Autor Thema: Erzähl mir von While the World ends war: Zu spät!  (Gelesen 2032 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Blechpirat

  • Administrator
  • Titan
  • *****
  • Beiträge: 13.693
  • Username: Karsten
    • Richtig Spielleiten!



Was für ein großartiges Cover. Um was handelt es sich da?
« Letzte Änderung: 16.11.2016 | 11:32 von Blechpirat »

Offline vanadium

  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 990
  • Username: vanadium
Re: Erzähl mir von
« Antwort #1 am: 15.11.2016 | 23:40 »
« Letzte Änderung: 15.11.2016 | 23:41 von vanadium »
"Ohne Heu kann das beste Pferd nicht furzen."

"Meister, was darf’s sein?"
"Ein kleines Omelett, bitte!"
"Mit einem oder zwei Eiern?"
"Mit Zwanzig!"

Offline Blechpirat

  • Administrator
  • Titan
  • *****
  • Beiträge: 13.693
  • Username: Karsten
    • Richtig Spielleiten!
Re: Erzähl mir von
« Antwort #2 am: 16.11.2016 | 09:39 »
Klick mich.

Vielen Dank! Aber das hatte ich schon selbst hinbekommen - nur so richtig viel kann man der Vorschau über das Spiel nicht entnehmen... kannst du da noch einen eigenen Eindruck beisteuern? Ich finde das Cover absolut großartig, aber NUR wegen eines Covers kaufe ich jetzt auch nicht :)

Ucalegon

  • Gast
Re: Erzähl mir von
« Antwort #3 am: 16.11.2016 | 11:26 »
Vielen Dank! Aber das hatte ich schon selbst hinbekommen - nur so richtig viel kann man der Vorschau über das Spiel nicht entnehmen... kannst du da noch einen eigenen Eindruck beisteuern? Ich finde das Cover absolut großartig, aber NUR wegen eines Covers kaufe ich jetzt auch nicht :)

Die Grundidee ist: Der geimeinsam definierten Welt steht eine grundlegende, ja extreme, Veränderung bevor und das Ganze kann auf zwei Arten ausgehen. Nicht zwingend gut oder schlecht, aber mit zwei völlig verschiedenen Ausgängen. Bis hier wäre man bei einem eher distanzierten Ansatz wie bei Microscope. Stattdessen - und da wird das Spiel dem Cover durchaus gerecht - stehen in While The World Ends tatsächlich die SC im Mittelpunkt. Jeder Charakter verfolgt über das Spiel ein Ziel (Das Raumfahrtprogramm deines Schwellenlandes zum Erfolg führen) und hat eine Angst (Der Bürgerkrieg kehrt zurück). Erinnert an Posthuman Pathways, falls du das kennst. Der Clou: Jeder SC ist entweder mit dem einen oder dem anderen möglichen Ausgang auf der Ebene der großen Veränderung verbunden und kann auf dem Weg zu seinem persönlichen Ziel - nicht zwingend bewusst und absichtlich - dafür sorgen, dass "sein" Ausgang eintritt. Wenn das passiert, d.h. eine bestimmte Menge an "change tokens" angesammelt ist, ist das Spiel vorbei. Interessant ist also nicht nur, welche Richtung die Welt letztlich nimmt, sondern was vor ihrem Ende mit den SC passiert. Erreichen sie ihr Ziel oder erfüllt sich ihre Furcht? Das Ganze hat noch ein paar andere clevere Mechaniken in Bezug auf Beziehungen zwischen SC und die verschiedenen Orte, an denen Szenen spielen können. Liest sich gut und hat definitiv mehr von den tollen Illustrationen verdient, meine ich.
« Letzte Änderung: 16.11.2016 | 11:33 von Ucalegon »

Offline Blechpirat

  • Administrator
  • Titan
  • *****
  • Beiträge: 13.693
  • Username: Karsten
    • Richtig Spielleiten!
Re: Erzähl mir von While the World ends war: Zu spät!
« Antwort #4 am: 16.11.2016 | 11:34 »
Oh. Vielen Dank! Klingt schon irgendwie spannend. Aber auch sehr meta und mechanisch. Fühlt es sich auch im Spiel so an? Ich würde jedenfalls nicht mal so eine Runde Microscope zum Spaß spielen, auch wenn es immer interessant ist.

Ucalegon

  • Gast
Re: Erzähl mir von While the World ends war: Zu spät!
« Antwort #5 am: 16.11.2016 | 11:42 »
Oh. Vielen Dank! Klingt schon irgendwie spannend. Aber auch sehr meta und mechanisch. Fühlt es sich auch im Spiel so an? Ich würde jedenfalls nicht mal so eine Runde Microscope zum Spaß spielen, auch wenn es immer interessant ist.

Hm. Erstens habe ich das Ding noch nicht ausprobiert und zweitens sehe ich den Unterschied, den dieses oft bemühte meta für Einige scheinbar macht einfach nicht. Das muss dir also jemand mit einem Gefühl dafür beantworten. Oder du probierst es selbst mal.

Deep_Impact

  • Gast
Re: Erzähl mir von While the World ends war: Zu spät!
« Antwort #6 am: 16.11.2016 | 11:42 »
Erzähl mir von While the World ends war: Zu spät!

Endlich! Lennons Vision wird wahr!

Entschuldigung, ich konnt nicht anders...

