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[IScdP] 1. Kapitel - In Tunis

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Waylander:

--- Zitat von: Karl May, Die Gum ---Afrika! -
Sei mir gegrüßt, du Land der Geheimnisse! Ich soll auf edlem Rosse deine kahlen, leeren Steppen, auf flüchtigem Dromedare deine gluterfüllte Hammada durchreiten, soll unter deinen Palmen wandeln, deine Spiegelung schauen und auf grünender Oase an deine Vergangenheit denken, deine Gegenwart betrauern und von deiner Zukunft träumen.
--- Ende Zitat ---

Tunis 1879



--- Zitat von: Karl May, Christus oder Muhammed ---Tunis [ist] immer noch orientalischer als Algier und selbst Kairo. [...]
Von der Stadt selbst läßt sich wenig sagen. Sie gleicht den anderen orientalischen Städten, ohne irgend welchen Vorzug vor ihnen zu haben. Der Moslem freilich hat eine so gute Meinung von ihr, daß er sie die Stadt der Glückseligkeit nennt. Dem pflichtet der Europäer bei, wenn er von dem Ölbaumhügel, Belvedère genannt, im Licht der sinkenden Sonne die schlanken Minarehs und platten Dächer, auf deren Weiße goldene Tinten flimmern, liegen sieht. Doch wird er, wenn er das Innere der Stadt betritt, diese Meinung sicher ändern. Die Gassen sind krumm und eng; überall liegt Schutt, Geröll und übelriechender Schmutz. Oft treten die Häuserreihen so nahe an einander, daß man mit einem kurzen Schritte von einem Dache der diesseitigen Straßenseite auf ein Dach der jenseitigen gelangen kann. Baufällige Gebäude werden nicht repariert; man läßt sie zerfallen und baut, da es nicht an Platz gebricht, ein neues Haus nebenan. So stehen Ruinen, wohlgepflegte Gebäude, improvisierte Zelte, ja Grabkapellen neben einander, die Geschichte und Entwicklung der Stadt von der ältesten bis auf die neueste Zeit vertretend. Kaiser Karl V. ließ nach dem Siege von Keleah eine Zwingburg bauen, zu welcher die Bewohner die Quadern des karthagischen Aquäduktes abbrechen und herbeischaffen, auch aus den Marmorsäulen Karthago´s Kalk brennen mußten. Diese Burg liegt heute auch in Trümmern. Das einzige erwähnenswerte Haus ist der Palast des Beys am Kasbahplatze, welcher aber nur sehr selten benutzt wird.[...] Der Bey wohnt in seinem Schlosse Bardo, welches in westlicher Richtung eine Stunde von der Stadt entfernt liegt. Um dorthin zu gelangen, passiert man einen Bogen des imposanten Aquäduktes, welcher einst Karthago mit Wasser versorgte. Dieser Bardo ist eine Zusammenstellung von verschiedenen Gebäuden, in denen nicht nur der Bey residiert, sondern auch viele hohe Würdenträger, Beamte und Bedienstete wohnen.
--- Ende Zitat ---


Arthur Lloyd
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Arthur Lloyd ist schon seit einer Wochen in Tunis. Er hat bereits fast alle Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigt und langsam macht sich Langeweile bei ihm bemerkbar. Vor zwei Tagen hatte er sogar, durch die Vermittlung des britischen Generalkonsuls, die Gelegenheit, bei einem Dinner Bey Sadok von Tunis kennen zu lernen und ihm die Hand zu schütteln.
Nun sitzt Arthur jedoch gelangweilt in einem Kaffeehaus und beobachtet den lauten Trubel auf den Straßen von Tunis. Er möchte so bald, wie möglich aufbrechen, um den Süden des Landes und den Rand der Sahara zu erkunden. Ein schwarzer Diener in Pluderhosen und Weste nährt sich seinen Tisch und überreicht Arthur Lloyd mit einer Verbeugung einen Brief.


