Jegliches Realismusargument kann man mit Gegenargumenten kontern - folgende drei Argumente fallen mir auf Anhieb ein: 1) Wir wissen nur eingeschränkt, was "früher" tatsächlich an halbwegs wirksamen Verhütungsmethoden vorhanden und zugänglich war. 2) Jegliche Fortpflanzungstabellen, insbesondere rassenübergreifend, und Fortpflanzungswahrscheinlichkeiten sind rein willkürlich - zumal die meisten die aktuellen Wahrscheinlichkeiten für Schwangerschaften nicht mal kennen. 3) Niemand möchte einem Helden zumuten, im Kindsbett zu sterben.
Mal weg von "früher" und von Tabellen. Ein Verhütungskraut, das ähnlich sicher wie die Pille ist, soll einem weiblichen SC nicht zumutbar sein? -Kann ich nicht nachvollziehen.
Im Gegensatz zum herumhurenden SC-Vatercharakter, der sich nach "getaner Arbeit" fröhlich und vermutlich auf Nimmerwiedersehen aus dem Staub machen darf, sofern er nicht eh das immer angebotene Bordell in Anspruch genommen hat, ist eine Verpflichtung eines Muttercharakters gegenüber dem Baby meistens implizit und wird als eine langfristige Herausforderung angelegt - während ein wiederkehrender Bastard eines Vatercharakters meist nur ein temporärer Plotpoint ist und mehr dem Amüsement der Gruppe dient
Ein guter SL lässt einen herumhurenden SC Vater ebenso wenig aus der Verantwortung, wie er einen schwangeren weiblichen SC im Stich lässt. Beides lässt sich in Absprache mit den Spielern sehr gut in die Geschichte der Figur integrieren. - Mit etwas Kreativität und Empathie lässt sich da gemeinsam ein Plan entwickeln, der für den Spieler akzeptabel ist..
(Sofern sich der SC nicht entschließt das Kind loszuwerden.- Die Option gibt es theoretisch auch, bislang aber weder gebraucht noch genutzt)
Gegenfrage:
Ist es denn wirklich ein Ziel im Rollenspiel mit Charakteren 100% folgenlos herumvög**n zu können?
Auch mit Personen von denen sie auf keinen Fall ein Kind haben möchten?
Gehört das etwa zum "Spielspaß"?
Kann man einem Spieler wirklich nicht zumuten für die Taten seiner Figur wenigstens etwas Verantwortung zu übernehmen?
Gerade -Mit wem sie sich einlässt und ob sie verhütet?
oder braucht man dort einen hunderprozent Freischein um mal so richtig die Sau rauszulassen? -Weil es sonst keinen Spaß macht?
Das sind Fragen, die sich jede Gruppe selbst beantworten muß.
Ps. Es mag tatsächlich Spieler und Spielerinnen geben die da mit "Sex im Rollenspiel" irgendwas kompensieren.
Nachdem Motto: " Egal mit wem, egal mit wievielen. Hier kann ich machen was ich will."
Aber ganz ehrlich, sowas habe ich bei weiblichen Spielern mit weiblichen SC noch nicht erlebt. Da wird eher der "Traumprinz" gesucht.
Ich hatte bis jetzt nur einen einzigen männlichen Spieler mit weiblichem SC und der hat so ziemlich alles mitgenommen, was nicht bei drei auf den Bäumen war.
Ich glaube auch nicht, dass der sich groß für ein Kind interessiert hätte, der hätte das vermutlich irgendwo in Obhut gegeben und fertig.
Was ich nicht machen würde, ist eine Figur gegen den Willen ihres Spielers zum Beischlaf zwingen, nur weil jemand anderes seinen Verführungswurf geschafft hat. Die Entscheidung ob oder ob nicht sollte mMn. allein beim Spieler bleiben. Auch NSC Figuren müssen sich nicht verführen lassen, wenn es nicht passt.
Wenn ich als SL dagegen eine Spielerfigur zum Beischlaf nötige, weil der Spieler schlecht gewürfelt hat, und der NSC gut. Dann hat man vermutlich zu Recht ein schlechtes Gewissen. Daher vielleicht die Vehemenz einiger SL die da lautet- "Bloß keine Schwangerschaft."
Aber ich finde es fängt nicht erst bei "Schwangerschaft ja oder nein" an, sondern schon beim Beischlaf. Hier hat der SL aus meiner Sicht nix zu melden.Und auch nix zu bestimmen.
Es ist und bleibt mMn. Spielerentscheidung, auf was sich die Figur einlässt und mit wem.
Höre immer mal wieder von weiblichen Spielern, dass sie lieber männliche SC spielen, damit sie nicht gegen ihren Willen von ihrem (männlichen!) SL verführt werden können, durch Würfelwurf.
Alla "Pech gehabt, jetzt muß Deine Figur mit meinem NSC in die Kiste." - Ziel ist es doch, dass man sich auch mit weiblichen SC wohlfühlt. Dass Spielerinnen kein Gefühl der Ohnmacht haben sondern Spass an ihrer Figur und die Kontrolle (Eigene Entscheidung+Verhütung) was mit ihrer Figur passiert.