Autor Thema: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!  (Gelesen 123414 mal)

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Offline Bilbo

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1325 am: 5.01.2017 | 10:34 »
In diesem Fall (oben) warst Du auch gar nicht gemeint.


*seufz*
Es sind keine Schubladen, sondern man kann höchstens (!) eine Verteilung angeben.

Also sozusagen:
Bilbo Baggins
Powergamer: 0 %
Buttkicker: 0 %
Method Actor: 30 %
Specialist: 20 %
Storyteller: 50 %
Casual Gamer: 0 %

Und dementsprechend gibt es auch nicht 5 große pauschalisierende Schubladen, in die man gesteckt wird, sondern unheimlich viele.

Wenn man so eine Verteilung als Tabelle für seine ganze Gruppe aufbaut, bekommt man eine Idee, welche Spielinhalte in der Runde gut funktionieren können und welche nicht funktionieren werden und wie ein Spielverlauf aufgebaut sein sollte.
Dabei spielt die Exaktheit der Werte nicht mal eine besonders wichtige Rolle. Man muss also nicht präzise sein. Es geht mehr um die groben Verteilungen und ein Gefühl dafür, wie das Verhältnis der Elemente ist.
Und natürlich sollte man nicht nur die großen Verteilungen bedienen, aber man bekommt auch eine Vorstellung dafür, wie oft oder stark man die kleineren Aspekte ins Spiel einbinden sollte.
Ich dachte es handelt sich um Einzeltypen, so ergibt es mehr Sinn und wenn dir als erfahrener SL das brauchbar erscheint dann ist was dran.

Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil :)

Offline Boba Fett

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1326 am: 5.01.2017 | 10:35 »
Wichtig finde ich dabei eigentlich nur...

Ich habe halt die von Laws definierten Spielertypen genommen.
Ich finde den Aspekt "Casual Gamer" eigentlich fehl am Platz, denn der hat eine Binäre Funktion.
Entweder ist jemand "Gelegenheitsspieler", dann haben die anderen Aspekte keine Relevanz oder er ist es nicht, dann sind die anderen Aspekte entscheident.
Du nimmst Method Actor und Specialist heraus, die finde ich z.B. wichtig und auch die Unterscheidungen.
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Offline Boba Fett

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1327 am: 5.01.2017 | 10:37 »
Ich dachte es handelt sich um Einzeltypen, so ergibt es mehr Sinn und wenn dir als erfahrener SL das brauchbar erscheint dann ist was dran.

Sehr interessant wird es, wenn die Spieler selbst ihre Werte kennen (dafür gibt es im Internet online-Fragebögen mit Auswertung) und man so auch gleich in einer neuen Runde
seine präferierten Vorlieben durch eine simple Zahlenmatrix angeben und der SpL von Anfang an dies berücksichtigen kann.
Selbsteinschätzungen sind aber oft mit Vorsicht zu geniessen... ;)
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Offline Wandler

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1328 am: 5.01.2017 | 10:40 »
Du hast nicht verstanden worum es mir ging. Es ging nicht darum die Spielertypen zu reduzieren, sondern es ging um die Prozentwerte die du angegeben hast. Alle Gewichtungen "irgendwo" zwischen den Extremenen sind irrelevant. Ein Spielabend kann nicht realistisch für 20% Specialist, 30% Method Actor, ... geplant werden. Aber wenn jemand 0% vergibt, interessiert es ihn nicht oder ist ihm nicht wichtig und jemand der in einer Kategorie den höchsten Wert vergibt, legt diesem ein besonderes Augenmerk zu.

So besitzt diese Verteilung auch das Problem, dass nicht zwischen "ist mir egal" und "mag ich nicht" unterschieden werden kann.

