Autor Thema: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade  (Gelesen 54009 mal)

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Offline Der Oger (Im Exil)

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Kommunikation ist ein Skill. Den kann man lernen.

Genau. Es ist eine Fertigkeit.

Keine Haltung, und damit kann man sie - je nach Grundhaltung - für die eine oder andere Sache einsetzen. Über die Absichten eines Nutzers entsprechender Fähigkeiten sagt das Vorhandensein besagter Fähigkeiten nichts aus.
Oger ist jetzt nicht mehr traurig. Oger darf jetzt seinen Blog in die Signatur aufnehmen: www.ogerhoehlen.blogspot.com


Welche Lösung bleibt da noch? - Ruft die Murderhobos!

Offline Issi

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Genau. Es ist eine Fertigkeit.

Keine Haltung, und damit kann man sie - je nach Grundhaltung - für die eine oder andere Sache einsetzen. Über die Absichten eines Nutzers entsprechender Fähigkeiten sagt das Vorhandensein besagter Fähigkeiten nichts aus.


Ja, so ähnlich verhält es sich auch mit Rollenspiel Regeln, Zaubern und Fertigkeiten. Man  kann sie zum Guten oder zum Schlechten anwenden.Der Anwender entscheidet. Man muß nur wissen wie.

Ich unterstelle mal das SL, die ihre Gruppe erhalten wollen, nicht vorsetzlich etwas tun, was ihr schadet. Warum sollten sie auch?
(Man sägt gemeinhin nicht an einem Ast auf den man gerne sitzt, Oder beißt die Hand die einen füttert ;))

« Letzte Änderung: 2.09.2016 | 16:48 von Issi »

Offline Maarzan

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Wenn es um eine Regeländerung geht, dann gilt halt wenn es keine schnelle Einigung gibt dass, was dort original steht.

Wenn es tatsächlich eine Regellücke ist, dann ist diese zu füllen tatsächlich Aufgabe des Spielleiters (und sollte in dem Geiste geschehen, welche die restlichen Regeln vorgeben)  - und das ist etwas ganz anderes als "Regelbrechen".
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Offline Issi

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Wenn es um eine Regeländerung geht, dann gilt halt wenn es keine schnelle Einigung gibt dass, was dort original steht.

Echt? In einem Abenteuer wäre das bei uns das mal - Kopfschuß, sofort  tot gewesen.
Ohne, dass die Spieler Figur nach Regel überhaupt eine Chance gehabt hat etwas wahrzunehmen oder zu reagieren.
 Das ist einfach ein NO GO. Deshalb wurde es gecancelt. Und zwar vom SL.
Zitat
Wenn es tatsächlich eine Regellücke ist, dann ist diese zu füllen tatsächlich Aufgabe des Spielleiters (und sollte in dem Geiste geschehen, welche die restlichen Regeln vorgeben)  - und das ist etwas ganz anderes als "Regelbrechen".
Ok, wie würdest Du es dann nennen?
« Letzte Änderung: 2.09.2016 | 16:49 von Issi »

Offline 1of3

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PS. Eigentlich habe ich als Argument gegen das Entscheidungs Recht des Spielleiters bis jetzt folgendes gelesen:

1.Der Spielleiter ist nicht neutral genug, Er ist nur auf seine Interresssen bedacht und nicht auf die der Spieler.
2. Er kann alleine keine so gute Entscheidung treffen, wie wenn er zusammen mit der Gruppe entscheiden würde.
3. Wenn der SL nicht mit der Gruppe schnell zu einer gemeinsamen Lösung kommt, fehlt es ihm offensichtlich an Kommunikativen Fähigkeiten.
Habe ich noch was vergessen?

Ich würde jedes davon anders formulieren, aber ja, so in etwa passt das. Ich würde noch hinzufügen : Die SL braucht auch nicht. Du nimmst jetzt an, dass die SL irgendeinen Impetus hat, etwas entscheiden zu wollen. Und einige Vertreter hier scheinen, dass auch so bei sich zu sehen, aber eben bei weitem nicht alle.

Beachte: Die Verneinung des Ausgangsbeitrags mit "Die SL muss..." lautet: "Die SL braucht nicht." Nicht: "Die SL sollte nicht..."

Wir müssten also jeweils zeigen : Die SL ist neutraler, ist kompetenter etc.

