Autor Thema: Der SL muss sich an die Regeln halten, weil... je nun, weil was?  (Gelesen 154636 mal)

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Pyromancer

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Hey Leute dieser Thread ist nicht tot zu kriegen!  :D
Nur einer noch.......
Zufallstabellen, machen für mich nur als Ergänzung für einen tollen Plot mit tollen NSC Sinn, nicht statt. Sie sollen ihn nicht ersetzen sondern nur ergänzen. Ich z. B. zeichne sogar sämtliche NSC, Stadt und Hauspläne. Überlege mir Szenen.  Nur aus Zufällen ergibt sich eine gute Geschichte nicht.

Hey, das mach ich fast genauso!  8)

Offline Greifenklaue

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Nur aus Zufällen ergibt sich eine gute Geschichte nicht. Das wäre ja dann Random Surprise Gaming.
Dem würde ich zwar im teilweise beipflichten, aber z.B. Beyond the wall zeigt das es doch möglich ist. Ist aber ein Spezialfall.

Eine gute Geschichte ergibt sich für mich aus Zufall, Spieleraktion und SL-Reaktion.

Zudem was Wellentänzer sagte, ergänze ich: Was imho damit gemeint ist: Bereite keine konkrete Hamdlung vor, sondern überlasse diese Deinen Spielern. Bereite stattdessen Schauplätze, Settings, NSCs, deren Verstrickungen und Motivationen vor.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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Ucalegon

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Das sind dann aber die gleichen Nasen, die Dir noch ganz andere Sachen erklären. Dass nämlich mit improvisiertem Spiel alles ohnehin viel besser geht als mit Vorbereitung - selbst aufwendig geplante Szenen. Und dass man nur "gute" Zufallstabellen brauche, um inkonsistente Ergebnisse zu verhindern. Und dass die Spannung sich vollkommen organisch aus dem Spiel ergibt, wenn alle Beteiligten nur kompetent genug sind. Und dass sich die bessere Story im freien Spiel natürlicher Weise am Tisch entfaltet, weil ja alles so viel Überraschender ist und man sowas Megageiles niemals vorausplanen könne. Und dass es im freien Spiel niemals niemals niemals Leerlauf oder Orientierungslostigkeit gibt, wenn der SL nur ein bisschen was draufhat. Und dass man ja immer auch fliehen kann, wenn man nur gut genug plant  ~;P

Hm. Frustration darüber, dass bei den genannten Vorgehensweisen eben Späne fallen, lese ich aber irgendwie immer nur bei dir und nicht bei den Leuten, deren Methoden das tatsächlich sind. Die scheinen gut damit zurecht zu kommen.

pseudolustige Pubtertierendenspielchen

Schon klar. Und was empfehlen wir denen dann? Würfeldrehen und sich nicht an die Regeln halten. Genial.  :pray:

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Hm. Frustration darüber, dass bei den genannten Vorgehensweisen eben Späne fallen, lese ich aber irgendwie immer nur bei dir und nicht bei den Leuten, deren Methoden das tatsächlich sind. Die scheinen gut damit zurecht zu kommen.

Naja, den Kommentar von Erik einen Post weiter oben hast Du dann vermutlich bereits übersehen ode vergessen. Der zielt ja in die gleiche Richtung, verpackt das nur humoristischer. Selektive Wahrnehmung.

Übrigens, und das betone ich gerne an dieser Stelle noch einmal, habe ich als SL tatsächlich beide Varianten ausgiebigst ausprobiert und durchgehend hervorragendes Feedback bekommen. Inklusive Tanelonis. Insofern meine ich, mir den Schuh nicht anziehen zu müssen, dass das alles immer nur von mir kommt oder für mich gilt. Ich komme mit freiem Spiel auch "gut zurecht". Aber es ergeben sich zwangsläufig Einschränkungen und es fühlt sich nun einmal anders an. Man kann das wegzudiskutieren versuchen. Wenn aber alle Diskussionen so epische Längen erreichen und es offenkundige Gräben gibt, dann empfinde ich das als hinreichendes Indiz dafür.

