Autor Thema: Der SL muss sich an die Regeln halten, weil... je nun, weil was?  (Gelesen 153811 mal)

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Offline Greifenklause

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@ Wellentänzer
Ich habe den Eindruck das deine Erwartungshaltung zu hoch war. Es ist und bleibt Rollenspiel und das besteht nun mal nicht nur aus gR, Würfeldrehen oder anderen Hilfsmitteln.
Vor Jahren wollte mir mal ein Freund DSA näher bringen und versprach mir die coolsten inovativsten Kaufabenteuer die es überhaupt gibt. Gespielt wurde dann die Assassinen und irgend ein Abenteuer wo man eine unwillig Prinzessin zu ihrem Zukünftigen bringen muss. Seit dem mag ich DSA nicht.

Witzig:
Wenn mir adhoc zwei Abenteuer* einfallen würden, die für
A) Spielstil-Messer
B) "Vorsicht, hier kann der SL ganz gehörig was falsch machen!"
stünden, würden mir die beiden einfallen.

Zumindest A) scheint bei dir funktioniert zu haben  ;)
Ohja, bei DSA kann man auch ne ganze Menge falsch machen.
Umgekehrt habe ich die geilsten Abenteuer dort erlebt und auch den größten Mist...
Achja... schnüff...

---
* EDIT: Du meinst "Die Attentäter" und "Stromaufwärts"  ^-^
« Letzte Änderung: 19.09.2016 | 10:46 von Babo Phet »
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros

Offline dunklerschatten

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ohne die 41 Seiten alle gelesen zu haben. Der wichtigste Punkt für mich ist, der Sl hällt sich an die Regeln weil es sonst unfair ist.
Damit ist für meinem Geschmack alles wesentliche geklärt und es braucht keine Haarspalterei.
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Offline KhornedBeef

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ohne die 41 Seiten alle gelesen zu haben. Der wichtigste Punkt für mich ist, der Sl hällt sich an die Regeln weil es sonst unfair ist.
Damit ist für meinem Geschmack alles wesentliche geklärt und es braucht keine Haarspalterei.
Dann ist es gut dass du das alles nicht gelesen hast, denn das Haar namens "Fairness" wurde mit Sicherheit schon gespalten.
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
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Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Wellentänzer

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Dann ist es gut dass du das alles nicht gelesen hast, denn das Haar namens "Fairness" wurde mit Sicherheit schon gespalten.

Lol. Es wird ja noch richtig humoristisch so spät im Thread. Hut ab!

Offline Greifenklause

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Ohne "Hut ab" kann man keine Haare spalten  ~;D

Zu "Haare spalten":
Dabei führen wir hier keine "Elfenbeinturmdiskussionen" wie so oft in anderen Foren, sondern sind ja aufrichtig interessiert, Inspiration aus der Gegenseite zu ziehen...
... was nicht zwangsläufig heißen muss, dass man die Position wechselt.

Hinzukommt der legitime Wille, den eigenen Stil nicht als "Pfui-Bäh" darstellen zu lassen.
Aber davon sind wir ja jetzt auch zu 95% weg... gelegentliche Rückschritte sind unvermeidlich, dazu sind manche Aspekte zu emotional bedeutend.
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros

Offline Issi

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Du vergißt die Vegetarier und die Veganer...!
Die werden es nicht essen, und wenn es ihnen noch so schmackhaft gemacht wird.
Und zwar aus anderen Gründen und aus Überzeugung
Und da wird ein "hmm, lecker! Probier doch mal!" keinen Sinn machen.
Jepp, ich bin im Reallife seit klein auf Vegetarier ,
und muß mir jetzt von den Trend Veganern, die vor kurzem
noch massig Fleisch gegessen haben, erzählen lassen,
dass ich keinen Joghurt mehr essen darf, weil es den armen Kühen so
schlecht geht.
Das gute daran ist, dass manche von denen jetzt  Paleo sind.
Wobei die mir immer noch sagen, das Joghurt ungesund ist.
Aber ich bin guter Hoffnung das bald schon was anderes kommt.
Und ich endlich wieder in Ruhe meinen Joghurt essen darf.