Offline Issi

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Beachte: Die Verneinung des Ausgangsbeitrags mit "Die SL muss..." lautet: "Die SL braucht nicht." Nicht: "Die SL sollte nicht..."

Wir müssten also jeweils zeigen : Die SL ist neutraler, ist kompetenter etc.

Ok, dürfte der SL oder die SL , bei euch denn entscheiden eine "Regel zu brechen", wenn er oder sie das wollte?
« Letzte Änderung: 2.09.2016 | 17:08 von Issi »

Chiungalla

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Eigentlich habe ich als Argument gegen das Entscheidungs Recht des Spielleiters bis jetzt folgendes gelesen.

Solange schlüssige Argumente für das Entscheidungsrecht fehlen bedarf es doch überhaupt keiner Argumente gegen das Entscheidungsrecht.  8)

Und bei uns darf der Spielleiter entscheiden, wenn der Spielleiter und die Gruppe das so möchten.

Offline Maarzan

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Echt? In einem Abenteuer wäre das bei uns das mal - Kopfschuß, sofort  tot gewesen.
Ohne, dass die Spieler Figur nach Regel überhaupt eine Chance gehabt hat etwas wahrzunehmen oder zu reagieren.
 Das ist einfach ein NO GO. Deshalb wurde es gecancelt. Und zwar vom SL.

Ok, wie würdest Du es dann nennen?

Ja und? Daraus entsteht keinerlei Anlass zur goldenen Regel.
"Das war jetzt aber hart, sollen wir das abschwächen?" und entweder kommt kein Widerspruch, dann geht es im Konsens weiter oder jemand ist der Meinung, dass der Kopfschuss verdient war, ggf sogar der eigene Spieler.

Die Regellücken schließen ist bei einem so offenen Spiel wie Ropllenspiel einfach notwendig. Davon leitet sich nirgends ab, dass man die bestehenden Regeln gleich mit über den Haufen werfen kann/soll/darf.
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Offline Issi

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Solange schlüssige Argumente für das Entscheidungsrecht fehlen bedarf es doch überhaupt keiner Argumente gegen das Entscheidungsrecht.

Oh na dann....
1. Größerer Handlungsspielraum des Spielleiters. 
2. Zeitersparnis und flüssiger Spielablauf. Keine Regeldiskussionen während des Spiels.
3. Schutz des Abenteuers.Wichtige Abenteuerinformationen werden nicht vorzeitig verraten.

Offline 1of3

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Ok, dürfte der SL oder die SL , bei euch denn entscheiden eine "Regel zu brechen", wenn er oder sie das wollte?
No. Most certainly not.

Die SL ist eine Regel und modifiziert keine Regeln.

Offline Issi

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Ja und? Daraus entsteht keinerlei Anlass zur goldenen Regel.
"Das war jetzt aber hart, sollen wir das abschwächen?" und entweder kommt kein Widerspruch, dann geht es im Konsens weiter oder jemand ist der Meinung, dass der Kopfschuss verdient war, ggf sogar der eigene Spieler.

Nicht ganz.......
Sobald der SL den Scharfschützen schießen lässt, wissen Alle, dass da einer lauert. Der NSC ist quasi aufgeflogen.
Wenn sein Schuß nicht sicher tödlich wäre, würde der NSC gar nicht schießen. (Zu töten  ist schließlich sein Auftrag)
Wenn er aber doch schießt, ist die Figur sofort tot,
(aufgrund der Fertigkeitsbeschreibungen von Scharfschießen). Und das ohne jede Chance auf Warnung.
Und wenn das für alle Figuren grundsätzlich gilt, ist das ein dauerndes  Problem und kein temporäres.

Wenn der NSC dagegen die Armbrust gegen sein Messer tauscht, die Gruppe beschattet und seinen "Kunden" zu einem späteren Zeitpunkt angreift, bekommt die Figur zumindest eine Wahrnehmung und damit auch die Chance sich zu wehren.

Soviel dazu, ich muß jetzt auch nicht das ganze Abenteuer aufdröseln. Das führt sonst zu weit weg.




