Autor Thema: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern  (Gelesen 24638 mal)

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Offline Skyrock

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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #75 am: 31.08.2016 | 10:25 »
Hey, ich fühle mich da als Szenenmitglied unflätig beleidigt. Und ich denke, das gilt für eine Menge Leute hier.
http://knowyourmeme.com/memes/circle-jerk

Es ist keine Beleidigung, es ist eine bloße Feststellung – und bei Anwendung der 1/9/90-Regel auf eine so kleine Szene wie die deutsche Rollenspielszene auch nicht überraschend. Man sieht und liest immer wieder die gleichen Namen wenn es darum geht etwas auf die Beine zu stellen, kennt sich untereinander und wird sich wahrscheinlich nächstes Jahr wieder bei irgendeinem Projekt in die Augen schauen müssen. Offene Konfrontation (etwa in Form von Verrissen bei Rezis) ist entsprechend selten, und wenn sie sich mal in die Bahn bricht etwas worüber man noch Jahre später spricht (wie beim hier angesprochenen Frostzone-Verriss auf Blutschwerter).

Wirklich verhindern kann man es sowieso nicht, da weder die Lösung "Hey Szene, wachse mal um Faktor 10 um den 1%-Pool an Machern zu vergrößern!" oder "Hey 1%-Dauer-Rollenspielmacher, tretet bitte mal etwas auf die Bremse damit die 9%-Gelegenheits-Rollenspielmacher mehr relativen Anteil haben!" praktikabel sind. "Benehmt euch mal nen bißchen mehr wie die Axt im Walde und zerstreitet euch in lebenslange Erzfeinde" klingt auch nicht hilfreich.
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Ein freier Mensch muss es ertragen können, dass seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muss es sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Offline Boba Fett

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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #76 am: 31.08.2016 | 10:29 »
Es ist keine Beleidigung, es ist eine bloße Feststellung ...

Zitat
The term “circle jerk” was initially used to describe a sexual practice in which a group of men masturbate themselves or each other while sitting in a circle.

Ich fühle mich mehr beleidigt als vorher...
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Greifenklause

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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #77 am: 31.08.2016 | 10:40 »
Zu "kreiswichsig":
Aus diesem Grunde mag ich keine Ausdrücke mit sexueller Ur- oder Nebenbedeutung.

Zu "DSA-Fanboys" vs. "-Hasser":
Im Übrigen muss ich widersprechen, dass sich die Szene in DSA-Fanboys und -Hasser 50/50 aufteilt.
Wahr ist: Viele sind mit DSA aufgewachsen. Das führt bei manchen zu Liebe, die blind macht und anderen zu übertriebenen Abneigungen, weil man jeweils die guten oder schlechten Erfahrungen aus seiner Anfangszeit überbewertet.

Der Großteil bewegt sich aber mittlerweile dazwischen. Gelegenheitsspieler, DSAspielerweilgeradenichtsbesseresdaist, EhemaligerFetischistderdieSchwächenkennt auf der einen Seite sowie Gelegenheitsspieler, WasanderesalsDSAspielerweilgeradenichtsbesseresda ist, EhemaligerFetischistderdieSchwächenkenntunddeshalbgeradeeinanderesSystemaustestet, DSAinteressiertmichnichtso auf der anderen Seite
machen immer noch das Gros aus!

Im Übrigen waren die größten Grabenkriege und vernichtendsten/schönsten Kritiken der letzten Jahre nicht zwischen Fanboys und Hassern geben,
sondern gerade innerhalb der Fanboycommunity und dort - ganz grob und vereinfacht - zwischen änderungsphobischen und änderungsaffinen Fanboys.


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Offline Der Nârr

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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #78 am: 31.08.2016 | 10:41 »
Zitat
“Circle Jerk” is a pejorative slang term [...]
Herv. von mir.

Jemanden oder eine Gruppe mit einem pejorativen Begriff zu belegen ist irgendwie schon eine Beleidigung...


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Offline Ludovico

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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #79 am: 31.08.2016 | 10:52 »
Ich fühle mich mehr beleidigt als vorher...