Worauf ich hinaus will? Es ist ein Unterschied ob ich als Vegetarier sage: Ich esse kein Fleisch.
Oder alle Fleischesser sind böse. ;)

Offline Greifenklause

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...
Worauf ich hinaus will? Es ist ein Unterschied ob ich als Vegetarier sage: Ich esse kein Fleisch.
Oder alle Fleischesser sind böse. ;)

Oder: "Ich esse kein Fleisch, weil die Fleischesser auf die ich bisher traf ziemliche Ärsche waren und ihr Fleisch zum Kotzen schmeckte!"
@ Boba Fett et aliae
Jetzt klarer?
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Achamanian

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Oder: "Ich esse kein Fleisch, weil die Fleischesser auf die ich bisher traf ziemliche Ärsche waren und ihr Fleisch zum Kotzen schmeckte!"
@ Boba Fett et aliae
Jetzt klarer?


Dann sind wir jetzt auch endgültig bei dem Punkt, an dem die Wichtigkeit offener Kommunikation deutlich wird: Einem Vegetarier offensiv zu erzählen, dass Fleisch besser schmeckt oder wichtig für seine Gesundheit ist kann durchaus extrem nervig sein.
Einem Vegetarier wohlwollend Fleisch unterzujubeln, weil man fest davon überzeugt ist, dass es gut für seine Gesundheit ist oder ihm viel besser schmecken wird als seine sonstige Kost, ist allerdings so richtig daneben, egal, wie gut man es meint.

Von daher: Wenn jemand seinen Spielstil predigt, nervt mich das vielleicht, geht aber schon klar.
Wenn jemand aber seinen Spielstil unter falschen Vorzeichen heimlich durchzieht, in der Überzeugung, mir damit ein viel besseres Erlebnis zu bescheren, als ich es bisher gekannt habe, dann wäre ich mit hoher Wahrscheinlichkeit verärgert.

Offline Issi

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Zitat
Wenn jemand aber seinen Spielstil unter falschen Vorzeichen heimlich durchzieht, in der Überzeugung, mir damit ein viel besseres Erlebnis zu bescheren, als ich es bisher gekannt habe, dann wäre ich mit hoher Wahrscheinlichkeit verärgert.
Jetzt mal übertragen auf die Ernährungssache:
Dann mußt Du aber vor der Essenseinladung anmelden: Ich bin Vegetarier und esse alles außer Fleisch.
Das mache ich ja auch so, weil Fleisch essen die Norm ist. Dann weiß jeder am Tisch Bescheid auch der Koch.
Du kannst Dich nicht hinsetzen und nichts sagen.
Oder Viel zu spät: Wie jetzt ihr esst Steaks! Das geht ja gar nicht!
Oder Ich bin Vegetarier also dürft ihr alle jetzt auch kein Fleisch mehr essen.
Das funktioniert auch nicht.


Offline Greifenklaue

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Regel brechen also als Norm ...
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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Offline Greifenklause

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@ Rumpel:
Zumal es wohlfeil wäre deinen oder meinen Spielstil mit so einer grundlegenden Überzeugung wie "Vegetarier" zu vergleichen.
Aus Vereinfachungsgründen gerne. Aber auch nicht mehr...

Eher ist es vergleichbar mit "Ich esse dies oder das nicht/ungern/äußerst ungern/nur, wenn ich verhungern würde".
.....

Zumal unsere Stile eh eine Mischung aus verschiedenen Aspekten sind und keiner von uns eine Reinkultur betreibt.


@ Banana Claw:
Nein, bzw jein!
Die Norm ist "von jedem ein bisschen".
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Offline Issi

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Regel brechen also als Norm ...
Fleisch essen schon, immer noch.
Ich weiß jetzt nicht wieviele SL Würfel drehen. Aber solange da ein SL -Schirm steht,
kann ich mir zumindest nie ganz sicher sein.
Und in manchen Systemen ist Würfeldrehen zu Gunsten der Pechwürfler  ja auch kein Regelbruch.
« Letzte Änderung: 19.09.2016 | 11:51 von Issi »

Achamanian

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Jetzt mal übertragen auf die Ernährungssache:
Dann mußt Du aber vor der Essenseinladung anmelden: Ich bin Vegetarier und esse alles außer Fleisch.

