Autor Thema: Der SL muss sich an die Regeln halten, weil... je nun, weil was?  (Gelesen 154883 mal)

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Offline Erg

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@Erg: Dann sag doch nochmal deutlich wofür - das wird nämlich nicht klar in Deinem letzten Beitrag.

Also gut, ich bringe ein Beispiel (für eine ausführliche Argumentation verweise ich auf einen der 3 bis 5 anderen Threads zu diesem Themenbereich, in denen ich entsprechende Beiträge verfasst habe):
Ich kenne ein System, in dem es regelkonform möglich ist, daß ein Zwerg mit einem Axthieb den Ansturm eines riesigen (nicht der Regelbegriff des Systems "riesig") Lebewesens zum Stehen bringt, er aber bei einem wesentlich kleineren Felsbrocken keine Chance hat. (Unabhängig davon, ob es sich bei dieser Regelauslegung um einen Irrtum handelt, was ich sehr hoffe, diene sie als Beispiel). Wenn mir solcher Blödsinn nicht schon bei der Regellektüre auffällt, sondern erst im Spiel, dann werde ich dieses Ergebnis (Zwerg stoppt riesiges Lebewesen mit Axthieb) mit Sicherheit aus der Menge der möglichen Ergebnisse streichen (und damit die Regeln brechen).

Achamanian

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Ich kenne ein System, in dem es regelkonform möglich ist, daß ein Zwerg mit einem Axthieb den Ansturm eines riesigen (nicht der Regelbegriff des Systems "riesig") Lebewesens zum Stehen bringt, er aber bei einem wesentlich kleineren Felsbrocken keine Chance hat. (Unabhängig davon, ob es sich bei dieser Regelauslegung um einen Irrtum handelt, was ich sehr hoffe, diene sie als Beispiel). Wenn mir solcher Blödsinn nicht schon bei der Regellektüre auffällt, sondern erst im Spiel, dann werde ich dieses Ergebnis (Zwerg stoppt riesiges Lebewesen mit Axthieb) mit Sicherheit aus der Menge der möglichen Ergebnisse streichen (und damit die Regeln brechen).

Ist ein schönes Beispiel für unterschiedliches Plausibilitätsempfinden ... ich weiß zwar nicht, welches System gemeint ist, aber ich finde es völlig okay, wenn ein Riese in seinem Ansturm innehält, weil er eine Zwergenaxt im Knie hat, auch wenn der Riese vielleicht größer und schwerer ist als ein anrollender Felsbrocken, der sich von einer Axt nicht beeindrucken lässt.
Nur so am Rande.

Online Maarzan

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Und der Zwerg, der sich im Vertrauen auf Regelkonformität dem Riesen erst in den Weg gestellt hat: WTF? ... Splasch!

Warum aber nicht das offen ansprechen statt autoritär drüber zu bügeln? Vor allem da auch der Spielleiter nicht zwingend wirklich immer derjeinge ist, der "physikalisch" richtig liegt und ggf zur falschen Seite korrigiert.

Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

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Eben das (fett gedruckte) kann ich nicht bestätigen. Meine Erfahrung zeigt bisher, dass die ergebnisoffen gestalteten Runden dramaturgisch genauso laufen, wie die 'gescripteten' (unschöner Begriff, aber ich will es kurz machen, ich denke du weisst, was gemeint ist).
Bei Bedarf gern mehr Details dazu...

Ah, siehste. Gut, dass ich das noch mal etwas klarer gefasst habe. Ich habe gegenteilige Erfahrungen gemacht, denn einer der Nachteile des freien Spiels ist eine höhere Wahrscheinlichkeit von kurzfristiger Orientierungslosigkeit, Inkonsistenzen, willkürlich anmutenden Einsprengseln etc. Die dramaturgischen Eingriffe haben ja gerade das Ziel, damit die entsprechenden Effekte zu zeitigen. Wenn diese Effekte durch dramaturgische Eingriffe nicht erreichbar wären, dann könnte man auch komplett darauf verzichten. In Klammern mal ein Beispiel für eine typische Situation.

Wurde neulich mal explizit nach eine konkreten Beispiel gefragt (von Pyromancer, wenn ich mich korrekt erinnere), aber nach dem Posten hat das dann leider niemand mehr aufgenommen.

