man etwas genau so und so haben möchte, kann man sich als SL gern das Würfeln sparen und mir das einfach erzählen. Solange mir klar war, dass die Runde so abläuft und mich das als Spieler nicht irgendwie runtermacht, ist das voll in Ordnung.
Wer für eine bestimmte Situation ein Zufallselement braucht, aber auf den Ergebnisrahmen keine Lust hat, würfelt halt abseits des Regelwerks oder schmeißt ne Münze. Find ich voll in Ordnung. Wenn das dauernd vorkommt, sollte man vielleicht mal nach Hausregeln oder anderen Regelwerken gucken.
Für bestimmte ungewollte Ergebnisse legt man mit den Spielern manche Dinge vorher fest ("SCs sterben nur in Absprache mit den Spielern"). Ich habe damit insgesamt recht gute Erfahrungen gemacht, bis auf die Spieler, die SC-Tode überhaupt nicht ausstehen können und trotz entsprechender Ansage trotzdem in einer Runde ohne Rücksicht auf SC-Verluste mitspielen.
Aber würfeln und dann drehen? Das wirkt für mich in den meisten Fällen (nicht in allen) stark wie "Mimimi, das wollte ich aber nicht! / Ich mochte den Charakter doch so gerne / Der SL ist voll unfair / Mein Plot! Mein kostbarer Plot!". Nicht mein Fall. Und wer unter meiner Spielleitung beim Schummeln erwischt wird und trotz ernstem Gespräch damit weitermacht, fliegt raus.
Letztendlich lehnt sich das für mich stark in Richtung Railroading-Debatte, zu der hier wahrscheinlich kein Gesprächsbedarf besteht.  ;)

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Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
« Antwort #199 am: 18.08.2016 | 11:38 »
@ Vasant
In jungen Jahren, wo ich es noch nicht besser wusste, wäre ich als SL vielleicht genau dein Feindbild geworden.
Aber man lernt ja dazu....
Das "geschriebene Abenteuer" ist auch nur ein Werkzeug. Die "sich ergebende Handlung und die gefühlte Dramaturgie" steht für mich an oberster Stelle. Da drüber kommt nur noch "Spielspaß aus anderen Gründen".
Und dem ordne ich - im Idealfall - alles unter: "geschriebenes Abenteuer", "geliebte NSC", aber eben auch "Regeln und Würfel".

Und manche ungewollten Ergebnisse stelle ich nur kurzfristig fest. Die sind sehr situationsabhängig, da hilft mir keine feste Regel oder ein abgeänderter Würfelrahmen im Voraus nicht...

Noch was:
Nicht:
" Mein Plot! Mein kostbarer Plot!".
sondern "Unser Plot!".
Meine tolle Geschichte ist mupsy, wenn die Spieler sie nicht toll finden. So oder so. Ob mit Würfeldreherei oder ohne.
Würfeldreherei ist da nur ein Werkzeug unter vielen und wird nicht ständig gebraucht.

Man geht ja auch nicht mit Zweihänder auf den Markt oder mit Pferd auf den Ball oder spricht Lichtzauber vorbereitend, weil es irgendwann mal dunkel werden könnte  ;) >;D
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros