Ich hab schon verstanden worum es hier geht, aber gerade wenn darüber diskutiert werden soll
wie Railroading eingesetzt werden kann, muss überhaupt erstmal klar sein
was Railroading ist. Die Diskussion die ich hier im Forum gesehen habe - und in so ziemlich ausnahmlos jedem Rollenspielforum - zeigen eines ganz klar. Das Grenzen von Railroading sind so vielseitig wie die Grenzen anderer ähnlich gelagerter Themen (Gruppenvertrag, Was darf der SL und was nicht).
Ob man thealexandrian nun hoch im Kurs hält oder nicht ist ziemlich egal. Er hat versucht eine Definition für Railroading festzulegen. Ist eine gemeinsame Basis geschaffen "was" nun Railroading ist oder nicht, kann man darüber reden wie man es einsetzt, wenn man es einsetzt. Es ist absolut unsinnig, wenn jeder seine eigene Definition in eine Diskussion miteinbringt, weil es so so gut wie nie zu einer Einigung kommt. Daher habe ich mich in obrigen Post auch persönlich auch komplett eines Kommentars ob Railroading gut oder schlecht ist enthalten und werde es auch tunlichst vermeiden einen abzugeben.
Gerade in Diskussionen über die Rechtfertigung von Railroading führen "Befürworter" für gewöhnlich als Argument an, wie sie es einsetzen. Darum habe ich auch die beiden Links gesetzt.
Als Beispiel für Einsatzmöglichkeiten von Railroading, die so geordnet sind, dass je nach Verständnis der Spieler es einer als schlechtes Railroading, ein anderer als gutes Railroading und ein dritter überhaupt nicht als Railroading sieht (Quelle: Alle unterschiedlichen Argumentationen pro/contra schon selbst von Leuten gehört/gelesen).
SzenarioDie Spieler haben den Auftrag Arthur zu finden. Sie steigen dazu in einen Zug der nach Qwa fährt, wo sie Arthur vermuten. Auf halber Strecke springen die Spieler aus dem Zug. Egal welche Definition man für Railroading nimmt, die Prämisse dahinter ist immer, dass der Spielleiter einen gewissen Ausgang forciert. Wäre ihm der Ausgang egal, könnte er die Spieler auch ohne Einfluss darauf zu nehmen agieren lassen. In diesem Fall möchte der Spielleiter das aufeinander treffen von Arthur mit der Gruppe forcieren.
Mögliche Aktionen des Spielleiters
- [Ortswechsel]Arthur ist nicht wo er vermutet wurde. Die Spieler treffen in der Wildnis auf Arthur.
- [Personenwechsel]Arthur ist nicht wer er zu schein seint. Die Spieler treffen auf Leonidas, der sich als das eigentliche Ziel des Auftrags heraustellt.
- [Zielwechsel]Die Motivation Arthur zu treffen wird ausgetauscht. Die Spieler sollten Arthur treffen, weil dies ihr Auftrag war. In der Wildnis wird einer der Spieler vergiftet. Arthur ist der einzige der ihnen helfen kann.
- [Motivationswechsel]Der Grund dafür, dass die Spieler keine Lust mehr haben Arthur aufzusuchen, ist dass es sich als nicht rentabel herausstellt. Die Spieler hören davon, dass Arthur eine Gruppe sucht und ihr das 10fache ihres ursprünglichen Auftrags bezahlt.
- [Alles mit scharf]Der Spielleiter möchte die Geschichte der aufkeimenden Zombieinvasion erzählen die aufgrund von Arthurs fehlgeschlagenem Experiment beim Treffen mit den Spielern die Welt überflutet. In der Wildnis treffen die Spieler auf Leonidas der in seinem versteckten Labor Forschung betreibt. Leonidas und das Labor existierte plottechnisch nicht bevor die Spieler den Zug verlassen haben, die Spieler leben also in der Illusion ihren eigenen Weg zu gehen, es ist also aus ihrer Sicht ein neues Ziel dieses Labor zu untersuchen. Als der Virus nun bei ihrer Erkundung im Labor ausbricht flüchten die Spieler und benötigen Behandlung, die Arthur der Forscher geben kann, der eigentlich den Virus hätte auslösen soll nun aber zum Anführer des Forschersteams wird welches den Virus bekämpft.