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Die Motivation für dramaturgisch motiviertes Eingreifen ist die Maximierung des Spielerlebnisses der Gruppe. Greife ich sonst viel ein? Nein, absolut nicht. Das Ding ist sonst absolut weitestgehend ne Sandbox für Vampire. Ich bin aber sicher, dass die Eingriffe in diesem Punkt zu einem besseren Spielerlebnis für alle Beteiligten führen.
« Letzte Änderung: 14.09.2016 | 12:04 von Wellentänzer »

Offline Boba Fett

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Also gut, ich bringe ein Beispiel (für eine ausführliche Argumentation verweise ich auf einen der 3 bis 5 anderen Threads zu diesem Themenbereich, in denen ich entsprechende Beiträge verfasst habe):
Ich kenne ein System, in dem es regelkonform möglich ist, daß ein Zwerg mit einem Axthieb den Ansturm eines riesigen (nicht der Regelbegriff des Systems "riesig") Lebewesens zum Stehen bringt, er aber bei einem wesentlich kleineren Felsbrocken keine Chance hat. (Unabhängig davon, ob es sich bei dieser Regelauslegung um einen Irrtum handelt, was ich sehr hoffe, diene sie als Beispiel). Wenn mir solcher Blödsinn nicht schon bei der Regellektüre auffällt, sondern erst im Spiel, dann werde ich dieses Ergebnis (Zwerg stoppt riesiges Lebewesen mit Axthieb) mit Sicherheit aus der Menge der möglichen Ergebnisse streichen (und damit die Regeln brechen).
Was spricht dagegen, in diesem Fall diese Situation die Spieler kurz zu konsultieren und eine etwaige Hausregel zu konstitutionalisieren?
Dann wäre es kein Regelverstoß mehr.
Ich sehe da keine Notwendigkeit dafür Regeln zu mißachten. Zu verändern - gerne!
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Pyromancer

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Ich hab in meiner Feng-Shui-Kampagne, in der ich darauf Wert gelegt habe, ziemlich genau die von Dramaturgen empfohlene Taktung von einem "Plätscher-Ende", einem "Cliffhanger", und einem "Abschluss nach Höhepunkt" auf drei Spielsitzungs-Enden hingekriegt. Zwar nicht immer in der Reihenfolge, und nicht immer gleichmäßig verteilt, dafür ohne Railroading und Regelbrechen[1].

Sonderlich schwer ist das nicht, wenn man eine Uhr als Hilfsmittel benutzt.

--
[1] Für's Protokoll: Ich hab während dieser Kampagne - es war die erste, die ich geleitet habe - sehr viel experimentiert, und zwischendurch auch mit Regelbrechen und Würfeldrehen gearbeitet. Aber irgend wann hab ich gemerkt, dass das überflüssig ist und - für mich - keinen Mehrwert bietet.

Offline Erg

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...
Vor allem braucht nach dem Spiel niemand mehr kompromißbereit zu sein, denn es geht ja nicht mehr um eine akzeptable, möglichst schnelle Lösung, da man ja weiter spielen möchte.
...

Hm. Die Diskussion während des Spiels führt aber möglicherweise dazu, daß diejenigen, die sehr gerne weiterspielen wollen, Kompromisse eingehen, die ihnen schwer im Magen liegen, einfach, damit sie weiterspielen können. Sie sind sozusagen mit "Spielstopp" erpressbar. Ich empfinde es als großen Vorteil, daß ich nach dem Spiel nicht gezwungen bin, faule (aus meiner Sicht) Kompromisse einzugehen, nur damit endlich das Spiel weitergeht.

Ist ein schönes Beispiel für unterschiedliches Plausibilitätsempfinden ... ich weiß zwar nicht, welches System gemeint ist, aber ich finde es völlig okay, wenn ein Riese in seinem Ansturm innehält, weil er eine Zwergenaxt im Knie hat, auch wenn der Riese vielleicht größer und schwerer ist als ein anrollender Felsbrocken, der sich von einer Axt nicht beeindrucken lässt.
Nur so am Rande.

