Autor Thema: Der SL muss sich an die Regeln halten, weil... je nun, weil was?  (Gelesen 154120 mal)

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Offline Amromosch

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Du kannst auch alternativ das Gehirn benutzen. Sollte man vorher eigentlich immer tun. ~;D
Und die Regelanwendungen damit sogar umgehen.

Beispiel: Du willst Rapunzel aus dem Turm befreien.
Du kannst jetzt entweder selbst hochklettern( furchtbar schwer).
Du kannst sie bitten das Haar herunter zulassen, damit Du daran hoch klettern kannst (Klettern erleichert) oder Du kannst ihr sagen, Etwas kürzer steht ihr viel besser. Sie soll ihr Haar oben festknoten und sich selbst daran herunter lassen. Unten angekommen kann sie ihr Haar dann abschneiden. Oder du wirfst ihr einfach dein Seil hoch, falls das lang genug ist. (Kein Klettern deiner Figur mehr nötig).

Alternativ kann man (bei zuviel Gold) auch jemand anderen bezahlen der das für einen macht.



In jedem Fall kommen die Regeln fürs Klettern zum Tragen.

Offline Amromosch

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Abgesehen davon: Woher weißt du denn, dass das Hochklettern sauschwer ist? Das bestimmt doch die SL individuell. Vielleicht ist die heute gut drauf und es ist ganz einfach...

Offline Issi

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Zitat
In jedem Fall kommen die Regeln fürs Klettern zum Tragen.

Aber nicht für deine Figur. Das macht dann der NSC. also der SL.

Zitat
Abgesehen davon: Woher weißt du denn, dass das Hochklettern sauschwer ist? Das bestimmt doch die SL individuell. Vielleicht ist die heute gut drauf und es ist ganz einfach..

Schon mal einen hohen Turm hinauf geklettert? Es gibt ja auch sowas wie Spielwelt -Realismus. Den muß der SL mMn. ebenso berücksichtigen.
« Letzte Änderung: 12.09.2016 | 17:06 von Issi »

Online Maarzan

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Du kannst auch alternativ das Gehirn benutzen. Sollte man vorher eigentlich immer tun. ~;D
Und die Regelanwendungen damit sogar umgehen.

Beispiel: Du willst Rapunzel aus dem Turm befreien.
Du kannst jetzt entweder selbst hochklettern( furchtbar schwer).
Du kannst sie bitten das Haar herunter zulassen, damit Du daran hoch klettern kannst (Klettern erleichert) oder Du kannst ihr sagen, Etwas kürzer steht ihr viel besser. Sie soll ihr Haar oben festknoten und sich selbst daran herunter lassen. Unten angekommen kann sie ihr Haar dann abschneiden. Oder du wirfst ihr einfach dein Seil hoch, falls das lang genug ist. (Kein Klettern deiner Figur mehr nötig).

Alternativ kann man (bei zuviel Gold) auch jemand anderen bezahlen der das für einen macht.

Und bei all dem darfst du dann raten, was der SL gerade für Launen hat - auch in Erinnerung meines "Physikfail"-Beispiels.

Bezgl: Geheimnisse und Überraschung.
Es geht nicht darum alles zu wissen, was der Spielleiter weis, sondern dass das, was der Charakter weiß und Basis für die Spielentscheidungen ist dem Setting entsprechend konsistent ist und bleibt.
Ob der Charakter den Überfall rechtzeitig erkennen kann oder nicht hängt eben in einem gewissen Erwartungsrahmen von den  Umständen und Befähigungen im Setting ab und nicht ob irgend ein einsamer Hansel das jetzt "cool" findet. 
Und ersteres wird durch die Regeln abgebildet.
Entsprechend gibt es keinen Grund auf dieser Basis nun auch noch Regeln zu brechen. Der Spielleiter hat auch so Spielraum genug. Wer da nicht mit klar kommt, ist in einer Runde deren Spoelspaßidee Regeltreue vorsieht eben als SL falsch.

Bezgl. DSA
DSA hat das Problem, dass es kein System ist, sondern bereist von Haus aus ein schizophrenes Paket wiederstrebender Kräfte.