Du hast das noch nie probiert?
Dann kannst Du Dich nicht als Rollenspieler bezeichnen.  ;)

Das erinnert mich daran, dass ich heute Mundspülung kaufen muss.  ;D

@Lushwoods
Also der war trotz Nickwechsel doch immer leicht erkennbar bei dem Stil.  :puke:

Offline Greifenklause

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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #80 am: 31.08.2016 | 10:56 »
Was Skyrock als "kreiswichsig" bezeichnet hat, hätte ich vielleicht als "Elfenbeinturmproblematik" bezeichnet, auch wenn das nicht ganz deckungsgleich ist.

Auch abwertend, wenn man das so werten will,
aber halt nicht obszön.
Muss sowas sein? Ich denke nicht!

Aber wir haben jetzt ausgedrückt, dass wir das nicht schätzen und uns verletzt (und eine Entschuldigung wird von Skyrock wohl nicht mehr kommen),
also besser weiter im Thema.
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Offline Feuersänger

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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #81 am: 31.08.2016 | 11:05 »
"kreiswichsig" ist ab jetzt eins meiner Lieblingsworte, gab ich grad beschlossen. ;D
Man kann aber auch inzestuös sagen.
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Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

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Offline Greifenklause

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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #82 am: 31.08.2016 | 11:07 »
"kreiswichsig" ist ab jetzt eins meiner Lieblingsworte, gab ich grad beschlossen. ;D
Man kann aber auch inzestuös sagen.

Ja, kann man, man kann es aber auch in dem Moment lassen und eine nicht-sexuide Wortwahl nehmen, wenn man merkt, dass die Leute sich dadurch verletzt fühlen.

Trotz meines Namens bin ich ja nicht der Steigbügelhalter von Boba Fett,
sondern fühlte mich durchaus auch beleidigt.
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Luxferre

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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #83 am: 31.08.2016 | 11:13 »
In dem Moment, wo Leute sich selbst negativ benennen ist der erste Schritt in die Außenwahrnehmung getan. Ich finde solche Begriffe wirklich kritisch. Erst recht in unserem eh schon recht negativ behafteten Spartenhobby.

Offline universaldilettant

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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #84 am: 31.08.2016 | 11:16 »
Bitte, wir sind mündige Menschen. Ulisses hat ja gerade eine sehr coole Sache angekündigt (Wiki). Es gibt also kein Schwarz/Weiß. So dass wir es auch schaffen, uns gegenseitig nicht zu beleidigen und im Rahmen eines Forums höflich bleiben können. Das klappt schon einigermaßen gut, könnte aber besser funktionieren! Würde mich freuen :-).

Ich verstehe den Staatsakt sowieso nicht der derzeit betrieben wird.

* Blog macht einen für einen Verlag unfreundlichen post (Der, wenn ich ehrlich bin, ein wenig unüberlegt war)
* Verlag schneidet Blog von weiterem Rezimaterial ab.
* Kommunikationsprobleme
* Blog teilt lesern mit, das es erstmal keine weiteren Rezis zu material vom Verlag geebn wird, weil blog doof.

Warum genau wird jetzt ein Staatsakt draus gemacht? Wenn es nicht mich direkt erwischt hätte, hätte ich mit den schultern gezuckt.

Gute Zusammenfassung. Ich bin ehrlich gesagt, auch überrascht wegen der vielen Reaktionen. Es ist wirklich keine große Sache - es sollte aber meiner Meinung nach kommuniziert werden, dass dir da ein Unrecht geschehen ist. Vor Allem, da die Rezensionen ganz gut waren (zwar relativ viele Typos und Rechtschreibfehler, aber das sehe ich nicht so genau :-)). Und soooo viele Rezensionen zu DSA gibt es nun auch wieder nicht, dass es eine Übersättigung gäbe. Eure Rezensionen haben also einen großen Wert! Meines Erachtens sollte sich der Verlag bei dir Entschuldigen und noch einmal in einer Redaktionssitzung entscheiden, ob du nun wirklich keine Exemplare von allen Produkten mehr bekommst.