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1329 am: 5.01.2017 | 10:58 »
Ich finde den Aspekt "Casual Gamer" eigentlich fehl am Platz, denn der hat eine Binäre Funktion.
Entweder ist jemand "Gelegenheitsspieler", dann haben die anderen Aspekte keine Relevanz oder er ist es nicht, dann sind die anderen Aspekte entscheident.
Nee. Du kannst durchaus einen Hang zum Gelegenheitsspieler haben und dabei trotzdem stärker in eine andere Richtung tendieren. Das wirkt sich dann so aus, dass er nicht bei jeder passenden und gruppengerechten Gelegenheit sich passend einbringt. Nur weil er dann stärker Storyteller ist, kannst Du dann nicht automatisch als SL darauf bauen, dass er die Geschichte mitgestalten wird.
Lass Dir von einem Teilzeit-Casual Gamer sagen, dass Casual Gamer mit nichten ein binärer Wert ist. :)

Unabhängig davon würde ich die Typen nicht auf 100% aufsummieren, sondern eher jeden Wert bis zu 100% zugestehen, um präziesere Schlussfolgerungen daraus zu bekommen.
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1330 am: 5.01.2017 | 10:59 »
Du hast nicht verstanden worum es mir ging. Es ging nicht darum die Spielertypen zu reduzieren, sondern es ging um die Prozentwerte die du angegeben hast. Alle Gewichtungen "irgendwo" zwischen den Extremenen sind irrelevant. Ein Spielabend kann nicht realistisch für 20% Specialist, 30% Method Actor, ... geplant werden. Aber wenn jemand 0% vergibt, interessiert es ihn nicht oder ist ihm nicht wichtig und jemand der in einer Kategorie den höchsten Wert vergibt, legt diesem ein besonderes Augenmerk zu.

So besitzt diese Verteilung auch das Problem, dass nicht zwischen "ist mir egal" und "mag ich nicht" unterschieden werden kann.

Okay, ich hab Dich wirklich falsch verstanden, aber genau das sehe ich anders.
Wenn jemand einen Anteil "Specialist" angibt und ich weiß, dass er gerne Diebe spielt, dann weiß ich, dass er ab und zu auch etwas "diebisches" im Abenteuerinhalt vorkommen sehen möchte.
Ich weiß, dass er den Dieb nicht nur spielt, um einen Überraschungsangriff zu haben und im Dungeon die Fallen entdecken und gut schleichen zu können.
Wenn der Anteil nicht groß ist, weil ich, dass es ihm aber nicht wichtig ist, dass dieser Anteil jede Spielsitzung auftauchen sehen möchte (ob so was umsetzbar wäre, sei mal dahingestellt).
Haben viele Spieler Anteile an Specialist und spielen unterschiedliche Spezialisten (Dieb, Waldläufer, Händler, ...), weiss ich, dass ich meine Abenteuer ziemlich abwechslungsreich gestalten muß -
auch wenn jeder Spieler vielleicht nur einen kleinen Anteil hat, möchte er doch ab und zu darin was vorkommen sehen. Und da ich mehrere davon habe, muss ich reihum, abwechselnd alle bedienen.
Diese Informationen entgehen mir aber, wenn ich diese Werte einfach rauskürze.
Und bei Methodactor ist es das gleiche. Auch da muss ich wissen, wen ich da ab und zu mal triggern und fordern muss. Habe ich mehrere Method Actors, kann ich die auch mal in einen Raum sperren und "machen lassen". Die spielen munter weiter in ihrer Rolle. Das kann ich aber nicht mit jemand machen der da keine Interessen hat.
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1331 am: 5.01.2017 | 10:59 »
Ja aber wenn ich einen Wert von 20% irgendwo habe dann heißt das ja das mich das Thema schon interessiert. Ich will es vielleicht nicht jeden Abend erspielen, aber ab und an mal würde mich freuen.

Offline Boba Fett

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1332 am: 5.01.2017 | 11:00 »
Nee. Du kannst durchaus einen Hang zum Gelegenheitsspieler haben und dabei trotzdem stärker in eine andere Richtung tendieren. Das wirkt sich dann so aus, dass er nicht bei jeder passenden und gruppengerechten Gelegenheit sich passend einbringt. Nur weil er dann stärker Storyteller ist, kannst Du dann nicht automatisch als SL darauf bauen, dass er die Geschichte mitgestalten wird.
Lass Dir von einem Teilzeit-Casual Gamer sagen, dass Casual Gamer mit nichten ein binärer Wert ist. :)

