Autor Thema: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!  (Gelesen 121917 mal)

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Offline Greifenklaue

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #850 am: 4.10.2016 | 11:46 »
OT:
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"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #851 am: 4.10.2016 | 11:47 »
@ Isegrimm
Ich hatte mal bei einem SL ein scheinbar super vorbereitetes Abenteuer genossen.
Zum Schluss offenbarte uns der SL, dass er an sich 90% ganz spontan improvisiert hatte und auch unsere Forschungsansätze umgesetzt hatte.
War trotzdem ein Hammer.

Die Mischung macht's.

Wichtig ist doch nur, dass die Spieler was für ihre Leistung bekommen.
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Alles andere ist nicht unwichtig, aber zweitrangig.
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Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #852 am: 4.10.2016 | 11:49 »
@
Greifenklau- Hat auch nen schönen Biergarten.
Das ist das beste Bier das ich je probiert habe, ohne Scheiß.
Trinke sonst nämlich wenn überhaupt eher Wein. :)

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #853 am: 4.10.2016 | 11:50 »
@
Greifenklau- Hat auch nen schönen Biergarten.
Das ist das beste Bier das ich je probiert habe, ohne Scheiß.
Trinke sonst nämlich wenn überhaupt eher Wein. :)

Bamberg liegt leider am A der Welt.
Dramaturgisch nicht sinnvoll lokalisiert.
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Online Isegrim

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #854 am: 4.10.2016 | 11:52 »
Ich hatte mal bei einem SL ein scheinbar super vorbereitetes Abenteuer genossen.
Zum Schluss offenbarte uns der SL, dass er an sich 90% ganz spontan improvisiert hatte und auch unsere Forschungsansätze umgesetzt hatte.
War trotzdem ein Hammer.

Hab ich auch schon gemacht (inkl Spieler-Lob für meine gute Vorbereitung...), aber zu Detektiv-Plots passt es mE überhaupt gar nicht. Da ist die Herausforderung, ein vergangenes Ereignis (Verbrechen) zu rekonstuieren. Die fehlt mir ziemich vollständig, wenn es gar kein festgelegtes Ereignis gab.
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #855 am: 4.10.2016 | 11:52 »
Zitat
Bamberg liegt leider am A der Welt.
Das Auenland doch auch! :) 
Zitat
Hab ich auch schon gemacht (inkl Spieler-Lob für meine gute Vorbereitung...), aber zu Detektiv-Plots passt es mE überhaupt gar nicht. Da ist die Herausforderung, ein vergangenes Ereignis (Verbrechen) zu rekonstuieren. Die fehlt mir ziemich vollständig, wenn es gar kein festgelegtes Ereignis gab.
Wenn es sich um einen Nebenschauplatz handelt, also um eine Zufällige Begebenheit, würde ich Mord nur dann wählen, wenn ich es gut in den Hauptschauplatz einbauen kann. Ansonsten kann es auch Selbstmord, Unfall oder ähnliches gewesen sein.
Bei Mord gehen die SPl meist automatisch davon aus, dass es zum Hauptschaplatz gehört. Und dass es nötig ist Ermittlungen anzustellen.
In den meisten Fällen werden sie sich der Sache annehmen, und für diesen Fall würde ich mit dann auch einen Mörder aus meiner NSC Crew aussuchen, der das getan hat, auch wann und wo, damit die Helden die Spur auch finden können.
« Letzte Änderung: 4.10.2016 | 12:04 von Issi »

Offline Wandler

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #856 am: 4.10.2016 | 11:59 »
Es geht eher nicht darum, den Spielern zu geben was sie ermitteln/wollen sondern darauf aufzubauen und mit jedem Schritt den sie machen, selbst zwei Schritte zu machen.

Die Spieler finden heraus, die Tatwaffe fehlt, sie vermuten, der Täter hat sie mitgenommen. Der Täter kann sie mitgenommen haben, die Tatwaffe kann nicht vorhanden sein, weil die Todesursache z.B. kein Erschlagen sondern ein Vergiften war und die Verletzungen einer stumpfen kann aus einem vor dem Mord stammenden Kampf stammen. Solche Entscheidungen werden dann getroffen sobald die Spieler eine Vermutung äußern.
1. Was war die echte Ursache für die fehlende Tatwaffe?
2. Wie können die Spieler ihre Theorie bestätigen oder widerlegen?
3. Wenn sie die Theorie wiederlegen, wie können sie herausfinden was die echte Tatwaffe war?