Online Maarzan

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Natürlich, Erik. Die Leute sagen das nur nicht laut - vor allem nicht im Tanelorn. Kleine theoretische Unterfütterung dieser These? Schweigespirale in Action. Ein kleiner Rant noch, da das gerade hip zu sein scheint:

Das sind dann aber die gleichen Nasen, die Dir noch ganz andere Sachen erklären. Dass nämlich mit improvisiertem Spiel alles ohnehin viel besser geht als mit Vorbereitung - selbst aufwendig geplante Szenen. Und dass man nur "gute" Zufallstabellen brauche, um inkonsistente Ergebnisse zu verhindern. Und dass die Spannung sich vollkommen organisch aus dem Spiel ergibt, wenn alle Beteiligten nur kompetent genug sind. Und dass sich die bessere Story im freien Spiel natürlicher Weise am Tisch entfaltet, weil ja alles so viel Überraschender ist und man sowas Megageiles niemals vorausplanen könne. Und dass es im freien Spiel niemals niemals niemals Leerlauf oder Orientierungslostigkeit gibt, wenn der SL nur ein bisschen was draufhat. Und dass man ja immer auch fliehen kann, wenn man nur gut genug plant  ~;P

...

Das Problem ist, dass du keine Ahnung hast, was andere Leute von ihrem Spiel erwarten, bzw. daran gut finden und nur die eine Elle dramaturgisch "bessere Geschichte" kennst. Und mit den Nebenangriff auf Improviosation bin ich auch nicht sicher, ob du nun noch eine andere Gruppe meinst oder noch mehr nicht verstanden hast, wie z.B. Sandbox oder Gamismus funktioniert.

Die Leute haben erst gar kein Interesse an deiner künstlichen Spannung oder für sie gar nicht so tollen dramaturgischen Geschichte, sondern haben ihre eigenen Zielpräferenzen. Und die dabei bei real auch einfach anfallenden Unperfektheiten werden da gerne in Kauf genommen -  im Gegensatz zu den vorsätzlich und entsprechend häufig vorkommenden und aufdringlichen Störungen durch irgendwelche Leute, die ihre Vorstellung von "bessere Geschichte" irgendwo plazieren wollen, wo diese weder hingehört noch willkommen ist.

Schön für dich, wenn dur Geschichten erzählen oder erzählt bekommen gefällt. Aber nicht an Tischen, die andere Prioritäten haben. Und genau das nicht zu sehen - oder nicht sehen zu wollen - ist warum Storyteller an vielen Stellen diesen miesen Ruf haben!

...

Darüber zu diskutieren ob das Verhalten der Nichtspielercharaktere zu hilfreich ist oder nicht, ist absolut absurd.  Wenn man ein Spiel spielt, in dem der Spielleiter alles nach den Regeln mögliche tun sollte um die Spieler zu töten, dann hätte man eine Referenz aber das ist in beinahe keinem Rollenspiel die Aufgabe des Spielleiters. Jeder mag hier aufgrund seiner Erfahrung erzählen wie toll er selbst als Spielleiter dies macht oder wie toll sein Spielleiter das macht, aber es ist ein komplett persönliches Empfinden. Weder messbar, noch vergleichbar.

Jede Aktion eines Spielleiters auf die Goldwaage zu legen ob er dabei wohl angemessen, was soll das überhaupt heißen, gegen die Spieler gespielt hat, ist total lächerlich. Wenn ich an einer Rollenspielrunde teilnehme ist ein gewisses Maß an Vertrauensvorschuss notwendig, dass was immer auch der Spielleiter in der Spielwelt platziert oder agieren lässt angemessen ist. Angemessen für mich. Für den Spielleiter. Wenn der Spielleiter sich vertut und die Schwierigkeit war zu schwer, dann stirbt mein Charakter eben und wir beide lernen daraus etwas. Der Spielleiter ist weder unfehlbar und die Regeln egal welches Systems sind es noch weniger.

Wenn ein Spielleiter also offen zugibt: "Puh, ich hab die Schwierigkeit falsch eingeschätzt. Die sollten nicht 15 Lebenspunkte sondern 10 Lebenspunkte" dann macht auch das den Kampf einfacher und dann muss wie bei einer Regelverletzung von Fall zu Fall und Runde zu Runde entschieden werden ob das im Kampf angepasst wird, man versucht den Fehler das nächste mal nicht zu wiederholen, aber hier ein für alle gültiges Dogma ableiten zu wollen ist für mich nicht nachvollziehbar.

