Autor Thema: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern  (Gelesen 3311 mal)

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Offline LushWoods

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Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« am: 24.01.2017 | 07:49 »
Irgendwie kommt es mir so vor als ob es immer schwieriger wird Rollenspielbücher auf "normalem" Weg und zu "normalen" (sprich akzeptablen) Konditionen zu bekommen.
Zum Einen sind die Preise für "print-run" gedruckte Bücher gestiegen, teilweise massiv. Zum Anderen dauert es mittlerweile mindestens einen Monat um über onebookshelf sein PoDs zu bekommen.
Und ich glaube nicht das sich diese beiden Zustände in absehbarer Zeit wieder zum Positiven hin verändern werden.

Wo stehen die Crowdfundings da? Sind sie für die Preise mitverantwortlich? Sind sie eine Lösung?
Seht ihr das anders oder macht es euch nichts aus?
Weicht ihr vermehrt auf PDF aus (und lasst diese evtl. woanders drucken)?

Offline Space Pirate Hondo

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #1 am: 24.01.2017 | 08:01 »
Ich habe vor 3 Jahren zuletzt ein RPG Buch gekauft. Jetzt kaufe ich sie mir ausschließlich als PDF, da z.B. bei DriveThruRPG die PDFs mit Erratas versehen werden und hochgeladen, statt rumgekritzel im teuren Buch.

Offline aikar

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #2 am: 24.01.2017 | 08:10 »
Das Gefühl habe ich nicht. Hast du konkrete Beispiele, was dir da so aufstößt?

Ich würde eher sagen, dass es jetzt mehr Möglichkeiten gibt. Früher gab es gewisse Bücher einfach gar nicht (weil der Verlag sie nicht gedruckt hätte wegen zu hohem Risiko) bzw. nicht mehr (Da die Auflage weg war und es keine weitere mehr gab). Heute hast du Crowdfunding für Bücher mit geringer Auflage und PoD für vergriffene Bücher.

Dazu kommt, dass man viele Bücher heute in Qualitäten bekommt (Hochglanz-Papier, Vollfarbe), die es früher einfach nicht gab und das geht halt mit einem entsprechenden Preis einher.

Und das Angebot ist größer geworden, wodurch es einem manchmal so vorkommen mag, dass gewisse obskure Sachen "kaum zu kriegen sind". Früher hätte man halt gar nicht erst davon erfahren, dass sie existieren.

Allgemein müsstest du aber vielleicht auch mal schreiben von welchem Zeitraum du redest. Die letzten 2 Jahre? 5 Jahre? 20 Jahre? Dann könnte man vielleicht mal sowas wie eine Preiskurve erstellen.
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Hellstorm

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #3 am: 24.01.2017 | 08:28 »
Beim Star Wars Rollenspiel von Fantasy Flight bin ich bei Lushwood.
Die irgendwo zu bekommen ist schon ne Aufgabe.

Aber einen wirklichen Preisanstieg habe ich nicht gesehen.

Die verknappung  von Kickstarterprodukten ist erwartbar. Weil vermutlich die Firma bereits ihr Geld gemacht hat bevor das Produkt existiert und somit nur Geld über die Zeit verlieren. Das macht auch das schätzen der AuflagenMenge schwieriger. Weil unklar ist wie viele kaufen würde aber nicht gekickstartet haben.
« Letzte Änderung: 24.01.2017 | 09:11 von Hellstorm »

Offline Rorschachhamster

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #4 am: 24.01.2017 | 08:33 »
Dazu kommt, dass man viele Bücher heute in Qualitäten bekommt (Hochglanz-Papier, Vollfarbe), die es früher einfach nicht gab und das geht halt mit einem entsprechenden Preis einher.
Hochglanz ist keine Qualität, das ist Augenkrebs!  >:( Eigentlich einen eigenen Rant wert...  ;)
 
Zur Sache:
Ich persönlich kaufe immer weniger Rollenspielbücher vor Ort, sondern online, aber garantiert nicht bei amarschon, sondern direkt beim Erzeuger. Einfach wegen der fehlenden Verfügbarkeit der (englischen) Kleinstauflagen im deutschen Büchermarkt, dem Gedanken der Unterstützung der kleinen Autoren und weil sich mein Interesse halt hart weg von hochglanz (würg) Spielen mit relativ grossen Auflagen entwickelt hat in letzter Zeit. Meine Augen werden halt auch nicht besser. Das gilt für PDFs und physische Kopien.
Und ein Monat PoD ist immer noch besser als keine Ahnung, daß es das Buch überhaupt gibt, oder keine Möglichkeit, da überhaupt ranzukommen. Ist noch nicht sooo lange... ok, ist schon ganz schön lange her, aber ich kann mich da noch dran erinnern.  ;)
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline Rhylthar

