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Uhrwerk übersetzt Wearing the Cape - Was taugt das Setting?
Anchises:
--- Zitat von: Selganor am 22.06.2018 | 14:30 ---Oder mal laesst sich massiv spoilen und geht die Liste unter http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Literature/WearingTheCape durch wo/wie die verschiedensten Tropes auftauchen
--- Ende Zitat ---
Nachdem ich die TV-Tropes Seite mal gelesen habe, muss ich sagen das setting sieht interessant aus. Ich mag das Cape Punk Genre.
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Trotzdem muss ich sagen, dass "mein" Cape Punk Setting (wenn die Gruppe Superhelden mögen würde...) wesentlich dystopischer wäre.
Wenn man Leuten die Macht gibt sich alles zu nehmen was sie wollen, dann wird die Gesellschaft wie wir sie kennen wahrscheinlich zerbrechen. Klar manche Leute werden Helden sein, die die Ordnung der normalen Menschen verteidigen aber auch sowas schlägt schnell in Tyrannei um..
Wenn die Supers auch nur ein halbwegs representativer Querschnitt der Gesellschaft sind, dann werden die meisten wohl entweder relativ neutral sein oder sogar leichte Schurken. Wenn man als Speedster eine Bank überfällen kann ohne wenn zu verletzen, so würden wohl viele diese Chance nutzen. "Die Versicherung ersetzt den Schaden ja."
Sich von Adidas sponsern zu lassen und gegen wirklich psychopathische Schurken zu kämpfen, ist gefährlich und mühselig.
In "meinem" Setting wären "wahre Helden" und "wahre Schurken" ungefähr gleich häufig und würden einander gegenseitig neutralisieren, mit entsprechenden Kollateralschäden.
Die große Masse wären wohl Helden, die mehr an Ruhm interessiert sind als daran Leuten zu helfen, Schurken die nicht sadistisch oder wirklich bösartig sind, sondern nur "gierig mit gewissen moralischen Standards" und Neutrale die einfach ihr Leben leben wollen.
Schon das wäre aber so gravierend, dass unsere normale menschliche Gesellschaft schwerlich funktionieren würde. Hat man 5-6 "The Flashs" in den USA, die es nicht so genau nehmen mit dem Gesetz, dann war es das mit dem klassischen Bankensystem. Das Problem wird noch größer wenn man "Brain/Thinker/Tinker/usw." Supers hat, die können die Gesellschaft so richtig aus den Angeln heben.
Bedenkt man dann Supers die echte Psychopathen sind oder bösartige Überzeugungen haben, so glaube ich nicht das die normalen Menschen weiterhin ihre gewohnte Gesellschaftsordnung aufrecht erhalten könnten. Entweder die Supers fangen an zu herrschen oder die Menschen bauen ihre Gesellschaften radikal um, um mit den neuen Gegebenheiten zurecht zu kommen.
Brandon Sanderson's "The Reckoner's" ist da sehr interessant auch wenn die Entwicklung hin zur Dystopie aus Plotgründen noch viel schlimmer ist.
Supersöldner:
Ja die Hohe zahl von Superhelden und Supersoldaten fand ich auch von Anfang an komisch.
La Cipolla:
Mir gefällt es so besser, düsteren Scheiß gibt es schon genug. ^^
Ist aber natürlich komplett Ansichtssache.
Zu den "Hero Dice": Ja, das ist ein verstecktes "Der SL würfelt kaum!", ABER man sollte nicht das Feeling übergehen. Jeder Shadowrun-Spieler weiß, dass mehr Würfel in der Hand ein gewisses Machtgefühl mit sich bringen, vor allem wenn man in anderen Fate-Spielen weniger hat.
Supersöldner:
Klar ist es irgend wie Gut das es nicht so Düster ist. Doch dabei wird es schon ein wenig übertrieben. zb Beispiel das Halt Helden und so extrem in der Überzahl sind. Ohne jede Erklärung. Aber die Bücher (kenne bisher 3 Romane und das Spiele Buch ) sind schon gut so wie sie sind.
nobody@home:
Ich denke, es wird sich grob wie folgt verhalten:
1.) Es gibt trotz aller Schlagzeilen, die einzelne Exemplare machen, innerhalb der menschlichen Gesellschaft nur eine recht eng begrenzte Anzahl an Vollzeitarschlöchern.
2.) Im Gegensatz zu traditionellen Methoden zum Erlangen von Macht helfen einem spitze Ellbogen, Vitamin B, und/oder einfach nur das Wedeln mit dicken Geldbündeln beim "Erwachen" überhaupt nichts -- wie auch immer der Mechanismus, der da die Superkräfte veleiht, genau funktioniert, man kann sie anscheinend nicht irgendwie mit mehr oder weniger unlauteren Mitteln gezielt "herbeitricksen".
3.) Es ist im Gegensatz zu den klassischen Superheldencomics ziemlich schwierig, den Besitz von -- insbesondere, aber nicht nur, gerade eben erst zufällig erworbenen -- Superkräften geheimzuhalten. Und wenn uns das Internet eins gelehrt hat, dann die Tatsache, daß sich die Leute automatisch besser benehmen, wenn sie sich nicht nach Belieben hinter dem Deckmäntelchen der Anonymität verstecken können... 8]
Die meisten Leute, die eines Tages plötzlich feststellen, daß sie übermenschliche Kräfte entwickelt haben, werden also von sich aus weder zur Helden- noch zur Schurkenkarriere neigen, weil einem beides nur noch mehr Aufmerksamkeit einbringt und daneben mit echten Risiken verbunden ist. Erstens wird's also von diesen beiden Kategorien so viele ohnehin nicht geben...und zweitens sind diese ganzen mehr oder weniger "Neutralen" aber immer noch da und obendrein vermutlich in der Überzahl, insbesondere ein Super- oder sonstiger Schurke kann sich also bei Unbekannten nie ganz sicher sein, daß tatsächlich automatisch "kein Kostüm = hilflos" gilt.
Ich denke, eine Gesellschaft, die nicht gerade in blinde Panik verfällt, kommt damit auf längere Sicht schon zurecht.
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