Rollenspielen erfordert solches Vertrauen an allen Ecken. Sei es, dass alle gemeinsam das Abenteuer spielen oder dass die Charaktere sinnvoll für das geplante Spiel sind. Wer dieses Vertrauen plötzlich für den Spielleiter ausklammern will hat nicht verstanden was ein Rollenspiel unterscheidet und sollte lieber ein Brettspiel spielen.

Es gibt eine solche Vorgabe, wenn auch oft genug eben nicht explizit genug ausgeschrieben, dass es auch der letzte von sich begeisterte Möchtegernautor mitbekommt. Das sind dann die entsprechenden Spielstile, welche der SL anzubieten erklärt hat oder ungünstigerweise sich oft auch nur aus der Art des Regelsystems und des Klappentexts ergibt.
Innerhalb dieser Spielstilvorgabe gibt es natürlicih immer noch reichlich Gelegenheiten Details dann abzuuwägen, solange dem Hauptziel genüge getan ist oder eben die getroffenen Kompromisse zu realisieren, wenn die Gruppe nicht homogen sein sollte.

Diesen Vertrauensvorsprung gibt es ja. Aber Leute, die jegliche Vorstellung vermissen lassen, dass es andere Spielinteressen geben könnten als ihre eigenen und auch gar kein Interesse zeigen das z.B. durch Nachfragen oder drüber reden augzuklären, sorgen halt dafür, dass viele Leute Erfahrungen haben, welche diesen Vorrat recht empfindlich klein gestalten.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Wellentänzer

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Das Problem ist, dass du keine Ahnung hast, was andere Leute von ihrem Spiel erwarten, bzw. daran gut finden und nur die eine Elle dramaturgisch "bessere Geschichte" kennst.

Das ist totaler Quark. Siehe einen Post weiter oben. Der stand da auch schon so, als Du das abgeschickt hast. So ein grundsätzliches Zutrauen in Deine Lesefähigkeiten und Dialogbereitschaft muss man eigentlich voraussetzen können. Nundenn, dann kommen halt solche Quatschposts heraus.

Offline Issi

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Zitat
Was imho damit gemeint ist: Bereite keine konkrete Hamdlung vor, sondern überlasse diese Deinen Spielern. Bereite stattdessen Schauplätze, Settings, NSCs, deren Verstrickungen und Motivationen vor.
Mo

Das auf jeden Fall, was ich mir aber schon überlege sind "Schlüsselszenen*." 
Beispiel: Die Helden haben eine Audienz beim König. Was sagt der, wenn sie vor seinem Thron stehen, wie verkauft der den Auftrag usw.
* Das sind für mich Szenen, wenn sie einen bestimmten NSC zum ersten Mal treffen. Oder ähnliches.
Läuft trotzdem jedes Mal anderes als vorbereitet, aber es ist trotzdem gut sowas im Kopf zu haben.

Mit der Zeit entsteht dabei eine Menge gebrauchter Settingkram,

« Letzte Änderung: 22.09.2016 | 18:10 von Issi »

Offline Wandler

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@Maarzan, ich vermute ja, dass hier das Stille Post Prinzip Schuld ist mit dem Personen zu Rollenspielen kommen. Es gibt fast niemanden der unbefangen ein Buch im Laden kauft und auf diesem Weg ein Rollenspiel lernt. Daher wird man also immer stark geprägt je nachdem wer einen zum Rollenspiel gebracht hat und bekommt dort auch seine ersten schlechten Angewohnheiten als Willkommensgeschenk.

Offline Greifenklaue

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Das auf jeden Fall, was ich mir aber schon überlege sind "Schlüsselszenen*." 
Beispiel: Die Helden haben eine Audienz beim König. Was sagt der, wenn sie vor seinem Thron stehen, wie verkauft der den Auftrag usw.
* Das sind für mich Szenen, wenn sie einen bestimmten NSC zum ersten Mal treffen. Oder ähnliches.
Läuft trotzdem jedes Mal anderes als vorbereitet, aber es ist trotzdem gut sowas im Kopf zu haben.
In etwa das meine ich mit NSC und seine Motivation vorbereiten. 