Man denke hier an die Struktur von Sherlock Holmes Abenteuern, egal ob die ursprünglichen Bücher, diverse Verfilmungen, Serien. Sherlock Holmes hat für gewöhnlich die bessere Erklärung als sie ein Spieler herausfinden kann. In einem Rollenspiel müssen die Spieler, wenn es nicht gerade ein Sherlock Holmes Rollenspiel ist, aber sich nicht mit so einer Entität messen. Das bedeutet, der Spielleiter konstruiert im Zuge des Spiels die Sherlock Holmes Lösung und die Spieler finden ihre eigene. Die Spieler können ja für gewöhnlich nicht "verlieren" und wenn der falsche Aufgrund ihrer Schlussfolgerungen verhaftet wird, dann ist das für mich ein toller Aufhänger für die weitere Geschichte (oder es ist einfach so und kommt nicht mehr vor - hängt davon ab wie interessant das für die Spieler war).

Ganz besonders bei Detektivabenteuern hasse ich vordefinierte Lösungen in Rollenspielen sondern finde es muss immer einen großen Freiheitsgrad geben, weil die Spieler eh nicht darauf kommen was die Lösung gewesen wäre. Je cooler und vertüftelter und komplexer die  echte Lösung ist um so interessanter finde ich das Detektivabenteuer aber sobald ich diese Einschätzung beim Vorbereiten treffe, kann ich schon fast fix damit rechnen, dass die Spieler nicht auf die vordefinierte Lösung kommen: Weil sie den nassen Wasserfleck am Teppich nicht gesehen haben, der sie zur Eisdartmaschine in der Wand geführt hätte, die das Ziel getötet hat ohne große Spuren zu hinterlassen. Das bedeutet wenn man Komplexität will, dann muss man da auf die Spieler miteingehen oder sich damit abfinden, dass es einfach sehr oft langweilige oder halt einfach "falsche" Schlüsse sind. Ich weiß nicht wer von euch das Brettspiel "Sherlock Holmes Consulting Detectiv" kennt, aber die Lösungen darin sind teilweise verdammt schwer, von soviel zufälligen Entscheidungen (den hätten wir fragen müssen, wir haben uns bei A oder B für das falsche entschieden) abhängig. Die Abenteuer sind deswegen aber nicht schlechter nur wenn man das Spiel spielt um zu "gewinnen", dann ist die Chance relativ hoch, dass man einfach keinen Spaß daran findet, weil die Sherlock Holmes Lösung "für uns unfindbar" war. Trotzdem finde ich kann man bei solchen Abenteuern viel Spaß haben und irgendwo wurde ja gesagt, gerade in der Sandbox ist der Weg das Ziel und im besonderen für Detektivabenteuern ist alleine die eigene Lösung zu finden ziemlich cool. Solange dann nicht jedes mal Sherlock Holmes in Form des SL aufpoppt und einem aufzeigt wie doof man ist und was man alles falsch gemacht hat.

Wird halt der falsche verhaftet, finde ich nicht weniger interessant.

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #857 am: 4.10.2016 | 12:09 »
Es geht eher nicht darum, den Spielern zu geben was sie ermitteln/wollen sondern darauf aufzubauen und mit jedem Schritt den sie machen, selbst zwei Schritte zu machen.

Die Spieler finden heraus, die Tatwaffe fehlt, sie vermuten, der Täter hat sie mitgenommen. Der Täter kann sie mitgenommen haben, die Tatwaffe kann nicht vorhanden sein, weil die Todesursache z.B. kein Erschlagen sondern ein Vergiften war und die Verletzungen einer stumpfen kann aus einem vor dem Mord stammenden Kampf stammen. Solche Entscheidungen werden dann getroffen sobald die Spieler eine Vermutung äußern.
1. Was war die echte Ursache für die fehlende Tatwaffe?
2. Wie können die Spieler ihre Theorie bestätigen oder widerlegen?
3. Wenn sie die Theorie wiederlegen, wie können sie herausfinden was die echte Tatwaffe war?