--- Zitat von: Der Brief ---In einer delikaten Angelegenheit von höchster Wichtigkeit, ersuche ich sie, sich um vier Uhr nachmittags zu einer Unterredung im Bardo-Palast einzufinden.
Ich muss sie bitte, ihren Besuch als vertraulich zu behandeln.
"Herr der Heerscharen" seiner Hoheit des Paschas Bey Mohammed El Sadok
--- Ende Zitat ---

Pierre Mathis
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Pierre Mathis schlendert durch die Gassen von Tunis. Auf seinen Reisen durch Nordafrika hat ihn das Schicksal hierher gespült und er lässt sich durch  lärmende Gewühl der Stadt treiben. Vor ein paar Tagen hat er in einem Café eine interessante Bekanntschaft gemacht. An seinem Nebentisch saß ein hoher tunisischer Offizier, mit dem er ins Gespräch kam. Aus der Unterhaltung ergab sich, dass der Offizier, ein dicker gemütlicher Mann deutscher Abstammung, ebenfalls früher in der Fremdenlegion gedient hat und dieser dann den Rücken gekehrte. Nach einem gemütlichen Plauderstündchen hatte sich der Offizier wieder verabschiedet.
Als Pierre zu seiner Unterkunft zurückkehrt, erwartet ihn ein einfacher Soldat, der ihm einen Brief überreicht.


--- Zitat von: Der Brief ---In einer delikaten Angelegenheit von höchster Wichtigkeit, ersuche ich sie, sich um vier Uhr nachmittags zu einer Unterredung im Bardo-Palast einzufinden.
Ich muss sie bitte, ihren Besuch als vertraulich zu behandeln.
"Herr der Heerscharen" seiner Hoheit des Paschas Bey Mohammed El Sadok
--- Ende Zitat ---

Karim El-Ahmed
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Der ägyptische Arzt war schon des Öfteren in Tunis zu besuch, wo auch entfernte Verwandte von ihm Leben. Aufgrund seines guten Rufes, hatte Karim El-Ahmed  bereits Gelegenheit, dem Bey von Tunis einen Dienst zu erweisen, als eine seiner Frauen im Harem erkrankte.
Aus diesem Grund wundert sich El-Ahmed auch nicht allzu sehr, als ihm eine Nachricht aus dem Bardo-Palast überbracht wird.


--- Zitat von: Der Brief ---In einer delikaten Angelegenheit von höchster Wichtigkeit, ersuche ich sie, sich um vier Uhr nachmittags zu einer Unterredung im Bardo-Palast einzufinden.
Ich muss sie bitte, ihren Besuch als vertraulich zu behandeln.
"Herr der Heerscharen" seiner Hoheit des Paschas Bey Mohammed El Sadok
--- Ende Zitat ---

Raschid ben Yussuf
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Etwas nervös schlendert Raschid ben Yussuf durch die Basare von Tunis. Er hat eine Karawane in die Stadt begleitet und will sich so schnell, wie möglich wieder auf den Heimweg machen. Seit der Episode mit dem französischen Händler ist er ständig auf der Hut. So muss er die plötzliche Panik niederringen, als er plötzlich von einer Gruppe Soldaten umringt wird, die ihn beim Namen anrufen.
Der Befehlshaber bittet Raschid sehr höflich , aber bestimmt mitzukommen, da er den Auftrag habe, ihn zum Bardo Palast zu geleiten.

Jeder von euch hat sich also unabhängig zur etwa gleichen Zeit im Bardo Palast, der etwa 4 Kilometer vom Stadtzentrum von Tunis entfernt liegt, eingefunden.
Ein Diener führt jeden von euch zunächst in einen Raum und bittet euch, dort zu warten, da der "Herr der Heerscharen" noch beschäftig sei.
Der Boden des Raumes ist mit kostbaren Teppichen bedeckt, die augenscheinlich als Sitzgelegenheit dienen und in der Raummitte steht ein niedriger Tisch. Die Wände werden von antike Waffen geziert.



Nachdem er alle vier in den Raum geleitet hat, bringt euch der Diener  Kaffee, Datteln und Wasserpfeifen und zieht sich zurück.
Somit seit ihr vier scheinbar zufällig zusammengeführten Personen zunächst unter euch.

Conan der Barbier:
Mr. Lloyd blickt von seiner Mokkatasse auf, als der Diener auf ihn zutritt, und wedelt mit der Hand einige der dicken Schwaden beiseite, die von dem Mundstück seiner Hukah aufsteigen. Mit einem Nicken, einem gelangweilten "Well, Boy..." und einer Münze, die ein breites Grinsen auf das Gesicht des Boten zaubert, entlässt er diesen und liest El Sadoks Nachricht mit rasch wachsendem Interesse. "Zounds!" murmelt er mit dem Mundstück zwischen seinen kräftigen Zähnen, "Will mir doch fast scheinen, als habe der alte Knabe so etwas wie ein Abenteuer in petto. Wollen hoffen, dass der Anschein nicht trügt!" Welch ein Triumph wäre es, könnte er bei seiner Heimkehr im Travellers Club, London verkünden, ein waschechtes Abenteuer erlebt zu haben – Beduinenüberfall, Befreiung entführter Haremsdamen, Erforschung alter Ruinen, ganz gleich! Vergnügt macht sich der Brite daran, seine Rechnung zu begleichen, um sich auf dem schnellstmöglichen Wege in seine Unterkunft zu begeben, wo er sich nach allen Regeln eines Gentleman auf das Treffen mit dem "Herrn der Heerscharen" vorzubereiten.