« Letzte Änderung: 2.09.2016 | 18:25 von Issi »

Chiungalla

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@ Issi:
Vermeidlich positive Effekte die möglicherweise aus dem Entscheidungsrecht des Spielleiters resultieren könnten sind keine schlüssigen Argumente. Vermeidlich deshalb weil Du erst einmal zeigen müsstest das 1. und 3. wirklich positiv sind und möglicherweise weil 2. nicht unbedingt eine Tatsache ist.

Ins besondere das ein größerer Handlungsspielraum des Spielleiters positiv ist halte ich für sehr zweifelhaft.

Und die so erreichte Geheimniskrämerei kann auch sehr leicht schädlich sein. Ins besondere dann, wenn der Spielleiter mal möchte das die Spieler mal mitdenken und hellhörig werden, wenn etwas nicht wie innerhalb der Regeln erwartet abläuft. Dann hilft es nicht unbedingt, wenn alle Spieler darauf konditioniert sind das die Regeln für den Spielleiter nur eine Richtlinie sind.

Die Zeitersparnis wäre wohl tatsächlich ein Argument. Aber es ist für sich alleine genommen nicht überzeugend. Zumal es jede Menge Bedenken und mögliche negative Auswirkungen gibt die diesen Vorteil mehr als aufwiegen.

Offline Maarzan

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Nicht ganz.......
Sobald der SL den Scharfschützen schießen lässt, wissen Alle, dass da einer lauert. Der NSC ist quasi aufgeflogen.
Wenn sein Schuß nicht sicher tödlich wäre, würde der NSC gar nicht schießen. (Zu töten  ist schließlich sein Auftrag)
Wenn er aber doch schießt, ist die Figur sofort tot,
(aufgrund der Fertigkeitsbeschreibungen von Scharfschießen). Und das ohne jede Chance auf Wahrnung.
Und wenn das für alle Figuren grundsätzlich gilt, ist das ein dauerndes  Problem und kein temporäres.

Wenn der NSC dagegen die Armbrust gegen sein Messer tauscht, die Gruppe beschattet und seinen "Kunden" zu einem späteren Zeitpunkt angreift, bekommt die Figur zumindest eine Wahrnehmung und damit auch die Chance sich zu wehren.

Soviel dazu, ich muß jetzt auch nicht das ganze Abenteuer aufdröseln. Das führt sonst zu weit weg.

Seltsame Regel. Als wenn ein Scharfschütze eine Erfolgsgarantie hat. Haben den die Spielercharaktere auch, oder greift da dann doch ein Wurf?
Und wenn das tatsächlich ein absolut sicherer Kill ist nach den Regeln - dann war das bei der Auswahl dieser Regeln dann wohl auch bekannt und gewollt.
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Offline Issi

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Ins besondere das ein größerer Handlungsspielraum des Spielleiters positiv ist halte ich für sehr zweifelhaft

Aber weshalb denn? Das unterstellt dem SL schon mal vorab, dass der gewonnene Handlungsspielraum von ihm eher zum Negativem genutzt wird. Das ist quasi auch nicht mehr als eine pauschale Annahme die vermutlich aufgrund negativer Erfahrung zustande kommt, oder?

Offline Issi

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Haben den die Spielercharaktere auch
Exakt
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dann war das bei der Auswahl dieser Regeln dann wohl auch bekannt und gewollt.
NSCs als Assassinen haben eben solche  Skills.
Und ja solche Regellücken existieren, fallen aber erst in einem ganz blöden Moment auf.

Eulenspiegel

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@ Issi:
Du gehst von einer Rollenspielgruppe aus in der es zwei Lager mit komplett unterschiedlichen Ansichten zu einer bestimmten Frage gibt und ihnen diese Frage so wichtig ist, dass sie sich in ihren argumentativen Schützengräben verbarrikadieren. Und Du glaubst, dass sich so ein Problem lösen ließe indem der Spielleiter ein Machtwort spricht?
Ich bin zwar nicht Issi, aber ich antworte mal trotzdem: Ja! Ich glaube das nicht nur, ich habe sogar die Erfahrung gemacht.
Einmal hatten sich bei uns drei Spieler furchtbar wegen einer Regelauslegung gestritten. Nach einer Viertelstunde hat der SL dann mit der Faust auf den Tisch gehauen (wortwörtlich) und die Spieler angeschrien, dass sie sich beruhigen sollen. Wir machen das jetzt so und so. BASTA!
Die Spieler wirkten im ersten Moment richtig geschockt und perplex. Ein Spieler wollte auch noch einen Einwand bringen, hat ihn sich aber verkniffen als er den wütenden Gesichtsausdruck des SLs gesehen hat.
Jedenfalls haben wir dann alle weitergespielt und es war ein super Abend und ein super Abenteuer.