Man denke hier an die Struktur von Sherlock Holmes Abenteuern, egal ob die ursprünglichen Bücher, diverse Verfilmungen, Serien. Sherlock Holmes hat für gewöhnlich die bessere Erklärung als sie ein Spieler herausfinden kann. In einem Rollenspiel müssen die Spieler, wenn es nicht gerade ein Sherlock Holmes Rollenspiel ist, aber sich nicht mit so einer Entität messen. Das bedeutet, der Spielleiter konstruiert im Zuge des Spiels die Sherlock Holmes Lösung und die Spieler finden ihre eigene. Die Spieler können ja für gewöhnlich nicht "verlieren" und wenn der falsche Aufgrund ihrer Schlussfolgerungen verhaftet wird, dann ist das für mich ein toller Aufhänger für die weitere Geschichte (oder es ist einfach so und kommt nicht mehr vor - hängt davon ab wie interessant das für die Spieler war).

Ganz besonders bei Detektivabenteuern hasse ich vordefinierte Lösungen in Rollenspielen sondern finde es muss immer einen großen Freiheitsgrad geben, weil die Spieler eh nicht darauf kommen was die Lösung gewesen wäre. Je cooler und vertüftelter und komplexer die  echte Lösung ist um so interessanter finde ich das Detektivabenteuer aber sobald ich diese Einschätzung beim Vorbereiten treffe, kann ich schon fast fix damit rechnen, dass die Spieler nicht auf die vordefinierte Lösung kommen: Weil sie den nassen Wasserfleck am Teppich nicht gesehen haben, der sie zur Eisdartmaschine in der Wand geführt hätte, die das Ziel getötet hat ohne große Spuren zu hinterlassen. Das bedeutet wenn man Komplexität will, dann muss man da auf die Spieler miteingehen oder sich damit abfinden, dass es einfach sehr oft langweilige oder halt einfach "falsche" Schlüsse sind. Ich weiß nicht wer von euch das Brettspiel "Sherlock Holmes Consulting Detectiv" kennt, aber die Lösungen darin sind teilweise verdammt schwer, von soviel zufälligen Entscheidungen (den hätten wir fragen müssen, wir haben uns bei A oder B für das falsche entschieden) abhängig. Die Abenteuer sind deswegen aber nicht schlechter nur wenn man das Spiel spielt um zu "gewinnen", dann ist die Chance relativ hoch, dass man einfach keinen Spaß daran findet, weil die Sherlock Holmes Lösung "für uns unfindbar" war. Trotzdem finde ich kann man bei solchen Abenteuern viel Spaß haben und irgendwo wurde ja gesagt, gerade in der Sandbox ist der Weg das Ziel und im besonderen für Detektivabenteuern ist alleine die eigene Lösung zu finden ziemlich cool. Solange dann nicht jedes mal Sherlock Holmes in Form des SL aufpoppt und einem aufzeigt wie doof man ist und was man alles falsch gemacht hat.

Wird halt der falsche verhaftet, finde ich nicht weniger interessant.
Verstehe dein Problem. Aber man kann ja auch den Ansatz von GUMSHOE benutzen: Die SCs sind so verdammt gut, dass sie Sherlock-Holmes-Level-Details bemerken. Das Geheimnis muss nur so gestrickt sein, dass sie noch etwas zum Zusammensetzen haben.
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #858 am: 4.10.2016 | 12:11 »
Schon klar, aber das ist halt das Rätselproblem. Rätsel die nur über eine Probe abgehandelt werden oder vom System per Fluff automatisch gelöst werden sind keine Rätsel mehr.

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #859 am: 4.10.2016 | 12:17 »
Zitat
Es geht eher nicht darum, den Spielern zu geben was sie ermitteln/wollen sondern darauf aufzubauen und mit jedem Schritt den sie machen, selbst zwei Schritte zu machen.
Em doch. Genau darum geht es. Mir als SPL zumindest. Und auch als SL. Die Spieler erbringen immerhin Denkleistung um etwas herauszufinden. Und das muß im Vorfeld festgelegt sein, ansonsten wird diese Denkleistung entwertet.

Der Mord wird hier nicht wirklich von den Spielern ermittelt, er wird von ihnen nur konstruiert.
Ich als Spieler möchte wirklich etwas mit meiner Figur ermitteln.
Das mag anderen anders gehen. Aber mir geht es so.
« Letzte Änderung: 4.10.2016 | 12:23 von Issi »

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #860 am: 4.10.2016 | 12:21 »
Auf der Metabene im Sinne "Was spielen wir", dort schon - davon rede ich aber nicht im geringsten. Die Konstruierung des Abenteuers und des Detektivfalls muss nicht aufgrund dessen was die Spieler denken das es so ist auch so sein, das sollte aber eigentlich mehr als klar sein wenn du obrigen Post liest.