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #5 am: 24.01.2017 | 08:51 »
Mir treibt nur der Wechselkurs Tränen in die Augen. Wenn ich da an Zeiten denke, mit $1.40 je 1 Euro... :-\
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline LushWoods

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #6 am: 24.01.2017 | 08:54 »
Als Zeitraum würde ich jetzt mal grob die letzten 1,5 bis 2 Jahre nennen, in denen ich da eine Veränderung bemerkt habe.
Im Grunde spreche ich ja auch von 2 Problemen die evtl. gar nichts miteinander zu tun haben: Preisanstieg und Lieferzeiten.
Wär ich jetzt mit PDF vollauf zufrieden, hätte ich keinen Grund für den Thread gehabt. Nur leider hab ich meine Sachen gerne bevorzugt in Buchform. So heikel bin ich schon.

Weil die FFG Star Wars Sachen angesprochen wurden ... ein gutes Beispiel. Hier ist es ja noch krasser, da es da nicht mal PDF gibt.
Würde ich FFG Star Wars noch kaufen, hätte ich den Thread vermutlich schon früher aufgemacht.

Edit: Jo, natürlich der Wechselkurs ist mit sicherheit zumindest Mitschuld an den Preisanstiegen. Und die gestiegenen internationalen Portokosten.

Edit2: Erklärt aber irgendwie alles nicht den Anstieg der Lieferzeiten um über 100%. Da ich oft berufsbedingt mit ausländischen Druckereien zu tun habe und hier keine Änderungen feststellen kann, wird das Ganze noch mysteriöser.
« Letzte Änderung: 24.01.2017 | 08:57 von LushWoods »

Offline Rorschachhamster

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #7 am: 24.01.2017 | 09:07 »
Edit2: Erklärt aber irgendwie alles nicht den Anstieg der Lieferzeiten um über 100%. Da ich oft berufsbedingt mit ausländischen Druckereien zu tun habe und hier keine Änderungen feststellen kann, wird das Ganze noch mysteriöser.
Das könnte, reine Spekulation, mit einer weiteren Akzeptanz von PDFs als vollwetiges Produkt zusammenhängen - je weniger tatsächlich PoD nutzen, desto länger dauert der Printrun.
Oder zu wenig Druckereien im Inland (welchem auch immer), die mit der chinesischen Konkurrenz mithalten können, und da wird halt eher der PoD-Termin verschoben, als von "echten" Kunden. Und China dauert halt.
MaW: Keine Ahnung.  ~;D
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Offline LushWoods

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #8 am: 24.01.2017 | 09:16 »
Soweit ich weiß sitzen die Druckereien/die Druckerei von onebookshelf in den UK.
Und der printrun selber und das in-die-Post-geben geht ja recht zackig voran, du bekommst ja von drivethrurpg z.B. Fortschrittsmeldungen.
Sofern die Meldungen der Wahrheit entsprechen natürlich.

Offline Grubentroll

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #9 am: 27.01.2017 | 10:50 »
Bin jetzt nicht der größte RPG-Buchkäufer aller Zeiten, aber ich hab auch eher das Gefühl, dass man viel mehr und spezielleres Zeugs als früher kriegt.

Und wenns ganz doof läuft geht man mit dem PDF zum Copyshop und lässt es sich schön ausdrucken und binden.

Offline LushWoods

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #10 am: 28.01.2017 | 12:15 »
Ich denke ich werde mir jetzt auch LuLu mal wieder genauer ansehen. Hab da ganz gute Erfahrung mit vergriffenen Fading Suns Büchern gemacht.
Gestern in der Runde hatte ein Bekannter auch was dabei was er sich bei epubli drucken hat lassen. Sag auch gut aus.

Offline Weltengeist

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #11 am: 28.01.2017 | 14:14 »
Irgendwie kommt es mir so vor als ob es immer schwieriger wird Rollenspielbücher auf "normalem" Weg und zu "normalen" (sprich akzeptablen) Konditionen zu bekommen.

Ich habe offen gestanden keine Ahnung, was du damit meinst.

