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OSR Smalltalk

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Guennarr:
Er liebt das Drama.


Er bringt valide Kritikpunkte gegen das pure Kürzer-ist-besser-Designprinzip vor – und macht alles mit seiner No-Art-Punk-Pauschalisierung kaputt (ich wüsste nicht, dass sich irgendein Autor als „Artpunk“ bezeichnet hätte).


Er kritisiert die OSR-Prinzipien-Interpretation eines Autors – und stilisiert das wieder fast als Untergang des Hobbys.


Ein bisschen weniger Drama, ein bisschen mehr Sachlichkeit – bis zum Ende seiner Artikel! – und beide Seiten wären sicherlich zu einer sachlichen Diskussion bereit.


Aber so ist der Zug wohl schon längst abgefahren. Die immer wieder zutreffenden Kritikpunkte gehen in all der schiefen Musik ja regelmäßig unter.

ghoul:
Ja, ich kann ihn auch nicht ständig lesen. Er schreibt halt so, wie es ihm Spaß macht (und das ist nicht immer mein Humor).

General Kong:
Der These in der Einleitung, dass OSR eine inzwischen ziemlich unverbindliche Marke geworden ist, kann ich ziemlich zustimmen - die Reichweite ist wirklich "Nachdruck der alten Regeln (welche D&D-Version auch immer), inklusive nach Möglichkeit auch der Beknacktesten (z.B. Verfolgungsregeln in B/X oder Roter Box) und der Tippfehler" über "meine liebste Hausregelsammlung" und kreative Genreübertragungen wie in WW II: Operation White Box (2. Weltkrieg) oder Eldritch Tales (Cthulhu) bis hin zu Dingen, die ich kaum noch als D&D wiedererkennen kann und wohl eher "inspiriert durch ..." heißen sollten (Mörk Borg usw.). Und dann noch irgendwie so D&D 5-Versionen mit "old school- feeling".

Diese Spiele mögen einem gefallen oder nicht, es ist aber meiner Meinung falsch, das alles als OSR zu bezeichnen, da es das dann einfach nicht mehr trifft. Ich will ja auch keine klassische Schokocreme angeboten bekommen mit Banenstücken und Himbeernote! (Andererseits: Ich SCHON! Aber nenet das dann anders.)

Andererseits wird es mir ehrlich gesagt oft ein wenig zu dogmatisch mit "Gygax schrieb hier" und "Arneson sagte da", "Im DMG 1st Edition (4. Auflage) steht auf S. 115f, dass ...., aber Unearth Arcana relativiert das dann! Ist jetzt Blasphemie von Gary gegen Gary oder Revisinismus auf dem Weg zur 2. Edition!?"

Ich finde so Diskussion interessant, aber ich will da keinen Abschluss in Gygaxismus-Arnesonismus machen!

Will man die (meiner Meinung nach) gewinnbringenden  und spaßfördernden Traditionen von OSR weiterführen, so sei ein OSR-Spiel wie folgt geprägt:
1. 6 Attribute, 3-18 Skala (Boni -1/+1 oder -2/+3 oder -3/+3), Rüstungsklasse (absteigend oder aufsteigend), Charakterklassen und Stufensystem, TP steigen mit der Stufe und sind zu Anfang rar
2. W20 für Kampf und RW und meinetwegen einem rudimentären Fertigkeitssystem (wenn erforderlich). Bei den Fertigkeuten sind auch andere Würfelmöglichkeiten okay.
3. Regeln bleiben bewusst einfach und laden zum Improvisieren eine (Regelungen statt Regeln). Die Spiler beschreiben, der SL entscheidet.
4. Das Spielen von Abenteuern steht im Mittelpunkt. Das können Dungeons sein, müssen es aber nicht.e
5. Tote Monster bringen EP. Schätze in der Regel auch. Wenn nicht, gibt es ein anderes, halbwegs objektives System der Efahrungspunktvergabe.
6. Wenn es Gesinnungen gibt, dann entweder Rechtschaffenheit- Neutralität- Chaos oder mit der Ergänzung um gut, neutral, böse.

Alles andere ist nicht OSR, sondern etwas anderes, Vielleicht davon inspiriert, aber eben nicht Teil der Strömung. Das mag sich nun für manchen abwertend anhören, aber Fußball ist eben auch kein Basketball oder Handball, auch wenn da immer ein Ball vorkommt.

La Cipolla:
So rollenspieltheoretische Kategorien wie "OSR" sind ja immer ein recht wilder Spagat zwischen einer ernsthaften, produktiven Auseinandersetzung mit dem Hobby und dem hemmungslosesten Ego-Gatekeeping ... und das ist da definitiv ein gutes Beispiel von!

Settembrini:

--- Zitat ---Er bringt valide Kritikpunkte gegen das pure Kürzer-ist-besser-Designprinzip vor – und macht alles mit seiner No-Art-Punk-Pauschalisierung kaputt (ich wüsste nicht, dass sich irgendein Autor als „Artpunk“ bezeichnet hätte).
--- Ende Zitat ---

http://falsemachine.blogspot.com/2018/12/what-is-artpunk.html

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