Bezgl: Immersion.
Klar gibt es da so einiges was einen raus reißen kann. Aber diese Dinge unterscheiden sich halt auch erheblich in ihrer Intensität und Notwendigkeit/Vermeidbarkeit. Und nach Möglichkeit legt man dann insbesondere die dicken Brocken eben vor den Beginn des Spiels oder in unkritischere Pausen. 

Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Rorschachhamster

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Verstehe. Dann frage ich mal andersherum. Vielleicht trägt das mehr zum gegenseitigen Verständnis bei. Welche Vorteile könnten sich nach Deiner Ansicht ergeben, wenn man einen SL mit dem Recht zum Regelbruch ausstattet? Wenn Dir dazu nichts einfällt und die Antwort schlicht lautet, dass Dein Leitstil bzw. der Eurer Runde in allen Belangen klar überlegen ist, dann sollten wir uns vielleicht mal bei Euch reinsetzen, um zu lernen. Denn offensichtlich handhabt Ihr dann ja die Dinge auf allen Ebenen besser als die Runden, die den SL mit dem Recht zum Regelbruch ausstatten. Korrekt?

Entweder das Recht zum Regelbruch durch den SL hat, bei allen anerkannten Nachteilen, auch seine Vorteile. Dann sollte man die zu benennen imstande sein. Oder alle Runden mit Regelbruch-SL machen etwas Grundlegendes falsch. Und wer etwas falsch macht, sollte von denen hinzulernen, die die Fehler nicht begehen und schlicht besser spielen.
Äh...3 neue Seiten? Da legt man sich nur kurz hin um ein bisschen Augen auszuruhen...  ~;D
Nur mal kurz zur Einordnung. Es gibt unter Umständen kein falsch oder richtig, nur ein anders? Mit entsprechenden Konsequenzen, ja.
 ;)
Das Ich die Methode ohne Regelbruch bei gleichzeitiger Metaebene mit Regeldiskussion und eventueller gemeinsamer Regeländerung (zum Beispiel die Entscheidung für ein anderes System) für absolut überlegen halte, ohne das ein eng zu folgender Plot vorliegt, liegt für mich an folgenden Punkten:
1. Das sehr subjektive Bemuttern: Ich selbst habe eine Geschichte von Regelbrüchen pro SC hinter mir. :-[ War doof und der Spannung abträglich. Spaß hatten wir trotzdem, der Druck bei mir ja nichts falsch zu machen in Encounterdesign und dann jederzeit Einzugreifen, wenn etwas anders lief als erwartet, war hoch, ganz zu schweigen von dem Aufwand in der Vorbereitung. Das aus dem Fenster werfen dieser Vorstellung hat mich befreit und wieder mehr zum Mitspieler werden lassen.  >;D
2. Ich habe mehr Zeit für die eigentlich wichtigen Sachen - Stimmung zu erzeugen aus dem zufälligen Weltgeschehen z.B.. Die Einordnung der Aktionen der SC und deren Auswirkungen auf die Spielwelt. Ich muß mir keine Gedanken machen, wie ich den Plot wieder auf Schiene bringe, nur, wohin die SC sich wenden könnten. Zufallstabelle und Improvisation. Großartig.  ;D
3. Einen Vorteil für potentiellen Regelbruch sehe ich in der Anpassung an unvorhergesehene Ereignisse, wenn ich irgendein Ziel erreichen muß. Da ich so nicht mehr spiele... Also, wenn man seinen Daumen auskugelt oder bricht, um aus einer Handschelle zu kommen, mit der man an ein brennendes Auto gefesselt ist, dann macht das Sinn. Wenn man in seinem Auto auf dem Parkplatz ohne Handschelle sitzt... dann ist das Auskugeln oder Brechen seines Daumens höchstens kurzweilig, wenn man so gepolt ist.  ;D
4. Regeln müssen und dürfen angepaßt werden, aber nicht innerhalb einer Situation ohne Konsens. Zur Not muß halt die Situation angehalten werden. Das ist dann kein Regelbruch, das ist eine Regeländerung, und für die bin ich absolut. Je nach Gusto der ganzen Gruppe. Aber nur im Konsens der Gruppe und im offenen Tageslicht. Auch wenn das in dem Moment die Immersion bricht, nützt es doch umso mehr wenn bei der nächsten Anwendung der gleichen Regel alle wissen, wie die Metaebene funktioniert, und die Immersion eben nicht gestört wird... 8)
5. oder 4a. Regelkenntnis ermöglicht Immersion erst. Wenn ich jedesmal Fragen muß "Wie mache ich jetzt den ...?" dann reißt mich das raus. Wenn ich bei ähnlichen Situationen jedesmal vom SL anders behandelt werde, dann irritiert mich das auch. Vielleicht liegt das an mir, das ich da wissen will wie etwas funktioniert, aber naja...  ;)
Ein gutes Beispiel sind Anfänger, die mit interessanten Ideen das Spiel beginnen: "Ich springe über den Lavasee." Die nette Idee ist, ihn darauf hinzuweisen, das der Sprung beim Wurf einer 96 auf dem W20 zu schaffen ist... aber! wo wäre die Immersion, wenn das Ok ist weil der SL aus welchen Gründen auch immer die Regel bricht. Was würde das für künftige Sprünge bedeuten, die weniger erfolgreich sein dürfen... etc.pp. Erst wenn die Grenzen der Möglichkeiten klar sind, kann ich informiert entscheiden. Wenn diese Grenzen schwammig und unklar sind und willkürlich verändert werden...  :P
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Online Maarzan

