Autor Thema: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!  (Gelesen 123252 mal)

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Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1450 am: 9.01.2017 | 10:28 »
Zitat
Abgesehen davon mischt sich beim Rätsel ganz massiv Charakter- und Spielerwissen.
Das tut es aber oft auch bei Kampftaktiken- Beispiel- Die Spieler haben eine Draufsicht auf den Schauplatz, z. B. ein Lageplan, Spielbrett oder Handout und bewegen ihre Figuren dann dementsprechend.
(Ihre Figuren selbst, stehen dabei vielleicht im Wald und sehen außer ein paar Büschen nur ihren Nebenmann)- Und nicht nur da.
Auch mitten im Kampf könnte die Figur nicht ihren ganzen Ausrüstungskram durchwühlen um zu sehen ob sie vielleicht doch noch dies oder das zur Verfügung hat.
Aber der Spieler darf blättern und sagen- Oh ich habe in meinem Rucksack noch dies oder jenes. -Und damit hat es auch die Figur im Kampf zur Verfügung.
Es wird oft nicht mal beachtet, wo im großen Rucksack das Ding vergraben liegt und ob es überhaupt möglich ist, das so schnell rauszuholen.

Eben das sind mMn. Taktische Situationen. Da sind SPL mal nicht allein auf ihre Figurensicht oder ihre Charakterwerte begrenzt.

Wenn der Spieler die Hand ist, dann ist die Figur der Handschuh. Ohne die Hand kann der Handschuh im Grunde gar nichts machen. (Die Hand  kann in den Handschuh aber raus und reinschlüpfen)
(Sämtliche Entscheidungen, auch wenn sie die Grenzen des Charakters miteinbeziehen, werden für die Figur ja allein durch den Spieler getroffen. Auch die Figurenmotivation wird vom Spieler selbst festgelegt. Die Gefühle der Figur werden vom Spieler nachempfunden. Insofern ist eine strikte Trennung mMn. gar nicht sinnvoll. Klar gibt es auch sowas wie Spieler und Charakterwissen, was der SPL  manchmal trennen muß aber grundsätzlich finde ich diese "persönliche" Verbindung auch sehr wichtig um sich in seine Figur einzufühlen und sie lebendig zu machen. Und nein, das hat nichts damit zu tun sich selbst zu spielen, sondern damit, Charaktere lebendig darzustellen. Als SL sind das ja sowieso viele unterschiedliche )

« Letzte Änderung: 9.01.2017 | 13:04 von Issi »

Offline KhornedBeef

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1451 am: 9.01.2017 | 11:16 »
@Issi: Das hat ja auch was damit zu tun, was hier https://www.reddit.com/r/rpg/comments/5j2wa3/meaningful_roleplaying_vs_fluffy_roleplaying_my/ angesprochen ist:
Man kann theoretisch rein "taktisch" entscheiden, und trotzdem alles charaktergerecht ausspielen. Aber diese Trennung kann dann schwer fallen, da hast du recht.
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Offline Boba Fett

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1452 am: 9.01.2017 | 11:18 »
Issi: Ich gebe Dir vollkommen recht, was solche Situationen (Kampf, Taktik, Rucksack) angeht.
Da ist es aber - sofern man nicht völlig hartwurstig verwaltet - so gut wie unmöglich, eine praktikable Lösung zu finden.
Bei den Rätseln aber ist es möglich, zu sagen "wir verzichten drauf, weil unplausiblel".

Ich möchte auch keine Zauber mit pseudolatein aufsagen müssen, weil auch da der Magier-Spieler mit guten Auswendiglern-Fähigkeiten gegenüber Vorteile hat.
Und ich möchte auch kein Rollenspiel wo zwischenmenschliches ausgespielt wird und der Erfolg durch das ausgespielte Verhandlungsgeschick entschieden und
der zwischenmenschlich befähigte Mitspieler bevorteilt wird. Bei uns wird gewürfelt.
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Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1453 am: 9.01.2017 | 11:22 »
Zitat
Man kann theoretisch rein "taktisch" entscheiden, und trotzdem alles charaktergerecht ausspielen.
Hey, ich denke sogar man kann taktisch charaktergerecht entscheiden....zumindest weitgehend. Sobald es allerdings um das nackte Überleben der Figur geht, ist der Spieler halt bereit all sein Wissen einzusetzen. Also auch sein Spielerwissen. Das ist ist für mich aber nicht so schlimm. :)