Selbst kaufe ich in den letzten Jahren zunehmend wieder Bücher deutscher Verlage, und da kann ich das Phänomen schon mal überhaupt nicht feststellen. Ich kann mich nicht erinnern, z.B. beim Sphärenmeister mal ein halbwegs aktuelles Buch bestellt und nicht binnen 3-4 Tagen im Briefkasten gehabt zu haben. Und auch bei englischsprachigen Sachen - bringt wirklich jemand Rollenspielbücher raus, die dann sofort nicht mehr lieferbar wären? Wenn ja, wer konkret?

Klar, wenn ich erst mal eine Weile warte, kann es sein, dass Sachen vergriffen sind, weil die Verlage sich nicht mehr auf Jahre das Lager vollstopfen wollen, sondern nur so viel drucken, wie sie halbwegs sicher loswerden. Das geht mir gerade mit den Glorantha-Sachen von Chaosium so: Wenn die Bücher weg sind, sind sie halt weg. Selbst schuld, dass ich nicht vorher zugeschlagen habe. Aber ist das ein Drama? Eher nicht.

PoD mach ich jetzt nicht sooo häufig (1-2 mal im Jahr), habe da aber auch noch keine schlechten Erfahrungen. Jedenfalls nicht verglichen mit anderen Sachen, die ich aus dem Ausland bestelle (so warte ich jetzt schon seit drei Wochen auf ein in den UK bestelltes Regal). Bemängeln könnte ich höchstens, dass für viele PDFs, die ich gerne hätte, gar kein PoD angeboten wird.

Aber sonst? Alles grün. Wenn du mich überzeugen willst, musst du also schon konkretere Beispiele nennen... ;)
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Offline LushWoods

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #12 am: 28.01.2017 | 15:02 »
Es wäre echt schön, wenn ihr alles lesen würdet, bevor ihr antwortet.
Aber jetzt gerne nochmal.
Ich rede von 2 unterschiedlichen Phänomenen:
1) Gestiegene Preise
2) Brutal lange Lieferzeiten bei bestellten PoDs und da tatsächlich was den Lieferweg angeht, nicht die Produktion

ErikErikson

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #13 am: 28.01.2017 | 15:07 »
Ich denke pod ist luxus und unterliegt damit automatisch höheren preisen. Weiterhin denke ich wird es einfach selten genutzt weswegen der Support schwächelt.

Offline Rhylthar

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #14 am: 28.01.2017 | 15:22 »
Ich denke pod ist luxus und unterliegt damit automatisch höheren preisen. Weiterhin denke ich wird es einfach selten genutzt weswegen der Support schwächelt.
Nö. PoD ist zwar ab und an teuer, aber in der Regel im sehr humanen Preisbereich.

Ich gehe jetzt mal etwas länger auf die beiden Punkte ein, da ich Roland (und Sir_Paul) gerade Geld überweise:

1)
Ich glaube, dass hier evtl. die Wahrnehmung ein wenig verzerrt sein könnte. Ich war gestern selbst erschrocken, als ich 4 "Heftchen" mit wahrscheinlich insgesamt nicht mal 1 kg Gewicht auspackte und dafür jetzt 77,00 € bezahle. Aber wenn ich mal meine Kaufhistorie bei Roland (die meine Frau nie sehen darf!) angucke, wird eigentlich klar, dass es normale Preise sind, wenn man von den "Kampfpreisen" bestimmter Sachen einfach mal absieht, namentlich Shadowrun und Cthulhu.

Wir hatten über Jahre das Glück, dass durch günstige Dollarkurse vieles hier preisgünstig ankam. Mittlerweile sieht es halt anders aus und man muss auf Rabattaktionen hoffen. Pelgrane Press hatte eine, da habe ich richtig zugeschlagen, glücklicherweise vor ihrer Preiserhöhung.

2)
Lang ist relativ. Ich bin auch unruhig geworden, weil das letzte PoD (Ravenloft II) echt lange (>14 Tage) gebraucht hat. Aber ich vermute, dass hier durch gestiegene Versandkosten einfach die günstigste Versandvariante gewählt wird, die dementsprechend dauert. Meine, man hätte auch eine schnelle wählen können, will nur keiner bezahlen.
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Offline Weltengeist

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #15 am: 28.01.2017 | 16:11 »
Es wäre echt schön, wenn ihr alles lesen würdet, bevor ihr antwortet.