Wie sähe es aus, wenn die Axt bestenfalls im großen Zeh des Riesen steckt ? Oder es kein Riese, sondern ein Reisennashorn ist ?  Oder ein Riese auf Drogen ? Ich vertrete die Auffassung, daß man ein Wesen mit der Masse einer mittleren Diesellok, das sich mit ca. 25km/h bewegt, nicht mit einem Axthieb zum stehen bringt.
Aber ich will unterschiedliches Plausibilitätsempfinden nicht trivialisieren. Wenn sich ständig Dinge ereignen, die aus Deiner Sicht unplausibel sind, weil ich als SL festlege, daß sie so geschehen, weil ich das für plausibel halte, dann haben wir ein ernsthaftes Problem. Möglicherweise können wir unsere Vorstellungen angleichen, möglicherweise sollten wir aber auch schlicht nicht zusammen spielen. Ich bin als SL nicht bereit, Dinge geschehen zu lassen, die in meinen Augen abgrundtief blödsinnig sind. Wenn die Spieler Wert darauf legen, daß solche Ereignisse in der Spielwelt stattfinden, dann müssen sie sich wohl oder übel einen anderen SL suchen (ich sehe mich zwar durchaus als Dienstleister für die Spieler, aber nicht als ihr Hampelmann)

Und der Zwerg, der sich im Vertrauen auf Regelkonformität dem Riesen erst in den Weg gestellt hat: WTF? ... Splasch!

Warum aber nicht das offen ansprechen statt autoritär drüber zu bügeln? Vor allem da auch der Spielleiter nicht zwingend wirklich immer derjeinge ist, der "physikalisch" richtig liegt und ggf zur falschen Seite korrigiert.



Ich habe nicht gesagt, daß ich das dem Zwergenspieler verheimlichen würde, um dann "haha" zu rufen, wenn nur ein Schmierfleck von ihm übrig ist. Natürlich sage ich ihm das, bevor er endgültig festlegt, sich dem Vieh in den Weg zu stellen (ggnfls muß man halt die Zeit ein wenig zurückdrehen, wie ich es bei einem Regel-Irrtum des Spielers auch tun würde).

Pyromancer

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Hm. Die Diskussion während des Spiels führt aber möglicherweise dazu, daß diejenigen, die sehr gerne weiterspielen wollen, Kompromisse eingehen, die ihnen schwer im Magen liegen, einfach, damit sie weiterspielen können. Sie sind sozusagen mit "Spielstopp" erpressbar. Ich empfinde es als großen Vorteil, daß ich nach dem Spiel nicht gezwungen bin, faule (aus meiner Sicht) Kompromisse einzugehen, nur damit endlich das Spiel weitergeht.

Statt dessen trifft die SL eine Entscheidung, die einem Spieler evtl. schwer im Magen liegt, nur, damit das Spiel flüssig weitergeht?

Offline Boba Fett

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Zitat
Vor allem braucht nach dem Spiel niemand mehr kompromißbereit zu sein, denn es geht ja nicht mehr um eine akzeptable, möglichst schnelle Lösung, da man ja weiter spielen möchte.
Hm. Die Diskussion während des Spiels führt aber möglicherweise dazu, daß diejenigen, die sehr gerne weiterspielen wollen, Kompromisse eingehen, die ihnen schwer im Magen liegen, einfach, damit sie weiterspielen können. Sie sind sozusagen mit "Spielstopp" erpressbar. Ich empfinde es als großen Vorteil, daß ich nach dem Spiel nicht gezwungen bin, faule (aus meiner Sicht) Kompromisse einzugehen, nur damit endlich das Spiel weitergeht.

Ich glaube, Du liest äußerst sequentiell die Beiträge, oder Du suchst Dir nur vereinzelte Passagen raus, die Dir passen.
Mein Beitrag oben enthielt in Summe die Aussage, dass die Regelung "Debatte erst nach dem Spiel" in einigen Fällen keinen Sinn ergibt und in anderen schon und daß man den gesunden Menschenverstand einsetzen sollte, um die bestmögliche Lösung zu finden.
Dein herausgepicktes Zitat hier reißt den zitierten Inhalt völlig aus dem Zusammenhang. Was soll der Quatsch?
Das ist ganz schlechter Stil!