Die Kritik, es werden zu viele Produkte veröffentlicht, halte ich (ehrlich und offen gesagt) für reichlich bescheuert.
1. Ein Verlag lebt davon, möglichst viele Produkte zu veröffentlichen und zu verkaufen.
Dieser Punkt ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht schlichtweg falsch. Ein Verlag, eine Firma muss möglichst wenige Produkte herausbringen um erfolgreich zu sein, diese aber möglichst oft verkaufen. Eine Firma, die 20 Produkte veröffentlicht und den gleichen Umsatz macht, wie eine Firma, die 100 Produkte veröffentlicht, ist ökonomisch besser aufgestellt. Denn die Produktionskosten sind bei der ersten Firma niedriger. Es geht also um den Spagat: Möglichst wenige Bücher, die aber den gesamten Markt abdecken. Richtig wäre also: Weniger Produkte würde insgesamt mehr Qualität in den einzelnen Publikationen bedeuten, aber vielleicht höhere Verkaufszahlen, weil das Produkt besser ist. Mehr Produkte würde insgesamt weniger Qualität bedeuten, dafür ist aber der potentielle Markt besser abgedeckt. Ein Verlag lebt davon, die richtigen Produkte zu veröffentlichen. So "reichlich bescheuert" ist die Kritik also nicht. Aber selbst wenn sie es wäre, auch bescheuerte Kritik muss akzeptiert werden, wenn sie einigermaßen höflich ist (dieser Punkt steht für mich außer Streit). Der Rant von 2013 ist für mich irrelevant - dann hätte Ulisses sofort reagieren müssen.

Eine Anmerkung zu Ulisses: Einflussnahmen gibt es ja ständig. Das besondere an diesem Fall ist, dass sich Michael Mingers zu Wort gemeldet hat und man dadurch die Einflussnahme wirklich empirisch belegen kann (Entzug von Goodies). Danke für diesen wunderbar dokumentierten Fall.  :d :d :d :d :d :d
Vor allem Ulisses als Verlag sollte doch nicht so kindisch sein ("weil Pathfinder hat auch so viele Bücher - ätsch"), da gleich den Hahn abzudrehen. Also entweder sind die handelnden Akteuere nah am Wasser gebaut, oder aber sie halten sich für des Schöpfung Krone. ich glaube ja an Zweiteres, weil "Das beste DSA aller Zeiten", "DSA Die Fünfte Edition: Schneller! Schlanker! Besser!" deutet nicht gerade auf Bescheidenheit hin. Gerade deshalb, da sich das mit dem "Schlanker" ja in den Orkus verabschiedet. So gesehen trifft die Kritik auf neue Abenteuer ins Herz von Ulisses, da sie genau dies pointiert anspricht. Denn das Feedback des Artikels war positiv: Die einzigen Rant-Stellen waren: "Mal sehen wie lange es dauert bis wir wieder eine Neuauflage der Götter-Verfluchten Sieben Gezeichneten bekommen. Das Ding ist ja schlimmer als jeder Untote.", sowie die totalisierende Frage "Und darüber regt sich auch keiner unter den DSA Fans auf, weil es ist ja DSA, richtig?"[es gab genug Leute, denen das sauer aufgestoßen ist] und das Wort RANT. Wer halt mit so großen BWL-Marketing-Neusprech-Blasen blubbert und dann nicht liefern kann, darf sich nicht wundern, dass solche Artikel entstehen. Der deutschsprachige Rollenspielmarkt ist klein genug um ohne den durchamerkianisierten Marketing-Blödsinn auszukommen. Das provoziert ja gerade Kritik aus einem Markt, der klein und deren Kunden gerade nicht amerikanisiert sein wollen.


Eine generelle Anmerkung zu Rezensionen:
Rezensionsexemplare zu verteilen und anzunehmen ist legitim. Manche können die Verbandelung mit dem Verlag besser ausblenden, als andere. Die Qualität von Rezensionen muss dadurch also nicht schlechter werden. Sie kann - weil auch Dinge rezensiert werden, die nicht Fanboystatus haben (also stark emotional besetzt sind; ergo nur Verriss oder Lobhudelei rauskommt) - besser sein. Es hängt eben von der bloggenden Person ab, und inwieweit die Person von solchen Dingen Bescheid weiß. Auf der anderen Seite kann man unabhängig sein, und schlechte Rezensionen schreiben. Ansonsten möchte ich auch noch einmal auf diesen sehr klugen Kommentar von Engor hinweisen.

Was mir nur aufgefallen ist: Es fehlen kritische Rezensionen, die das gesamte System vergleichen, die also mehr machen, als einzelne Bücher zu überprüfen. Auch Systemvergleiche fehlen weitgehend in der Bloggerlandschaft (ein Grund, warum das da entstanden ist).