Naja, es soll helfen, eine Überschrift und eine Einleitung zu wählen, die die tatsächliche Fragestellung beschreiben, und nicht mit "Die Welt ist so schlecht geworden" anzufangen, um dann irgendwo weiter unten zu schreiben, dass es eigentlich nur darum geht, dass das eigene Lieblingsmüsli jetzt schon zweimal nicht im Regal war ~;D
(Sorry, could not resist)

Jetzt aber zur Sache:

Zitat
1) Gestiegene Preise

Kann ich so pauschal auch nicht bestätigen. Bei den von mir angesprochenen deutschsprachigen Büchern hat sich seit vielen Jahren am Preis so gut wie gar nichts geändert. Ich nehme mal als Beispiel den Uhrwerk-Verlag: Da kostet bei Myranor ein Farb-Hardcover schon seit vielen Jahren unverändert 40 Euro. Genau den gleichen Preis kostete schon das HEX-Grundregelwerk und das Space-1889-Regelwerk und kosten auch die neueren Splittermond-Hardcover. Also auch hier alles gut.

Was sich tatsächlich geändert hat, ist die Kaufkraft des Euro im Vergleich zum Dollar und zum Pfund. Falls du viel im Ausland kaufst und mit den Preisen von vor 5 Jahren vergleichst, kann daher tatsächlich der Eindruck entstehen, dass alles teurer geworden sei.

Und als letzter Punkt ist sicherlich richtig, dass zunehmend dickere Bücher und hochwertigere Formate (Hardcover, Hochglanzpapier, Vollfarbdruck) produziert werden - ein Phänomen, das wir auch in anderen Bereichen (z.B. bei Comics) beobachten können. Ob das nun genau die Sachen betrifft, die du haben willst, weißt du sicherlich selbst am besten.
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Offline Archoangel

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #16 am: 28.01.2017 | 17:53 »
Preise ... na ja. Sollte man im Verhältnis sehen. Als ich anno Tobak angefangen habe zu spielen hat die gute alte DSA-Box 30 DM gekostet und ein paar Jahre später das 2nd Edition AD&D Spielerhandbuch 40 DM. Der monatliche Durchschnittslohn in der BRD lag da anfangs bei 2000 DM (brutto), zum späteren Zeitpunkt dann schon bei 2500 DM (brutto) ; Netto lägen wir also ungefähr bei 1/3 weniger, sagen wir also Pi mal Daumen 1350 DM / 1650 DM. Entsprechend hätten die Box bzw. das Buch  2,2% bzw. 2,4% des damaligen Einkommens (Netto) gekostet.

Aktuell haben wir in D ein Durchschnittseinkommen von etwa 2000€ (netto 2015) und ein GRW von D&D (5e) ist für 40€ zu haben, DSA5 (Paperback) für 20€, also für 2% bzw. für 1% des Einkommens. Gut - DSA5 ist die Paperback Edition, das Hardcover kostet 50€, also 2,5% des Einkommens.

Letztlich kann man aber sagen: je nach Grundregelwerk muss man in etwa die selbe Arbeitszeit erbringen, um die Kosten zu begleichen und zwar egal ob es 1984, 1990, oder 2015 ist. Einige sind ein bisschen günstiger, andere ein bisschen teurer, aber alles in allem ist alles gleichgeblieben, mit dem Unterschied, dass die reine Qualität und Quantität eines Buches, ergo Seitenzahl, Layout, Farbigkeit, Papierqualität, Druck, Bindung etc. meines Erachtens doch stark zugenommen haben, was letztlich also einer Verbilligung der heutigen Produkte gegenüber früheren Zeiten entspräche.

Insofern: zumindest bei Punkt 1 unterliegst du wohl einer Täuschung.
« Letzte Änderung: 28.01.2017 | 17:56 von Archoangel »
4E Archoangel - Love me or leave me!

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Offline felixs

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #17 am: 28.01.2017 | 18:11 »
Aktuell haben wir in D ein Durchschnittseinkommen von etwa 2000€ (netto 2015) und ein GRW von D&D (5e) ist für 40€ zu haben, DSA5 (Paperback) für 20€, also für 2% bzw. für 1% des Einkommens. Gut - DSA5 ist die Paperback Edition, das Hardcover kostet 50€, also 2,5% des Einkommens.

Ich finde nicht, dass Rollenspielsachen zu teuer sind. Da verdient ja so schon keiner dran.