Zitat
Ich möchte auch keine Zauber mit pseudolatein aufsagen müssen, weil auch da der Magier-Spieler mit guten Auswendiglern-Fähigkeiten gegenüber Vorteile hat.
"Flimm Flamm Flunkel...........bring Licht ins Dunkel"   ~;D  Ok, das bringt ein paar Lacher  - Ne klar, verständlich.
Zitat
Und ich möchte auch kein Rollenspiel wo zwischenmenschliches ausgespielt wird und der Erfolg durch das ausgespielte Verhandlungsgeschick entschieden und
der zwischenmenschlich befähigte Mitspieler bevorteilt wird. Bei uns wird gewürfelt.
Wenn Die Figur eine andere NSC Figur beeinflusssen will, wird bei uns zusätzlich zum Charakterspiel auch gewürfelt.

Das mit den Rätseln kommt bei uns ab und an vor. Bzw. ist ja trotzdem Teil vieler Abenteuer. Und macht auch vielen Spielern Spaß.  Zumindest denken die meisten gerne mal mit.
Tolkin hat da vielleicht viele Leser und Fans inspiriert z.B.  durch Gollums Rätsel Duell.
« Letzte Änderung: 9.01.2017 | 12:08 von Issi »

Offline Boba Fett

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1454 am: 9.01.2017 | 11:27 »
Sobald es allerdings um das nackte Überleben der Figur geht, ist der Spieler halt bereit all sein Wissen einzusetzen. Also auch sein Spielerwissen. Das ist ist für mich aber nicht so schlimm. :)

Naja, bei Rätseln ist es ja meistens ein "Kommen wir durch diese Tür".
Da geht es nicht um nacktes Überleben.
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Offline KhornedBeef

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1455 am: 9.01.2017 | 11:35 »
Hey, ich denke sogar man kann taktisch charaktergerecht entscheiden....zumindest weitgehend. Sobald es allerdings um das nackte Überleben der Figur geht, ist der Spieler halt bereit all sein Wissen einzusetzen. Also auch sein Spielerwissen. Das ist ist für mich aber nicht so schlimm. :)
Mir fällt gerade etwas ein, was hierein passt: Aktuell spielen wir D&D 3.5 (*schnauf*), und mein Kleriker war in meiner Vorstellung von der ungeduldigen Sorte: Nur semi-kompetent als Nahkämpfer, immer der erste vorne drin. Der einzige, der jede zweite Sitzung halbtot am Boden liegt (schlechte Trefferpunktwürfe *schnauf*).
Ich weiß, dass das früher oder später schief geht. Und nachdem oben beschriebenen darf der Charakter das auch allmählich einsehen, und auf mehr Teamplay achten. Aber ich versuche ihn nicht zum taktischen Genie zu machen, so sehr dieses Popelsystem das auch forciert. Und wenn ein Gegenspieler die richtigen "Knöpfe drückt", würde ich ihn auch gerne suboptimal reagieren lassen. Ich denke ich spreche das nochmal an, aus Nettigkeit gegenüber meinen Spielern. Aber die Medaille hat zwei Seiten: Wenn die SL dann definitiv weiß, wo der Rage Button ist, und sie spielt das an, geht das halb auf ihre Kappe :)
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Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1456 am: 9.01.2017 | 11:37 »
Zitat
Naja, bei Rätseln ist es ja meistens ein "Kommen wir durch diese Tür".
Da geht es nicht um nacktes Überleben.