Da sind wir jetzt bei Millieufragen - ich kenne es eher so, dass man bei Essenseinladungen fragt, ob alle Fleisch essen ...
Was sich wiederum schön aufs Rollenspiel übertragen lässt: Die Normerwartungen sind halt unterschiedliche, und am besten fährt man bei Unklarheit darüber, ob gemeinsame Normen bestehen, mit freundlichen Nachfragen.

Achamanian

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@ Rumpel:
Zumal es wohlfeil wäre deinen oder meinen Spielstil mit so einer grundlegenden Überzeugung wie "Vegetarier" zu vergleichen.
Aus Vereinfachungsgründen gerne. Aber auch nicht mehr...

Klar, das Fleisch unterjubeln ist konkret natürlich schon etwas ganz anderes, da hast du recht.
Aber wenn das Beispiel schon mal im Raum steht ... für meinen Geschmack passt es trotzdem ganz gut, um Kommunikation statt "Ich weiß, was gut für dich ist, auch wenn du es nicht glaubst" einzufordern.

Offline Maarzan

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Jetzt mal übertragen auf die Ernährungssache:
Dann mußt Du aber vor der Essenseinladung anmelden: Ich bin Vegetarier und esse alles außer Fleisch.
Das mache ich ja auch so, weil Fleisch essen die Norm ist. Dann weiß jeder am Tisch Bescheid auch der Koch.
Du kannst Dich nicht hinsetzen und nichts sagen.
Oder Viel zu spät: Wie jetzt ihr esst Steaks! Das geht ja gar nicht!
Oder Ich bin Vegetarier also dürft ihr alle jetzt auch kein Fleisch mehr essen.
Das funktioniert auch nicht.

Das wäre dann wohl der Unterschied zwischen Lokal und Privateinladung = Con/Ersttreff vs. eingespielte Hausrunde.
Wir hätten also im Fall 1 Tofuschnitzel auf der Karte, das dann nach Bestellung doch vom Hähnchen ist.

Wobei mit dem Kochen ja nun eine persönliche Differenzierung ohne Interdependenzien doch noch etwas einfacher ist.
« Letzte Änderung: 19.09.2016 | 11:53 von Maarzan »
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Greifenklause

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Da sind wir jetzt bei Millieufragen - ich kenne es eher so, dass man bei Essenseinladungen fragt, ob alle Fleisch essen ...
Was sich wiederum schön aufs Rollenspiel übertragen lässt: Die Normerwartungen sind halt unterschiedliche, und am besten fährt man bei Unklarheit darüber, ob gemeinsame Normen bestehen, mit freundlichen Nachfragen.

Sicherlich!
Aber NIE würdest du ALLE Detailfragen abklären.
Und ich als "Nörgler in vielem" halte mich ernährungstechnisch auch gerne mal zurück und sage notfalls "Augen zu und durch!"
Aber wie gesagt: Ich habe das Gefühl, mit unseren Spielstilfragen kommen wir bei den Essensbeispielen langsam an unser Ende...

Deshalb nochmal anders:
"Heimlich-subtil" würde ich hinsichtlich "Railroading" o.ä., außerordentlichen Szenarios o.ä. anwenden,
aber vermutlich nicht bei Würfeldrehen und Co., WENN ich davon ausgehen kann oder muss, dass ein strikter Gegner dabei ist.
Nochmals: Wir verzetteln und gerade.

Vielleicht möchte jemand ja ein Beispiel bringen? Und jemand aus der anderen Fraktion schaut dann mal, wie er/sie es lösen würde.
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros

Offline Greifenklause

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Klar, das Fleisch unterjubeln ist konkret natürlich schon etwas ganz anderes, da hast du recht.
Aber wenn das Beispiel schon mal im Raum steht ... für meinen Geschmack passt es trotzdem ganz gut, um Kommunikation statt "Ich weiß, was gut für dich ist, auch wenn du es nicht glaubst" einzufordern.

