Mir fällt noch Everway ein - nach dem, was ich darüber gelesen habe, kann der SL da frei zwischen den Resolutionsmethoden Drama (SL-Entscheid), Fortune (Karte ziehen und Interpretation durch SL), Karma (ähnlich Amber Diceless - die höhere Fähigkeit gewinnt) entscheiden.
Dann fällt mir noch Stalker ein, ein würfelloses Rollenspiel zu Arkadi & Boris Strugatzkis "Picknick am Wegesrand", in dem ebenfalls würfellos entschieden wird. Einfluss auf den Erfolg einer Handlung haben der entspr. Fertigkeitswert des SC und die von der SL jeweils mit 1-5 bewerteten Faktoren "Gute Lösungsidee" und "Gutes Rollenspiel". Da hat der SL den Ausgang also eigentlich auch praktisch allein in der Hand.
Nicht das von dir gesuchte, aber am Rande interessant ist vielleicht der Indie "Lovevraftesque", wo der Erzähler von Szene zu Szene rotiert - solange man Erzähler ist, hat man allerdings wirklich alles in der Hand mit Ausnahme der Entscheidungen und des Innenlebens des Protagonisten.
Numenera würde ich aber auch noch mal unterstützen, die GM Intrusion kommt m.E. schon ziemlich nah ran an das Maximum an "GM Empowerment", das sich in Regeln verankern lässt. Das Problem ist ja, dass jede konkrete Regel zum "Empowerment" eigentlich immer nur die Entscheidungsfreiheit der SL beschneiden kann, weil sie ja, um Regel zu sein, Bedingungen vorgeben muss. Bei Regeln zum Player Empowerment ist das ein bisschen anders, denn die kommen ja nach wie vor aus der Perspektive, dass die SL die Oberhoheit über die Umwelt der SC hat, und geben dann Bedingungen vor, unter denen das NICHT der Fall ist und die Spieler Ausnahmsweise bestimmen dürfen.
Anders gesagt: Ich glaube, um RSP-Regeln vom "GM Empowerment" her zu denken, bräuchte man als Ausgangspunkt ein spielleiterloses RSP (bzw. ein Spiel mit verteilter SL-Rolle), um dann Regeln einzuführen, die es einzelnen Spielern erlauben, die Spielleiterrolle klarer zu übernehmen. Anders ausgedrückt: Du suchst Polaris! (Mir ist schon klar, dass du das nicht suchst, aber ich glaube tatsächlich, dass das die einzige mögliche Antwort auf deine Frage ist).
Alternativ einfach die klassischen SL-Tipps ("Lassen sie einen Charakter nicht einfach wegen eines missglückten Würfelwurfs über die Klinge springen!") ernst nehmen, und dann hast du für die Praxis genau das, was m.E. an GM-Empowerment möglich und sinnvoll ist.