@Maarzan, ich vermute ja, dass hier das Stille Post Prinzip Schuld ist mit dem Personen zu Rollenspielen kommen. Es gibt fast niemanden der unbefangen ein Buch im Laden kauft und auf diesem Weg ein Rollenspiel lernt. Daher wird man also immer stark geprägt je nachdem wer einen zum Rollenspiel gebracht hat und bekommt dort auch seine ersten schlechten Angewohnheiten als Willkommensgeschenk.
Ja, es hat auch bei mir ein Weilchen gedauert, meine Prägung überwinden zu können ...
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Das ist totaler Quark. Siehe einen Post weiter oben. Der stand da auch schon so, als Du das abgeschickt hast.

Post 1295 zeugt vom Gegenteil. Bzw. der von dir beschriebene Versuch ist da wohl einfach an Unverständnis oder Unwillen gescheitert.

@ Wandler, bezgl. Prägung:
Das ist durchaus sehr wahrscheinlich. Ich habe ja auch irgendwo hier beschrieben, wie vor meinem Kontakt mit der Rollenspieltheorie die anderen scheinbar einfach nur "falsch" gespielt haben und so ein Kompromiss eben nicht möglich war.
Umso mehr Anlass manchen Leuten eben keine "unverdorbenen" Spieler in die Hände fallen zu lassen.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

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Post 1295 zeugt vom Gegenteil.

Naja, Dinge haben nun einmal Vorteile und Nachteile. So ist das im Leben.

Das ist ja überhaupt nur der Ursprung der ganzen Debatten. Da stellen sich einige Leute, Du zum Beispiel, hin und brüllen die anderen an: "DU SPIELST FALSCH!"

Darauf bekommst Du zur Antwort: "Nunja, ich habe verschiedene Dinge ausprobiert, das hier gefällt mir gemeinhin am besten. Ich verstehe, weshalb Du mir zu Deiner Präferenz anrätst und ich sehe auch die Nachteile dessen, was ich gerade tue. Aber nach Abwägung aller Umstände halte ich das für den Moment dennoch für die beste Wahl. Die Alternative betreibe ich aber auch sehr gerne und immer wieder - nur damit wir uns nicht falsch verstehen."

Daraufhin brüllst Du wieder: "DAS KANN NICHT SEIN! DANN SPIELST DU DOCH FALSCH".

Das weigern sich die Leute aber auszusprechen. Mit Ausnahme von Dir, Maarzan, und das erkenne ich an. Pyromancer, Boba und viele andere Leute fühlen sich als Besserspieler und gehen das Thema mit einer Form von pädagogischer Haltung an. Die wollen die Leute nach meinem Eindruck zu besseren Rollenspielern erziehen. Das sprechen sie aber nicht explizit aus. Ich finde das scheiße und verlogen. Das ist genau diehenige Haltung, die früher die DSA-Besserspieler eingenommen haben - nur mit veränderten Vorzeichen. Es ist wahnsinnig schade und traurig, dass das so krass ignoriert wird.
« Letzte Änderung: 22.09.2016 | 18:14 von Wellentänzer »

Offline Rhylthar

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@ Wandler, bezgl. Prägung:
Das ist durchaus sehr wahrscheinlich. Ich habe ja auch irgendwo hier beschrieben, wie vor meinem Kontakt mit der Rollenspieltheorie die anderen scheinbar einfach nur "falsch" gespielt haben und so ein Kompromiss eben nicht möglich war.
Umso mehr Anlass manchen Leuten eben keine "unverdorbenen" Spieler in die Hände fallen zu lassen.
*DINGDINGDING* Bullshit-Bingo!

Irgendwann ist man es echt leid, mit irgendwelchen Leuten in einen Topf geworfen zu werden, deren Leitstil sich von allen hier genannten so unterscheidet wie Kartoffelsuppe von Schokoladenpudding.