Am Ende des Abends hat der SL noch den Vorschlag gemacht, dass die Leute, denen die Regel so wichtig wäre, gerne noch bleiben könnten und die Regel ausdiskutieren könnten. Mit einem Blick auf die Uhr und dass es schon so spät wäre, hatte jeder eine Ausrede gefunden, doch nicht über die Regel zu diskutieren. Aber man könne es ja beim nächsten Spielabend vor der Runde tun.

Am nächsten Spielabend hatte niemand (weder SL noch Spieler) den Vorschlag zur Regeldiskussion erwähnt und wir haben weitergespielt ohne darüber zu diskutieren.

Da hier im Thread die Frage nach Kommunikations-Skill aufkam:
- Haben die drei fraglichen Spieler einen hohen Kommunikations-Skill? Wahrscheinlich eher nein!
- Macht es trotzdem Spaß, mit diesen drei Leuten zu spielen? Ja! Zumindest solange jemand da ist, der Regeldiskussionen unterbindet!
- Wäre es schön, wenn diese drei Leute ihre Kommunikations-Skills verbessern? Wahrscheinlich ja.
- Sollte man diese drei Spieler von RPG-Runden ausschließen, bis sie den Skill verbessert haben? Nein, dazu gibt es keine Notwendigkeit.

Die Frage, ob die goldene Regel in einer Runde sinnvoll ist oder nicht, hängt imho stark von der Gruppe ab. Wollen wir uns daher mal einige beispielhafte Gruppen anschauen:
  • 1. Gruppe: Wir haben einen SL, der seinen Spaß daraus zieht, in strahlende Gesichter zu sehen, wenn der Spielabend zu Ende ist. Gleichzeitig haben wir Spieler, die nicht sonderlich gut in der Fertigkeit "Kommunikation" sind.
  • 2. Gruppe: Wir haben einen SL, der es klasse findet, die SCs seiner Spieler in die Scheiße zu reiten. Gleichzeitig haben wir Spieler, die zwar gerne heldenhafte SCs spielen würden, sich aber nicht trauen, gegen den SL aufzumucken.
  • 3. Gruppe: Wir haben einen SL, der seinen Spaß daraus zieht, in strahlende Gesichter zu sehen, wenn der Spielabend zu Ende ist. Die Spieler besitzen alle gute Kommunikations-Skills und sind relativ homogen.
Wie würde ich nun die goldene Regel in den einzelnen Gruppen bewerten?
In der 1. Gruppe kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Diese Gruppe braucht unbedingt die goldene Regel! Ohne goldene Regel wird diese Gruppe der reine Horror. Mit goldener Regel kann die Gruppe aber extrem viel Spaß machen.
Für die 2. Gruppe gilt: Mit goldener Regel wird das Spielerlebnis schrecklich. Ohne goldene Regel ist das Spielerlebnis nicht mehr ganz so schrecklich. Aber immernoch meilenweit von gut entfernt. Hier profitiert die Gruppe also leicht davon, wenn es keine goldene Regel gibt.
Für die 3. Gruppe: Hier ist es egal, ob es die goldene Regel gibt oder nicht. Das Spiel macht in beiden Fällen Spaß.

In welcher Gruppe würde ich persönlich am liebsten spielen? Am liebsten würde ich in der 3. Gruppe spielen. Falls es die 3. Gruppe aber nicht gibt, würde ich ohne große Magenschmerzen auch in der 1. Gruppe spielen. In der 2. Gruppe würde ich dagegen nur spielen, wenn es partout keine andere Gruppe mehr gibt. Und selbst dann wäre ich am überlegen, ob ich ohne RPG evtl. nicht besser aufgehoben wäre.
« Letzte Änderung: 2.09.2016 | 18:49 von Eulenspiegel »

Offline Issi

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Ich bin zwar nicht Issi
Nicht??  ;)
Die muß Dich aber mal ganz blöd fragen was "Die goldene Regel" ist?
Das lese ich hier zum ersten Mal.