Offline Greifenklaue

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #861 am: 4.10.2016 | 12:22 »
Em doch. Genau darum geht es. Mir als SPL zumindest. Und auch als SL. Die Spieler erbringen immerhin Denkleistung um etwas herauszufinden. Und das muß im Vorfeld festgelegt sein, ansonsten wird diese Denkleistung entwertet.

Der Mord wird hier nicht wirklich von den Spielern ermittelt, er wird von ihnen nur konstruiert.
Ich als Spieler möchte wirklich etwas mit meiner Figur ermitteln.
Das mag anderen anders gehen.

Issi, meines wäre das auch nicht unbedingt, als SL hätte ich auch Schwierigkeiten NSCs zu spielen, wenn ich selbst noch nicht weiß, ob sie schuldig oder unschuldig sind.

Evtl. geht auch Herausforderung verloren, andererseits legt ja Boba da auch wert drauf, insofern würde ich es wohl schon ausprobieren.
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #862 am: 4.10.2016 | 12:22 »
Es ist in jedem Fall ergebnisoffen...

Die Spieler können ja für gewöhnlich nicht "verlieren" (...)

Ich glaub, dass ist für mich der Knackpunkt: Ergebnisoffen heißt für mich gerade bei einer Detektiv-Geschichte "Finden die SCs die Lösung respektive den Täter?". Nicht "Was ist eigentlich passiert?".

Wobei ich auch kein übergroßer Fan von Detektiv-Abenteuern bin. Aber wenn eine SL das durchziehen will, soll sie ein Verbrechen konstruieren, dass ich/wir lösen sollen bzw können. Alles andere wäre nicht meins, und die Gefahr, dass ich mir verarscht oder betrogen vorkomme, wäre durchaus gegeben.

Aber danke für das Beispiel, ich kann jetzt das "Betrugs-Ding", was andere hier in anderen Zusammenhängen angebracht haben, etwas besser verstehen.

EDIT & P.S.: Wobei mir da eine Frage kommt: Wissen die Spieler dann vorher, das es am Anfang gar keine zu ermittelnde Vorgeschichte gibt, sondern im Prinzip alle Wege zur Lösung des Problems führen?
« Letzte Änderung: 4.10.2016 | 12:24 von Isegrim »
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Offline KhornedBeef

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #863 am: 4.10.2016 | 12:22 »
Schon klar, aber das ist halt das Rätselproblem. Rätsel die nur über eine Probe abgehandelt werden oder vom System per Fluff automatisch gelöst werden sind keine Rätsel mehr.
Eigentlich soll ja weder das eine noch das andere passieren.
Sherlock Holmes ist ja ein gutes Beispiel: Wenn alle von ihm gesammelten Fakten fein säuberlich auf dem Tisch liegen, dann ist die Lösung zwingend. Der Haken ist aber, dass Sherlock eine sehr gute Beobachtungsgabe, eine gigantisches Vorwissen, und die Fähigkeit, unglaublich viele Querverbindungen herzustellen, hat. GUMSHOE-Design geht so vor, dass die ersten beiden Punkten leicht gemacht werden. Du musst nicht sagen "Ich untersuche, ob das Alter des Lacks auf der Oberfläche des Tischs dem an der Seite entspricht, indem ich das Verlaufen eines Tintenflecks beobachte", weil das Sherlock'sche Beobachtungsgabe (Der Tisch ist wichtig) und Wissen (Prüfung von Lackalter) gleichzeitig braucht. Stattdessen kann je nach Einschätzung des SLs ein Untersuchungswunsch des Spielers des passsenden SC reichen.
Im Endeffekt sollen die Spieler immer mit Hinweisen versorgt werden. Während sie an der Lösung puzzlen, folgen sie den Hinweisen wie einer Schnitzeljagd. Wenn sie gar nichts herauspuzzlen, finden sie vllt. Moriartys Handlanger trotzdem, wissen aber nicht, dass diese Betäubungsgas einsetzen...
« Letzte Änderung: 4.10.2016 | 12:24 von KhornedBeef »
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #864 am: 4.10.2016 | 12:27 »
Wobei ich auch kein übergroßer Fan von Detektiv-Abenteuern bin. Aber wenn eine SL das durchziehen will, soll sie ein Verbrechen konstruieren, dass ich/wir lösen sollen bzw können. Alles andere wäre nicht meins, und die Gefahr, dass ich mir verarscht oder betrogen vorkomme, wäre durchaus gegeben.
Dem habe ich doch auch nicht widersprochen, sondern eigentlich gerade deswegen betont, dass insbesondere bei Detektivabenteuern die Konstruktion so spät wie möglich geschehen sollte, damit die Spieler es lösen können.