@ Greifenklaue:
Zitat
Eine gute Geschichte ergibt sich für mich aus Zufall, Spieleraktion und SL-Reaktion.
Gar nicht so weit entfernt. Manch einer, mich eingeschlossen, würde aber auch eventuell sagen:
"Eine gute Geschichte ergibt sich für mich aus Zufall, SL-Aktion und Spielerreaktion."  ;)

“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Greifenklaue

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@ Greifenklaue:Gar nicht so weit entfernt. Manch einer, mich eingeschlossen, würde aber auch eventuell sagen:
"Eine gute Geschichte ergibt sich für mich aus Zufall, SL-Aktion und Spielerreaktion."  ;)
Auch damit könnte ich leben. Ich schreib es gerne andersrum, um deutlich zu machen, dass der SL nicht dominieren sollte, sondern seine Aktion auf Grundlage der Spielerentscheidungen trifft- bzw. das ich das bevorzuge. Es ist natürlich trotzdem richtig, dass er auch Aktionen setzt und nicht nur Reaktionen.
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Offline Rhylthar

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Auch damit könnte ich leben. Ich schreib es gerne andersrum, um deutlich zu machen, dass der SL nicht dominieren sollte, sondern seine Aktion auf Grundlage der Spielerentscheidungen trifft- bzw. das ich das bevorzuge. Es ist natürlich trotzdem richtig, dass er auch Aktionen setzt und nicht nur Reaktionen.
Nein, Nein...war bewusst so gesetzt.

Es gibt nicht wenige Gruppen/Spieler (die im Gegensatz zu Maarzans Meinung weder traumatisiert noch vollkommen unbedarft sind), die bewusst eine Konsumentenhaltung einnehmen, eben mit einem "dominanten" SL. Sie wollen keine Welten bauen, sie wollen in einer spielen. Sie wollen eben auch keine Geschichten machen, sondern eine erleben, wobei sie ihr gerne "ihren" Stempel aufdrücken.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Issi

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Auch damit könnte ich leben. Ich schreib es gerne andersrum, um deutlich zu machen, dass der SL nicht dominieren sollte, sondern seine Aktion auf Grundlage der Spielerentscheidungen trifft- bzw. das ich das bevorzuge. Es ist natürlich trotzdem richtig, dass er auch Aktionen setzt und nicht nur Reaktionen.

Hurra! Danke! :)

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Naja, Dinge haben nun einmal Vorteile und Nachteile. So ist das im Leben.

Das ist ja überhaupt nur der Ursprung der ganzen Debatten. Da stellen sich einige Leute, Du zum Beispiel, hin und brüllen die anderen an: "DU SPIELST FALSCH!"

Darauf bekommst Du zur Antwort: "Nunja, ich habe verschiedene Dinge ausprobiert, das hier gefällt mir gemeinhin am besten. Ich verstehe, weshalb Du mir zu Deiner Präferenz anrätst und ich sehe auch die Nachteile dessen, was ich gerade tue. Aber nach Abwägung aller Umstände halte ich das für den Moment dennoch für die beste Wahl. Die Alternative betreibe ich aber auch sehr gerne und immer wieder - nur damit wir uns nicht falsch verstehen."

Daraufhin brüllst Du wieder: "DAS KANN NICHT SEIN! DANN SPIELST DU DOCH FALSCH".

Das weigern sich die Leute aber auszusprechen. Mit Ausnahme von Dir, Maarzan, und das erkenne ich an. Pyromancer, Boba und viele andere Leute fühlen sich als Besserspieler und gehen das Thema mit einer Form von pädagogischer Haltung an. Die wollen die Leute nach meinem Eindruck zu besseren Rollenspielern erziehen. Das sprechen sie aber nicht explizit aus. Ich finde das scheiße und verlogen.

Ganz im Gegenteil. Ich erkenne auch selbst, dass es zufriedene Kunden für Storytelling gibt.
Mir ist völlig egal, was du so spielst/bevorzugst  außer:

a) Dass du, oder auch entsprechende Storyteller sich an einen Spieltisch mit mir einschleichen und mir dann meinen Spielspaß ruinieren. (Wenn sie offen kommen, kann ich ja rechtzeitig ausweichen und mir was passenderes suchen).
Und mit Einschleichen meine ich dann auch all die heimlich und unabgesprochen ausgeführten Techniken wie Würfel drehen, Railroading, Regeln brechen anwenden.

b) Dass du und Kollegen diese mistigen Strategien auch noch groß schön zu reden versuchen und damit die Chance erhöhen, dass weitere Leute so etwas dann versuchen und für richtig halten!

c) Wenn bei entsprechenden Forenthemen wie "Wie teuer sollte eine Hartwurst sein" dann kommt "Wie langweilig und verstaubt ist das denn" etc. Das Themen wie "Warum sind Sandboxen die überlegene Spielform" Konfrontation hervorrufen sei damit nicht abgestritten und akzeptiert.