Eulenspiegel

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"Goldene Regel" kann im Rollenspiel-Kontext zwei Bedeutungen haben:
1) "Der SL hat immer Recht." (Meistens eingeschränkt auf "während des Spielabends". Vor- und nachher kann man ihn für seine Regelauslegungen durchaus kritisieren.)
2) "Der SL darf Regeln nach belieben ändern." (Hier ist der SL quasi die Legislative der Spielgruppe.)

In meinem Text trifft im Prinzip beides zu. Sowohl für einen SL, der immer Recht hat, als auch für einen SL, der Regeln ändern darf.

OT: Recht interessant finde ich, dass die Goldene Regel außerhalb des RPG-Kontextes bedeutet: "Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst."
« Letzte Änderung: 2.09.2016 | 18:45 von Eulenspiegel »

Offline Issi

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"Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst."
:d
Ja eben. Wenn Du selbst auch Spieler bist, nicht nur Spielleiter weißt Du ganz genau wie Du als SPL nicht behandelt werden willst. Und was man sich vom SL wünscht. Man weiß, was sich gut oder blöd anfühlt und versucht der SL zu sein, den selber gerne hätte.

Ich kann echt nur empfehlen mal in die andere Rolle zu schlüpfen. Weil man dadurch echt viel kapiert.Ging mir zumindest so.

Ich kenne zwar auch diesen doofen  Spruch:
1. Der Spielleiter hat immer Recht.
2. Und wenn er mal nicht Recht hat tritt Regel 1 in Kraft.

Aber in der Praxis ist jeder Anflug von Größenwahn nur halb so schlimm.
Auch wenn ein zu langes Sitzen auf dem Meisterstuhl vielleicht kleine Nebenwirkungen hat.
Da hilft zwischendurch mal aufstehen und eigene Figur auswürfeln.

« Letzte Änderung: 2.09.2016 | 18:56 von Issi »

Pyromancer

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Aber weshalb denn? Das unterstellt dem SL schon mal vorab, dass der gewonnene Handlungsspielraum von ihm eher zum Negativem genutzt wird.

Manche Spielleiter wollen diesen Handlungsspielraum nicht. Das wurde hier schon mehrfach angemerkt.

Ich als Spielleiter will diesen Handlungsspielraum (in meinen Standard-Runden) nicht. Wenn ich ihn hätte, dann würde ich ihn nicht zum Negativen nutzen. Ich WILL ihn aber nicht.

Offline 1of3

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Ich kenne zwar auch diesen doofen  Spruch:
1. Der Spielleiter hat immer Recht.
2. Und wenn er mal nicht Recht hat tritt Regel 1 in Kraft.

Aber in der Praxis ist jeder Anflug von Größenwahn nur halb so schlimm.
Auch wenn ein zu langes Sitzen auf dem Meisterstuhl vielleicht kleine Nebenwirkungen hat.
Da hilft zwischendurch mal aufstehen und eigene Figur auswürfeln.

Mitnichten. Erfahrung hat mir ja gezeigt wies geht. Als ich sowas am Anfang meiner Karriere gehört habe, war das für mein Spiel abträglich.

Offline Boba Fett

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Ok, dürfte der SL oder die SL , bei euch denn entscheiden eine "Regel zu brechen", wenn er oder sie das wollte?
Bei uns?
Nein! Ich würde "Veto" einlegen - und ich BIN der SL.
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Offline Boba Fett

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Aber in der Praxis ist jeder Anflug von Größenwahn nur halb so schlimm.

Na, das ist historisch doch wohl endlos oft widerlegt...
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Offline Greifenklause

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Ok, dürfte der SL oder die SL , bei euch denn entscheiden eine "Regel zu brechen", wenn er oder sie das wollte?

Bei uns "Jein":
Erst käme zarter Widerspruch unter der Vermutung, der SL würde nicht die richtige Regel kennen.
Dann würde sich der SL erklären. Für uns wären hinreichend:
-- So geht es gerade schneller
-- Im Gegenzug dürft ihr auch von der Vereinfachung X Gebrauch machen
-- Wir diskutieren das später aus
-- Ok, wir machen das wie DU (Spieler) das sagst (Dann wäre der Regelbruch hinfällig)
-- Moment: Es verhält sich folgendermaßen. Spieler sagt "Uups, sorry hast recht!"(Dann wäre es aber auch kein Regelbruch)
-- Wartet ab: So ist es spannender/lustiger/für alle interessanter
-- Lasst uns das mal bitte ausprobieren, ich habe mir dabei was gedacht.