Unabhängig davon würde ich die Typen nicht auf 100% aufsummieren, sondern eher jeden Wert bis zu 100% zugestehen, um präziesere Schlussfolgerungen daraus zu bekommen.
Zu erstens: okay
Zu zweitens: Die Werte waren nur dahingeschmiert.
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1333 am: 5.01.2017 | 11:03 »
Zu zweitens: Die Werte waren nur dahingeschmiert.
Klar. Ich meinte statt 50% zu 30% zu 20% eher sowas wie 78% zu 65% zu 60%, Rest unter 20%

EDIT:
Wobei ich persönlich mittlerweile eh lieber mit einem komplett anderen Designmodell aus der PC-Welt arbeite (MDA-Framework), aber das schmälert ja nicht die eigentliche Leistung von Laws Modell. :)
« Letzte Änderung: 5.01.2017 | 11:05 von 6 »
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1334 am: 5.01.2017 | 11:04 »
Klar. Ich meinte statt 50% zu 30% zu 20% eher sowas wie 78% zu 65% zu 60%, Rest unter 20%
Letztendlich ist es doch egal, wie das jeder Spielleiter für sich managed. Wichtig wird es nur wenn jemand seine Werte selbst mitbringt und dann bedarf es eh einer Erläuterung.
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1335 am: 5.01.2017 | 11:21 »
Um mal zurück zum Thema zu kommen:

Ich stelle mal die These auf, dass die Rücksichtnahme auf solche Gewichtungen (Spielertypen) der Rollenspielgruppe wesentlich mehr zu potentiellen Spielvergnügen beiträgt,
als der Aubau von irgendeiner vordefinierten Dramaturgie (auch Plot genannt).
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1336 am: 5.01.2017 | 11:36 »
Ich stelle mal die These auf, dass die Rücksichtnahme auf solche Gewichtungen (Spielertypen) der Rollenspielgruppe wesentlich mehr zu potentiellen Spielvergnügen beiträgt,
als der Aubau von irgendeiner vordefinierten Dramaturgie (auch Plot genannt).
+1
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1337 am: 5.01.2017 | 11:48 »
@Boba:
Das unterschreibe ich mal.

Generell würde ich auch gar nicht Laws Spielertypen in ihrer Genauigkeit, die drei Konzepte hinter GNS, die vier Spieltypen aus dem "The impossible thing before breakfast" etc. als endgültige und in sich geschlossene Wahrheit annehmen. Und ich glaube auch nicht, dass einer der Autoren das so gesehen hat. In den Artikeln selbst findet man oft den Hinweis, dass am Spieltisch eigentlich immer Mischformen vorliegen.

Stellenweise verändert sich das in der gleichen Gruppe am gleichen Abend. Da gibt es dann aus dem "Impossible thing"-Artikel durchaus Sektionen, in denen es ganz eng an einem Plot entlang geht (eher "Partizipartionismus") und dann führt das plötzlich in einen großen Sandkasten (eher "Bass Playing"  oder "Trail Blazing"). Bei DSA wird das auf "Die Herren von Chorhop" zutreffen. Zu Beginn gibt es superrailroadig eine Gefangennahme und Sklaverei. Danach ergeben sich für die SC ganz weit gefächert Handlungsmöglichkeiten. Ich kenne das Abenteuer selbst nicht, habe es aber jetzt im Tanelorn und in einigen Podcasts so beschrieben gefunden. Und da kam auch oft ein Zusatz, nämlich dass Gruppen mit dem Übergang von Engführung zu offenem Spiel oft Probleme haben. Die wird einfach nicht bemerkt, dass sich der Spielmodus massiv ändert. Das kann man sicher flüssiger gestalten, wenn einem überhaupt klar ist, dass es hier eine Bruchstelle gibt.

Und so sehe ich die Theorie auch. Das ganze Theoriegebäude (oder eher der Theoriesteinbruch) ist keine große vereinheitlichte Theorie von allem. Das sind Ideen und Konzepte, die einem Schwierigkeiten und den Umgang damit aufzeigen können. Du musst jetzt nicht Spaß an X haben, weil bei Laws steht, dass dieser Spieltyp an X Spaß hat. Aber es könnte zur Orientierung helfen.