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Verstehe. Dann frage ich mal andersherum. Vielleicht trägt das mehr zum gegenseitigen Verständnis bei. Welche Vorteile könnten sich nach Deiner Ansicht ergeben, wenn man einen SL mit dem Recht zum Regelbruch ausstattet? Wenn Dir dazu nichts einfällt und die Antwort schlicht lautet, dass Dein Leitstil bzw. der Eurer Runde in allen Belangen klar überlegen ist, dann sollten wir uns vielleicht mal bei Euch reinsetzen, um zu lernen. Denn offensichtlich handhabt Ihr dann ja die Dinge auf allen Ebenen besser als die Runden, die den SL mit dem Recht zum Regelbruch ausstatten. Korrekt?

Entweder das Recht zum Regelbruch durch den SL hat, bei allen anerkannten Nachteilen, auch seine Vorteile. Dann sollte man die zu benennen imstande sein. Oder alle Runden mit Regelbruch-SL machen etwas Grundlegendes falsch. Und wer etwas falsch macht, sollte von denen hinzulernen, die die Fehler nicht begehen und schlicht besser spielen.

Da waren wir doch schon, oder?

Wenn die Spieler Partizipatismus wollen, also einfach nett mit der Bahn durch schön beschriebene Landschaft reisen und hier und da an einem kontrollierten Event teilhaben, dann ist jede Einflussmöglichkeit in Spielleiterhand ein Gewinn, denn er trägt die größte Bürde der Verantwortung zum Gelingen, während sonst keiner daran interessiert ist nenneswert zu gestalten.

Das war es aber eben auch schon.
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Offline Amromosch

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Aber nicht für deine Figur. Das macht dann der NSC. also der SL.

Schon mal einen hohen Turm hinauf geklettert? Es gibt ja auch sowas wie Spielwelt -Realismus. Den muß der SL mMn. ebenso berücksichtigen.
Du sagst also, die SL darf das entscheiden. Bloß wenn seine Entscheidung nicht in dein (Spiel)Weltbild passt, dann wird es problematisch.

Und genau das ist der Grund, aus dem ich Regelanwendung bevorzuge. Sonst hat man in gewissen Situationen bei 5 Personen 5 verschiedene Ansichten am Tisch.
Und das ist völlig unnötig. Wie Maarzan sagt: Der SL hat auch so genug Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen.

Offline Issi

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Du sagst also, die SL darf das entscheiden. Bloß wenn seine Entscheidung nicht in dein (Spiel)Weltbild passt, dann wird es problematisch.

