Aber mir ging es eigentlich erst mal um eine Abstraktionsebene höher und die Frage ob Zufall und unerwartete Regelauswirkungen ein solches Ausbrechen aus der Genrekonvention wirklich besser machen und ein gutes Mittel sind um dieses zu fördern.
Ich denke, es geht bei Rumpels Ausführungen gar nicht so sehr darum, welches das bessere Ausbrechen aus der Konvention ist oder ob es noch andere Mittel gibt, dies zu tun. Sondern es geht um die Bereitschaft, den Handlungsverlauf an manchen Punkten bedingungslos den Regeln zu überlassen und eben nicht zugunsten einer Dramaturgie an kritischen Punkten auf Regeln zu verzichten, zu handwedeln, Würfel zu drehen und dergleichen. Es gab in Abenteuertexten -- ich kenne das vor allem aus DSA-Abenteuern -- haufenweise Anleitungen für die SL, wie sie solche Abweichungen von der gewünschten Dramaturgie verhindern kann. Dazu durften oft gewisse Regeln einfach nicht zur Anwendung kommen oder es wurden Ausflüchte genannt, wieso gewisse Regeln nicht zur Anwendung kommen konnten ("Sollten sie Hexen in der Gruppe haben, erklären Sie, dass ein dämonisches Kraftfeld den Flugbesen in der Umgebung des Palastes unbrauchbar macht ...").
Die andere Herangehensweise ist eben: Scheiß drauf, wenn die SCs jetzt halt einen Hexenbesen haben, die Proben gelingen und den Oberbösewicht durch einen kritischen Erfolg beim Bekehren schon in der ersten Szene in einen wohltätigen Christen verwandeln, dann eben zum Teufel mit der Dramaturgie und mal sehen, was daraus wird. Aber halt nicht an irgendwelchen Regeln drehen, nur um eine Konvention durchzudrücken.
Das sind doch eher die zwei Pole, um die es hier geht, und vor einigen Jahren hätte man diese Pole noch anders genannt, da hat man mehr von Ergebnisoffenheit und Gängelung und dergleichen geredet, aber im Grunde ist es noch dasselbe Phänomen und es geht um dieselben unterschiedlichen Erwartungen und Vorlieben.