Was ich allerdings zu bedenken geben möchte: In der gleichen Zeit ist die Einkommensungleichheit erheblich größer geworden - das Durchschnittseinkommen sagt entsprechend wenig aus. Tatsächlich haben viele Leute deutlich weniger und einige Leute deutlich mehr

Außerdem ist die Sicht auf Preisniveaus ein sehr subjektives ("das Sein bestimmt das Bewusstsein..."): Mit 14 Jahren fand ich Rollenspielsachen sehr teuer. Warum? Ich hatte ein Monats"einkommen" von vielleicht 30 DM. Da waren Rollenspielsachen dann mal schnell 200% dieses Geldes (von dem ich natürlich nicht meinen Lebensunterhalt bestreiten musste). Heute habe ich deutlich mehr (sowohl absolut als auch relativ, also zur freien Verfügung für Spassausgaben) und sehe Preisniveaus damit natürlich ganz anders.

Ich stelle die Vermutung auf, dass das Preisniveau von Rollenspielen beim durchschnittlichen Alter der heutigen Rollenspieler (welches, nehme ich an, deutlich jenseits der 30 liegt) in den meisten Fällen keine Probleme macht. Man kann immer mehr kaufen, als man lesen und (vor allem) spielen kann.
Andererseits kann ich mich daran erinnern, dass da mal für mich nicht so war, weil ich weniger Geld zum kaufen und mehr Zeit zum lesen hatte.
Trotzdem scheint mir Rollenspiel objektiv ein sehr preisgünstiges Hobby zu sein. Sowohl absolut als (mehr noch) auch relativ, also in Geld-pro-Zeit gerechnet.
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Offline Maarzan

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #18 am: 28.01.2017 | 19:42 »
Der Einruck dürfte sich aus folgenden Elementen speisen:
* Die Stundenlöhne sind kaufkraftbereinigt  gesunken: https://de.wikipedia.org/wiki/Mittleres_Einkommen
* Dadurch sinkt das für Freizeit und Luxus verfügbare Einkommen, selbst wenn Rollenspiele gleich bleiben würden.
* Es gibt viel mehr andere Freizeitgeldsenken als früher, welche weit verbreitet sind.
* Für Außenstehende haben sich Rollenspiele im Vergleich zu den Computerspielen eben nicht nennenswert fortentwickelt, bzw. sind technisch bedingt abgehängt worden.
* Der bereits im Hobby befindliche Spieler sieht (für sich nachvollziehbar) nicht den Gegenwert des möglichen ersten Werks und den sich so öffnenden Freizeitnutzen, sondern den Grenznutzen des Rollenspielprodukts Nr. xyz zusätzlcih zu den xyz-1, die schon in seinem Schrank stehen. 
*Diejenigen, die im mittleren Lebensalter stehen haben oft auch schon Familie und damit noch ganz andere Kostenstellen als früher.
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ErikErikson

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #19 am: 28.01.2017 | 19:47 »
Ich hab hier den eindruck der typische Kunde ist 40 jahre alt hat einen job mit leicht überdurchschnittlichem Einkommen und kauft sich teure hochglanzprodukte zum in Schrank stellen manchmal lesen und selten benutzen. Da müsste genug geld da sein.

Offline Rhylthar

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #20 am: 28.01.2017 | 19:55 »
Ich hab hier den eindruck der typische Kunde ist 40 jahre alt hat einen job mit leicht überdurchschnittlichem Einkommen und kauft sich teure hochglanzprodukte zum in Schrank stellen manchmal lesen und selten benutzen. Da müsste genug geld da sein.
Das relativiert sich allerdings, wenn der genannte Kunde Familie hat und eben diverse andere Kosten.

Trotzdem trifft die Darstellung schon auf mich zu.  ;)
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Offline Maarzan

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #21 am: 28.01.2017 | 19:56 »
Ich hab hier den eindruck der typische Kunde ist 40 jahre alt hat einen job mit leicht überdurchschnittlichem Einkommen und kauft sich teure hochglanzprodukte zum in Schrank stellen manchmal lesen und selten benutzen. Da müsste genug geld da sein.