Issi, meines wäre das auch nicht unbedingt, als SL hätte ich auch Schwierigkeiten NSCs zu spielen, wenn ich selbst noch nicht weiß, ob sie schuldig oder unschuldig sind.
Wenn der NSC auftritt, solltest du entschieden haben, denn wie du es betonst, ist diese Entscheidung für den NSC wichtig.

@KhornedBeef ich weiß und stimme dir zu.

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #865 am: 4.10.2016 | 12:29 »
[...]
@KhornedBeef ich weiß und stimme dir zu.
oh. ok, nix für ungut :)
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #866 am: 4.10.2016 | 12:32 »
Zitat
Dem habe ich doch auch nicht widersprochen, sondern eigentlich gerade deswegen betont, dass insbesondere bei Detektivabenteuern die Konstruktion so spät wie möglich geschehen sollte, damit die Spieler es lösen können.
Sorry, aber das ist mMn. Quatsch.
Spieler sind durchaus in der Lage Rätsel zu lösen. Dafür gibt es Spuren und Hinweise. Sie sind in der Lage Informationen zu sammeln und selbst zu denken. Gerade das ist doch der Spaß daran.

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #867 am: 4.10.2016 | 12:34 »
Wenn der NSC auftritt, solltest du entschieden haben, denn wie du es betonst, ist diese Entscheidung für den NSC wichtig.
Genau - in Bobas Beispiel war es aber nicht so bzw. hat sich hinterher so ergeben, dass sie nicht vorher schon auf jemanden gestoßen sind, der daran beteiligt war.

Will das auch keinesfalls verurteilen - aber da wären für mich die Probleme als SL {NSCs ausspielen und nix widersprüchliches sagen, dessen Widerspruch erst im Laufe des Abenteuers klar wird} und Spieler {Herausforderungsgefühl, ich glaub bei Boba würde das gut klappen, weil das Gelingen nicht klar ist und genug Schwierigkeiten geboten werden. Ein butterweiches Herausforderungsgefühl, wo man am Ende einen Täter zu 97 Prozent findet, hauptsache man hat was konstruiert, fände ich frustrierend. Mir wäre nicht wichtig, einen Täter zu finden, sondern gegen Schwierigkeiten DEN Täter zu finden.}
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #868 am: 4.10.2016 | 12:39 »
Dem habe ich doch auch nicht widersprochen, sondern eigentlich gerade deswegen betont, dass insbesondere bei Detektivabenteuern die Konstruktion so spät wie möglich geschehen sollte, damit die Spieler es lösen können.

Häh? Ich sag, ich will (bei Detektiv-Geschichten) ein von vorne herein festgelegtes Ereignis aufklären, und du antwortest, je länger das offen bleibt, desto besser? Muss ich nicht verstehen, oder? ;)
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #869 am: 4.10.2016 | 12:41 »
EDIT & P.S.: Wobei mir da eine Frage kommt: Wissen die Spieler dann vorher, das es am Anfang gar keine zu ermittelnde Vorgeschichte gibt, sondern im Prinzip alle Wege zur Lösung des Problems führen?

Es gibt zumindest Systeme, die ein "die Spieler wissen, daß sie sich da gerade ihren eigenen Senf zusammenmixen" aktiv unterstützen. Atomic Robo z.B. hat da die "Brainstorming"-Regeln für seine Action-Wissenschaftler-SC, mit denen die Spieler auf passende Fertigkeiten würfeln, Tatsachen erfinden, und am Schluß eine Hypothese formulieren können, die (Erfolg natürlich vorausgesetzt) immer stimmt. Kann man im Prinzip 1:1 auf Profi-Detektive, Geisterjäger, oder Teenager mit Wohnmobil und Hund übertragen...

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #870 am: 4.10.2016 | 13:10 »
Sorry, aber das ist mMn. Quatsch.
Spieler sind durchaus in der Lage Rätsel zu lösen. Dafür gibt es Spuren und Hinweise. Sie sind in der Lage Informationen zu sammeln und selbst zu denken. Gerade das ist doch der Spaß daran.
Sorry, aber das ist mMn. Quatsch.
Spieler sind durchaus in der Lage "zu denken", aber ob sie das "Rätsel lösen", ist etwas komplett anderes.