Und genau das ist der Grund, aus dem ich Regelanwendung bevorzuge. Sonst hat man in gewissen Situationen bei 5 Personen 5 verschiedene Ansichten am Tisch.
Und das ist völlig unnötig. Wie Maarzan sagt: Der SL hat auch so genug Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen.

Em, das ist eine Regelanwendung.  ;D
Wenn im Abenteuer ein zwanzig Meter hoher Turm steht, dann wird er von den Wurfvorstellungen eines SPL auch nicht kleiner. Sorry

Aber probiers mal: Erzähl mal deinem SL, das dein Turm einfach kleiner ist als seiner, vielleicht funktionierts......
« Letzte Änderung: 12.09.2016 | 17:28 von Issi »

Offline D. M_Athair

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Damit kaufst Du Dir aber eine (je nach Regelsystem) u.U. recht gewöhnungsbedürftige Spielweltphysik ein.
... ja klar. Wobei man dazu sagen muss:
1) Ein Regelsystem bildet nie die Spielwelt vollständig und bruchlos ab, das wollen die meisten Spiele auch gar nicht leisten. Deswegen orientieren sie sich an bestimmten Design-Zielen. (Selbt bei GURPS ist das erkennbar.)
2) Der Begriff "Spielweltphysik" steht für ein eher abstraktes Konzept, über dessen Bedeutung man endlos streiten könnte. Deswegen ist er jenseits von einer basalen, ungefähren Bedeutung (ähnlich wie Immersion - um die es noch etwas besser bestellt ist) kaum brauchbar.
3) Die obige Erläuterung hat "nur" die Funktion einer Illustration. Deswegen macht es Sinn überspitzte und relativ eindeutige Bilder zu verwenden. Das deckt weder die Spielweisen ab, die ich mag noch sind die Regeln das einzige, was eine gute Simulation ausmacht. Kurz: Es handelt sich um ein Erklärmodell, das Grundzüge von dem, was ich mag, darstellen soll. Nicht mehr.



Ein Beispiel, warum zugespitzte Fomulierungen in einer Diskussion eher hilfreich sind:

Ich könnt auch mit den SL-Tipps von Mythic Russia (ein HeroQuest-Spiel) die Einhaltung von Regeln erklären.
Das tue ich aber nicht, weil da so viel drinsteht, das - von dem, was ich mit meiner Argumentation vermitteln will - wegführt.

Zitat
The rules are in this book, but it is also worth being aware of just how the game is played and thus if everyone is getting what they want out of it. For example, many groups are as much as anything else as a social acticity: there is lots of out-of-character joking, the conversation veers off the game [...] This is fine as long as it is what everyone (or at least a clear majority) want. However there may be other players who really like to immerse themselves in the game and find all this an unwelcome distraction. Be aware of such potential tensions, and if necessary take time out during or, better yet before or after the games explicity raise them. (p. 281)

The first rule for narrators is that this is your game now. In telling your story, do not confine yourself to events described in the rulebook. Instead, create the events your story demands. Change, ignore and develop whatever you whant. Break the rules at will if it will make a better game for you and your players. To an extent, this depends on your own style and also of the players' expectations. (p.283)

Mythic Russia requires cooperative creation. Let the player help determine what is important or fun. When a player insist on their actions, it is a sign that they are estabilishing their hero's character. Let them, when you can. (p.284)

As a narrator, you have the task of presenting the world as a place of adventure. However, the players will have more fun (and your job will be easier) if you let them help with presenting and even creating the world. [...] If you do not know the details of a culture or what kinds of animals live in an area, do not contradict a player who suggest something just to "stay in control".

... und dann gibt es noch Hinweise zu die Spieler als "cast" und korrespondierenden "pre-programmed adventures" und die Spieler als "co-producers" mit gemeinsamer Storyentwicklung.


Damit könnte ich argumentieren: Die Spielregeln müssen verbindlich sein, weil Spieler das aus diesen und jenen Gründen erwarten.
Allerdings ... wird garantiert jemand in der Diskussion andere Schlüsselstellen aus dem obigen Text markieren und behaupten, die SL sollte doch gemäß der Tipps die Kontrolle und das Vertrauen der Spieler haben.