Unser Dieb hat es sich mal zur Aufgabe gemacht einen "hochgesicherten magischen Schatz" zu stehlen.
Wenn er da die falsche Türen gewählt hätte, dann.............RIP >;D

Die "Tresore" und Schatzkammern  einer Fantasy Welt haben ja des öfteren auch Codes, die nur der Wahre Besitzer kennt.
Und sind auch nicht selten "Todsicher" vor Dieben verwahrt. :)
« Letzte Änderung: 9.01.2017 | 11:46 von Issi »

Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1457 am: 9.01.2017 | 11:46 »
Zitat
Und wenn ein Gegenspieler die richtigen "Knöpfe drückt", würde ich ihn auch gerne suboptimal reagieren lassen. Ich denke ich spreche das nochmal an, aus Nettigkeit gegenüber meinen Spielern. Aber die Medaille hat zwei Seiten: Wenn die SL dann definitiv weiß, wo der Rage Button ist, und sie spielt das an, geht das halb auf ihre Kappe :)
Ja solche Buttons drückt ein SL gerne. >;D Die Figur "explodiert" und alle haben Spaß. - Finde ich aber schöner als aalglatte Helden ohne Ecken und Kanten.
Ich versuche im Vorfeld solche Fehler und Schwächen eigentlich auch immer bei meinem Char miteinzubauen, auch wenn es auf  Kosten der Figur geht, weil es der Gruppe insgesamt einfach Spielspaß bringt.
« Letzte Änderung: 9.01.2017 | 11:49 von Issi »

Offline Isegrim

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1458 am: 9.01.2017 | 11:52 »
Ich möchte auch keine Zauber mit pseudolatein aufsagen müssen, weil auch da der Magier-Spieler mit guten Auswendiglern-Fähigkeiten gegenüber Vorteile hat.

Aber mit Würfeln spielst du noch, obwohl bei deren Nutzung Spieler mit einem guten Verständnis oder Gefühl für Stochastik Vorteile haben? ;)
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1459 am: 9.01.2017 | 12:33 »
Aber mit Würfeln spielst du noch, obwohl bei deren Nutzung Spieler mit einem guten Verständnis oder Gefühl für Stochastik Vorteile haben? ;)

Solange die Würfel fair sind, ist das ja erst mal kein großes Problem. Ich mag meine Chancen noch so toll abschätzen können -- solange sie unterhalb von "garantiertem Erfolg" und oberhalb von "garantiertem Fehlschlag" liegen, gibt's immer mal die Möglichkeit, überrascht zu werden, insbesondere, wenn man sich mal überlegt, wie oft die Würfel bei manchen Spielsitzungen schon rein routinemäßig rollen.

"Interessant" wird's erst, wenn das Spielergeschick darin, den Würfeln gaaanz unauffällig ein bißchen nachzuhelfen, mit ins Spiel kommt...komischerweise scheinen viele Leute da plötzlich ernste Schluckbeschwerden in Sachen "Spielerwissen" zu bekommen. 8]
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Offline Boba Fett

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1460 am: 9.01.2017 | 13:50 »
Wir rutschen langsam ins Haarspaltereien, aber:

Unser Dieb hat es sich mal zur Aufgabe gemacht einen "hochgesicherten magischen Schatz" zu stehlen.
Wenn er da die falsche Türen gewählt hätte, dann.............RIP >;D

Und das wusste er vorher?

Die "Tresore" und Schatzkammern  einer Fantasy Welt haben ja des öfteren auch Codes, die nur der Wahre Besitzer kennt.
Und sind auch nicht selten "Todsicher" vor Dieben verwahrt. :)[/quote]

Ja, die tödliche Falle am Klo hatte ich oben ja schon erwähnt.
Was passiert, wenn der Tresorbesitzer nach durchzechter Nacht dann mal einen Zahlendreher hat?
Hoffentlich kennt der Erbe den Code dann auch.
Oder die Kinder spielen in den Katakomben und tippen wild drauf los.
Will sagen: Niemand baut solche dummen Fallen, die mit Sicherheit irgendwann wegen dummen Umständen jemand aus der eigenen Familie geeken.
(Hinweis auf meine Fußnote)
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Offline Boba Fett

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1461 am: 9.01.2017 | 13:51 »
Aber mit Würfeln spielst du noch, obwohl bei deren Nutzung Spieler mit einem guten Verständnis oder Gefühl für Stochastik Vorteile haben? ;)

Würfeln ist Metagaming. Da ist Spielerwissen-Ausnutzen legitim.
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Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1462 am: 9.01.2017 | 14:15 »
Zitat
Und das wusste er vorher?
Natürlich- "Get rich or Die tryin!" ~;D
(Was so Diebe nicht alles tun um das große Ding zu landen. Oder um in der Diebesgilde Jemand wichtiges  zu werden :D)

