Dieses Schlechtreden von Conventions ist auch etwas, das ich nie verstanden habe. Ist so eine Trautes Heim, Glück allein!-Idee. Erfahrungsgemäß sind Interessenskonflikte innerhalb einer Hausrunde viel schwieriger zu managen
Eigentlich nicht. Wenn man sich gut versteht, findet man recht schnell einen Kompromiss.
Es ist auch leichter sich Dinge ins Gesicht zu sagen: Alla- "Du, das fand ich jetzt aber Scheixx!" oder "So macht das keinen Bock!"
Bestimmte Probleme tauchen vielleicht nicht so auf. Wenn "sich Alle lieb haben", dann ist Vertrauen da und man weiß, dass es nicht missbraucht wird.
Der SL spielt mit und für die Gruppe, alle wissen das. Es macht Spaß und das wars.
Klar kennt man vielleicht auch den ein oder anderen SL Tyrannen, oder die SL Schlaftablette, aber bei denen muß man ja nicht spielen, ist schließlich Freizeit.
"Love it, change it or leave it"
Fern ab auf dem Heimsofa, ist es mMn. tatsächlich ein Bißchen wie im "Auenland."
"Was der dunkle Herrscher ist wieder da?"-"Was ist denn das fürn Typ?-Noch nie von dem gehört."
Sicher gibt es auch ganz tolle Cons, die man verpasst, will da gar nichts schlecht reden. (Aber ich vermute auch die ein oder andere schlechte Erfahrung)
Was hinzu kommt,ist, Figuren und ihre Geschichte können sich in einer Heimrunde sehr gut aufbauen. Bzw. sämtlich Abenteuer und Erfahrungen bauen aufeinander auf.
Das kommt den Method Actor und Storyerzählern eigentlich mehr entgegen als ein Con.
Es ist ja schon die Idee hinter den player types, dass eine dysfunktionale SL bspw. nur storyteller und method actor bedient, während der powergamer unter die Räder kommt.
Kommt es nicht auch auf die Sichtweise an, was eine dysfunktionale SL ist?
Es könnte genauso gut umgekehrt sein.
Eine SL die Charakterspiel entwertet, ist dann für einen Method Actor dysfunktional.
Der Powergamer stützt sich in erster Linie auf die Regeln. Der Method Actor auf seine darstellerischen Fähigkeiten.
Der erste gibt den Regeln den Vorzug, der Zweite seinen Fähigkeiten.
Beide stützen sich auf das was sie am besten Können. Das ist mMn. menschlich und verständlich.
Wenn der SL nun etwas dem Vorzug gibt, was einem nicht so liegt, dann ist das je nach Typ dysfunktional.
Man muß aber festhalten, dass im Rollenspiel sowohl Darstellung(Rolle) als auch Regeln(Spiel) vorkommen und ihre Berechtigung haben.
Einzig die Schwerpunkte sind halt verschieden.
"Es ist egal wie du spielst", entwertet das Charakterspiel und "es ist egal was du würfelst" entwertet die Regeln
Fair für beide wären mMn. nur Regeln, die das Charakterspiel nicht entwerten, aber trotzdem nicht alles davon abhängig machen.
Aber solange Jeder nur in das Horn blässt, was ihm am Besten taugt, hat man vermutlich diesen unnötigen Graben, zwischen zwei Positionen die eigentlich vereinbar wären. Und selbst wenn sie das nicht sein sollten, so kann man ja vielleicht irgendwann mal in ferner Zukunft aufhören mit dem Finger zu zeigen.
https://freiesfeld.ch/2013/01/25/ein-streit-stirbt-narratologie-vs-ludologie/