Sinvoller könnte ich damit die Regelebene der Absprachen und Spielprozessregeln erklären. Also, dass es notwenig ist eine Einigung darüber zu erzielen, welche Funktionen die Regeln haben und welchen Zielen sie dienen. Plus: Übereinkunft über die Rolle von SL und Spielern ... und letztlich zur Spielweise. Aber diese Regelebens soll hier ja eher nicht diskutiert werden.


... zugespitze Forumlierungen sollten aber als solche erkannt werden, sonst wird das mit dem Verständnis auch wieder nix.
Oder: Sonst diskutiert man gegen Strohmänner.
« Letzte Änderung: 12.09.2016 | 17:26 von Contains Diseases »
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline Rorschachhamster

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Sinvoller könnte ich damit die Regelebene der Absprachen und Spielprozessregeln erklären. Also, dass es notwenig ist eine Einigung darüber zu erzielen, welche Funktionen die Regeln haben und welchen Zielen sie dienen. Plus: Übereinkunft über die Rolle von SL und Spielern ... und letztlich zur Spielweise. Aber diese Regelebens soll hier ja eher nicht diskutiert werden.
Wenn man diese Regelebene ausklammert, dann ist die Diskussion doch sowieso überflüssig. Regeln brechen: NEIN! Fertig. Weil das Brechen der Regeln ja dann Teil der Regeln ist...  ~;D
Rorschachhamster
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Online Maarzan

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Em, das ist eine Regelanwendung.  ;D
Wenn im Abenteuer ein zwanzig Meter hoher Turm steht, dann wird er von den Wurfvorstellungen eines SPL auch nicht kleiner. Sorry

Aber probiers mal: Erzähl mal deinem SL, das dein Turm einfach kleiner ist als seiner, vielleicht funktionierts......

Es geht dann um die Vorstellung, wie schwer so ein Turm denn nun von außen zu besteigen oder seine Mauern/Türen einzuschlagen wären und dann dazu - teilweise dann noch von "storybedürfnissen" gefärbte Vorstellungen aufeinanderprallen.

So etwas wie anerkannten gesunden Menschenverstand gibt es dabei nicht - genauso wie "aufgeklärte" Spielleiter. Im Zweifel glaubt jeder dazu zu gehören und damit beginnt der Knatsch auch nur wieder bei 0.
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Äh...3 neue Seiten? Da legt man sich nur kurz hin um ein bisschen Augen auszuruhen...  ~;D
Nur mal kurz zur Einordnung. Es gibt unter Umständen kein falsch oder richtig, nur ein anders? Mit entsprechenden Konsequenzen, ja.
 ;)
Das Ich die Methode ohne Regelbruch bei gleichzeitiger Metaebene mit Regeldiskussion und eventueller gemeinsamer Regeländerung (zum Beispiel die Entscheidung für ein anderes System) für absolut überlegen halte, ohne das ein eng zu folgender Plot vorliegt, liegt für mich an folgenden Punkten:

Heyho Rorschachhamster, danke für die Antwort. Finde ich total mutig und ehrlich. So erklärt sich für mich auch ein Thread mit drölfzig Seiten. Dahinter steht ja letztendlich die Ansicht, dass in Runden mit Regelbruch etwas grundlegend falsch läuft und Du gute Tipps gibst, um das Spiel der schwächeren Runden zu verbessern. Das finde ich sehr ehrenhaft. So ähnlich nehme ich das als Position auch bei diversen anderen Beitragende hier im Thread wahr.

Das ist dann allerdings im Ergebnis eine Diskussion, an der ich mich nicht weiter zu beteiligen brauche, denn ich komme quasi aus der Gegenrichtung und meine ebenfalls, in diesem einen Punkt zumindest die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Ich kann Sandboxing und freie Spielleitung. Ich kann das nach eigenem Ermessen sehr gut. Ich habe oft so geleitet und werde sicherlich in diversen Konstellationen wieder so leiten. Ich kenne die Vorzüge derartiger Strategien. Da sind wir noch beisammen, denke ich. Ehrlicher Weise wähne ich mich aber einen Schritt weiter und glaube erkannt zu haben, dass auch partiell in "gescripteten" Runde viele Mehrwerte entstehen, die man mit alternativen Ansätzen kaum zu erreichen imstande sein wird.