Zu den Motiven :  -Nehmen wir mal einen paranoiden Magier, der abgeschieden alleine lebt und sich denkt: "Außer mir, kriegt das magische Dings niemand. Nur über meine Leiche."
Oder einen Herrscher , der sich extra den größesten Meisterdieb herbestellt, nur um testen zu lassen, dass in seine Festung auch niemand einbrechen und seinen Schatz stehlen kann.
Auch Drachen lieben Rätsel. Nach vielen langweiligen Jahrhunderten im Drachenhort sind sie über etwas Spiel und Abwechslung froh.- Man kann den Dieb hinterher ja immer noch fressen.
Auch das Losungswort einer Diebesgilde könnte zu enträtseln sein. Vielleicht eines, dass sich auch Sicherheitsgründen ständig ändert.
In den Bereich Rätsel fallen auch alte Schriften, (in Stein oder auf Papier) die aufgrund der Verwitterung schlecht zu entziffern sind. (Das wäre quasi Lückentext)
Oder ein besonderes Gerät. z.B. eine spezieller Kompass, oder ein Schloß bei dem die Abenteurer erst rausfinden müssen, wie das Ding funktioniert. (Sowas kann man auch aus Pappe bauen, mit drehbaren Scheiben)
Je nachdem was sie drehen, passiert etwas anderes. "Trial and Error"

Rätsel sind ja auch Teil vieler Märchen und Sagen. Ist eigentlich naheliegend , dass sie im Fantasy Bereich auch vorkommen.
z. B bei klassischen Einbruchsabenteuern alla "Mission Impossible" :)
« Letzte Änderung: 9.01.2017 | 16:47 von Issi »

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1463 am: 9.01.2017 | 14:44 »
Zitat
Und das wusste er vorher?
Natürlich

Gut, dann macht dieser Charakter das ganz bewusst, dass er sich in Lebensgefahr begibt.
Warum sollte man dem Spieler dann den Vorteil gewähren, dass er dafür dann zwischen Spieler- und Charakterwissen nicht unterscheiden können muss...?
Wenn der tumbe Barbar in den Kampf zieht, mit der soliden Chance zu sterben, darf der Spieler dann idR auch keinen Vorteil nutzen...
Ich sehe das als "messen mit zweierlei Maß" an.
« Letzte Änderung: 9.01.2017 | 14:46 von Boba Fett »
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1464 am: 9.01.2017 | 15:02 »
Zitat
Warum sollte man dem Spieler dann den Vorteil gewähren, dass er dafür dann zwischen Spieler- und Charakterwissen nicht unterscheiden können muss...?
Es macht bestimmten Spielern(Taktikern) einfach Spaß zu rätseln. In dem Fall eben um das Leben ihrer Figur zu retten bzw. sich einen besonderen Schatz zu erspielen.
Dass bei Taktikern  das Spielerwissen stärker zum Zug kommt, ist klar. Aber es ist halt eben auch genau das, was diesem Typ Spaß macht. Warum ihnen diesen kleinen Anreiz nehmen?
Ein Powergamer setzt vielleicht seine Spielerintelligenz vor dem Abenteuer ein, um seine Figur effizienter als andere Figuren zu leveln. Wodurch er im Spiel Vorteile hat.
Einem Method Actor fällt es vielleicht leichter seine  Figur darzustellen usw.
Ich finde es gar nicht schlimm das Spielertypen bestimmte Stärken und Schwächen haben, solange die Gruppe insgesamt zufrieden ist.
Jedes  Talent eines Spielers ist ja ein Vorteil für die Gruppe insgesamt.
Wenn jetzt der Taktiker -Dieb- Spieler das Rätsel schnell knackt und die richtige Tür öffnet, dann öffnet er sie ja meist für die ganze Gruppe. Wenn der Powergamer seinen Krieger aufgepumpt in die erste Reihe stellt, dann hält er seinen Kopf auch für die schwachen Figuren hin. Und wenn der Method Actor Barde beim König einen guten Eindruck hinterlässt, indem er stellvertretend für die Gruppe spricht, dann profitieren alle Mitglieder davon.
« Letzte Änderung: 9.01.2017 | 15:04 von Issi »

Offline Boba Fett

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1465 am: 9.01.2017 | 15:10 »
Mein Spiel (in meiner Runde):
Von einem Powergamer in der Runde erwarte ich eigentlich, dass er auch den Mitspielern bei der Optimierung hilft.
Bei Method Actor entscheidet eine Würfelprobe über das Gelingen oder Scheitern des Ausgespielten und nicht die Qualität des Ausgespielten.
Und Taktiker dürfen gerne ihre taktischen Fähigkeiten nutzen, wenn sie einen Charakter beherrschen der das kann, aber dann bitte auch für die ganze Runde und mit entsprechender Charakterqualifikation.

