Autor Thema: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL  (Gelesen 9628 mal)

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Offline Issi

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Zitat
(Nebenbei bemerkt: Der Alexandrian steht hier nicht sonderlich hoch im Kurs.)

Sollte das jetzt irgendwen, wundern? ;)
Wenn, dann würde er Vieles bezüglich Railroading relativieren. Dann wäre praktisch jede Spielerentscheidung mit entsprechender Konsequenz ein Ausstieg aus dem Zug. Man könnte wieder "guten Gewissens" gute Stories planen mit entsprechendem Spannungsaufbau.
Solange die Spieler noch eine Entscheidungs und Wahlmöglichkeit haben.

Also ich mag gute Stories mit Wahlmöglichkeit für die Spieler und wirklichen Zufällen. Und habe das auch so erlebt, persönlich.
Klingt vielleicht wie die eierlegende Wollmilchsau, aber ich finde das lässt sich sogar sehr gut vereinen.

Ich treffe  hier aber auf so viel Ablehnung des Wortes "Story", dass ich mich schon frage, was für schlechte, langweilige Spielsitzungen man dafür erlebt haben, muss.
Ich meine selbst  die größten "Storygegner"(Mir fällt jetzt gar nicht ein wer das sein könnte ::)) spielen gerade klassische Kaufabenteuer. Also ganz ohne Story gehts es ja dann wohl auch nicht.

« Letzte Änderung: 22.09.2016 | 15:06 von Issi »

Offline Wandler

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Ich hab schon verstanden worum es hier geht, aber gerade wenn darüber diskutiert werden soll wie Railroading eingesetzt werden kann, muss überhaupt erstmal klar sein was Railroading ist. Die Diskussion die ich hier im Forum gesehen habe - und in so ziemlich ausnahmlos jedem Rollenspielforum - zeigen eines ganz klar. Das Grenzen von Railroading sind so vielseitig wie die Grenzen anderer ähnlich gelagerter Themen (Gruppenvertrag, Was darf der SL und was nicht).

Ob man thealexandrian nun hoch im Kurs hält oder nicht ist ziemlich egal. Er hat versucht eine Definition für Railroading festzulegen. Ist eine gemeinsame Basis geschaffen "was" nun Railroading ist oder nicht, kann man darüber reden wie man es einsetzt, wenn man es einsetzt. Es ist absolut unsinnig, wenn jeder seine eigene Definition in eine Diskussion miteinbringt, weil es so so gut wie nie zu einer Einigung kommt. Daher habe ich mich in obrigen Post auch persönlich auch komplett eines Kommentars ob Railroading gut oder schlecht ist enthalten und werde es auch tunlichst vermeiden einen abzugeben.

Gerade in Diskussionen über die Rechtfertigung von Railroading führen "Befürworter" für gewöhnlich als Argument an, wie sie es einsetzen. Darum habe ich auch die beiden Links gesetzt.

Als Beispiel für Einsatzmöglichkeiten von Railroading, die so geordnet sind, dass je nach Verständnis der Spieler es einer als schlechtes Railroading, ein anderer als gutes Railroading und ein dritter überhaupt nicht als Railroading sieht (Quelle: Alle unterschiedlichen Argumentationen pro/contra schon selbst von Leuten gehört/gelesen).

Szenario
Die Spieler haben den Auftrag Arthur zu finden. Sie steigen dazu in einen Zug der nach Qwa fährt, wo sie Arthur vermuten. Auf halber Strecke springen die Spieler aus dem Zug. Egal welche Definition man für Railroading nimmt, die Prämisse dahinter ist immer, dass der Spielleiter einen gewissen Ausgang forciert. Wäre ihm der Ausgang egal, könnte er die Spieler auch ohne Einfluss darauf zu nehmen agieren lassen. In diesem Fall möchte der Spielleiter das aufeinander treffen von Arthur mit der Gruppe forcieren.