Wenn nun aber zwei Parteien voreinander stehen, die sich beide im Besitz einer mehr oder weniger unumstößlichen Wahrheit wähnen, dann ist die weitere Diskussion zwecklos. Vielleicht nur so viel: ich glaube zu wissen, dass Du Dich irrst und noch ein paar Meilen zurückzulegen hast auf dem Weg zur tieferen Rollenspielerkenntnis. Das gleiche gilt meiner Ansicht nach auch für Marzaan, Boba Fett und viele andere. Umgekehrt vermuten all diese Leute das gleiche bei mir. Das kann man ebenso wertfrei wie gegenseitig wertschätzend zur Kenntnis nehmen. Das tue ich und hätte sogar großen Bock, mal bei Euch allen zu spielen. Insofern spreche ich da wohl nur Implizites aus. Klingt trotzdem grauenhaft arrogant, logo - ist es letztendlich vermutlich sogar auch.

Eine irgendwie gewinnbringende Diskussion - zumal schriftlich in einem Forum - ist unter dieser Maßgabe aber aus meiner Sicht kaum möglich. Das ist stattdessen gegenseitig hoffnungslose Missionierung und sowas wie Rollenspielpolitik, genauer die Förderung eines bestimmten Spielstils ohne tieferes, eigenes Erkenntnisinteresse. Korrekt? Ist total in Ordnung, aber als Diskussionsbasis wenig hilfreich ;-) Insofern lasse ich das an dieser Stelle mal. Ihr kennt meinen Standpunkt mittlerweile ebenso wie ich den Euren, nehme ich an.
« Letzte Änderung: 12.09.2016 | 17:48 von Wellentänzer »

Offline Issi

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Zitat
Regeln brechen: NEIN! Fertig. Weil das Brechen der Regeln ja dann Teil der Regeln ist...  ~;D

Eine Regel ist es auch Abenteuerinformationen nicht an die Spiel weiterzugeben. Ist das notwendig kann ich als SL nicht diskutieren, sondern muß das Regelbiegen einfach selbst machen. Diskutieren dann nach dem Abenteuer.
Alles andere wäre Regelbruch. Sorry

@Maarzan

Jetzt willst Du Spielleitern noch den gesunden Menschenverstand absprechen? Um Himmelswillen!
Was kommt den als nächstes? Das ist ja gruselig!

« Letzte Änderung: 12.09.2016 | 17:48 von Issi »

Online Maarzan

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Das gleiche gilt meiner Ansicht nach auch für Marzaan, Boba Fett und viele andere. ...

Wieso? Siehe Beweismittel Beitrag 505.

Das es von nahezu allen Spielelmenente auch Varianten gibt, welche für einen passenden Spieltyp positiv sind (und dann ggf auch einen anderen Namen haben) streitet meines Erachtens keiner ab.

Es geht meinem Empfinden darum, dass solche für viele Spielstile toxischen Elemente aber als allgemeingültig positiv und daher auch als individuell (meist von Spielleiter) gerechtfertigt erzwingbar (durch eigenmächtige und heimliche Eingriffe) dargestellt werden.
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Wellentänzer

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Es geht meinem Empfinden darum, dass solche für viele Spielstile toxischen Elemente aber als allgemeingültig positiv und daher auch als individuell (meist von Spielleiter) gerechtfertigt erzwingbar (durch eigenmächtige und heimliche Eingriffe) dargestellt werden.

Das tut nach meinem Eindruck doch niemand. Zumindest lese ich das nicht. Weder lese ich etwas von "allgemeingültig positiv" noch von "erzwingbar" oder "eigenmächtig" oder "heimlich". Wovon redest Du? Das muss sich auf eine andere Diskussion beziehen.