Und wie schon öfters erwähnt: Ja natürlich kann man darauf auch alleine kommen, aber meistens nur, weil man die dort befindliche Wand daran erkannt hat, dass man selbst und ein Haufen anderer Leute vor diese Wand geknallt sind. Ich bin ganz nett, dass da mittlerweile ein Warnschild steht, habe doch selbst in den letzten Jahrzehnten die ein oder andere Wand mitgenommen. ;)
« Letzte Änderung: 5.01.2017 | 11:51 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1338 am: 5.01.2017 | 11:56 »
Generell würde ich auch gar nicht Laws Spielertypen in ihrer Genauigkeit, die drei Konzepte hinter GNS, die vier Spieltypen aus dem "The impossible thing before breakfast" etc. als endgültige und in sich geschlossene Wahrheit annehmen.

Das wäre auch albern.
Das Bohrsche Atommodell ist auch ein theoretisches Konstrukt und zwar eines, das weitgehend angenommen und sogar in allen Schulen gelehrt wird.
Trotzdem weiß jeder, der sich etwas damit beschäftigt, dass es keine exakte Abbildung der Realität ist. Schaut man nur genau genug hin, entdeckt man Schwächen und Fehler.
Und das ist bei jeder Theorie so.
Entscheident ist nicht die präzise und absolute Korrektheit einer Theorie sondern die Anwendbarkeit und der Bereich in dem diese Anwendbarkeit nutzbar ist.
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1339 am: 5.01.2017 | 12:01 »
Um mal zurück zum Thema zu kommen:

Ich stelle mal die These auf, dass die Rücksichtnahme auf solche Gewichtungen (Spielertypen) der Rollenspielgruppe wesentlich mehr zu potentiellen Spielvergnügen beiträgt,
als der Aubau von irgendeiner vordefinierten Dramaturgie (auch Plot genannt).

Bezweifel ich nicht, erscheint mir aber eher als Allgemeinplatz.
Dass "Leitprioritäten" eher "Gruppenprioritäten", also Zwängen und Neigungen resultierend aus den einzelnen "Spielerprioritäten" in Summe oder Durchschnitt, untergeordnet werden sollten, soweit möglich, sollte jedem erfahrenen Spielleiter klar sein.

Allerdings KANN dann Dramaturgie/Plot immer noch die beste Methode sein, möglichst viele Spielertypen zu befriedigen...

Cruschtschow erklärt da was ganz ähnliches ganz schön:

...

Und wie schon öfters erwähnt: Ja natürlich kann man darauf auch alleine kommen, aber meistens nur, weil man die dort befindliche Wand daran erkannt hat, dass man selbst und ein Haufen anderer Leute vor diese Wand geknallt sind. Ich bin ganz nett, dass da mittlerweile ein Warnschild steht, habe doch selbst in den letzten Jahrzehnten die ein oder andere Wand mitgenommen. ;)


Wenn eine Methode nicht mehr funktioniert (spätestens dann) ==> Methodenwechsel!
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1340 am: 5.01.2017 | 12:04 »
Boba, aber du verlierst sie ja nicht, weil sie ja nicht gestrichen werden sollen. Der Punkt ist aber bei 5 Leuten mit A(...%,...%,...%,) B (...%,...%,...%,...) etc ist es unmöglich eine Spielrunde tatsächlich so zu planen und zu spielen, dass bei einer Bewertung nach dem Spiel auch nur irgendetwas rauskommen würde, was die selben % Werte ergibt als jene die die Spieler als ihre Spieltypen angeben. Alleine schon weil dabei wie von dir genannt Konflikte und Widersprüche/unterschiedliche Interpretationen und Ansichten zu tragen kommen. Ob jemand 10% oder 15% oder 30% angibt, ist total irrelevant. Niemand kann das so designen, dass sich das im Spiel wirklich wiederfindet.

Ich stimme da größtenteils und im Großen und Ganzen Chruschtschow zu.