Das Rätsel wird aber vom Spielerwissen gelöst und nicht durch irgendeine Fertigkeit des Charakters.
Und ja, manche Spieler mögen das, ich löse privat auch gerne Rätsel (und hab das sogar zum Teil zu meinem Beruf gemacht), aber das ändert nichts an meiner Auffassung, dass das kein integraler Bestandteils meines Rollenspiels sein soll.
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1466 am: 9.01.2017 | 15:26 »
Ich finde Rätsel im Rollenspiel idR beknackt!

Sofern es sich um klassische Rätsel handelt, unterschreibe ich das mit Edding. Betrachtet man das Erkennen von Zusammenhängen innerhalb des Abenteuer- oder Kampagnensettings als Lösen von Rätseln, sieht das wieder anders aus.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1467 am: 9.01.2017 | 15:33 »
Betrachtet man das Erkennen von Zusammenhängen innerhalb des Abenteuer- oder Kampagnensettings als Lösen von Rätseln, sieht das wieder anders aus.

Ja, das ist aber das typische Kombinatorik, Ermittlung, Dektiv Inhalte Rollenspiel.
Und da gibt es ja diverse gute Ansätze, die sowas lösen (Gumshoe zB).
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Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1468 am: 9.01.2017 | 15:36 »
Zitat
Von einem Powergamer in der Runde erwarte ich eigentlich, dass er auch den Mitspielern bei der Optimierung hilft.
Logo- Aber Method Actor bzw. Storyfreunde steigern ihre Charaktere ja oft weniger nach Effizienz als nach Fluff - Alla- Der Zauber passt am besten zur Figur  obwohl sie der  andere vielleicht viel stärker machen würde. Sie nehmen sogar bereitwillig Nachteile in Kauf. Oder nehmen Dinge nur wegen dem Spielspaß.
Zitat
Bei Method Actor entscheidet eine Würfelprobe über das Gelingen oder Scheitern des Ausgespielten und nicht die Qualität des Ausgespielten.
Ist bei uns ähnlich.(Anwendung soziale Fertigkeiten M4/M5). Aber wenn jemand z. B. extra eine Rede oder ein Gedicht schreibt, wird das auch mal als Kreativbeitrag honoriert. Es kann unter bes. Umständen auch auf den Wurf verzichtet werden.
Zitat
Und Taktiker dürfen gerne ihre taktischen Fähigkeiten nutzen, wenn sie einen Charakter beherrschen der das kann, aber dann bitte auch für die ganze Runde und mit entsprechender Charakterqualifikation.
Ist ja auch meistens so, das Taktiker Figuren lieber spielen, die nicht völlig auf den Kopf gefallen sind.
Weil sie wissen, dass ihnen eine sehr dumme Figur keinen Spaß machen würde.

Zitat
Das Rätsel wird aber vom Spielerwissen gelöst und nicht durch irgendeine Fertigkeit des Charakters.
Ja natürlich, das ist so.
So wie die Figuren innerhalb der Gruppe ihr Spezialgebiet und bestimmte Fähigkeiten  haben (Kämpfer, Magier, Dieb, Heiler usw...)Haben das die Spieler natürlich auch.
Manchmal ergänzt sich das sogar ziemlich gut.   ;)

Ps. Um Fallen zu entschärfen und Geheimtüren zu öffnen muß man erstmal verstehen, wie der Mechanismus funktioniert. Das fällt für mich z. B. auch unter Rätseln.
Und das wird auch durch die Spieler gelöst. Ebenso das Analysieren einer Situation. Hinweise sortieren, Rückschlüsse ziehen etc.
Die Spielerintelligenz lässt sich nicht aus dem Spiel streichen. Warum sollte man das auch tun? Es macht schließlich Spaß sich in ein Abenteuer oder ein Problem hineinzudecken.