In seinem besten Anzug, mit blank polierten Stiefeln, erscheint der Abenteurer pünktlich auf die Minute – ein kurzer Blick auf seine zuverlässige Taschenuhr, Londoner Fabrikat selbstredend, beweist es ihm – vor dem Palast und begehrt Einlass. Mit der Miene eines Lords, der mit seinem Erscheinen einen Gunstbeweis gewährt, folgt er dem Diener in das Gemach und blickt sich dort um. Ohne vorerst eine Miene zu verziehen oder sich ein Blöße zu geben, lässt er sich mit einiger Mühe im schmerzhaft erlernten Schneidersitz nieder, nickt dem Diener würdevoll zu und bedient sich nach einem Schluck Kaffee an einer der Wasserpfeifen. Deren Mundstück klemmt er wiederum zwischen seine Zähne, um mit Kennermiene zu schmauchen und die übrigen Anwesenden mit gleichmütigen Blicken zu mustern, als sei ihm vollkommen klar, wer sie seien und was ihre Anwesenheit zu bedeuten habe. Schon bald beginnen sich über seinem Kopf die Tabakschwaden zu verdichten, denn er pafft recht tüchtig drauflos.

K3rb3r0s:
Raschid kämpft die aufwallende Panik nieder als ihn die Soldaten umringen.
Nachdem er die Ausweglosigkeit seiner Situation erkannt hat murmelt er ein resigniertes "Inschallah", senkt den Blick und bedeutet dem Befehlshaber dass er ihm folgen wird.
Im Warteraum angekommen bedient er sich an Kaffee und Datteln.
Ohne einen Blick für den Prunk zu haben schlürft er Kaffee und mustert die anderen anwesenden flüchtig.
Dabei kommt ihm ein altes Sprichwort seines Stammes in Erinnerung. "Wähle dir erst deine Begleitung und dann das Ziel." Nur dass ich wohl keine große Wahl habe denkt er und klaubt eine weitere Dattel aus der Schale.

Deep_Impact:

"Delikate Angelegenheiten von höchster Wichtigkeit" welche ein blumige Umschreibung, dafür dass der Pascha mal wieder Ärger in seinem Harem oder noch wahrscheinlicher ausserhalb dessen hat. Karim packte das Wichtigste, was er brauchen würde, in seine englische Arzttasche. Die Briten unterdrückten sein Volk, räubte dessen Geschichte und glaubten immer noch daran, dass Ägypten das Land aus 1000 und 1er Nacht wäre, aber Geschmack hatten sie, zweifellos.
Der feine Nadelstreifenanzug wurde unter das einfache weisse Gewand gehüllt. Tunis war einfach eine Grube aus Staub und Fäkalien, da sollte man seine Kleidung schützen. Mit dem Fez auf dem Kopf machte er sich mit langen Schritten auf den Weg. Natürlich nicht den ganzen Weg, dafür waren seine Beine einfach nicht mehr gemacht. Die Last des Alters macht eben nicht vor dem Verstand halt. Aber in den verborgenen Geheimnissen aus alter Zeit würde er sich noch die richtigen Hinweise finden, um auch das zu ändern...

[gelöscht durch Administrator]

Greifenklaue:
Erst erschrickt Pierre über den Brief und durchdenkt die letzten Tage und Wochen. Hat er sich irgendwo verraten? Hat ihn jemand von früher erkannt? Dann ist er sic jedoch ziemlich sicher, dass derjenige nicht so einen Brief geschickt hätte, sondern andere Wege gewählt hätte. Er ist hier einfach nur ein Franzose unter vielen, ein Europäer unter Europäern.

Vielleicht geht es wirklich um seine Hilfe, "Hoffentlich hab ich nicht zu dick aufgetragen, manchmal gehen die Pferde mit mir durch ...".

Kaum angekommen im Warteraum bei einer Tasse teuren Mokkas genießt sichtbar er jeden Schluck.

"Wissen sie, was das beste an der Gegend ist? Sie kennen hier keinen Filterkaffee. Was für eine furchtbare europäische Erfindung. Diese feine Kardamon-Note, einfach unvergleichlich. Verzeihen sie, Pierre Mathis mein Name. Und sie sind?" Pierre blickt in die Runde.

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