Dann frage ich dich mal anders:
Wann kannst DU dir (annähernd) 100%ig sicher sein, dass ICH dich nicht überzeugen kann?
Es gibt Dinge im Rollenspielbereich, die dir nicht gefallen, klaro!
Aber bei welchen Dingen bist du dir absolut sicher, dass sie dir NIE gefallen würden? EDIT: Und dass sie nicht zurück stehen könnten hinter dem Gesamtkonzept eines gelungenen Abenteuers EDITENDE
Und sicherheitshalber: Kannst du ausschließen, dass du sie nicht aus Trotz/Gewohnheit ablehnst?
Kannst du ausschließen, dass du negative Erfahrungen überbewertest?

Bevor man mir hier  vorwirft, ich würde "von oben herab" argumentieren.
Das sind Standardfragen, die ich mir regelmäßig auch selbst stelle.
« Letzte Änderung: 19.09.2016 | 12:04 von Babo Phet »
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Offline Issi

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Da sind wir jetzt bei Millieufragen - ich kenne es eher so, dass man bei Essenseinladungen fragt, ob alle Fleisch essen ...
Was sich wiederum schön aufs Rollenspiel übertragen lässt: Die Normerwartungen sind halt unterschiedliche, und am besten fährt man bei Unklarheit darüber, ob gemeinsame Normen bestehen, mit freundlichen Nachfragen.

Naja es ist auch ein Unterschied mit welcher Erwartungshaltung ich komme , ob ich sage: Ihr müsst nicht extra für mich kochen, ich esse einfach nur Beilagen, das ist außreichend. So kann ich mitessen, und mir das mal anschauen. Oder ob ich sage, wenn da noch irgendwo Fleisch auf dem Tisch steht, dann komm ich nicht.
Lässt sich jetzt nicht eins zu eins übertragen. Aber da es sich beim Rollenspiel nur um ein Spiel handelt, und man besten Falls enttäuscht oder schlecht unterhalten wird, sollte man da jetzt auch keine Religion draus machen.
« Letzte Änderung: 19.09.2016 | 12:04 von Issi »

Offline Greifenklause

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Naja es ist auch ein Unterschied mit welcher Erwartungshaltung ich komme , ob ich sage: Ihr müsst nicht extra für mich kochen, ich esse einfach nur Beilagen, das ist außreichend. So kann ich mitessen, und mir das mal anschauen. Oder ob ich sage, wenn da noch irgendwo Fleisch auf dem Tisch steht, dann komm ich nicht.
Lässt sich jetzt nicht eins zu eins übertragen. Aber da es sich beim Rollenspiel nur um ein Spiel handelt, und man besten Falls enttäuscht oder schlecht unterhalten wird, sollte man da jetzt auch keine Religion draus machen.

Zumal es auch wesentlich komplexere Formen gibt.
Ich bezeichne mich scherzhafter Weise als "Bovo-Porco-Pollo-Pescetarier".... ich esse also keine Pute  ;). Grundsätzlich nicht. Ich vermeide es, wo immer es geht und bilde mir ein, dass es mir nicht schmeckt (Hier trifft es "Einbildung" ganz gut).
Ich esse eher wenig Gemüse und Obst. Was von einer grundlegenden Ablehnung über "finde ich langweilig" bis "schmeckt gut, aber nicht so viel bitte!"
Blumenkohl hingegen finde ich grundsätzlich widerlich.
Von Bananen wird mir schlecht. Selbst wenn ich mein Baby damit füttere, spüre ich Ekel!
Hingegen habe ich 20 Jahre lang Bockwurst und Bratwurst abgelehnt und sie mir dann aus schierem Hunger mal reingequält und siehe da: Die sind gar nicht so unlecker wie gedacht.

Tausche diese Nahrungsmittel mit unterschiedlichen Aspekten des Rollenspiels aus und ihr seid viel näher an der Wahrheit als "Vergleiche mich mit einem Vegetarier!"

Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros

Achamanian

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Dann frage ich dich mal anders:
Wann kannst DU dir (annähernd) 100%ig sicher sein, dass ICH dich nicht überzeugen kann?
Es gibt Dinge im Rollenspielbereich, die dir nicht gefallen, klaro!
Aber bei welchen Dingen bist du dir absolut sicher, dass sie dir NIE gefallen würden?
Und sicherheitshalber: Kannst du ausschließen, dass du sie nicht aus Trotz/Gewohnheit ablehnst?
Kannst du ausschließen, dass du negative Erfahrungen überbewertest?

