Die Analogie ist nicht schlecht. Und weil Gesetzestexte nicht alle Eventualitäten berücksichtigen können, gibt es Auslegungsregeln, Verfahrensvorschriften, Grundsatzurteile, ...
Gut dann bleiben wir mal dabei. Es gibt Gesetze die im Reallife gelten. Paragraphen, wo steht, was in welchem Fall rechtens ist.
Aber diese Gesetze schlummer in Büchern geschrieben. BGB,usw.
Und kommen erst zur Anwendung, wenn ein Fall es erfordert.
Nehmen wir an, wir haben also ein Fall, und wir haben ein Gesetzesbuch.
Doch das allein bringt uns gar nichts.
Er braucht noch Jemanden, einen Menschen, der den Fall analysiert, auswertet und prüft in wie weit der
vorliegende Gesetzestext darauf anzuwenden ist.
Kompliziert wird es dann wenn es nicht eindeutig ist, oder sogar strittig.
Wenn es mehrere Parteien gibt, und jede legt den Fall anders aus.
Oder verschiedene Interessen....... und hier kommt der Knackpunkt.
Welche Interessen verfolgt ein Spieler?
Ein Spieler kann, selbst wenn er das wollte, das ganze Abenteuer nicht im Blick haben.
Er kann immer nur punktuell entscheiden, aus seiner Sicht, weil ihm die Metaebene und der Plothintergrund fehlt.
Das oberste Interesse des Spielers ist es meist mit der Figur selbst zu überleben, das kommt mMn. noch vor dem
Gruppenzusammenhalt.Selbst bei guten Gruppen.
Um den SPL vollständig in
alle Regelprobleme mit einzubeziehen, müsste der SL den SPL ein Stück weit mit
Informationen versorgen, die seine Figur eigentlich nicht hat (Spannungsverlust) und zudem müsste der
Spieler, der vorallem mit heiler Haut davon kommen will,
nicht mehr nur seine Figur, sondern auf einmal die Gruppe, das Abenteuer und den Meta plot im Auge haben (Interessenskonflikt).
Ich denke sogar, dass das in vielen Fällen möglich ist, wenn nicht in allen gemeinsame Entscheidungen zu treffen. Sofern es nicht um einen Wettkampforientierten Spieler handelt
der seinen Spielleiter als Gegner wahrnimmt. Sondern um einen Spieler der auch das Gemeinwohl der Gruppe im Auge hat.
Aber ganz sicher nicht immer. Wenn es sich aber in Wahrheit um eine Wettkampfsituation handelt, um ein Gegeneinander, würde das der Spieler nicht aus einer neutralen Sicht sehen können, weil er ja immer seine Figur im Auge hat, sondern sein Mitentscheidungsrecht in erster Linie dahingehend zu nutzen um die gemeinsame Entscheidung in seinem Sinn zu manipulieren.
Bei gemeinsamen Regel- Entscheidungen habe ich natürlich nicht nur Spieler und Spielleiter sondern auch Gruppe und Spielleiter.
Wobei die Gruppe eine eigne Partei ist, die jetzt nicht zwingend das gleiche Interesse wie der Spielleiter hat. Es kann auch völlig entgegengesetzt sein. Gerade wenn es darum geht die eigene Haut zu retten.
Es gab ja mal das Arguemt ein Spielleiter wäre nicht ganz neutral. Was natürlich stimmt. Aber ein Spieler ist das erst Recht nicht.
Also Hand aufs Herz. ich bin das als Spieler nicht. Als Spielleiter bin ich weitaus neutraler.