Ich wünsche NEUE ABENTEUER noch alles Gute und viele interessante und kritische Rezensionen. Ebenfalls hoffe ich, dass der eine oder andere Blogger etwas gelernt hat und das Verhältnis von Bloggern/Verlegern stärker reflektiert und die Qualität von Rezensionen steigt.
« Letzte Änderung: 31.08.2016 | 11:22 von universaldilettant »

Offline Rorschachhamster

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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #85 am: 31.08.2016 | 11:21 »
Nachdem ich diesen Thread überflogen habe, bin ich froh, daß meine Rezensionen selten über einen Satz gehen und mir noch nie jemand ein Rezensionsexemplar angeboten hat...  ~;D

Aber, wenn du es nicht aushälst, daß ich eine ehrliche Rezension schreibe, dann schicke mir kein Rezensionsexemplar. Und bei entsprechender Qualität würde ich da durchaus "beleidigend" werden - mit vollem Recht! Das ist immerhin ein Produkt für das du Geld verlangst. Und bin ich ein Werbefuzzi oder ein Agent der Kommunity, die fair (oder auch unfair, Rezensionen sind nun mal nicht rein objektiv >;D) beraten sein will?  ;)
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DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #86 am: 31.08.2016 | 11:29 »
@ Universaldilettant zu "Betriebswirtschaftliche Sicht":

Hier irrst du bzw hast dir nur einen Idealfall rausgepickt.
Natürlich ist "Mit einem Produkt massiv Gewinn machen!" wunderschön. Nur
A) ist dieser Idealfall nicht immer zu erreichen
und
B) ist er erreicht, könnte gegeben sein: "Weitere Produkte generieren für noch mehr Gewinn".

Gewinnaufschlag ist nicht immer alles, steigender Gewinn ist meist das gelbe vom Ei (auch nicht immer).
WENN Ullisses also mit der Schiene "möglichst viele Produkte, Beliebtheit zweitrangig", also mit Masse, mehr Gewinn einfährt,
als mit "Konzentration auf ein möglichst gutes Produkt", also Qualität.
Oder Gewinnsteigerung durch die optimierte Qualität einzelner Produkte bereits erreicht oder ausgereizt hat und zusätzlich jetzt durch Masse zusätzliche Gewinnsteigerungen einfahren kann, dann sollte er es auch tun aus betriebswirtschaftlicher Sicht.

Ob uns die Qualität einzelner Produkte oder des Gesamtkonzepts dann gefällt, steht auf einem anderen Blatt.

Beidemweg:
AD&D2nd fuhr einst die gleiche Schiene.
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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #87 am: 31.08.2016 | 11:31 »
Und hat damit TSR den Ruin gebracht.

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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #88 am: 31.08.2016 | 11:31 »
Dieser Punkt ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht schlichtweg falsch. Ein Verlag, eine Firma muss möglichst wenige Produkte herausbringen um erfolgreich zu sein, diese aber möglichst oft verkaufen.

Im Fall DSA ist die Aussage nicht falsch. Es ist kein unbegrenzter Markt vorhanden, sondern ein limitierter. Wenn es 100 DSA Kunden gibt, die als Käufer zur Verfügung stehen, dann kann man Produkt X eben maximal 100 mal verkaufen. Wenn diese aber gewillt sind 20 Produkte zu kaufen, ist das die einzige Möglichkeit mehr Umsatz zu generieren.
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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #89 am: 31.08.2016 | 11:35 »
Und hat damit TSR den Ruin gebracht.

1.) Sicher?
2.) Wann?
3.) Welche Faktoren gab es noch...

Im Übrigen:

...Es ist kein unbegrenzter Markt vorhanden, sondern ein limitierter. Wenn es 100 DSA Kunden gibt, die als Käufer zur Verfügung stehen, dann kann man Produkt X eben maximal 100 mal verkaufen. Wenn diese aber gewillt sind 20 Produkte zu kaufen, ist das die einzige Möglichkeit mehr Umsatz zu generieren.
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Offline Ludovico

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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #90 am: 31.08.2016 | 11:36 »
Ich kann nun nicht ganz nachvollziehen, welches Unrecht Teddy angetan wurde.
Kann mir das jemand erklären?

