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Rumpels dumme Fragen zur OSR

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Issi:
Ich kann Settembrini schon verstehen, wenn er von Phantom Nostalgie spricht. Denn OSR ist lange her. Und ich war z.B. nicht dabei und kann mich deshalb auch an nix erinnern, weil ichs nicht erlebt habe. Aber SL aus der Zeit gibt es immer noch. Und ich kann nur empfehlen da einfach mal mitzuspielen, das ist besser als anlesen. Die geben das auch gerne an die jüngere Generation weiter, ihre Kids zum Beispiel. Die natürlich (neben PC zocken) deshalb auch freies Spielen, fuer die Figuren denken und knobeln super drauf haben.
Brandnew Oldschool würde ich sagen. :)
Wer dazu gerne noch auf LARP s geht, tut sich im freien sprechen und Improvisation sowieso schon mal leichter. Der Rest kommt über das Spiel. Bzw. das Spielgefühl lässt sich leichter erleben als erklären. I think.😉

Achamanian:

--- Zitat von: Issi am  9.03.2017 | 09:46 ---Aber SL aus der Zeit gibt es immer noch.
--- Ende Zitat ---

Meinst du jetzt eher SL, die die Anfänge in den 70ern auf Englisch mitgemacht haben? Oder SL, die die Frühzeit (so ab 1983/82) des RSP in deutscher Sprache mitgemacht haben?
Zur zweiteren Gruppe würde ich dann schon gehören, insofern ich Mitte der 80er als Spieler ein bisschen D&D ausprobiert habe und dann eher so gegen Ende der 80er AD&D 2nd ... hat mir übrigens durchaus Spaß gemacht, wir haben damit aber eigentlich eher nicht das gespielt, was heute unter OSR läuft. Andererseits haben diese Systeme bei uns nie gegen DSA, Sturmbringer, MERS und später Shadowrun anstinken können.

Issi:
Die fruehen Zeiten des deutschen RPG waren schon in den 70ern mit Magira, anfang 80er wurde es dann in  Midgard umbenannt. Aber ich meinte jetzt nicht nur das.Es gibt auch genug fruehe englische mit passendem SL. ;)
Wobei ich auch nicht das Setting so entscheidend finde, (wieviel Dungeon oder nicht) sondern die Art zu spielen.
Eben durch die Spieler, statt nur zu würfeln.

Achamanian:

--- Zitat von: Issi am  9.03.2017 | 10:07 ---Die fruehen Zeiten des deutschen RPG waren schon in den 70ern mit Magira, anfang 80er dann Midgard.

--- Ende Zitat ---

Ja, aber D&D kam ja erst 1983 nach Deutschland, und Magira war wohl schon ein ganz anderes paar Schuhe, um das es hier ja gar nicht geht ...

Chiarina:
Wir haben ab 1984 mit Midgard 1 so etwas gespielt, was sich in meiner Erinnerung so ähnlich darstellt, wie das, was hier als OSR propagiert wird. Ein paar Stichworte aus meiner Erinnerung:
- Einarbeiten in einen uns unbekannten Regelkern, der sich nach und nach als unvollständig herausstellt. Über die Leerstellen wird kurzerhand hinweg improvisiert.
- Zusammenstoppeln verschiedenster Materialien (vor allem werden irgendwelche D&D Abenteuer ausgeschlachtet).
- Do-It-Yourself-Welt, die mit jedem Abenteuer weiter wächst.
- Wechselnde Spielleiter, die immer dann, wenn sie dran sind, die Lizenz dazu haben, eine neue Region unserer eigenen Homebrew-Welt vorzustellen (das wurde öfter, aber nicht immer genutzt).
- Wenn irgendein Aspekt in einem Abenteuer eine Rolle spielt, der von den Regeln nicht abgedeckt wird, wird kurzerhand eine Hausregel erfunden.
- Dungeons kommen immer mal wieder vor (allerdings haben wir von Anfang an auch Alternativen dazu gehabt), auch Karten zeichnen war eine beliebte Beschäftigung.

Die Runde hat etwa 7 Jahre gehalten und hatte durchaus ihren Charme. Ich glaube aber, das lag nicht an den Regeln. Zu denen wollte ich auch heute nicht wieder zurück. Zwei Dinge waren damals wichtig:
- Sieben oder acht Enthusiasten, die darauf brannten, auszuprobieren, was mit diesem neuen Hobby "Rollenspiel" alles möglich ist (und nicht etwa ein Spielleiter, der seine Spieler immer wieder von neuem motivieren muss).
- Zeit. Wir waren Abiturienten, später Studenten und haben mindestens dreimal in der Woche Rollenspiel betrieben.

Ich bin ziemlich sicher, dass sich dieses Spielgefühl nicht zurückholen lässt. Egal mit welchem System. Dafür ist zuviel geschehen. Ich persönlich finde das zwar irgendwie schade, aber es gibt heute Alternativen, die in der Lage sind, andere Qualitäten des Hobbies ans Tageslicht zu bringen.

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