Bevor man mir hier  vorwirft, ich würde "von oben herab" argumentieren.
Das sind Standardfragen, die ich mir regelmäßig auch selbst stelle.

Ich bin da persönlich gar nicht so dogmatisch darin, was genau ich mitspiele und was gar nicht geht, und (wie glaube ich schon erwähnt) habe ich sicher mindestens zehn Jahre lang nach der Würfeldreh-Gute-Story-Der-Meister-hat-immer-Recht-Schule gespielt und dabei ganz offensichtlich sehr viel Freude gehabt (sonst hätte ich's kaum weitergemacht).
Meinen jetzigen Vorlieben kommt das nicht so entgegen; eventuell hat das auch bei mir mit der großen Enttäuschung z.B. von Sachen wie der DSA-7G-Kampagne zu tun, von der ich mir halt das Blaue vom Himmel versprochen habe, und dann war es irgendwie doch nur ganz normales Rollenspiel, bei dem man aber noch viel stärker als gewohnt in dieses Metaplot-Gekrampfe gedrückt gefühlt hat und irgendwie immer Angst hatte, was falsch zu machen.
Da war halt: "He, wir benutzen einfach halbwegs brauchbare Regeln, spielen offen und ohne Geheimnistuerei nach denen und schauen, was passiert!" wirklich ein gewaltiger Lichtblick und Spaßbringer für mich. Für andere sehen diese Verläufe vielleicht ganz anders aus, die haben dann tolle Dramaspiel-Gruppen mit SL-Schirm und sollen jetzt irgendwie davon überzeugt werden, dass offenes Würfeln viel besser ist, obwohl bei ihnen vielleicht gerade gar kein Änderungsbedarf besteht. Und für die ist das Ganze dann ein arroganter Nerv-Diskurs.

Was bei mir Ärger auslösen würde, wäre gar nicht, dass mir jemand sein Storyspiel mit Würfeldrehen unterjubelt, sondern dass ich nicht für voll genommen werde - dass mir jemand heimlich beweisen will, dass er weiß, was gut für mich ist. Das empfinde ich tatsächlich als mieses Kommunikationsverhalten. Wenn jemand sagt: "Spiel doch einfach mal in unserer knallhart partizipationistischen Runde mit", würde ich, wenn ich gerade Zeit habe, sogar wahrscheinlich sagen: "Klar, warum nicht!" Aber wenn jemand sagt: "Spiel doch in unserer Runde mit, weil ich habe ganz tolle geheime Techniken, von denen ich dir als Spieler allerdings besser nichts sage", würde ich dankend abwinken.
« Letzte Änderung: 19.09.2016 | 12:13 von Rumpel »

Offline Boba Fett

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Nochmals: Wir verzetteln und gerade.

Glaube ich nicht!

Worauf ich hinaus will? Es ist ein Unterschied ob ich als Vegetarier sage: Ich esse kein Fleisch.
Oder alle Fleischesser sind böse. ;)

Vollkommen richtig!
Letzteres wurde hier aber von keinem ausgesagt.
Weder von der Storyteller Seite (GM darf Regeln biegen) noch von der gamistischen Republik (Regeln sind für alle verbindlich).

Letztendlich läuft es doch auf ein:
"Wenn Du Dir unsicher bist, dann frag einfach lieber nach!"
und ein
"Wenn Du kein Arschloch sein willst, dann sei ehrlich und sag wie es laufen soll!"
und ein
"Hör auf zu missionieren und Deine Überzeugung als das einzig wahre hinzustellen und sei nicht so empfindlich und beziehe immer gleich alles auf Dich!"
...hinaus!
Und wenn alle Seiten das beherzigen, dann gibt es keine böse Überraschung
und man wird feststellen, dass man in vielen Fällen sogar zusammen was auf die Beine stellen kann.