Online Maarzan

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Eine Regel ist es auch Abenteuerinformationen nicht an die Spiel weiterzugeben. Ist das notwendig kann ich als SL nicht diskutieren, sondern muß das Regelbiegen einfach selbst machen. Diskutieren dann nach dem Abenteuer.
Alles andere wäre Regelbruch. Sorry

@Maarzan

Jetzt willst Du Spielleitern noch den gesunden Menschenverstand absprechen? Um Himmelswillen!
Was kommt den als nächstes? Das ist ja gruselig!

qed.

Beweispost +1.

Es geht darum, dass wenn es denn zu einer Meinungsverschiedenheit kommt bestimmt keiner zurücksteckt, weil er ja keienn gesunden Menschenverstand hat und der andere schon. Also hast du nun nur 2 Leute, die vom anderen annehmen/sagen, dass er KEINEN gesunden Menschenverstand in dieser Frage zumindest zeigt (und ggf nun entsprechend verstärkt angepisst sind), statt mit dem Verwies auf den "gesunden Menschenverstand" eine Lösung geboten zu haben.

Und wenn deine Abenteuerinformationen regelwidrige Passagen enthalten, hast du oder der Schreiber halt schon vorher Mist gebaut.
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Wellentänzer

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Aber Marzaan, das ist doch beidseitige Rabulistik und keine echte Diskussion. Nundenn. Viel Spaß noch.

Offline Issi

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@Maarzan
Ich sehe im Gegensatz zu Dir  kein Problem dabei, dass der SL, sofern es nicht in den Regeln vorgegeben ist,
den Schwierigkeitsgrad anhand seines gesunden Menschenverstandes und den bisherigen Regelanwendungen festlegt.

Wenn ihm nicht mal das zugestanden wird,
nun, dann finde ich "Spieleiter" nicht mehr passend,
dann sollte es in Zukunft etwas fränkischer in "Spielleider" umbenannt werden.
Falls den Job dann überhaupt noch irgendjemand mach will.
Also ich definitiv nicht, Sorry!

Hoffe du findest noch einen, der gerne wegen jeder Erbse mit Dir über die Farbe diskutiert.
Viel Spaß dabei!

Online Maarzan

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@Maarzan
Ich sehe im Gegensatz zu Dir  kein Problem dabei, dass der SL, sofern es nicht in den Regeln vorgegeben ist,
den Schwierigkeitsgrad anhand seines gesunden Menschenverstandes und den bisherigen Regelanwendungen festlegt.

Wenn ihm nicht mal das zugestanden wird,
nun, dann finde ich "Spieleiter" nicht mehr passend,
dann sollte es in Zukunft etwas fränkischer in "Spielleider" umbenannt werden.
Falls den Job dann überhaupt noch irgendjemand mach will.
Also ich definitiv nicht, Sorry!

Hoffe du findest noch einen, der gerne wegen jeder Erbse mit Dir über die Farbe diskutiert.
Viel Spaß dabei!

Sofern es nicht in den Regeln vorgegeben ist, ist auch kein Regelbruch.
Da bleibt eben nur die Abschätzung nach den anderen bei den Regeln gegebenen oder vorangegangenen Beispielen.

Bruch ist, wenn der SL dann spontan von bereits gegebenen Vorgaben abweicht oder Würfel dreht etc. .

Und im Rapunzelbeispiel ging es um Absehbarkeit. Spoielt man halbwegs irdisch, ist das ggf. eine Skalpierung. Ist das eine Genrenachbildung, ist es eine klassische Lösungsmöglichkeit. Auch dazwischen spontan zu wechseln wäre im erweiterten Sinne was ähnliches wie ein Regelbruch.


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Offline Rhylthar

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Zitat
Bruch ist, wenn der SL dann spontan von bereits gegebenen Vorgaben abweicht oder Würfel dreht etc. .
"Erklettern einer steilen Wand ohne Hilfsmittel wie Kletterhaken, etc.": (DC25)

Turm ist in die Jahre gekommen, Risse im Mauerwerk, etc.. Spontaner Regelbruch: DC 22 reicht.--> Blöder SL.
Turm ist ohne Risse, es herrscht aber Wind und Regen, etc. Spontaner Regelbruch: DC 28 ist nötig.--> Blöder SL.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Chruschtschow