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Offline Issi

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Zitat
Dass du, oder auch entsprechende Storyteller sich an einen Spieltisch mit mir einschleichen und mir dann meinen Spielspaß ruinieren. (Wenn sie offen kommen, kann ich ja rechtzeitig ausweichen und mir was passenderes suchen).

Wie wäre es mit nem T-Shirt mit "I hate Storyteller" drauf?
Oder mit "No Drama No Cry"

Sorry! Du schreibst zu bildlich, das ist mein Schalk.;D

Offline Greifenklaue

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Nein, Nein...war bewusst so gesetzt.

Es gibt nicht wenige Gruppen/Spieler (die im Gegensatz zu Maarzans Meinung weder traumatisiert noch vollkommen unbedarft sind), die bewusst eine Konsumentenhaltung einnehmen, eben mit einem "dominanten" SL. Sie wollen keine Welten bauen, sie wollen in einer spielen. Sie wollen eben auch keine Geschichten machen, sondern eine erleben, wobei sie ihr gerne "ihren" Stempel aufdrücken.
Ja, auch das ist klar - weswegen ich es bewusst andersrum schrieb - das findet sich ja ganz gut im Schisma-Thread wieder.

"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Das sind dann aber die gleichen Nasen, die Dir noch ganz andere Sachen erklären. Dass nämlich mit improvisiertem Spiel alles ohnehin viel besser geht als mit Vorbereitung - selbst aufwendig geplante Szenen. Und dass man nur "gute" Zufallstabellen brauche, um inkonsistente Ergebnisse zu verhindern. Und dass die Spannung sich vollkommen organisch aus dem Spiel ergibt, wenn alle Beteiligten nur kompetent genug sind. Und dass sich die bessere Story im freien Spiel natürlicher Weise am Tisch entfaltet, weil ja alles so viel Überraschender ist und man sowas Megageiles niemals vorausplanen könne. Und dass es im freien Spiel niemals niemals niemals Leerlauf oder Orientierungslostigkeit gibt, wenn der SL nur ein bisschen was draufhat. Und dass man ja immer auch fliehen kann, wenn man nur gut genug plant  ~;P
Zäum das mal anders auf!
Nimm die Ergebnisse der Zufallstablle und versuche daraus die Geschichte aufzubauen. Die Spannung entsteht dann daraus ob und welche Geschichte dabei entsteht. Ob die Geschichte besser ist als das was Du in Büchern lesen oder im Film sehen kannst? Wenn interessiert das? Also mich eher weniger.
Ich geb Dir mal ein ultramegakompetentes Beispiel für sowas: An improvised Play in the Style of Tschechow (National Theatre of the World) (Achte auf das Buch!)

Würdest Du das spielen wollen? Glaube ich nicht. Wahrscheinlich wäre Dir das viel zu frei und viel zu zufällig. Das soll auch nur ein Beispiel sein, wofür Zufallstabellen genutzt werden können.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

ErikErikson

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Ganz im Gegenteil. Ich erkenne auch selbst, dass es zufriedene Kunden für Storytelling gibt.
Mir ist völlig egal, was du so spielst/bevorzugst  außer:

a) Dass du, oder auch entsprechende Storyteller sich an einen Spieltisch mit mir einschleichen und mir dann meinen Spielspaß ruinieren. (Wenn sie offen kommen, kann ich ja rechtzeitig ausweichen und mir was passenderes suchen).
Und mit Einschleichen meine ich dann auch all die heimlich und unabgesprochen ausgeführten Techniken wie Würfel drehen, Railroading, Regeln brechen anwenden.

b) Dass du und Kollegen diese mistigen Strategien auch noch groß schön zu reden versuchen und damit die Chance erhöhen, dass weitere Leute so etwas dann versuchen und für richtig halten!