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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1469 am: 9.01.2017 | 15:57 »
Die Spielerintelligenz lässt sich nicht aus dem Spiel streichen. Warum sollte man das auch tun? Es macht schließlich Spaß sich in ein Abenteuer oder ein Problem hineinzudecken.

Sachen abseits "klassischer" Rätsel kann man aber sinnvoll mit Charakter(wert)en verknüpfen.
Eine Falle oder eine Geheimtür muss nur der SC verstehen, nicht der Spieler.
Man kann das mischen, muss man aber nicht. Und es wird tatsächlich selten gemacht, schon gar nicht strukturiert.


Das Rätsel bleibt dagegen immer auf der Metaebene, es sei denn, ich mache da ein relativ komplexes Minispiel draus - kann man manchen, hat dann aber wieder seine eigenen Nachteile und macht so ggf. gerade den Rätselfreunden, wegen denen man das Zeug eben nicht kurzerhand komplett rausgeschmissen hat, keinen Spaß.


"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1470 am: 9.01.2017 | 16:10 »
Zitat
Eine Falle oder eine Geheimtür muss nur der SC verstehen, nicht der Spieler.
Kommt darauf an, um was es sich handelt. Und ob man weiß, dass eine Falle existiert.
Oft ist es sogar so, dass Spielern lediglich Dinge beschrieben werden, die ihre Figur sieht, hört, riecht, schmeckt. Die Rückschlüsse muß der Spieler schon selbst ziehen. Bzw. muß er schon eine selbst eine Idee haben, was seine Figur daraufhin tut. Sowas möchte ich z. B. weder meinen Spielern einflüstern noch selbst vom Spielleiter  eingeflüstert bekommen.

Zitat
Das Rätsel bleibt dagegen immer auf der Metaebene
- Wenn das "Rätsel/ Hindernis"  Teil des Abenteuers ist, sind die Figuren direkt damit konfrontiert. Es ist dann ein konkretes Problem das eine konkrete Lösung braucht. - Bereits indem der Spieler seine Figur spricht um sich zu unterhalten, denkt er auch für sie, formuliert ihre Worte. Bei einem Rätsel ist es im Prinzip nichts anderes. Der Spieler denkt für die Figur über ein Problem in ihrer Welt und in ihrer aktuellen Situation nach.
« Letzte Änderung: 9.01.2017 | 16:53 von Issi »

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1471 am: 9.01.2017 | 16:21 »
Oft ist es sogar so, dass Spielern lediglich Dinge beschrieben werden, die ihre Figur sieht, hört, riecht, schmeckt. Die Rückschlüsse muß der Spieler schon selbst ziehen. Bzw. muß er schon eine selbst eine Idee haben, was seine Figur daraufhin tut.

Das wird jedes Mal problematisch, wenn der Charakter Dinge kennt, weiß und beurteilen kann, die dem Spieler verschlossen sind.
Und in die Katastrophe führt es, wenn der SL sich damit auskennt und das in voller Tiefe von Spieler und Charakter einfordert.
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1472 am: 9.01.2017 | 16:31 »
Zitat
Das wird jedes Mal problematisch, wenn der Charakter Dinge kennt, weiß und beurteilen kann, die dem Spieler verschlossen sind.
Und in die Katastrophe führt es, wenn der SL sich damit auskennt und das in voller Tiefe von Spieler und Charakter einfordert.
Das ist mMn. kein Grund das selbstständige  Denken zu verbieten! :D
Wenn der Charakter etwas weiß, was der SPL nicht weiß. Dann kann man den Spieler daraufhin hinweisen. Oder bestimmte Proben Würfeln lassen. Nehmen wir an, die Figur nimmt einen bestimmten Geruch wahr, etwa den nach faulen Eiern den der Charakter als Schwefel erkennen würde. Dann lässt man die Figur halt auf Alchemie würfeln oder sagt ihr direkt, dass es  Schwefel ist.
Dann kann der Spieler immer noch entscheiden, was seine Figur  als nächstes tut.- z. B dem Geruch folgen- oder sich davon wegbewegen. bzw. um Hilfe rufen  usw.