Geh vor allem lieber mal auf A#629  ein, denn das ist viel wesentlicher, als solches Nitpicking!
« Letzte Änderung: 14.09.2016 | 13:07 von Boba Fett »
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Online Maarzan

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Hm. Die Diskussion während des Spiels führt aber möglicherweise dazu, daß diejenigen, die sehr gerne weiterspielen wollen, Kompromisse eingehen, die ihnen schwer im Magen liegen, einfach, damit sie weiterspielen können. Sie sind sozusagen mit "Spielstopp" erpressbar. Ich empfinde es als großen Vorteil, daß ich nach dem Spiel nicht gezwungen bin, faule (aus meiner Sicht) Kompromisse einzugehen, nur damit endlich das Spiel weitergeht.

Deshalb wäre die Norm dass, wenn nicht innerhalb kürzester Zeit ein Kompromis gefunden werden kann, die ursprüngliche Regel beibehalten wird.
Sollte die Auslegung tatsächlich allgemein umstritten sein oder eine Lücke entdeckt worden sein, dann setzt der Spielleiter ein ruling. Aber eben nicht, wenn es eine bestehende Regel dazu gibt.
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Offline Greifenklause

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...
Statt dessen trifft die SL eine Entscheidung, die einem Spieler evtl. schwer im Magen liegt, nur, damit das Spiel flüssig weitergeht?

Jupp, wenn es nur ein einziger Spieler ist...
Was ist denn der schlimmste Fall, wenn dieser Spieler nicht damit leben kann: 1 Spieler geht. 4 Spieler + 1 SL spielen weiter.
Im umgekehrten Fall können erst mal 5 Spieler nicht mehr spielen (und der SL auch nicht).
Die Gruppe bzw die Mehrheit sticht den SL aus, aber der SL einen einzelnen Spieler.
Anders funktioniert es nicht...

Deshalb wäre die Norm dass, wenn nicht innerhalb kürzester Zeit ein Kompromis gefunden werden kann, die ursprüngliche Regel beibehalten wird.
Sollte die Auslegung tatsächlich allgemein umstritten sein oder eine Lücke entdeckt worden sein, dann setzt der Spielleiter ein ruling. Aber eben nicht, wenn es eine bestehende Regel dazu gibt.
Warum nicht?
Eine Lücke ist ein Fehler im Regelwerk.
Eine murksige Regel ist ein Fehler im Regelwerk, sogar ein größerer, weil vermeidbar...

Ob sie murksig ist, kann die Gruppe ja gerne abstimmen.
Wenn die Mehrheit sie nicht murksig findet, gilt mein Ansatz von oben: "Gruppe sticht SL"
Passt doch
Wenn aber nur einer sie toll findet und der SL sie murksig, geht der SL vor.
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Offline KhornedBeef

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Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

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Jupp, wenn es nur ein einziger Spieler ist...
Was ist denn der schlimmste Fall, wenn dieser Spieler nicht damit leben kann: 1 Spieler geht. 4 Spieler + 1 SL spielen weiter.
Im umgekehrten Fall können erst mal 5 Spieler nicht mehr spielen (und der SL auch nicht).
Die Gruppe bzw die Mehrheit sticht den SL aus, aber der SL einen einzelnen Spieler.
Anders funktioniert es nicht...
Warum nicht?
Eine Lücke ist ein Fehler im Regelwerk.
Eine murksige Regel ist ein Fehler im Regelwerk, sogar ein größerer, weil vermeidbar...

Ob sie murksig ist, kann die Gruppe ja gerne abstimmen.
Wenn die Mehrheit sie nicht murksig findet, gilt mein Ansatz von oben: "Gruppe sticht SL"
Passt doch
Wenn aber nur einer sie toll findet und der SL sie murksig, geht der SL vor.

Eine Lücke ist bei einem letztlich weltumfassenden Spiel unvermeidbar und die spezifische Lücke daher auch unvorhersehbar.
Der Einwurf ist daher unhaltbar.

