@ Glühbirne
1.: Technologie war nie statisch. Es fand immer eine Entwicklung statt.
2.: Die Technologische Entwicklung verläuft nicht schneller durch Feuerwaffen. Sie Verläuft nur in der Realität zur Zeit der Feuerwaffen schneller.
1.) Statisch insgesamt sicher nicht, aber uralte Dinge (wie eine geschlossene Masse Piken oder Bögen) waren immer wieder aufkommende Erscheinungen, ohne dass da eine große Entwicklung sichtbar ist. Das gibt es in der von Feuerwaffen bestimmten Zeit der Kriegsgeschichte so einfach nicht. Die Lineartaktik oder der Schockangriff der Kavallerie ist Geschichte und wird es bleiben, solange es waffentechnisch keinen extremen Rückschritt gibt (wie gesagt, Einstein und Atomwaffen sind raus...).
2.) Das geht Hand in Hand und lässt sich kaum trennen. Fakt ist aber, dass der militärtechnische Fortschritt seit Dominanz der Feuerwaffen unumkehrbar geworden ist, vorher sah das anders aus, wofür ich genug Beispiele genannt habe.
BTW, auch dazu gibt es Ausnahmen. Zu Beginn des 17. Jh. waren Feuerwaffen auch in Japan dominant geworden, danach sind sie während des Tokugawa-Shogunats fast verschwunden. Das hat aber einen Grund, denn wir uns wohl alle für Aventurien nicht wünschen: Eine lange Zeit von Frieden und Stabilität. So was ist ganz schlecht für Abenteuer und dergleichen...
@Isegrim:
Dein Vergleich zwischen makedonischer Phalanx und schweizer schwerer Infanterie ist nun ein Mal absurd. Die haben so gut wie nichts gemeinsam. Die haben die spitzen Stöcke noch nicht mal gleich gehalten.
Es war ein geschlossener Truppenkörper mit langen spitzen Stöcken. Wie sie die gehalten haben? Ob sie dazu Schilde trugen? Wie die Form der Helme oder das Material der Leibpanzer waren? Das ist für den großen Bogen, den ich hier schlage, völllig unerheblich.
Aber vielleicht gehst du ja davon aus, dass in absehbarer Zeit mal wieder geschlossene Truppenkörper mit Schwarzpulver-Waffen die Schlachtfelder beherrschen. Die dürfen dann natürlich auch ein leicht differierendes Schloss haben, andere Ladegriffe verwenden, sich in nem anderen Muster aufstellen und Jack Wolfskin-Jacken tragen, um sie zu was GAAAANZ anderem zu machen als die Grenadiere des Alten Fritz...
Ja, Waffen entwicklen sich weiter. Aber der Unterschied zwischen einer makedonischen Sarissa und einer schweizer Pike ist marginal (und das Material am Ende das gleiche...), verglichen mit dem Unterschied zwischen einem Gewehr von 1900 und einem Sturmgewehr von 2000; oder einem Gewehr von 1900 und einer Muskete von 1800; oder einer Steinschloss-Muskete von 1800 und einer Luntenschloss-Arkebuse von 1600. Und dazwischen liegen jeweils 100 bis 200 Jahre, zwischen Alexander und Wilhelm Tell über 1.500 Jahre. Für die von den perischen und mongolischen Reitern verwendeten Bögen gilt ähnliches