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Automatische Erfolge

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Orok:

--- Zitat von: Weltengeist am 20.04.2017 | 20:05 ---Nö. Kein Stück. Sobald du würfelst, hast du ja NIE eine Erfolgschance von 100%. Du kannst immer auf allen Würfeln ungerade Zahlen liegen haben, egal wie viele Würfel es sind.

Nein, du kannst einen automatischen Erfolg nehmen, sobald deine Erfolgschance mindestens 50% beträgt.


--- Ende Zitat ---
Nö. Kein Stück.
ab 50% wäre: 1 Würfel auf Schwierigkeitsgrad 1. Durchschnitt geht erst ab 2 Würfeln pro gebrauchten Erfolg, was mathematisch eben den addierten Wahrscheinlichkeiten von je 50% zu 100% entspricht (sofern ich mich richtig erinnere). Das die Ergebnisverteilung in der kleinen Probenmenge eines normalen Rollenspielwurfs nicht dem mathematischen Ideal entspricht, will ich gar nicht bestreiten.

Einerseits sind die Charaktere so kompetent, dass ihnen auch schwere Proben unter normalen Umständen eben gelingen. Andererseits findet ihr solche kompetenten Charaktere unspannend, und wollt das sie auch bei Sachen die sie gut drauf haben versagen können.
Eine wirkliche Lösung für euer Problem ist da halt schwierig, weil es ja dem Prinzip  vom "Durchschnitt nehmen" entgegen läuft. Ich kenne so was halt auch von anderen Rollenspielen, wo es mich eher angenervt hat, wenn mein Charakter wegen Freakrolls in seinem Spezialgebiet plötzlich versagte. Der Probenmechanismus bei D20 Systemen hat mich da echt gezeichnet...

Entweder die Herausforderungen wachsen mit den Fähigkeiten der Charaktere, oder  deckeln der Kompetenz scheinen mir gangbare Wege zu sein. Das Problem so wie Hexxer es vorschlägt zu umgehen, indem man nur in Stresssituationen den Wurf verlangt, kann sicher auch gut klappen.

Lässt du die Spieler denn beschreiben, wie ihre Charaktere dieses "Durchschnitt nehmen" umsetzen? Das mache ich gerne, im Gegensatz zum Würfelwurf, den oftmals ich als Spielleiter interpretiere. Das sorgt dann nicht direkt für Spannung, aber für Beteiligung und Aufmerksamkeit.

Weltengeist:

--- Zitat von: Orok am 22.04.2017 | 08:42 ---Nö. Kein Stück.
ab 50% wäre: 1 Würfel auf Schwierigkeitsgrad 1. Durchschnitt geht erst ab 2 Würfeln pro gebrauchten Erfolg, was mathematisch eben den addierten Wahrscheinlichkeiten von je 50% zu 100% entspricht (sofern ich mich richtig erinnere).

--- Ende Zitat ---

Und wenn du mit 3 Würfeln gegen 1 würfelst, hast du nach der Logik eine Erfolgschance von 3*50% = 150%? ~;D

Nein. Denk nochmal über das nach, was ich geschrieben habe: Egal, wie viele Würfel du nimmst, es kann IMMER vorkommen, dass alle eine ungerade Zahl anzeigen. Die Wahrscheinlichkeit für einen Fehlschlag wird geringer, aber sie ist immer > 0%.

(Wenn es dich wirklich interessiert, schreibe ich dir gerne auch die genaue Formel für die Erfolgswahrscheinlichkeit hin, aber es kommen Binomialkoeffizienten drin vor - ich weiß nicht, ob du das wirklich willst ;).

Orok:
So habe ich die Laplace-Gleichung zumindest verstanden, lange her. Wie wiederholt geschrieben, lasse ich mich gerne korrigieren, verarschen muss aber echt nicht sein. Wie ebenfalls mehrfach geschrieben, und offensichtlich übersehen, ist bei unserer genutzten Würfelmenge natürlich kein ideales Ergebnis zu erwarten. Das die Erfolgswahrscheinlichkeit deutlich ÜBER 50% liegt, egal welche Mathe man nutzt, sollte aber auch klar sein.
Freut mich jedenfalls, wenn schon nicht hilfreich, zumindest erheiternd gewesen zu sein.

Achja, wenn du das Angebot ernst meinst, würden mich tatsächlich die genauen Wahrscheinlichkeiten für die verschiedenen "Ich nehme den Durchschnitt" Möglichkeiten interessieren. So bis zu einem Wert von 10 wäre toll. Danke!

Weltengeist:
Jetzt hast du mich aber provoziert... ;)

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Sei n die Zahl der Würfel und k die Zahl der benötigten Erfolge. Mangels besserer Darstellung im Forum notieren wir den Binomialkoeffizienten mit [n;k] = n! / (n-k)! * k!. Dann gilt:

* Die Wahrscheinlichkeit, mit n Würfeln genau k Erfolge zu erzielen, beträgt [n;k] * (0,5)^n.
* Die (für uns interessantere) Wahrscheinlichkeit, mit n Würfeln mindestens k Erfolge zu erzielen, beträgt Summe(i=k..n) [n;k] * (0,5)^n.Ich habe das mal als Graph gebastelt, einmal für n=10 und einmal für n=9:



Die Zahl k der benötigten Erfolge ist hier auf der x-Achse, die Erfolgswahrscheinlichkeit auf der y-Achse.

Wie man sieht, ist die Erfolgswahrscheinlichkeit für nicht-automatische Erfolge (also alles mit k > n/2) echt kleiner als 1/2. Und genau das war ja mein Kritikpunkt: Die Regel für automatische Erfolge nimmt den Spielern die Erfolgserlebnisse und lässt ihnen nur die Würfe, die tendenziell eher scheitern. Was ich schade finde.

Wenn du die Mathematik dazu nochmal nachlesen magst: ich fand dieses Tutorium ganz gut erklärt.

eldaen:

--- Zitat von: Weltengeist am 22.04.2017 | 11:09 ---Und genau das war ja mein Kritikpunkt: Die Regel für automatische Erfolge nimmt den Spielern die Erfolgserlebnisse und lässt ihnen nur die Würfe, die tendenziell eher scheitern. Was ich schade finde.
--- Ende Zitat ---

Das ist aber auch ein bisschen eine Frage des Standpunktes. Für mich verhindert es Freak-Rolls mit schlechten Ergebnissen. Wie gesagt, wenn es interessante Ergebnisse haben kann, wenn sie scheitenr *und* wenn sie besonders erfolgreich sind, nehm ich nicht den Durchschnitt. Wenn es keinerlei Konsequenzen hat, gibt es eine hübsche Zuverlässigkeit bei den Fähigkeiten der Charaktere.

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