Ich denke es ist für die Würfeldreher nicht so einfach, sich in Runden einzuschleichen und diese zu korrumpieren. Zunächst können sie sich ausserhalb des Warp nicht lange...moment, das war was anderes. Also zunächst können sie ja nur dann zugunsten der Spieler Würfeldrehen, wenn sie der SL sind. Es reicht also nicht, die Runde nur zu inflitrieren, sie müssen auch diese Stellung einnehmen.
Zweitens müssen sie ihre perversen Vorlieben ja geheimhalten, was auch nicht so einfach ist. Man spricht ja auch ausserhab des Spiels über solche Sache, und ein falsches Wort kann einen da schon auffliegen lassen bzw. zumindest verdacht hervorrufen.
Und zuletzt muss man sagen, das die Tanelorn leserschaft soo groß nun nicht ist. Und von diesem kleinen Kreis wird sich nur ein kleiner Teil zum Würfeldrehen bekehren lassen. Also alles halb so schlimm.

Ich bin immer noch der Meinung, jeden so spielen lassen wie er will, und fertig. In meiner perfekten Welt redet einfach jeder drüber, wie er so spielt, und die anderen nehmens hin, auch wenns ihnen nicht passt. 

Offline Bad Horse

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Ich bin immer noch der Meinung, jeden so spielen lassen wie er will, und fertig. In meiner perfekten Welt redet einfach jeder drüber, wie er so spielt, und die anderen nehmens hin, auch wenns ihnen nicht passt.

Das kann man in der Realität so machen, aber das hier ist ein Forum! Da gilt es, Haare zu raufen, absolute Position zu beziehen und möglichst polarisierende Posts zu verfassen, weil - sein wir ehrlich - "wir könnten uns auch alle lieb haben und agree to disagree praktizieren" erzeugt halt keine 50 Seiten langen Diskussionen.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Crimson King

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Natürlich, Erik. Die Leute sagen das nur nicht laut - vor allem nicht im Tanelorn. Kleine theoretische Unterfütterung dieser These? Schweigespirale in Action.

Genau. Diese ganzen Whimps hier haben einfach nicht das Rückgrat, sich einzugestehen, dass ihre supertollen Runden immer von der Spielleitung so hingeschummelt werden, dass sie so toll sind. Sorry, aber da erscheint es mir eher, dass deine Erwartungshaltung dazu führt, dass du die Tanelorn-Realität nicht als solche akzeptieren magst.


Das auf jeden Fall, was ich mir aber schon überlege sind "Schlüsselszenen*." 

Die Forgies nennen das bang driven game mastering. Man will bestimmte Schlüsselszenen anspielen. Wie diese ausgehen, wird aber bewusst offen gelassen, sowohl was kritische Spielerentscheidungen als auch was die Konfliktauflösung angeht. In Kampagnen leite ich vornehmlich nach diesem Konzept, weil meines Erachtens der Vorbereitungsaufwand dadurch geringer ist, als wenn ich auch versuche, Abläufe so vorzuplanen, dass das von mir gewünschte Ergebnis raus kommt, und die Spieler gleichzeitig nicht bemerken, dass ich die Handlung steuere. Und ich habe es so nicht nötig, auf irgend welche Tricks im Hintergrund zurückzugreifen.


Ich hatte nebenbei bemerkt den größten Teil der Spielrunden, die bei mir den größen emotionalen Impact erzeugt haben, in sehr freien Sessions, allerdings auch fast durchgängig in One Shots. Allerdings gab es da ganz spezifisch Momente, bei denen ich das Gefühl hatte, die Spielleitung führt eine bestimmte Konfliktauflösung herbei, anstatt die Spieler einfach machen zu lassen. Diese Momente haben mich dann auch konkret angepisst.

Bei den Runden, bei denen ich als Spielleiter besonders gutes Feedback bekommen habe, waren sowohl extrem freeformige und ergebnisoffene als auch teilweise geskriptete Sessions dabei. Was nicht dabei war, war eine, bei der ich Regeln gebrochen hätte.