Oder kurz: JA! Aber ich will, dass er sich Gedanken drüber gemacht hat.

In manchen Gruppen erfordert das mehr Kommunikation, in anderen weniger.

Das innere Ziel jedes SL sollte jederzeit eine Win/Win-, eine WIN/win- oder wenigstens eine Win/Wuppe-Situation sein.

Indem Moment, wo sich der Spielleiter toll fühlt, ein Spieler aber schlecht oder auch Spieler untereinander, sollte man seine Methode überdenken.
Fühlt sich die Mehrheit schlecht, sollte man die Methode ganz sein.

"Methode" ist hier der Regelbruch.
"Methode" kann aber auch sein "Regeltreue um ihrer selbts willen".

Gute Nacht!
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros

Offline Boba Fett

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@Issi: zu der Attentäter (Kopfschuß) Debatte:
Wenn es im von der Gruppe verwendeten Regelwerk eine Spielregel gibt, nach der ein NSC einen Spieler-Charakter durch einen Fernkapfangriff ohne Wenn und Aber töten kann, dann darf diese Regelung auch zur Anwendung gebracht werden. Und dann sollte, wenn sie eingesetzt wird, sie auch regelkonform eingesetzt werden, auch wenn das das Ableben des Spieler-Charakters zur Folge hat.
Begründung: Es war jeder einzelne Mitspieler, der zugestimmt hat, daß nach diesen Regeln gespielt wird. Wahrscheinlich hat der Spielleiter gesagt "hey, komm wir spielen XYZ, spielte mit?" Und dier Spieler sagte "Ja!"
Er sagte nicht "ja, aber ohne Headshot-instant-death-regel!"
Er sagte auch nicht "ja, abwr nur wenn der Charakter nur dann stirbt, wenn ich es will!"
Er hat zugestimmt nach dem Regeln zu spielen.
Unkenntnis der Regeln ist auch kein mildernder Umstand.
Wenn jemand gefragt wird, ob er/sie Strip-Poker mitspielt und er/sie zustimmt, darf er/sie auch nicht klagen, wenn erwartet wird, daß Kleidungsstücke abgelgt werden. Und da verliert man weit mehr als beim Rollenspiel, wo nur ein Stück Papier mit einer virtuellen Persönlichkeit auf dem Spiel steht...

Rollenspiel ist eine große Was-passiert-dann-Spiel-Maschinerie. Es lebt vom Aktion/Reaktion -> Handlung und Konsequenz. Die Gesetzmäßigkeiten des "was passiert, wenn wir..." Sind in den Spielregeln festgelegt.
Läßt man Ausnahmen zu, spielt man es nicht richtig. Denn dann sabotiert man die Maschine.

Jemand der einen Film an einer bestimmten Stelle ausmacht, weil dieser ihm zu kitschig/gruselig/gewalttätig/grausam/langweilig/abgefahren/unlogisch ist, darf das selbstverständlich machen. aber er darf hinterher nicht behaupten, er hätte den Film richtig und vollständig angeguckt. Denn er hat nur einen Teil wahrgenommen.
Und genauso verhält es sich beim Rollenspiel, wenn man bestimmte Dinge willkürlich ausschaltet.
Man hat es dann nicht richtig und vollständig gespielt. Und man hat nur einen Teil des Spiels miterlebt.

Um zum Attentat zurückzukommen: den Verlust eines Charakters mitzuerleben gehört mit zum Spiel - genau, wie die Frustration und die Trauer danach. Als Spieler weiß man erst danach um den vollen Wert - des Charakters, des Spieles und des Momentes. Wenn man den SC spielt, bis die Kampagne schal geworden und eingeschlafen ist und er danach im Aktenordner modert, wird man ihn irgendwann vergessen - er verliert an Wert. Mit vollem Risiko alles aufs Spiel gesetzt und verloren zu haben, das vergißt man nicht. Und ebensowenig, wenn man alles aufs Spiel setzt und gewinnt.
Deswegen ist das beibehalten des Risikos etwas, das zu einem ganz anderen Spielerlebnis führt.
« Letzte Änderung: 2.09.2016 | 21:19 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!