Ob eine Regel murksig ist oder nicht, ist offensichtlich wenn nicht alle der Meinung und es so längere Diskussioenn gäbe erst einmal unbestimmt. Aber mit dieser nach- und vor allem vorher lesbaren Regel zu einer strittigen Situation hat es bereits eine klare Einigung gegeben bei der Auflösung solcher Situationen. Der Kompromis ist also bereits in der Vergangenheit erfolgt mit der Wahl der Regeln und jetzt will ihn jemand nachträglich aufkündigen!
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Offline D. M_Athair

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Die Gruppe bzw die Mehrheit sticht den SL aus, aber der SL einen einzelnen Spieler.
Anders funktioniert es nicht...
Eine Lücke ist ein Fehler im Regelwerk.
Beide Male: Deine Erfahrungen, deine Prämissen, deine Meinung.
Es geht genauso gut anders.

Das Zweite kann ich sogar belegen:
Zitat von: The Hero's Journey, p.7
There are gaps in the rules - holes which we didn't fill on purpose because much of the fun of "old school" gaming is making up rules as you need them."
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline Boba Fett

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Das spielt doch alles nur sekundär Rolle. Ursprung des ganzen "SpL Regelbiegen wegen Regellücken-Ausgleich" war Ergs erläuterung, dass dies eine legitime Begründung für die Notwendigkeit des Regelbiegens durch den SpL ist.
Und das ist sie nicht, denn, wie hier mehrfach ausgeführt - es geht auch anderes (eben so gut). Hausregeln / Rulings / Konsensbeschluß ...
Egal wie man es nennt - Erg darf das gern machen aber eine Notwenigkeit leitet das nicht her.

Damit bleib ich bei meiner Aussage.
Zitat
Letztendlich steckt hinter diesem Stilmittel die Methode, dass Rollenspielabenteuer in ihrem Ablauf vorgeplant sind und so wie erdacht erlebt und nachgespielt werden sollen.
« Letzte Änderung: 14.09.2016 | 14:13 von Boba Fett »
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Damit bleib ich bei meiner Aussage.

Das kannst Du problemlos tun. Hast Du Dir aber mein obiges Beispiel mal angeschaut? Das hat nix mit "Nachspielen" zu tun. Mit Vorausplanung auch nur wirklich ganz am Rande. Trotzdem bringen da Würfeldrehen und die ganzen verpönten Techniken einen klaren Mehrwert.

Pyromancer

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Jupp, wenn es nur ein einziger Spieler ist...
Die SL weiß aber nicht, ob es nur ein Spieler ist, oder zwei, oder alle, WEIL SIE NICHT FRAGT! Damit ist dein ganzes Argument hinfällig.

Zitat
Was ist denn der schlimmste Fall, wenn dieser Spieler nicht damit leben kann: 1 Spieler geht. 4 Spieler + 1 SL spielen weiter.

Realistischer Verlauf: Der eine Spieler akzeptiert zähneknirschend (weil: "Der SL hat immer Recht!", hat man ja so gelernt), was passiert, und das Spiel geht ohne Unterbrechung weiter. Aber seine Laune ist im Keller. Und weil schlechte Laune ansteckend ist, haben ALLE weniger Spaß.

Offline Rorschachhamster

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Die SL weiß aber nicht, ob es nur ein Spieler ist, oder zwei, oder alle, WEIL SIE NICHT FRAGT! Damit ist dein ganzes Argument hinfällig.

Realistischer Verlauf: Der eine Spieler akzeptiert zähneknirschend (weil: "Der SL hat immer Recht!", hat man ja so gelernt), was passiert, und das Spiel geht ohne Unterbrechung weiter. Aber seine Laune ist im Keller. Und weil schlechte Laune ansteckend ist, haben ALLE weniger Spaß.
Ich weiß nicht genau, aber wenn man seine Unzufriedenheit nur dann ausdrückt wenn man gefragt wird...  wtf?
Kommunikation, hatten wir schon auf Seite 1. Bestimmt. ich hab jetzt nicht noch mal nachgeguckt.  ;)
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline Greifenklause