Offline Rorschachhamster

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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #91 am: 31.08.2016 | 11:36 »
Im Fall DSA ist die Aussage nicht falsch. Es ist kein unbegrenzter Markt vorhanden, sondern ein limitierter. Wenn es 100 DSA Kunden gibt, die als Käufer zur Verfügung stehen, dann kann man Produkt X eben maximal 100 mal verkaufen. Wenn diese aber gewillt sind 20 Produkte zu kaufen, ist das die einzige Möglichkeit mehr Umsatz zu generieren.
Genau ist da aber ein Problem: Der Markt gerät in die Gefahr übersättigt zu werden. Wenn drei mal das gleiche Produkt mit minimalen Änderungen (ja selbst mit substantiellen Änderungen, die aber nicht wirklich wahrgenommen werden) verkauft wird, wird es die spätestens 4. Version schwer haben... oder hätte ich 5. Version schreiben sollen?  ;)
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Offline universaldilettant

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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #92 am: 31.08.2016 | 11:45 »
Im Fall DSA ist die Aussage nicht falsch. Es ist kein unbegrenzter Markt vorhanden, sondern ein limitierter. Wenn es 100 DSA Kunden gibt, die als Käufer zur Verfügung stehen, dann kann man Produkt X eben maximal 100 mal verkaufen. Wenn diese aber gewillt sind 20 Produkte zu kaufen, ist das die einzige Möglichkeit mehr Umsatz zu generieren.
Ja, aber auch für einen kleinen Markt kann man zu viele Produkte produzieren. Also ist diese Aussage falsch. Es ist immer ein Abwägen. Außerdem - aber das ist schon sehr weit entfernt vom Thema - sollte doch Ulisses bitte schnell das BASISREGELWERK machen. Das wäre nach dem Alamanach meiner Meinung der wichtigste Band gewesen. Dann hätten sie mit "dem besten DSA aller Zeiten" auch neue Menschen begeistern können und ihre Auflage steigern können. Wenn es 2017 kommt, kann man schon froh sein. Ich hätte also die Produktreihe ganz anders gemacht (ohne jetzt Daten oder entscheidungsrelevante Information zu haben). Ich glaube ja (Achtung: steile These), weil DSA so "einsteigerunfreundlich"(Untertreibung des Jahrhunderts) ist, hat der gesamte Rollenspielmarkt im deutschsprachigen Raum zu leiden. Man will Rollenspielen - spielt DSA, weil Platzhirsch - merkt wie unzugänglich das Spiel ist - und hört auf. Eine typische Biographie, wie ich finde.

Außerdem gibt es in dem oben zitierten Video von Markus Plötz den lustigen Satz: "Wir wissen was die Leute brauchen, weil wir es selber gut finden." Nööö - die haben noch nie von Group Think gehört, und dass man in einer Blase auch am Markt (egal wie klein er ist) vorbeiproduzieren kann. In der Redak gibt es einen Konsens, der so draußen gar nicht exisitiert. Wenn dann noch solche Rezensionsproblematiken dazu kommen - dann kann das mit der Produktpalette auch schief gehen. Nur so als kritischer Einwurf.

Offline Greifenklause

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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #93 am: 31.08.2016 | 11:48 »
Genau ist da aber ein Problem: Der Markt gerät in die Gefahr übersättigt zu werden. Wenn drei mal das gleiche Produkt mit minimalen Änderungen (ja selbst mit substantiellen Änderungen, die aber nicht wirklich wahrgenommen werden) verkauft wird, wird es die spätestens 4. Version schwer haben... oder hätte ich 5. Version schreiben sollen?  ;)

Ich sehe es nicht, im Gegenteil:
DSA4 war anfangs ein genialer Streich und höchstmodern. Aber dann hat man es vermieden, die Schwächen auszumerzen.
Aus ebendiesem Grund ist für viele "Nichtmehrdsaspieler" oder DSAAusprobiererdieesvielzukompliziertfanden" gerade die 4. Edition ein rotes Tuch.
Hinzukommt, das dort tatsächlich irgendwann der Markt im Regel- und Hintergrundbereich gesättigt war.
Also was tun?
Entweder System reparieren, damit nicht noch mehr Leute abspringen, oder besser ganz von neu anfangen?
(Ja die Grenzen sind da fließend)

Wie erfolgversprechend wäre es aber zu sagen: "Oh, wir bauen euch ein paar super Regelwerke, aber bei den Hintergrundbänden nehmt doch einfach die alten..."? Wenig...
Die gleichen aber einfach nur mit neuen Regeln rauszubringen? Da bin ich mir ehrlich nicht sicher...