Es ist auch finde ich in der Verantwortung des Spielers nachzufragen, ob seiner Figur der Geruch bekannt vorkommt.
Alla "hat meine Figur sowas schon mal gesehen, gehört, geschmecht, gerochen? Weiß meine Figur was das ist? Kommt mir dies oder das bekannt vor?"  etc.....
« Letzte Änderung: 9.01.2017 | 16:40 von Issi »

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1473 am: 9.01.2017 | 17:05 »
Ich werfe auch einmal meine Meinung (Ausrufezeichen, wie bei Boba Fett) ein:

Im Gegensatz zu manchem oben Gesagten ist mir die Praxis, alles mögliche auszuwürfeln vermutlich so fremd, wie dir, Boba, das Ausspielen. Wenn man bei mir einen Wirt im Gasthaus von etwas überzeugen will, dann spielt man das aus und ich versuche den Herrn so reagieren zu lassen, wie es auf Grund seines Hintergrundes schlüssig ist. Ein Wurf auf "Überzeugen" existiert schlicht nicht. Das würde für mich bedeuten, der Wirt könnte zu Dingen veranlasst werden, die völlig konträr zu seinen Überzeugungen laufen, wenn z.B. der Spieler einen kritischen Erfolg erwürfelt.
Das ist nun natürlich überspitzt formuliert und soll auf keinen Fall andere Spielweisen herabwürdigen. Ich möchte damit nur aufzeigen, dass eine andere Schwerpunktsetzung eben in solchen Dingen zu einer anderen Umsetzung in Spielmechanik führt.
Die Gegenpole, die ich hier sehe sind:
  • Heraushalten von jeglichem Einfluss der eigenen Person als Faktor für Erfolg oder Misserfolg, auch bei sozialer Interaktion und immer klar nachvollziehbare Mechanismen. Logische Folge: Klare Regeln, meist geregelt durch entsprechende Würfe. (Eher Bobas Schwerpunkt - vollkommen nachvollziehbar, wie ich meine)
  • Betonung des Hineinversetzens in einen Charakter und Schwerpunktsetzung auf dessen Interaktion mit seiner Fantasieumwelt. Logische Folge (für mich): Bei sozialen Aspekten, bei denen ich mir als Spielleiter eine Darstellung mittels klarer Vorstellung vom entsprechenden NPC zutraue: Grundlegend keine Würfel (vielleicht eher Issis und natürlich sicherlich eher meine Schiene).
Verschiedene Herangehensweisen, die vermutlich schwer zusammen zu bringen sind (auch wenn wir sicher nicht an den absoluten Enden einer solchen Skala sitzen). Muss ja aber auch nicht sein, wäre aber vielleicht auch ein Werkzeug im Analysekoffer "Warum können wir nicht miteinander Rollenspielen?"
Sollte das die oben dargelegte Theorie längst abgedeckt haben - Tschuldigung. Und wenn jemand einen Link zu einem diese Tests postet (oder mir Blindfuchs sagt, wo er stand), analysiere ich mich gerne auch mal.

Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #1474 am: 9.01.2017 | 18:02 »
@Sagadur
Ich versuche immer  Folgendes im Blick zu behalten:  die Gedanken und Gefühle der Spieler sowie die Glaubwürdigkeit der SC/ NSC und der Spielwelt.
 -Die Regeln sollen Beides so gut wie möglich unterstützen. -  ;)

Die Figur funktioniert für mich nur "richtig/sinnvoll" mit Spieler. (Hand/Handschuh-Beispiel- Spieler=Hand, Figur=Handschuh)- Ein vollständige Abkopplung ist daher auch kein angestrebtes Ziel.
Für die Figur zu denken, zu fühlen, Entscheidungen zu treffen ihre Fähigkeiten so gut wie möglich einzusetzen, ist genau das was meinen Spielern Spaß macht.

Dass man manchmal Spieler und Charakter"Wissen" im Abenteuer trennen muß ist klar. Aber doch nicht Spieler Gedanken und Figur Gedanken.
Eine Figur hat keine eigenen Gedanken und Gefühle.- Die sind nur vom Spieler geliehen.  :D
Ps. Und ohne ihn hat sie gar keine.




« Letzte Änderung: 9.01.2017 | 18:40 von Issi »