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Eine Lücke ist bei einem letztlich weltumfassenden Spiel unvermeidbar und die spezifische Lücke daher auch unvorhersehbar.
Der Einwurf ist daher unhaltbar.
Meinetwegen. Kann sein. Kommt auf die Lücke an (offensichtlich oder nicht offensichtlich; Schlampig oder nicht vermeidbar). Den Punkt kannst du haben. OK.
Zitat
Ob eine Regel murksig ist oder nicht, ist offensichtlich wenn nicht alle der Meinung und es so längere Diskussioenn gäbe erst einmal unbestimmt. Aber mit dieser nach- und vor allem vorher lesbaren Regel zu einer strittigen Situation hat es bereits eine klare Einigung gegeben bei der Auflösung solcher Situationen. Der Kompromis ist also bereits in der Vergangenheit erfolgt mit der Wahl der Regeln und jetzt will ihn jemand nachträglich aufkündigen!
Äh nein, wieso sollte eine Einigung in der Vergangenheit statt gefunden haben, wenn einem da das Problem gar nicht bewusst war und es jetzt erst kollidiert?

Ich würde soweit gehen: Wenn sich zwei Spieler (oder ein Spieler und ein Spielleiter) uneins sind, entscheidet der Spielleiter.
Wenn sich zwei Spieler mit einem Spieler (oder einem Spielleiter) uneins sind, entscheiden die zwei Spieler.

Ob es eine offizielle Regel oder eine Hausregel oderoder ist, ist hupe. Ob sie gebrochen werden soll oder nicht, ebenfalls.
ES SEI DENN, jeder wusste von vornherein IN DIESEM SPEZIFISCHEN FALL worauf er sich einlässt, DANN (NUR DANN!) darf man sich später nicht beschweren.

"Du wusstest, welches Regelwerk wir spielen" reicht nicht aus.
"Du wusstet die ganze Zeitlang, dass es DIESE Regel gibt" reicht aus.
« Letzte Änderung: 14.09.2016 | 14:30 von Babo Phet »
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros

Pyromancer

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Ich weiß nicht genau, aber wenn man seine Unzufriedenheit nur dann ausdrückt wenn man gefragt wird...  wtf?
Kommunikation, hatten wir schon auf Seite 1. Bestimmt. ich hab jetzt nicht noch mal nachgeguckt.  ;)

Aber das Argument ist doch gerade, dass diese Art von Kommunikation das Spiel stört und daher zu unterbleiben hat. In meinen Augen ist das nicht gut, aber dieser Standpunkt wird hier vertreten.

Offline Greifenklause

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Die SL weiß aber nicht, ob es nur ein Spieler ist, oder zwei, oder alle, WEIL SIE NICHT FRAGT! Damit ist dein ganzes Argument hinfällig.
Nicht zwingend. Eine empathische Einschätzung ist oft hinreichend, wenn man sich bemüht. In einzelnen Fällen kann sich aber die von dir beschrieben Problematik ergeben, keine Frage!
Zitat
Realistischer Verlauf: Der eine Spieler akzeptiert zähneknirschend (weil: "Der SL hat immer Recht!", hat man ja so gelernt), was passiert, und das Spiel geht ohne Unterbrechung weiter. Aber seine Laune ist im Keller. Und weil schlechte Laune ansteckend ist, haben ALLE weniger Spaß.

Ich habe vor einem übellaunigen Spieler Angst. Das KANN das Abenteuer versauen.
Vor einem übellaunigen Spielleiter viel mehr. Das versaut MEIST das Abenteuer.
« Letzte Änderung: 14.09.2016 | 14:32 von Babo Phet »
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros

Offline Greifenklause

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@ Pyromancer
Insbesondere zu "unterbleibende Diskussion, da Metagaming störend"
In diesem Fall braucht es bei "individualisierter Regelanwendung des Spielleiters" natürlich mehr Fingerspitzengefühl und Empathie, als wenn ich
a) Im Vorfeld diskutiere (eh klar)
b) Diskussionen im laufenden Verkehr in Kauf nehmen (auch klar?)

Man muss sich bemühen, den Geschmack und Stil seiner Spieler einzuschätzen und sollte ihn hinundwieder auch abfragen, um Missverständnisse zu vermeiden.
Das war es aber auch schon.

Wer da in Sorge ist, soll halt mehr diskutieren.

