Um die Martial Arts Styles aus EXALTED abzubilden muss man nur die Regeln zu Kung Fu aus dem Toolkit heranziehen.
Schlicht Martial Arts (Kampfkunst) als Fertigkeit einführen. Die einzelnen Martial Arts Styles wären Stunt/Kräfte/whatever-Bäume, wie man sie halt aus EXALTED kennt.
Da die Erfahrung zeigt, dass sowie keiner mehrere Stile mischt, kann man auch einfach sagen, dass jeder Charakter* immer nur einen Stil beherrschen und anwenden kann. Das ist äquivalent zu EXALTED, wo man immer nur einen Form Charm aktivieren kann.
Bei EXALTED gibt es verschiedene Niveaus der Martial Arts: mundane, terrestrial, immaculate, celestial, sidereal.
Mundane MA kann man bei FATE ignorieren und einfach über die Kämpfen-Fertigkeit abbilden. Sie sind reiner Fluff und benötigen keine Martial Arts. Die Spieler spielen eh niemals Mortals oder dergleichen.
Für die echten MA, also für die diese Fertigkeit überhaupt verwendet wird, muss man essence user sein.
Damit fällt auch die unnötige Binnendifferenzierung in Terrestrial Martial Arts weg. Entweder sind die Effekte eines Stiles so marginal und uninteressant, dass er gar kein echtes Martial Arts wäre, oder es ist interessant und nützlich; dann wären es halt Terrestrial Martial Arts. Kurz: Terrestrial MA und Immaculate Martial Arts kann man zu Terrestrial MA zusammenlegen.
Genauso könnte man auch überlegen, ob man celestial und sidereal zusammenlegt, denn die komplexe Weise, wie man in EXALTED Sidereal MA erreicht (entweder indem man einen Celestial Style komplettiert hat; oder indem man Sidereal Exalted ist und dadurch an spezifischen Einstiegspunkten im Sidereal Style-Tree ansetzt), ist völliger Mumpitz und hat für das Spiel eh keine Relevanz.
Entweder lässt man beide zusammenlegen, da ja auch die Sidereals himmlische Exalted sind, ODER man nimmt die dritte Machtstufe und reserviert sidereal für etwas, das noch über celestial liegt, für das sich aber die anderen Celestials nicht qualifizieren können. Kann man ersteinmal offen lassen.
Das Gesagte impliziert, dass die Niveaus einander inhärieren. Das ist auch bei EXALTED so angedacht, nur ist mir das teilweise zu durchlässig. Kurz: Der ganze Regelwust zum Erreichen höherer MA-Niveaus fliegt raus, da er eh keine Rolle spielt. Dragonblooded werden niemals Celestial MA können. Punkt.
An dieser Stelle ist auch der Moment, die Exalted selbst in FATE-Regeln abzubilden. Das ist ebenfalls simpel. Jeder (Exalted-)Charakter hat einen Charakteraspekt, der seine Exaltedart definiert, z.B. Solar, Lunar, Dragonblooded, Raksha usw.. Dieser Charakteraspekt kann dann "ausgenutzt" werden (siehe Toolkit). Man gibt 1 Fatepunkt aus und kann dann etwas, das in den EXALTED-Regeln für die einzelnen Exaltedtypen beschrieben ist. Im Gegensatz zu den Originalregeln, in denen diese Zusatzfähigkeiten oft komplexe Subsysteme an Crunch bedeuten, kann man das bei FATE einfach über das "Ausnutzen" von Charakteraspekten darstellen. Gewisserweise ist das eine Form von "Rassenaspekten" (siehe Toolkit). Nur dass hierfür die Regeln so minimal wie möglich wären (z.B. eine kleine Liste von "Das kannst du") statt Zusatzregeln.
Den Charakteraspekt, der den Exalted-Typ darstellt, kann man auch gut reizen und damit die negativen Seiten der Exalted-Typen einbringen. Das setzt natürlich voraus, dass die Spielgruppe EXALTED und das Setting kennen.
Bezogen auf die Martial Arts heißt das, der Kernaspekt "Dragonblooded" qualifiziert dich nur für Terrestrial Martial Arts. Mit dem Kernaspekt "Solar" könntest du zusätzlich auch aus den Stilen der Celestial MA wählen.
Würde man nun sidereal über celestial setzen, dann bräuchte der Charakter den Kernaspekt "Sidereal".
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* unter einem Charakter verstehe ich entsprechend FATE sowohl SC als auch NSC