Ucalegon

  • Gast
Re: Erzähl mir von While the World ends war: Zu spät!
« Antwort #7 am: 16.11.2016 | 11:44 »

Ucalegon

  • Gast
Re: Erzähl mir von While the World ends war: Zu spät!
« Antwort #8 am: 16.05.2017 | 22:00 »
Ich bin gestern mal zum Spielen gekommen. Eindrücke:

Schon das Setup ist recht umfangreich, zumal das Spiel im Gegensatz z.B. zu Durance ein offenes Brainstorming an den Anfang stellt. In 5 Aspekten eine komplette SF-Welt aus dem Nichts zu entwerfen ist happig. Danach werden Orte und Figuren in der Welt erstellt, womit es zunehmend einfacher wird, weil jeder Ort an einem Aspekt und jede Figur an einem Ort hängt. Der interessanteste Punkt des Setups ist, zwei mögliche Endpunkte für die Entwicklung zu finden, die das gemeinsam entworfene Setting nimmt. In unserem Fall sind das "lebende" Städte aus Smart-Material, die sich entweder von der menschlichen Bevölkerung, die sie zur Verrichtung täglicher Arbeit aufsucht, isolieren werden oder sich im anderen Extremfall die Menschen und ihre Rückzugsgebiete einverleiben. Hier steckt an sich das meiste SF-Potential des Spiels, würde ich sagen. Insgesamt haben wir 1,5h für die Vorbereitung gebraucht, obwohl wir zügig vorgegangen sind. Im Gegensatz zu Posthuman Pathways, das einen ähnlichen Ansatz hat, wirkt das Setup überladen.

In der anderen Hälfte der Spielzeit haben wir die ersten Szenen gespielt. Man hat zwei Szenenarten zur Auswahl: "driving scenes", die den Plot voranbringen und "narrating scenes", die als freie Szenen Figuren oder die Welt näher beschreiben und für die man sich Beziehungs-Tokens verdient, mit denen man neue Beziehungen zwischen Figuren schaffen kann. Unsere Szenen waren eigentlich alle recht persönlich, da immer mehrere Haupt und Nebenfiguren beteiligt waren und es viel Dialog gab. Einen mechanischen Zwang zu solchen Szenen dürfte es erst später im Spielverlauf geben, wenn Figuren auf Hilfe von anderen angewiesen sind, um weiterzukommen. Da die Figuren an Orte gebunden bzw. die Orte eben Teil des Beziehungsnetzes sind, hat man recht vielfältige Kulissen, zwischen denen die Szenen wechseln. Das Setup hat sich hier definitiv ausgezahlt, weil mehr als genug Stoff für Szenen vorhanden war. "Driving scenes" lassen sich recht direkt aufsetzen, weil Hauptfigur, Ort und Inhalt - das Ziel, auf das die eigene Figur zusteuert - feststehen. Bei den "narrating scenes" hängt man ein bisschen in der Luft, weil sie überhaupt keinen inhaltlichen Anforderungen genügen müssen.

Das Spiel hat eine taktische Komponente: Erfolgreiche "driving scenes" der eigenen Figur treiben die Entwicklung der Welt dem Pol, dem die Figur zugeordnet ist, Token um Token entgegen. Jedes der so verdienten Change-Tokens setzt die anderen unter Zugzwang. Um mit der eigenen Figur erfolgreich zu sein, d.h. das eigene Ziel vor dem "Ende" der Welt zu erreichen, muss die Figur aber auch - und da verknüpft sich das Taktische mit dem Persönlichen - besonders gut vernetzt sein. Dadurch können Nebenfiguren ins Rampenlicht kommen, wie in unserem Fall der mysteriöse und penetrant-coole Urban Explorer Nightstrider. While the World Ends ist auf jeden Fall ein un-skandinavisches skandinavisches Rollenspiel, weil es im Gegensatz z.B. zu Archipelago sehr klar strukturiert ist (Feste Szenentypen, Pacing über die Token-Mechanik und Ziel/Gefahr-Counter, mechanisch relevante Beziehungen).

Aus Zeitgründen haben wir vom eigentlichen Spielinhalt, dem Versuch unserer Figuren, ihre persönlichen Ziele zu erreichen, noch nicht so viel gesehen, uns aber darauf geeinigt, die Runde bei Gelegenheit fortzusetzen. Die vom Autor empfohlenen 4 Stunden Spielzeit scheinen mir jedenfalls deutlich zu niedrig angesetzt. Ich würde eher mit dem Doppelten rechnen.

Vom Spielgefühl und den Szenen her hat mich While the World Ends an meine laufende Remember Tomorrow-Kampagne erinnert, weil man den parallel verlaufenden Geschichten verschiedener Hauptfiguren folgt, die sich hin und wieder mal überschneiden (hier deutlich mehr als in RT), aber trotzdem jede Figur ihrem eigenen Ziel nachjagt. Das Gefühl der angesichts einer sich um sie herum (!) radikal ändernden Welt immer ein bisschen verlorenen Figuren, das Posthuman Pathways so genial hinbekommt, und das ich hier auch erwartet hätte, will sich bisher allerdings nicht einstellen. Das Ende hat in While the World Ends wohl eine andere Bedeutung. Mir gefällt es bisher jedenfalls sehr gut und ich bin gespannt, wie es weitergeht.
« Letzte Änderung: 16.05.2017 | 22:02 von Ucalegon »

Offline achlys

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.732
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: achlys
    • Tipareth's Net
Re: Erzähl mir von While the World ends war: Zu spät!
« Antwort #9 am: 17.05.2017 | 18:26 »
Das macht mich jetzt neugierig! Ich hoffe mehr zu erfahren.


Gesendet von meinem GT-I9506 mit Tapatalk


Ucalegon

  • Gast
Re: Erzähl mir von While the World ends war: Zu spät!
« Antwort #10 am: 20.05.2017 | 15:13 »
Das macht mich jetzt neugierig! Ich hoffe mehr zu erfahren.

Ich berichte, wie die Runde ausgeht.

Einen Haufen Actual Play von Story Games Seattle und eine aufgezeichnete Runde mit dem Autor findest du auf Persons Blog.