Also ja: Im Zweifel ne neue Produktstrategie.
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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #94 am: 31.08.2016 | 11:50 »
@ Universaldilettant:
Mit DSA5 konnte ich tatsächlich Spieler ködern, die mir bei DSA4 eher den Vogel gezeigt hätten.
Insbesondere konnte ich auch 2 Ex-DSA4-Spieler wieder begeistern.

Meine andere DSA4-Runde wiederum ist zu Splittermond gewechselt. Was aber auch zumindest zum Teil an mir liegt.
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Offline Ludovico

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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #95 am: 31.08.2016 | 11:51 »
@universaldilettant
Du lässt bei Deiner Betrachtungsweise das Marketing zu sehr außer Acht.

Priorität hat erstmal die Befriedigung der Stammkunden und die wollen bei der Stange gehalten werden. Immerhin müssen die dazu gebracht werden, ihre DSA 4-Sachen durch DSA 5-Sachen zu ersetzen. Und diese Stammkunden haben sehr wahrscheinlich eine gewisse Hemmschwelle, DSA 5 zu spielen, wenn nicht die wichtigsten und interessantesten Bände erhältlich sind.
Zudem generiert es kontinuierlichen Absatz, wenn man immer wieder etwas nachschiebt. Ob sich das für den Verlag rechnet, ist schwer zu sagen, aber ich denke schon, dass Ulisses den Break-Even-Point erreicht (sonst könnten sie nur schwer weiter Material herausbringen).

Erst wenn diese Runden anfangen DSA 5 zu spielen, können auch Neukunden gewonnen werden, da die Mund-zu-Mund-Propaganda bei Rollenspielen die hauptsächliche Methode der Kundenakquise darstellt.

Offline universaldilettant

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ErikErikson

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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #97 am: 31.08.2016 | 12:30 »
Coole Aktion! Klar und auf den Punkt den Sachverhalt dargestellt, damit kann man was anfangen.

Offline Der Nârr

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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #98 am: 31.08.2016 | 12:44 »
Der Artikel von Arkanil ist gut, lässt aber auch deutlich eine eigene Stellungnahme vermissen. Was mich interessieren würde, welches der drei von Michael genannten Kriterien nun eigentlich im Fall von Neue Helden galt :). Sich über z.B. fehlenden Respekt ärgern, wenn man umgekehrt nicht den Respekt aufbringt den Betroffenen zu sagen, was Sache ist, ist schon irgendwie scheinheilig. Beleidigend oder unrichtig war der Artikel auch nicht. Letzten Endes sagt Michael doch: Blogs dürfen die allgemeine Ausrichtung von DSA nicht kritisieren, sonst bekommen sie keine Rezensions-Exemplare mehr. Besser wäre es also gewesen, die Kritik in den Rezensionen unterzubringen. Das war aber unmöglich, da Infernal Teddy ja keine DSA-Rezensionen schreibt. Ob man die Ansprüche und Vorgehensweise von Ulisses legitim findet oder nicht, es ist ihr Ding und die Sache ein super Thema, um mal kurz das Sommerloch zu füllen, aber sonst auch nichts weiter.

Nebenbei: DSA5 muss natürlich wieder zu kompliziert werden, wie soll man denn sonst irgendwann DSA6 verkaufen? Etwa "Nachdem DSA5 die Regeln vereinfacht und geschärft hat, erweitern wir jetzt den Fokus wieder und bringen die Vielfalt und Breite früherer Tage zurück."??? Natürlich wird auch DSA6 eines Tages noch einfachere, noch schnellere Regeln versprechen.
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Re: Das Verhältnis von Ulisses zu Rezensionen/Bloggern
« Antwort #99 am: 31.08.2016 | 12:56 »
Arkanils Artikel find ich gut, denn sie zeigt klar, was passiert ist.

Aber wo nun das Unrecht sein soll, erschließt sich mir immer noch nicht.