Das könnten tatsächlich diejenigen sein, die am meisten kaufen. Aber selbst unter den Bedingungen/ der finanziell interessanten Teilgruppe werden sie flankiert von den: ich brauche keine neuen Regelwerke mehr, weil ich eh frei spiele oder maximal noch ein hippes Minimalwerk für eher kleines Geld und ohne Erweiterungen brauche oder aber einen der mit dem aktuelel angebotenen "modernen Kram" nichts anzufangen weis und weiter mit dem spielt, was er schon hat und maximal bei ebay Lüken in seiner 20 Jahre alten Sammlung schließt.
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ErikErikson

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #22 am: 28.01.2017 | 20:07 »
Das relativiert sich allerdings, wenn der genannte Kunde Familie hat und eben diverse andere Kosten.

Trotzdem trifft die Darstellung schon auf mich zu.  ;)
dann spiel doch irgendwas aus dem schrank anstatt im netz nach dem nächsten kickstarter zu schauen.

Offline Wandler

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #23 am: 28.01.2017 | 20:15 »
Gegenbeispiel SR5 ist so günstig wie noch nie (et. Pegasus)

Offline Rhylthar

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #24 am: 28.01.2017 | 20:33 »
dann spiel doch irgendwas aus dem schrank anstatt im netz nach dem nächsten kickstarter zu schauen.
Warum sollte ich?

Mit der Familie einher gehen nämlich auch so Dinge, dass das Geld eben nicht mehr für andere "Freizeitgestaltungen" ausgegeben wird.
Ich trinke keinen Alkohol mehr, Diskotheken suche ich auch eher selten auf, Klamotten bin ich genügsam...aber irgendwie will ich dann doch wissen, wofür ich arbeiten gehe.

Also investiere ich in Billy-Regale und Rollenspiele.  ~;D
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Offline ArneBab

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #25 am: 28.01.2017 | 21:34 »
Es wäre echt schön, wenn ihr alles lesen würdet, bevor ihr antwortet.
Aber jetzt gerne nochmal.
Ich rede von 2 unterschiedlichen Phänomenen:
1) Gestiegene Preise
2) Brutal lange Lieferzeiten bei bestellten PoDs und da tatsächlich was den Lieferweg angeht, nicht die Produktion
Zu gestiegenen Preisen sehe ich Luxusausgaben im Crowdfunding (mit Ledereinband u.ä.). Gleichzeitig aber auch DSA 5 für 20€. Und ein ~40-Seiten Turbo-FATE-Heftchen für 10€ (was im Vergleich zu DSA 5 unglaublich teuer ist, aber ehrlich gesagt der einzige Preis im Laden, der wirtschaftlich sinnvoll kalkuliert sein konnte). Solange die Verlage ihre Luxusprodukte zusätzlich noch kostengünstig anbieten (die Inhalte sind ja schon erstellt), sehe ich da kein Problem.

Bei den Lieferzeiten sehe ich LULU, das ist blöderweise bald nicht mal mehr EU. Und ich sehe epubli: 2 Wochen.

Allerdings gibt es wirklich viel mehr Liebhabersachen mit kleiner Auflage. Wenn davon irgendwer auch nur die Kosten decken will, müssen die teurer sein. Und das Geld geht vom Umsatz der „Großen“ ab, so dass die es schwerer haben, ihre Fixkosten wie Gehälter für Autoren und Kaufmännische Angestellte zu zahlen (die nicht mit der Auflage skalieren).

Nebenbei: Ich finde es toll, dass wir hier direkt tief in Kaufkraft und Vermögensungleichheit einsteigen!

Durch Familie habe ich keine Zeit mehr, auf dem Laufenden zu bleiben: Ich sehe gar nicht mehr so viel, das ich haben will.
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
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Offline felixs

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #26 am: 28.01.2017 | 21:40 »
Nebenbei: Ich finde es toll, dass wir hier direkt tief in Kaufkraft und Vermögensungleichheit einsteigen!

Ist das Ironie?
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Offline ArneBab

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #27 am: 28.01.2017 | 23:08 »
Ist das Ironie?
Nein. Ich finde is gut, dass wir nicht nur oberflächlich diskutieren, sondern den Preis in den Kontext der Kaufkraftentwicklung stellen.
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Offline Maarzan

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #28 am: 29.01.2017 | 17:08 »
Nein. Ich finde is gut, dass wir nicht nur oberflächlich diskutieren, sondern den Preis in den Kontext der Kaufkraftentwicklung stellen.

Anders lässt sich "teurer geworden" wohl auch kaum sinnvoll diskutieren.
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Offline D. Athair

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #29 am: 29.01.2017 | 20:35 »
Anders lässt sich "teurer geworden" wohl auch kaum sinnvoll diskutieren.
Sehe ich auch so.