Und das gilt auch fürs Essen, aber vor allem fürs Rollenspiel...
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Greifenklaue

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Bevor man mir hier  vorwirft, ich würde "von oben herab" argumentieren.
Das sind Standardfragen, die ich mir regelmäßig auch selbst stelle.
Nun, an der ein oder anderen Stelle hat der ein oder andere recht deutlich gemacht, dass Regel brechen nix für ihn ist und seinen Spielspaß sehr mindert oder gänzlich beseitigt.

Die paar Male, die ich das noch erleben durfte - nicht unbedingt schlechte Erfahrungen - zeigen mir, dass ich damit nix anfangen kann und mein Spielspaß IMMER verringert wird, weil es immer einen - für mich  besseren Weg gäbe.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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Nun, an der ein oder anderen Stelle hat der ein oder andere recht deutlich gemacht, dass Regel brechen nix für ihn ist und seinen Spielspaß sehr mindert oder gänzlich beseitigt.
Was schon verschiedene Dinge sind UND auch auf schlechten Erfahrungen mit einem allgemein schlechten SL basieren KANN (nicht "MUSS").
Aber wenn
Zitat
Die paar Male, die ich das noch erleben durfte - nicht unbedingt schlechte Erfahrungen - zeigen mir, dass ich damit nix anfangen kann und mein Spielspaß IMMER verringert wird, weil es immer einen - für mich  besseren Weg gäbe.
gegeben ist, kann man ja nicht mehr verlangen. Wenn mir ein neuer Spieler DAS sagen würde, würde ich darauf verzichten (und auch nichts unterjubeln) ODER müsste auf den Spieler verzichten, wenn mehr Spieler strikt für zB Würfel drehen wären.

Danke für das Beispiel!
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Offline Greifenklaue

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Was schon verschiedene Dinge sind UND auch auf schlechten Erfahrungen mit einem allgemein schlechten SL basieren KANN (nicht "MUSS").
Ja. Bei mir ist beides der Fall, da kommt es een auch drauf an, welche anderen Spaßquellen es gibt und in welcher Massivität das vorliegt.

Ich hab das Beispiel mal im Thread, welche Systeme einen verdorben wurden, gebracht.

Ein netter SL, mit dem ich gut klar kam {und komme}, bot SaWo an, was ich noch nicht kannte, wies aber darauf hin, dass es Railroading enthielt.

Das wurde dann leider recht schnell deutlich, als wir einen Kontakt besuchten und wir etwas misstrauisch waren und zwei der Gruppe um den Wohnblock hintenrum zum Hintereingang gingen. Und tatsächlich war das Mißtrauen berechtigt, er war überfallen wurden und die Verbrecher wollten hintenraus ... was ihnen probenlos gelang, was einfach frustrierend war. Davon gab es dann noch ein, zwei Szenen, denen man anmerkte, dass sie trotz Erfolg der SC nicht gelingen durften.

Kurzum, ich konnte damit leben, aber SaWo hat es jetzt nicht in blendenem Licht erscheinen lassen bzw. in mir den Entschluß reifen lassen, das nochmal mit einem erfahreneden SL auszuprobieren. Es kam dann anders und SaWo ist mir trotzdem recht lieb geworden.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline D. M_Athair

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Bei der "Ziegenfleisch-Analogie" fehlen mMn noch die Allergiker oder Leute, die das aus anderen Gründen nicht vertragen.

(Bei mir: Tu mehr als ein bißchen Knoblauch wo rein und ich kann dir versprechen den Rest des Tages nicht mehr einsatzfähig zu sein - egal was noch anstehen würde und wie sehr ich es wollen würde.)


Die heimlich-empathische Methode kann mMn nur dann funktionieren, wenn die SL wirklich genau auf die Signale (welche mMn Spieler immer senden) achtet und im Zweifelsfall bereit ist zu erkennen: OK, "Würfeldrehen" ist bei Spieler X eher kontraindiziert, ich klär das mal mit ihm ab" oder "Spieler X und Spieler Z wollen das wohl eher nicht, ich muss ihnen nicht zeigen, dass es ihnen doch schmecken könnte".
« Letzte Änderung: 19.09.2016 | 12:53 von Contains Diseases »
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan