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[IScdP] 1. Kapitel - In Tunis
Greifenklaue:
Auch Pierre Matthis steht auf, wohl eher als Reaktion auf die Vorstellung des Engländers.
"Ich bin ebenfalls sehr erfreut ihre Connaissance, ähh, Bekanntschaft zu machen, Konsul Winterbottom. Und ich bin überrascht, aber freue mich, sie so schnell wiederzusehen, Kruger Bei.", Matthis hat so seine Probleme mit dem "ü" und verbeugt sich leicht gegenüber beiden.
"Wir alle hier sind außerordentlich neugierig, was uns hier zusammengeführt hat."
K3rb3r0s:
Raschid schlägt zur Begrüßung seiner Gastgeber die Augen nieder. Eine Geste die er wiederholt um nicht mitansehen zu müssen wie Krüger Bei Alkohol trinkt.
Trotz seiner Erfahrungen im Umgang mit Franzosen und Engländern bereitet der leichtfertig zur schau gestellte Genuss von Alkohol ihm immer noch einiges an Unbehagen.
Schließlich schließt er sich der Frage des Franzosen an.
"Allah yusallmak Sidi, womit können wir zu Diensten sein?"
Waylander:
Endlich beginnt Krüger Bei zu sprechen und wechselt dabei plötzlich zum vertrauten Du.
"Wie ick sehe, sind hier alle schon janz gespannt, worum es sich handeln tut. Dann will ich euch mal nicht weiter auf die Folter spannen.
Ick und der geschätzte Konsul haben euch herrufen lassen, da eine Situation einjetreten ist, die nach einer Lösung mit fingerspitzenjefühl schreit und wir denken, dass ihr uns dabei helfen könnt.
Vor ein paar Wochen ist ein Deutscher mit dem Namen Oskar von Steinbach mit einem Führer in den Süden zu einer Besichtigungsreise aufjebrochen. Vor zwei Tagen kam sein Führer allein nach Tunis zurück und berichtete, dass der Herr Steinbach durch eine unbedachte Äußerung den Unwillen des Wekils der Oase Kebili hervojerufen hat.
Der Wekil ist ein Mann, der bekannt dafür ist, der kleine Spaße schwer abtun kann. Also ließ den Steinbach kurzerhand bastonieren und anschließend einsperren.
Dat Unanjenehme an der Sache ist, dass dieser von Steinbach mit denen von Bismarcks jut bekannt ist und es zu befürchten steht, dat es eine unanjenehme Affäre jeben könnt, wenn er nicht wieder in einem Stück in die Heimat zurückkehrt."
"Ich darf sie ein wenig über die Brisanz der Lage aufklären", mischt sich an dieser Stelle Sir Toby ein.
"Pascha Sadik Bey versucht die Unabhängigkeit seines Landes zu bewahren. Dies ist nicht so einfach, da Tunesien offiziell unter des Herrschaft des Sultans in Stambul steht. Daneben hat Tunesien hohe Staatsschuldung gegenüber Frankreich und Italien. Gerade Frankreich würde gern seinen Einfluss in Nordafrika ausweiten. Ein Zwischenfall, bei dem ein Europäer mit hohen Ansehen zu Schaden kommt, könnte Frankreich zum Beispiel einen Grund liefern, ihren Herrschaftsanspruch von Algerien auf Tunesien auszuweiten. Deshalb wollen wir diese Angelegenheit schnell und unauffällig bereinigen."
"Was erschwerend hinzukommt", ergänzt Krüger Bei, "ist, dass der Wekil von Kebilli dem osmanischen Sultan näher steht, als dem Pascha in Tunis."
"Jetzt werdet ihr euch fragen, was eure Rolle bei der Sache sein soll. Wegen der politischen Lage will der Bey keinen Soldatentrupp zur Oase schicken. Dafür sollt ihr diese Reise antreten und dem Wekil ein persönliches Schreiben des Beys überbringen. Es ist davon auszugehen, dass der Wekil euch aufgrund der persönlichen Bitte des Paschas Oskar von Steinbach aushändigen wird und ihr ihn nach Tunis zurückbringen könnt."
Kürger Bei wendert sich Athur Lloyd zu.
"Der Konsul sagte mir, dass du ohnehin vorhattest, eine Reise zum Schott el Dscherid zu unternehmen, da würde es sich ja anbieten, diesen kleinen Botendienst zu übernehmen. Und man hat mir berichtet, das dieser Raschid ben Yussuf hier, eine ausgesprochen gute Wahl für einen Führer in der südlichen Wüste wäre. Deshalb habe ich mir erlaubt, auch ihn zu unserer Unterredung einzuladen. Da wir nicht wissen, in welcher gesundheitlichen Verfassung der gute Steinbach ist, schlug der Pascha Sadik Bey selbst vor, dass der fähige Hakim Karim El-Ahmed auch die Expedition begleiten solle."
Kürger Bei nickt Karim El-Ahmed aufmunternd zu.
"Schließlich ist mir vor ein paar Tagen zufällig dieser Herr hier," er blickt zu Pierre Mathis herüber und zwinkert ihm kameradschaftlich zu, "über den Weg gelaufen. Nach einer kurzen Unterhaltung bin ich zu dem Schluss jekommmen, dass er diese Jesellschaft mit seinen Fähigkeiten jut ergänzen würde.
Der Pascha wünscht, dass ihr sobald wie möglich aufbrecht und ihr erhaltet eine Reisebörse von 1500 Piastern."
Der Konsul räuspert sich und ergänzt.
"Außerdem stiftet die britische Regierung eine Prämie von 150 £ für jeden von ihnen, wenn sie den Deutschen wieder wohlbehalten nach Tunis zurückbringen."
"Na, da seht ihrs, ihr Glückpilze. Ihr seid vom Propheten gesegnet", lacht Krüger Bei gutgelaunt.
"Ihr macht eine jemütliche Unterhaltungsreise, die ihr auch noch bezahlt bekommt und erhaltet dafür auch noch ne Belohnung obendrauf als Sahnehäubchen. Was sagt ihr dazu?"
Greifenklaue:
"Das ist mal ein überraschendes Angebot. Und wenn die Pechsträhne von Mr Lloyd weiteranhält, wird das tatsächlich eine Kaffeefahrt ... Bitte, zählen sie auf mich."
Pierre ist sichtlich interessiert, allein der Gedanke aus dem überfüllten Tunis erstmal wegzukommen und vielleicht einen sicheren Rückzugsort, ein Versteck zu finden, kann ja nicht schlecht sein. "Und Gelegenheit macht Diebe, sagt man sich so schön ...", denkt Pierre so bei sich.
Und das ausgerechnet die Franzosen, seine Landsmänner, hier ihre Verwaltung aufbauen, wäre so ziemlich der schlechteste Fall. Mit Deserteuren verstanden die meinsten Militätverwaltungen keinen Spaß.
Conan der Barbier:
"Hm..." brummt der Brite nachdenklich. "Will aber doch hoffen, dass wenigstens am Wege etwas zu finden ist, von dem zu berichten sich lohnt. Will dem deutschen Gentleman gern aus der Patsche helfen, aber es wäre eine fatale Blamage, wiederum heimzukehren, ohne ein Abenteuer erlebt zu haben." Ihm scheint die Schilderung Krüger Beis und Sir Tobys, nach der es sich um eine gemütliche, gefahrlose Reise handeln soll, weniger zu gefallen als Pierre. Dennoch meint er schließlich: "Well, wollen also sehen, was dieser Pascha Sadik Bey zu sagen hat." Nur bei der Erwähnung der Belohnung winkt er stolz ab. "Mögen die Gelder behalten oder dem Kuckuck geben - Arthur Lloyds Unterschrift gilt überall in der Welt genug für sein Reisegeld."
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