Und zum "alleine" draufkommen: Vieles sogar ganz sicher nicht, einfach weil das nicht sehr wahrscheinlich ist. Gerade in der Rollenspieltheorie geht es viel um unterschiedliche Persönlichkeiten. Im Mindesten benötigt man seine Mitspieler als Beobachtungsobjekte, eher schon wie es auch in der Realität ist die Beobachtung der Erfahrungen anderer, z.B. über das Internet. Das muss nicht einmal aktiver Austausch bedeuten, auch ein passives Mitlesen reicht dafür aus.
« Letzte Änderung: 5.01.2017 | 12:07 von Wandler »

Offline Chruschtschow

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1341 am: 5.01.2017 | 12:08 »
@Boba:
Dann lies dir noch mal einige Beiträge von Kritikern durch. Genau das wird nämlich zum Teil unterstellt.

@Greifenklause:
Dazu musst du aber erst ein Mal wissen, dass es andere Methoden gibt, wie sie aussehen und für welche Inhalte und Schüler ... äh ... Spielertypen sie geeignet sind. Methodenwechsel ist ja nun auch ein Ding in der Didaktik (was du wahrscheinlich selbst genau weißt, wenn du das Wort hier benutzt). Aber wie viele Methoden kannte die Didaktik in den 50ern (und kennen einige Kollegen heute stellenweise)? Man musste sich auch in dem Bereich erst ein Mal bewusst werden, dass es verschiedene Methoden gibt und sie durchaus auch einen Mehrgewinn haben können, nicht aber müssen.

Ähnlich sieht das im Rollenspiel aus.

Und das Bohrsche Atommodell versagt schon jenseits von atomarem Wasserstoff (was die Idee dahinter kein Stück weniger brillant macht). ;)

[Edit]
Ist der "Das Problem mit Rollenspieltheorie"-Thread gerade rübergeschwappt? Ich habe die Orientierung verloren. *torkelt verwirrt davon*
« Letzte Änderung: 5.01.2017 | 12:14 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1342 am: 5.01.2017 | 12:43 »
Bezweifel ich nicht, erscheint mir aber eher als Allgemeinplatz.
Dass "Leitprioritäten" eher "Gruppenprioritäten", also Zwängen und Neigungen resultierend aus den einzelnen "Spielerprioritäten" in Summe oder Durchschnitt, untergeordnet werden sollten, soweit möglich, sollte jedem erfahrenen Spielleiter klar sein.

Allerdings KANN dann Dramaturgie/Plot immer noch die beste Methode sein, möglichst viele Spielertypen zu befriedigen...

Cruschtschow erklärt da was ganz ähnliches ganz schön:

Wenn eine Methode nicht mehr funktioniert (spätestens dann) ==> Methodenwechsel!
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1343 am: 5.01.2017 | 13:01 »
@ Cruschtschow
Ja, da liegt viel Wahrheit drin.
Nehmen wir mal das DSA-Werk "Wege des Meisters".
"Wer braucht denn sowas, wir leiten doch schon seit Jahrzehnten!"
Stimmt ja, nur halt nicht von Anfang an gut und vielleicht hätten wir schon früher gut geleitet, wenn wir uns mit manchen Theorien beschäftigt hätten.

Mir jedenfalls hat das Werk die Augen geöffnet .... und auch diverse Forenbeiträge ... und jetzt fällt mir das Leiten noch leichter.

@ Bilbo
Was heißt "ACK"?
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1344 am: 5.01.2017 | 13:02 »
Chruschtschow. UPS... ja du hast Recht.
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Offline Boba Fett

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« Antwort #1345 am: 5.01.2017 | 13:13 »
@Boba:
Dann lies dir noch mal einige Beiträge von Kritikern durch. Genau das wird nämlich zum Teil unterstellt.

Ja, aber mal böse gesagt: Dann haben diese Kritiker das Prinzip und die Aufgabe von Theorien und theoretischen Modellen nicht verstanden...
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« Antwort #1346 am: 5.01.2017 | 13:16 »
Chruschtschow. UPS... ja du hast Recht.
Ack=acknowledged
Und was will man mir damit sagen?
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Offline Boba Fett

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1347 am: 5.01.2017 | 13:21 »
Bezweifel ich nicht, erscheint mir aber eher als Allgemeinplatz.