Die amerikanischen/englischen Sachen wurden (v.a. durch den Dollarkurs) von 2006 - 2014 (wo der Euro immer bei ca. 1,20 $ lag) günstig gehalten. Jedenfalls, wenn die Händler nicht stur 1:1 rechneten. (Was gerade die meisten Online-Shops nicht getan haben).

Das hat den Kaufkraftverlust mehr als gut ausgebügelt. Das ist jetzt nicht mehr so. Und: Ich habe immer den Eindruck, dass deutsche Verlage sich immer auch an den (umgerechneten) internationalen Marktpreisen orientiert haben.


... und dann würde ich noch dazunehmen: RPG-Kram bekommt Hochglanz, Vollfarbe und "verfettet" (Seitenzahlen).
Das macht sich gerade bei "kleineren" Rollenspielen bemerkbar, bei denen Querfinanzierung /Vergrößerung der Auflage keine Optionen sind: FFG Star Wars (Ulisses): 60 EUR, Der Eine Ring: 50 EUR, Fragged Empire: 50 EUR, Iron Kindoms RSP: 50 EUR,
Das Lied von Eis und Feuer RSP: 50 EUR, ...

Bei anderen Spielen, wo Verlage die Möglichkeit sehen über verschiedene Methoden den Preis zu drücken, werden sie genutzt:
Siehe Shadowrun 5, das - im Verhältnis zur Ausstattung - unverschämt billig ist.


Allerdings gibt es wirklich viel mehr Liebhabersachen mit kleiner Auflage. Wenn davon irgendwer auch nur die Kosten decken will, müssen die teurer sein. Und das Geld geht vom Umsatz der „Großen“ ab, so dass die es schwerer haben, ihre Fixkosten wie Gehälter für Autoren und Kaufmännische Angestellte zu zahlen (die nicht mit der Auflage skalieren).
Das sehe ich auch so.
Wobei ... die Liebhaber-Sachen ja nicht nur die Verkaufsmöglichkeiten der etablierten Sachen einschränken, sondern auch Ergebnis oder Ursache für Geschmacksverschiebungen sein können. Je vielfältiger die Produkte, die gekauft werden, desto vielfältiger der "Bedarf" an RSP-Material. Diese Vielfalt können die "Großen" gar nicht mehr abdecken, auch wenn Paizo/Pathfinder sich da ganz wacker schlägt.

Was man auch noch sagen muss ist, dass "die Großen" andere Modelle nutzen können, wie D&D5 oder DSA5 mit den DM's Guild bzw. Scriptorum Aventuris, Verkauf von reinen Fanartikeln, ... Auch das sind Möglichkeiten der Gewinnoptimierung.



Kurz: Ich sehe ökonomische Veränderungen (Reallohn-Entwicklung, Kickstarter, Wechselkurse), Diversifizierung des Marktes (Kickstarter & Co, LuLu, Selbstverlage, ... auch die einfachere Produzierbarkeit von Kram), neue Produktstandards, ... als wesentliche Ursachen für die "Verteuerung".
Wobei die "Verteuerung" nur auf ein bestimmtes Marktsegment zutrifft. (Ich kann mir gut vorstellen, dass S/W sich bald wieder Marktanteile zurückerobern wird.)


Die Postgeschichte und PoD ist nochmal was ganz anders. Aus den USA zu bestellen lohnt sich ja schon seit der irrsinnigen verordneten Preissteigerung fast gar nicht mehr. Warum es im (noch aktuellen) Europa nicht so vorangeht wie es sollte, ist ne gute Frage.


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Offline Woodman

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #30 am: 29.01.2017 | 20:53 »
Die amerikanischen/englischen Sachen wurden (v.a. durch den Dollarkurs) von 2006 - 2014 (wo der Euro immer bei ca. 1,20 $ lag) günstig gehalten. Jedenfalls, wenn die Händler nicht stur 1:1 rechneten. (Was gerade die meisten Online-Shops nicht getan haben).
Dazu kommt noch das vor einiger Zeit die Versandkosten aus USA in den Rest der Welt deutlich gestiegen sind

Offline ArneBab

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #31 am: 29.01.2017 | 20:57 »
Warum im (noch aktuellen) Europa nicht so vorangeht, ist ne gute Frage.
Ich vermute, das liegt daran, dass es gar nicht so einfach ist, eine Firma zu gründen oder zu ändern, um ein neues Bedürfnis zu bedienen.
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