Ich bin mir insofern sehr sicher, dass man als Spielleitung keine Regeln brechen muss, um ein für alle höchst befriedigendes Spielerlebnis zu erhalten. Es macht die Sache allerdings in vielen Situationen deutlich einfacher.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Issi

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Zitat
Die Forgies nennen das bang driven game mastering. Man will bestimmte Schlüsselszenen anspielen. Wie diese ausgehen, wird aber bewusst offen gelassen, sowohl was kritische Spielerentscheidungen als auch was die Konfliktauflösung angeht.
Exakt das meinte ich.
Zitat
In Kampagnen leite ich vornehmlich nach diesem Konzept, weil meines Erachtens der Vorbereitungsaufwand dadurch geringer ist, als wenn ich auch versuche, Abläufe so vorzuplanen, dass das von mir gewünschte Ergebnis raus kommt, und die Spieler gleichzeitig nicht bemerken, dass ich die Handlung steuere. Und ich habe es so nicht nötig, auf irgend welche Tricks im Hintergrund zurückzugreifen.
Ja genau so mache ich es auch. ;)
Danke für die Info!

Ucalegon

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Wellentänzer mag davon halten, was er möchte, aber ich würde nicht im Traum auf die Idee kommen, jemandem Würfeldrehen, Regelbruch und Railroading als gute Praxis nahezulegen. Nur weil jede Gruppe ein Recht auf ihren eigenen Stil und ihre eigenen Macken hat (duh!), muss ich nicht jeden Unsinn empfehlen. Der pädagogische Anspruch ist also da, insofern ich Leuten, die um Tipps bitten bzw. nach Dos und Dont's oder schlicht meiner Meinung fragen, eine ehrliche Antwort gebe. Ich gehe jetzt auf der Con aber auch nicht mit erhobenem Zeigefinger zum eisenbahnfahrenden Nachbartisch oder watsche einseitig eine SL ab, die sich sichtbar Mühe gegeben hat.


Wellentänzer

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Genau. Diese ganzen Whimps hier haben einfach nicht das Rückgrat, sich einzugestehen, dass ihre supertollen Runden immer von der Spielleitung so hingeschummelt werden, dass sie so toll sind. Sorry, aber da erscheint es mir eher, dass deine Erwartungshaltung dazu führt, dass du die Tanelorn-Realität nicht als solche akzeptieren magst.

Meine Schlussfolgerung wäre ehrlich gesagt eine andere. Die Spielrunden sind nur halb so cool, Selbstbild und Fremdbild divergieren in der qualitativen Bewertung. Das würde zumindest die großen Abweichungen erklären zwischen meiner persönlichen Wahrnehmung und dem, was man so liest.

Das kann man in der Realität so machen, aber das hier ist ein Forum! Da gilt es, Haare zu raufen, absolute Position zu beziehen und möglichst polarisierende Posts zu verfassen, weil - sein wir ehrlich - "wir könnten uns auch alle lieb haben und agree to disagree praktizieren" erzeugt halt keine 50 Seiten langen Diskussionen.

Naja, aber so ein bisschen Erdung schadet vielleicht auch nicht. Damals bei Settembrini ging diese krasse Ideologie der Ausgrenzung von nicht genehmen Vorlieben ja los. Ich finde es halt enttäuschend, dass sich seitdem so wenig geändert hat.

Wellentänzer mag davon halten, was er möchte, aber ich würde nicht im Traum auf die Idee kommen, jemandem Würfeldrehen, Regelbruch und Railroading als gute Praxis nahezulegen. Nur weil jede Gruppe ein Recht auf ihren eigenen Stil und ihre eigenen Macken hat (duh!), muss ich nicht jeden Unsinn empfehlen. Der pädagogische Anspruch ist also da, insofern ich Leuten, die um Tipps bitten bzw. nach Dos und Dont's oder schlicht meiner Meinung fragen, eine ehrliche Antwort gebe. Ich gehe jetzt auf der Con aber auch nicht mit erhobenem Zeigefinger zum eisenbahnfahrenden Nachbartisch oder watsche einseitig eine SL ab, die sich sichtbar Mühe gegeben hat.

So. Und schon hat man einen offenen Austausch und eine ebenso geradlinig wie ehrlich geäußerte Meinung. Damit kann ich wunderbar leben. Auf der Basis könnte man sich, wonach uns beiden aktuell nach meinem Eindruck eher nicht der Sinn steht, doch austauschen.