Detektivabenteuer, die funktionierten, zählen zu den schönsten Erlebnissen, die ich hatte.
Detektivabenteuer, die nicht funktionieren, zu den mit Abstand langweiligsten Abenteuern und waren pure Zeitverschwendung.

Man muss partout verhindern, dass es sich über ein "ich habe da noch ne tolle Idee/Denkansatz/Ansprechpartner!" hinaus zieht.
Da stellt sich Ungeduld und Langeweile ein, beides Gift fürs Rollenspiel.

Der SL ist in solchen Situationen dann verpflichtet zu liefern:
-- A) Weitere Tips, oder verwertbare Infos streuen, Gedankenanstöße liefern.
-- B) Sachverhalt ändern, dass es passt
-- C) Sachverhalt überhaupt erst jetzt generieren (s.a. Boba Fett's Ansatz)
-- D) "Keine Sorge, gleich kommt die Eisenbahn!"

Ich favorisieren A), habe B) bisher nur 1x verwendet und kann C) durchaus was abgewinnen. Aber wenn es gar nicht anders geht: D).

EDIT: Wie ich weiter oben sagte.
Die Spieler strengen sich in einem Detektivabenteuer ja richtig an. Es gibt andere Plots, wo man mit weniger Hirnschmalz weiter käme.
Und dafür können sie eine Gegenleistung erwarten vom SL/Abenteuer.
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #871 am: 4.10.2016 | 13:10 »
Kann nur für mich antworten:
EDIT & P.S.: Wobei mir da eine Frage kommt: Wissen die Spieler dann vorher, das es am Anfang gar keine zu ermittelnde Vorgeschichte gibt, sondern im Prinzip alle Wege zur Lösung des Problems führen?
Nicht alle Wege führen zur Lösung und das wissen die Spieler.

Spieler sind durchaus in der Lage Rätsel zu lösen.
Wo habe ich denn gesagt, dass sie das nicht können? Das ist so eine Verallgemeinerung die einfach genau gar nix bringt. Es gibt leichte Rätsel, es gibt schwere Rätsel. Es gibt Spielleiter die so lange Hinweise rausrücken bis die Spieler dann doch die Lösung gefunden haben und es gibt Spielleiter die das nicht tun und bei denen die Spieler dann mal ein Rätsel auch nicht lösen. Als urteile da nicht so vorschnell.

Edit: Siehe Greifenklauses Post. Ich kenn da so Spieler, die könnten auch 25 Spielabende das machen, weil sie einfach entscheidungsunfreudig sind und Angst haben die falsche Entscheidung zu treffen. Wenn da niemand eingreift und die Zeit weiterticken lässt, dann werden die das auch 25 Spielabende lang machen - egal ob da etwas rausschaut oder nicht. Die können nur schwer mit der zweitbesten Entscheidung umgehen von schlechteren will ich gar nicht anfangen.

@Isegrim, ich bezog mich auf deine Anforderung, dass die Spieler es lösen sollen/können. Nicht darauf, dass wenn du möchtest, dass die korrekte Lösung vor dem Abend feststeht, der Spielleiter dies dann anders handhaben soll.
« Letzte Änderung: 4.10.2016 | 13:13 von Wandler »

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #872 am: 4.10.2016 | 13:15 »
@Isegrim, ich bezog mich auf deine Anforderung, dass die Spieler es lösen sollen/können. Nicht darauf, dass wenn du möchtest, dass die korrekte Lösung vor dem Abend feststeht, der Spielleiter dies dann anders handhaben soll.

Warum antwortest du dann mir? Ich hab doch ziemlich klar gestellt, was ich meine. *kopfschüttel*
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #873 am: 4.10.2016 | 13:18 »
Zitat von: Isegrim
Aber wenn eine SL das durchziehen will, soll sie ein Verbrechen konstruieren, dass ich/wir lösen sollen bzw können
*kopfschüttel* Offensichtlich nicht so klar. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass die Konstruktion lösbarer wird wenn es möglichst lange offen bleibt. Dann musst du schon auch gleich schreiben, dass es eine VORAB-KOnstruktion sein soll -.-

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #874 am: 4.10.2016 | 13:21 »
Hab ich öfters gemacht, auch wenns aus diesem einen, aus dem Zusammenhang gerissenen Satz vielleicht nicht klar hervorging. Dafür gibt es Techniken wie sinnerfassendes Lesen und Kontext und so...
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