Alles eine Sache der Abwägung.
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Online Maarzan

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...
Vor einem übellaunigen Spielleiter viel mehr. Das versaut MEIST das Abenteuer.
Der Spielleiter ist derjenige, welcher üblicherweise die Vorlage/ das Angebot erstellt, was mit welchem Regeln und welchem Stil gespielt werden soll. Er hat da schon vorher alle Gestaltungsmöglichkeiten.
Wo soll denn da dann abseits eigener Fehlleistungen die Übellaunigkeit in Bezug auf Regelausführung entstehen?
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Offline Boba Fett

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Offline Rhylthar

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Das spielt doch alles nur sekundär Rolle. Ursprung des ganzen "SpL Regelbiegen wegen Regellücken-Ausgleich" war Ergs erläuterung, dass dies eine legitime Begründung für die Notwendigkeit des Regelbiegens durch den SpL ist.
Und das ist sie nicht, denn, wie hier mehrfach ausgeführt - es geht auch anderes (eben so gut). Hausregeln / Rulings / Konsensbeschluß ...
Egal wie man es nennt - Erg darf das gern machen aber eine Notwenigkeit leitet das nicht her.

Damit bleib ich bei meiner Aussage.
Man kann alles diskutieren, ob es immer Sinn macht, steht auf einem anderen Blatt.

Ich halte die Aussage nach wie vor für nicht richtig:
Zitat
Letztendlich steckt hinter diesem Stilmittel die Methode, dass Rollenspielabenteuer in ihrem Ablauf vorgeplant sind und so wie erdacht erlebt und nachgespielt werden sollen.

Wenn ich einen Kampf, der sehr schnell vorbei wäre, schwerer mache, was hat das mit "Nachspielen" zu tun? Ich kenne kein Abenteuer, in dem steht: "Hier: Schwerer Kampf".
Wenn ich einen Kampf leichter mache, könnte man argumentieren, dass ich das tue, weil ich will, dass das Abenteuer weiterläuft. Meine Gegenfrage: Wenn ich will, dass es weiterläuft, warum baue ich dann den Kampf ein?
Wenn ich die Auswirkungen des Wetters, wie sie im Regelbuch stehen, verändere (weil unpassend), welchen Vorteil bringt mir das für das Nachspielen der Geschichte?
Wenn ich eine Regellücke/Regelunsauberkeit (vgl. Kletternbeispiel) anpasse, obwohl es so in den Regeln nicht vorgesehen ist, was bringt mir das für das Reenactment?

Auch der Beitrag mit den Kaufabenteuern ist mir viel zu pauschal. Hinter mir stehen 200+ Abenteuer. Natürlich sind da Reenactment-Sachen dabei: Dragonlance wurde schon genannt, aber auch Ravenloft ("Hour of the Knife"), Forgotten Realms ("Curse of the Azure Bonds", Shadowrun ("Celtic Double-Cross", zumindest der Anfang). Da stehen aber eine ganze Menge von Abenteuern, die einen Startpunkt und ein Ziel haben, alles dazwischen hat nicht zwangsläufig einen linearen Ablauf. Man kann auch vollkommen regelkonform an das Ziel kommen: Time-based Events, Trigger, Hinweise, etc.

Dafür muss man keine Würfeldrehen oder sonstiges.

Wie Wellentänzer schon sagte:
Einiges hat rein dramaturgische Gründe, anderes hat bei mir mit unsauberen Regeln zu tun, die aber in den Spielraum des SL fallen. Jetzt kann man hier natürlich trefflich diskutieren, ob das eh nur "Regelvorschläge" sind, aber wenn etwas als "Core Rulebook" tituliert wird, nenne ich das schlicht Regeln.

Noch was zu der vielzitierten "Ergebnisoffenheit":
Halte ich, gerade bei Kämpfen, für einen Mythos, dies vollständig zu gewährleisten. Das wäre bei einer sicheren 50:50-Chance für beide Seiten gegeben. Wie oft kommt sowas vor?
Demenstprechend passt es auch einfach nicht, man würde durch Regelbrüche es auf 100:0 bringen, für die Story.

Ich sagte bereits, ich nutze einen gedanklichen Regler, die die Chancen verschiebt, aber nicht zwangsweise ins Gegenteil verkehrt.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.