Trollstime/in Bearbeitung/wie auch immer:
ich glaube, die Kernaussage von Maarzan war:
Nein, sie lehnen EIGENMÄCHTIGE Verstöße gegen das geschriebene (oder eher in der Gruppe ausgemachte, üblicher Weise aus einer Basis von formeller,geschriebener Regeln + Hausregeln bestehende) Regelwerk ab.
Das ist ein Unterschied!
Könntest Du vielleicht dazu Stellung nehmen und nicht auf die weitere Kritik darunter? Dann bleibt es hier konstruktiv.
Danke!
Dazu schrieb ich:
...
... "Ja, es ist ein Unterschied!"
...
Was verschiedenes heißen sollte:
1.) Es ist ein Unterschied, ob der Verstoß eigenmächtig oder von der Gruppe gewollt ist.
2.) Es schwingt aber auch mit, dass es diverse Zwischenformen gibt.
Im Übrigen verwehre ich mich dagegen, dass jede eigenmächtige Handlung per se schlecht sein muss.
Sie ist sicherlich grundsätzlich schlecht, wenn die Gruppe sich ausdrücklich für "100% nach dem Regelwerk" ausgesprochen hat.
Und auch ich kann mir kaum einen Fall vorstellen, wo die Gruppe den SL geschlossen und ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht hat, er solle eine bestimmte Handlung unterlassen, er es dann dennoch tut und das ok wäre!
Da ist meine Phantasie begrenzt.
Die Gruppen, die ich bisher kannte, haben den Spielleiter explizit, unausgesprochen oder konkludent grundsätzlich dazu ermächtigt "in Maßen eigenmächtig zu handeln". Das war nicht immer so. Früher "wusste" jeder, was "richtiges Rollenspiel(tm)" sei und da gab es dann Streit, weil die Vorstellungen, welche Regeln "zwingend" und welche "lässlich" sind, teilweise diametral auseinander gingen.
Nachundnach gingen die Spielleiter dazu über "spielersozialer" zu leiten und ja, auch "empathischer",
also eher nach der Methode "was gefällt euch?" anstatt "Boah, ich hab voll die geile Idee" und ich für meinen Teil habe gemerkt, dass alle glücklicher sind, wenn ich bei Regeldiskussionen nach kurzem Austausch mal klein beigebe und mich auch mit 95% zufrieden gebe statt mit meinen gefühlten 100%.
Im Gegenzug vertrauten wir als Spieler auch unseren Spielleitern immer mehr.
Von eigenen Steckenpferden abgesehen, ergaben sich dadurch immer weniger Diskussionen und Reibungsverluste.
ich sage als Spieler immer noch, wenn mir etwas nicht passt, gehe aber nicht mehr davon aus, dass ich nicht irren könnte.
(Ja, das heißt u.a. anderem auch, dass es mir nach nochmaligem Nachdenken dann uU "doch passt")
Umgekehrt versuche ich mittlerweile als SL mehr auf Spieler zuzugehen, selbst wenn, nein gerade dann, wenn sich erst kein Kompromiss finden lässt.
Ich hole regelmäßig Feedback ein. Je verrückter mir selbst meine Idee erscheint, desto eher stelle ich die als Spoiler zur Diskussion im Vorfeld.
Und ansonsten merke ich oft im Verlauf schon, ob ein achsotoller Plot oder ein achsotoller Kunstgriff jetzt wirklich nötig war ("Lange Gesichter").
Ebenso kenne ich kein größeres Lob als "Hat wieder Spaß gemacht!", dann weiß ich, dass ich dieses Mal (!) wieder alles richtig gemacht habe.
Keine Garantie, dass die Spieler beim nächsten Mal nicht gelangweilt werden.
Würde ich besser leiten, wenn alle Eventualitäten im Vorfeld abgesprochen würden. Nein!
Würden meine Spielleiter besser leiten, wenn alle Eventualitäten im Vorfeld abgesprochen würden. Nein!
Gestatte ich meinen Spielleitern Experimente? Also gelegentliche Abweichungen vom explizit oder konkludent vereinbarten? Ja!
Durchaus unter anfänglichem Protest!
Dann kennt er die Gefahren und Probleme, die ich sehe und ist von da an in der Bringschuld.
Bis jetzt ging das gut... Muss nicht immer klappen...