Mögliche Aktionen des Spielleiters
  • [Ortswechsel]Arthur ist nicht wo er vermutet wurde. Die Spieler treffen in der Wildnis auf Arthur.
  • [Personenwechsel]Arthur ist nicht wer er zu schein seint. Die Spieler treffen auf Leonidas, der sich als das eigentliche Ziel des Auftrags heraustellt.
  • [Zielwechsel]Die Motivation Arthur zu treffen wird ausgetauscht. Die Spieler sollten Arthur treffen, weil dies ihr Auftrag war. In der Wildnis wird einer der Spieler vergiftet. Arthur ist der einzige der ihnen helfen kann.
  • [Motivationswechsel]Der Grund dafür, dass die Spieler keine Lust mehr haben Arthur aufzusuchen, ist dass es sich als nicht rentabel herausstellt. Die Spieler hören davon, dass Arthur eine Gruppe sucht und ihr das 10fache ihres ursprünglichen Auftrags bezahlt.
  • [Alles mit scharf]Der Spielleiter möchte die Geschichte der aufkeimenden Zombieinvasion erzählen die aufgrund von Arthurs fehlgeschlagenem Experiment beim Treffen mit den Spielern die Welt überflutet. In der Wildnis treffen die Spieler auf Leonidas der in seinem versteckten Labor Forschung betreibt. Leonidas und das Labor existierte plottechnisch nicht bevor die Spieler den Zug verlassen haben, die Spieler leben also in der Illusion ihren eigenen Weg zu gehen, es ist also aus ihrer Sicht ein neues Ziel dieses Labor zu untersuchen. Als der Virus nun bei ihrer Erkundung im Labor ausbricht flüchten die Spieler und benötigen Behandlung, die Arthur der Forscher geben kann, der eigentlich den Virus hätte auslösen soll nun aber zum Anführer des Forschersteams wird welches den Virus bekämpft.
« Letzte Änderung: 22.09.2016 | 12:12 von Wandler »

Offline korknadel

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Bitte nicht noch einmal diskutieren, was RR ist und was nicht. Das machen wir hier doch schon seit Jahren, und ich glaube, die verschiedenen Meinungen sind den meisten Diskutanten hier bewusst.
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@ korknadel: Danke.

Auch ich halte es nicht für sinnvoll, einen zusätzlichen Definitionsvorschlag aufzunehmen. Da gibt es schon genug. Ich finde, dass der strittige Bereich bestehend aus Railroading & co. der Oberkategorie dramaturgieorientierten Leitens für diesen Thread recht leicht definiert werden kann als "Lenkung des Spielgeschehens in eine vom SL gewünschte Richtung, die nicht von der Simluation der Spielwelt oder von den Spielregeln gedeckt ist."

Da kann man dann meinetwegen noch dran herumschrauben und Korinthen ausscheiden. Aber Gamisten, Simulationsfans, Storygamer und dramaturgieorientierte Runden sind damit zumindest so weit abgefrühstückt, wie es für diesen Thread relevant ist. Ansonsten müsste eigentlich mittlerweile eh fast jeder Bescheid wissen und ich würde deshalb darum bitten, das Definitionsthema zumindest in diesem Thread nicht weiter zu verfolgen. Was bei Deinen Beispielen, lieber Wandler, übrigens komplett fehlt, ist die Intentionalität des SL. Ohne die ist eine Bewertung dessen, was denn nun eigentlich wie geschient worden sein soll, vollkommen unmöglich.
« Letzte Änderung: 22.09.2016 | 12:20 von Wellentänzer »

Online Maarzan

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...

Ich treffe  hier aber auf so viel Ablehnung des Wortes "Story", dass ich mich schon frage, was für schlechte, langweilige Spielsitzungen man dafür erlebt haben, muss.
...

Der Trigger sind dann die Masse der inidviduellen Erfahrungen, wo "bessere Story" dann als Rechtfertigung für eigenmächtige Eingriffe in die Spielbelange herhalten sollte. Das prägt dann eben.

Die Spielsitzungen wurden durch diese Eingriffe schlecht und langweilig oder drohten es zu werden. Das will man dann natürlich dort und zukünftig dann verhindern.


Bezgl. Railroading:
Railroading ist letztlich ein Oberbregriff für diverse Eingriffstechniken zur einseitigen, unangemessenen Durchsetzung eines bestimmten Spielverlaufs. (Und da sehe ich jetzt auch keine Abweichung zum Alexandriner) Dieselben Techniken mit entsprechender Absprache und folgend Ermächtigung dazu haben dann einen anderen Namen.

Entsprechend gibt es keinerlei Entschuldigung für Railroading, wohl aber unter bestimmten Umständen für die dabei verwendeten Techniken.

Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

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Der Trigger sind dann die Masse der inidviduellen Erfahrungen, wo "bessere Story" dann als Rechtfertigung für eigenmächtige Eingriffe in die Spielbelange herhalten sollte. Das prägt dann eben.

Die Spielsitzungen wurden durch diese Eingriffe schlecht und langweilig oder drohten es zu werden. Das will man dann natürlich dort und zukünftig dann verhindern.


Bezgl. Railroading:
Railroading ist letztlich ein Oberbregriff für diverse Eingriffstechniken zur einseitigen, unangemessenen Durchsetzung eines bestimmten Spielverlaufs. (Und da sehe ich jetzt auch keine Abweichung zum Alexandriner) Dieselben Techniken mit entsprechender Absprache und folgend Ermächtigung dazu haben dann einen anderen Namen.

Entsprechend gibt es keinerlei Entschuldigung für Railroading, wohl aber unter bestimmten Umständen für die dabei verwendeten Techniken.

Danke für die Ausführungen. In diesem Thread soll es bitte nicht um die Frage gehen, wie Railroading & co. bewertet werden können. Es sollen stattdessen konstruktive Vorschläge diskutiert werden, wie entsprechend orientierte Runden diese Techniken allseits gewinnbringend einsetzen können. Wenn jemandem nichts einfällt, wie das möglich ist, bitte ich um Zurückhaltung. Das wäre klasse. Danke!

Offline Wandler

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Was bei Deinen Beispielen, lieber Wandler, übrigens komplett fehlt, ist die Intentionalität des SL. Ohne die ist eine Bewertung dessen, was denn nun eigentlich wie geschient worden sein soll, vollkommen unmöglich.
In Bezug auf deinen Eingangspost und den Threadtitel hielt ich es für komplett überflüssig die Prämisse zu reiterieren: In den Beispielen empfindet der Spielleiter es als der Dramaturgisch vorteilhaft, wenn die Spieler den Ausbruch des beschriebenen Zombievirus aktiv erleben anstatt beispielsweise sandboxartig die Welt sich weiter drehen zu lassen und die Spieler auf andere Weise mit dem Ereignis zu konfrontieren. Es handelt sich lediglich um Beispiele für das was du forderst - nicht mehr - nicht weniger:

Zitat von: Wellentänzer
Es sollen stattdessen konstruktive Vorschläge diskutiert werden, wie entsprechend orientierte Runden diese Techniken allseits gewinnbringend einsetzen können.

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Ja, okay, sorry, Wandler, Du hast vollkommen recht. Ich bin nur mittlerweile total angefressen von einer wirklich ätzenden Intoleranz gegenüber anders gelagerten Interessen, die sich frecher Weise im gleichen Atemzug lauthals die Bedeutung von "Freiheit" und "Fairness" und "Respekt" und "Ehrlichkeit" auf die Fahnen schreibt. Seufz. Da bekomme ich Beiträge bisweilen in den falschen Hals und das war bei Dir vermutlich der Fall.
« Letzte Änderung: 22.09.2016 | 12:48 von Wellentänzer »

Offline Greifenklause

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Die meisten Threads haben sich wieder beruhigt. Marzaan und ich haben uns auch besipielsweise auch wieder lieb  ;) und Banana Claw ist sogar mein neuer Namenspate ;)

Das wird schon wieder.
Es sieht wieder besser aus!
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Offline Issi

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Wellenstänzer nimms mit Humor... ~;D 
Du kannst Deinen Thread ja immer noch umbenennen in: "Wie scheuche ich meine Gruppe durchs Abenteuer, um dabei maximalen Spielspaß für mich selbst zu erziehlen?" Oder  "Spieler beschei*en leicht gemacht!" oder "Erste Hilfe  für Spieler mit Sandkastenallergie"
oder "nie wieder Langeweile."
« Letzte Änderung: 22.09.2016 | 15:19 von Issi »

Offline Greifenklause

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Gerne auch in Kooperation:
"Pineapple Jaw und Wellentänzer erklären der Welt was gutes Rollenspiel ist"
und natürlich skripten wir dann auch den Chat-Ablauf, so dass unseren Kritikern sofort klar ist, dass eh egal ist, was sie schreiben.

Wir könnten ja jetzt schon das Ergebnis des Chats vorneweg nehmen wie bei G7 ("Ihr besiegt Borbarad!") ;D

Ganz großes:  :Ironie:
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