Du bist lustig! "Ja, aber nein!"

Zitat
Dass "Leitprioritäten" eher "Gruppenprioritäten", also Zwängen und Neigungen resultierend aus den einzelnen "Spielerprioritäten" in Summe oder Durchschnitt, untergeordnet werden sollten, soweit möglich, sollte jedem erfahrenen Spielleiter klar sein.

"Meh!" sagt das Schaf...
Lies bitte meinen Rant im Eingangsbeitrag noch mal durch.
Kritik war: "Alles wird der Dramaturgie untergeordnet!"
Wenn ich schreibe
"Ich stelle mal die These auf, dass die Rücksichtnahme auf solche Gewichtungen (Spielertypen) der Rollenspielgruppe wesentlich mehr zu potentiellen Spielvergnügen beiträgt,
als der Aubau von irgendeiner vordefinierten Dramaturgie (auch Plot genannt)."
dann ist das darauf Bezug nehmend. Ich sagte doch "zurück zum Thema".
Wenn nicht alles der Dramaturgie untergeordnet wird, sondern es wichtigere Komponenten gibt, dann findet mein Rant doch gar keine Anwendung...

Zitat
Allerdings KANN dann Dramaturgie/Plot immer noch die beste Methode sein, möglichst viele Spielertypen zu befriedigen...

Nein, kann nicht!
Powergamer, Buttkicker, Method Actor, Tactican und Specialist ist die Dramaturgie WUAST.
Lediglich der Storyteller erfreut sich dran.
Dem Casual Gamer ist es egal, aber der hat auch nichts gegen eine schön erzählte Geschichte.
« Letzte Änderung: 5.01.2017 | 13:42 von Boba Fett »
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1348 am: 5.01.2017 | 13:35 »
@Boba:
Wenn du von einer Gleichverteilung ausgehst. Die vielen Geschichtenerzählerrunden könnten aber durchaus die Möglichkeit eröffnen, dass von all den Spieler mit ihren Typengemischen die mit einem hohen Storytelleranteil (Blacow oder Laws? ;)) vorherrschen. Oder vielleicht dass wir die anderen vergrault habe. Oder vielleicht dass da draußen viele Leute noch nicht über den Tellerrand hinaus geschaut haben. Oder ... oder ... oder ... ;)

Von der SL vorgegebene Dramaturgie mit festem Plot KANN also zumindest die Methode sein möglichst viele Spieler zufrieden zu stellen. (Mich nicht.)
« Letzte Änderung: 5.01.2017 | 13:39 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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« Antwort #1349 am: 5.01.2017 | 13:46 »
@ Boba Fett
Annahme: Ich wäre überzeugter Dramaturg
Also wenn du fragst:
"Würdest du auch Spielerwünsche der Dramaturgie unterordnen?"
würde ich sagen
"Nein, aber sonst fast alles! Und einzelne Spielerwünsche bei Patt auch!"
Das unterscheidet den Dramaturgiefetischisten von dem Dramaturgiefaschisten.

Jetzt bin ich aber mittlerweile nur noch "tendenzieller Dramaturg" oder "Dramaturg, weil es so schön funktioniert in letzter Zeit"
und da hinterfrage ich meinen Leitstil öfter und checke öfter die Spielermeinung.

Kurioserweise geht es aber oft in letzter Zeit wieder eher Richtung "mehr Dramaturgie". Das kann ich nur schlecht erklären.
Grund ist wohl, dass wir in Detektivabenteuern o.ä. in letzter Zeit oft in den Seilen hingen und dann Zaunpfähle oder gar klares Railroading wieder einforderten.

Unterm Strich kam das dabei heraus als anscheinend vorherrschender Geschmack beider Runden:
I.) Zug fahren
II.) Aussteigen
III.) Wandern gehen von kurzem Spaziergang bishin zu Querfeldeinwanderung mit Hardcorezelten am Handlungshang
IV.) "Wir werden langsam müde!"
V.) Einsteigen
VI.) Zugfahren
A) Bis Endbahnhof
oder
B) zurück zu II.)

B gerne mit Schleifenzähler.
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