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Wieso ist das ein Regelbruch? Wurden die Circumstance Modifiers abgeschafft?
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

Rollenspiel in und um Paderborn - Die Rollenspielergilde e.V. - www.rollenspiel-paderborn.de

Offline Isegrim

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Würde ich diese Rapunzel-Sache leiten, wäre ein Erklettern ohne Hilfsmittel praktisch unmöglich (und die Beschreibung entsprechend), mit Seil vermutlich immer noch recht anspruchsvoll, aber für nen guten Kleterer leicht zu schaffen. Mit Rapunzels Haar würde ich auf jede Probe verzichten. Genau dafür ist der alberne Zopf da.

Da bleibt eben nur die Abschätzung nach den anderen bei den Regeln gegebenen oder vorangegangenen Beispielen.

Eine Abschätzung, die mE der SL überlassen bleiben sollte.

Bruch ist, wenn der SL dann spontan von bereits gegebenen Vorgaben abweicht oder Würfel dreht etc. .

Würfel drehen funzt nicht, wenn die Spieler würfeln... ;)

Du meinst, Charakter A will auf den Turm klettern (MW x), und kurz darauf will es B unter den gleichen Bedingungen versuchen, hat aber MW y? Ja, das ist blöd und ich wüsste auch nicht, was eine SL damit erreichen will. Wenns zwei Tage später ist: Vielleicht sind die Steine jetzt feuchter/trockener, vielleicht hat die böse Schwiegermutter den Turm mit Seife eingeschmiert?

Und im Rapunzelbeispiel ging es um Absehbarkeit. Spoielt man halbwegs irdisch, ist das ggf. eine Skalpierung. Ist das eine Genrenachbildung, ist es eine klassische Lösungsmöglichkeit. Auch dazwischen spontan zu wechseln wäre im erweiterten Sinne was ähnliches wie ein Regelbruch.

Wollen wir jetzt mit Hilfe des GMV ausdiskutieren, ob es möglich ist, mit einem Zopf als Seilersatz zu klettern, ohne dem Haarträger selbige auszureißen? ME besteht die Gefahr nämlich nicht. Schmerzhaft ja, gefährlich fürs Genick vielleicht auch, aber nicht für den Skalp. ;)

Ich verlass mich bei solchen Fragen (bspw der Festlegung eines Schwierigkeitsgrades) lieber auf den GMV der SL, auch wenn der hin und wieder von meinem abweicht. Meiner Erfahrung nach sind Regelwerke da auch nicht verlässlicher.
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

Offline Rhylthar

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Wieso ist das ein Regelbruch? Wurden die Circumstance Modifiers abgeschafft?
Wenn Du Glück hast, sind welche dabei. Ansonsten wird nur noch zwischen "Leicht", "Mittel", "Schwer", "Sehr schwer" mit fixen Werten unterschieden.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Issi

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Man man man, die armen Spielleiter.
Sie nehmen sich Zeit , ihre Kostbare Zeit, um den Spielern extra ein tolles Abenteuer zu bieten.
Sie müssten das nämlich nicht tun. Es ist ihre Freizeit.
Und keiner von denen  hat Bock auf ewig nörgelnde Miesepeter und Querulanten.
Nicht einer. Die sind nämlich mindestens so unbeliebt wie despotische SL.

Und das ist auch eine Wahrheit.

Offline nobody@home

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Man man man, die armen Spielleiter.
Sie nehmen sich Zeit , ihre Kostbare Zeit, um den Spielern extra ein tolles Abenteuer zu bieten.
Sie müssten das nämlich nicht tun. Es ist ihre Freizeit.
Und keiner von denen  hat Bock auf ewig nörgelnde Miesepeter und Querulanten.
Nicht einer. Die sind nämlich mindestens so unbeliebt wie despotische SL.

Und das ist auch eine Wahrheit.

Mann, Mann, Mann, die armen Spieler.
Sie knapsen sich extra von ihrer kostbaren Zeit ab, damit der SL mit seiner Show nicht ganz ohne Publikum dasteht.
Sie müßten das nämlich nicht tun. Es ist ihre Freizeit...

...und so weiter halt. ;)